lorbeere Ich denke, es macht Sinn, für mein Thema mal einen eigenen Thread zu erstellen.Hier kurz zusammengefasst meine unglaubliche Geschichte:Ich bin Jahrgang 1967.Seit 2014 waren meine Blutzuckerwerte immer mal etwas über der Norm. Bis Anfang 2017 konnte ich sie immer mit mehr Bewegung und diversen Nahrungsergänzungsmitteln wieder ins Lot bringen.Doch im Mai 2017 ging nix mehr. Schock-Diagnose: Diabetes Typ1 (Antikörperbefund positiv) LADA (Latent Autoimmune Diabetes in Adults)!An einer Insulintherapie (-pflicht!) führte scheinbar kein Weg mehr vorbei. Ich bekam eine Schulung und spritzte genau 5 Tage lang Insulin. Ey war das ein Stress für den Körper, eine krasse Achterbahnfahrt. Nach 5 Tagen merkte ich, dass mein Körper eigentlich kein Insulin mehr braucht, denn ich schoss mich in starke (und gefährliche) Unterzuckerzustände. In Absprache mit meiner Diabetesberaterin setzte ich das Insulin wieder ab. Und seitdem habe ich es nicht mehr gebraucht! Hätte ich aber nicht mein Leben total umgekrempelt und wäre nicht auf Ursachenforschung gegangen würde ich vermutlich heute noch spritzen. Das erste, was ich geändert habe (dank Informationen aus einem Artikel von Chris): ich habe mit intermittierendem Fasten aufgehört. Das hatte ich zwischen 2015 und 2017 gemacht (16/, um meine Blutzuckerwerte zu senken! IF kann aber bei Frauen die Blutzuckerwerte erhöhen! Jetzt bin ich auch schlauer. Dass es nur bei Frauen so ist, zeigt den Zusammenhang zu den Hormonen.Außerdem aß ich nur das, wofür man kein Insulin spritzen muß: (kohlenhydratarmes) Gemüse, Fleisch, Fett, Milchprodukte, also eine extrem kohlenhydratreduzierte Ernährung, sowas wie LCHF. Morgens ein paar KH, abends nur noch ganz wenig. Das mache ich bis heute.Da ich meist auch abends nach dem Essen nochmal spazieren gehe putz ich die in diversen Gemüsearten wie Karotten oder Zwiebeln existierenden KH auch weg. Sogar mal ein paar Stückchen 85-prozentige Schokolade steck ich gut weg. Ich bin sicher, dass es noch andere Formen der Ernährung gibt, die hier unterstützend wirken, für mich war es definitiv diese. Gerade die tierischen Fette sind absolut meins, pflanzliche bekommen mir nicht so gut. Meine Ursachenforschung, also die Gründe für meine Autoimmunreaktion ergab Folgendes:- die Hormonspirale (2000-2010)- Unverträglichkeit von Weizen und Kuhmilcheiweiß- Vitamin-D-Mangel mein ganzes Leben bis 2015 - das Ganze verstärkt durch 2 Jahre intermittierendes FastenDiese Erkenntnis führte zu folgenden Maßnahmen:Im Juni 2017 fing ich mit dem Autoimmun- Protokoll nach Sarah Ballantyne an. Ich habe es aber für mich variiert. Anstatt komplettem Verzicht auf Milchprodukte (abgesehen von Kuhbutter, was ja Fett ist) verzichte ich nur auf Kuhmilchprodukte, denn erfahrungsgemäß weiß ich, dass mir Ziegen- und Schafmilchprodukte sehr gut bekommen, wenn sie fettreich sind. Kleine Abweichungen von diesem Protokoll stecke ich gut weg.Mein Gewicht ist seit Juni 2017 stabil, also nicht mehr gesunken.Zusätzlich unterstützte ich seitdem meinen Körper mit:- Magnesium (ca 600 mg täglich, unterschiedliche Magnesiumformen, aber hauptsächlich Trimagnesiumdicitrat)- Kalium (eine Messerspitze oder mehr Kaliumcitrat)- Kalzium (500-1000 mg Tägl.), hab ich nach ein paar Monaten wieder aufgehört, weil es nichts brachte für den Kalziumwert- Vit. D nach Bedarf (um den 80 ng/ml-Spiegel zu halten)- Vit. B-Komplex- Vit. B12 (Spritzen)- Vit. B6- Zink- Selen- Chrom- Fischölkapseln (Omega-3-Fettsäuren)- Mariendistel-Urtinktur (Leberunterstützung)Ende August 2017 wurde wieder mein Blut getestet. Meine Blutzuckerwerte sind im Normalbereich, Langzeitblutzucker bei 6,2 % (von 9% im Mai), die Antikörperwerte haben sich um 40 % reduziert.Die Schulmedizin nennt es "honeymoon" oder "remission", wenn ein Typ 1 plötzlich wieder ohne Insulin auskommt.Ich nenne es Heilung. Denn ich bin überzeugt davon, dass Autoimmunreaktionen zu stoppen und umzukehren sind, wenn man die Ursache herausgefunden hat und dass mir das auch - weiterhin - gelingt. Nächste Blutuntersuchung November 2017:Antikörperwerte wieder gestiegen, Mist! Für die Ärztin ein Zeichen für das Ende der Remission (hier frage ich mich, ob man im Medizinstudium auch Hellsehen lernt?), HbA1c von 6,2% auf 6,4 % gestiegen, kein Drama!Worte von Ärzten können heilen sagt man, und solche Negativzukunftsdiagnosen können das Gegenteil bewirken. Das hat mich ganz schon gedätscht. Aber letztlich dazu geführt, dass ich mich noch entschiedener von der Schulmedizin und ihrer Ansicht über Diabetes Typ 1 distanzierte. Ich traf eine Entscheidung: In meinem Körper findet keine Autoimmunreaktion mehr statt!Und ich fing an, zusätzlich Coenzym Q10 zu nehmen. Nächste Blutuntersuchung Februar 2018:HbA1c nach wie vor bei 6,4%, Antikörperwerte gesunken. Ich habe gelesen, dass es bis zu 4 Jahre dauern kann, bis sich eine Autoimmunreaktion legt. Diese Geduld hab ich. Trotz ähnlicher Zuckerwerte wie im November zeigte sich meine Ärztin positiv erfreut über meine Blutwerte! Aber wirklich verstehen tut sie nicht, was bei mir abläuft, denn sie fragte mich am Schluß unsereres Gesprächs, ob ich ein Rezept für Insulin brauche! Schon im November mußte ich sie erneut darüber aufklären, dass ich seit Juni kein Insulin mehr spritze. Daran sieht man doch, wie sehr man in eine Schublade gesteckt wird!Mut machte mir übrigens auch ein Forumsbeitrag eines ebenfalls LADA diagnostizierten Mannes, der mit kohlenhydratarmer Ernährung und viel Bewegung vom Insulin runtergekommen ist und dessen Diabetologe offensichtlich mehrere solcher Fälle kennt. So lange es noch genügend Zellen im Pankreas gibt, die funktionieren, kann man mit den entsprechenden Maßnahmen klarkommen. Und, ja, ich muß relativ streng zu mir sein: kein Kuchen, keine Kekse, überhaupt nix Süßes, kein Croissant, keine Brezel, überhaupt kein Brot (für unterwegs zur Not Maiswaffeln), keine Nudeln, kein Reis, keine Kartoffeln. Ich lese von Diabetikern (in dem Beitrag dieses LADA-Mannes), die sagen: das würde den Lebensgenuß einschränken. Seh ich nicht so. Insulinspritzen würde MEINEN Lebensgenuß um ein Vielfaches einschränken. Sogar unterwegs komm ich mit meiner Ernährung gut klar. Im Restaurant ist es auch kein Problem. Dass die Medizinwelt so geeicht ist auf „einfach nur Insulin spritzen und weiter leben wie bisher“ finde ich schlimm. Früher mußten Typ1-Diabetiker ihre BE genau berechnen, also schauen, dass sie nicht zu viele KH zu sich nehmen. Heute muss man „einfach“ nur die Insulindosis den gewünscht zu verzehrenden KH anpassen. Das kann nicht gut sein! Kurz nach der Blutentnahme Anfang Februar 2018 fing ich an wieder Vitamin D nachzutanken. Seit etwa Sept. 2017 hatte ich keines mehr eingenommen, mein Wert war im November auf 67 ng/ml gesunken und vermutlich bis Februar noch mal rapide abgesackt. Vit. D hatte ich über den Winter nicht genommen, weil mein Magnesium sowieso sehr tief war und ich mit Magn.-Supplementation gerade so zurecht kam.Mein Blutzuckerwert sank bereits STUNDEN nach der ersten Hochdosis Vitamin D (10.000 IE)!!! Jetzt nach 14 Tagen D3-Tanken mit 20.000 IE täglich hab ich wieder super Nüchternwerte (um die 120 ng/dl) und kaum mal einen postprandialen Wert über 150 oder 160. Vitamin D war bis jetzt der STÄRKSTE Faktor von allen NEMs!Und ist ja auch irgendwie logisch: wenn ein Vitamin-D-Mangel nachweislich zu Diabetes Typ 1 führen kann, warum sollte dann nicht auch ein erhöhter D3-Spiegel sich positiv auf die Autoimmunreaktion bzw. das Blutzuckermanagement auswirken?Seit kurzem ess ich auch tägl. 2 TL Kurkuma-Pulver, das nützt auch. Falls ihr noch Ideen habt welche Lebensmittel, Vitamine, Mineralien oder Aminosäuren gut für meinen Zustand sein könnten, immer her damit!Ich halte euch weiter auf dem LaufendenGrußLorbeere
wmuees Grundsätzlich kannst Du Diabetes vom Typ 1 genauso angehen wie jede andere Autoimmunerkrankung auch: mit dem Coimbra Protokoll.Leider ist es bei Diabetes Typ 1 so, dass die ersten Anzeichen sich zeigen, wenn schon 80% der Bauchspeichelzellen abgestorben sind.Deine Insulinproduktion wird also wahrscheinlich immer eingeschränkt bleiben...
lorbeere Interessant, den Begriff Coimbra-Protokoll kannte ich noch nicht, aber inhaltlich mache ich das schon ne ganze Weile (seit 2015), selbstständig nach Dr. von Helden. Ist viel günstiger. Einen Online-Vitamin-D-Rechner gibts ja auch bei Edubily. Ich frage mich, was für Blutspiegel beim Coimbra-Protokoll angestrebt werden, steht nirgends auf der Website. Kann durchaus sein, dass ich nicht mehr viele Bauchspeicheldrüsenzellen habe. Aber mit denen komm ich klar, ich hege und pflege sie Danke fürs Mutmachen!GrußLorbeere
zopiclon Während andere es für unmöglich halten suchst du nach einer Möglichkeit.Das zeugt von Stärke, meine Anerkennung hast du sicher.Du hast erkannt das man alles im Leben erreichen kann, wenn man auch bereit ist alles dafür zu tun. Du hast die Prioritäten richtig gesetzt. Behalte deinen Fokus.Deine Erfahrung mit uns zu teilen macht dich zu einem wertvollen Menschen.Gruss
anna Inositol, Glycin/Kollagen. Siehe Chris Artikel. Weiterhin viel Erfolg! Mein Hb1ac schwankt mit den Jahren auch so zwischen 5.9 und 6.6 herum. (Bin Typ II Diabetiker)
wmuees Coimbra reguliert nicht auf einen bestimmten Blutspiegel sondern auf eine ausreichende Wirkung von Vitamin D. Typische Anfangsdosis ist 1000 iu pro Tag und Kg Gewicht. Lies Dich mal ein.
lorbeere Danke wmuees nochmal für den Tipp mit dem Coimpraprotokoll, ich werde im April damit anfangen und euch auf dem Laufenden halten.GrußLorbeere
geraldxx Ich habe mal von einem Diabetes Protokoll gelesen wo mit Reis gearbeitet wurde. Meine Erfahrung ist auch das Reis, zumindest bei mir, einen sehr stabilen Blutzuckerwert macht. Reis kombiniert mit Gemüse und Fleisch ist meine absolute "Wohlfühlmahlzeit".
lorbeere Es kommt ja darauf an, WARUM der Blutzucker nicht stabil ist. Und ob er zu tief oder zu hoch ist. Bei mir ist Kohlenhydratrestriktion oberste Priorität, wie ich oben schon schrieb und ich vermute, dass das für alle Diabetiker gilt (Typ 1 und 2).GrußLorbeere
christineh Zitat von Lorbeere im Beitrag #9ich vermute, dass das für alle Diabetiker gilt (Typ 1 und 2).Da vermutest Du falsch. Zumindest bei Typ 2. Die kannst Du auch mit einem Potato Hack (Diät nur mit Kartoffeln, dadurch automatisches Kaloriendefizit) kurieren.https://edubily.de/ketogen/kalorienbilanz-entscheidend/Bei Typ 1 mische ich mich nicht ein, da muss man vorsichtig sein.Aber bei Typ 2 kannst Du mit jeglicher Ernährung, die antientzündlich ist, die Darmflora aufbaut und vielseitig werden lässt und die eine negative Kalorienbilanz hat, gute Ergebnisse erzielen.Ich glaub, ich bastle mir eine neue Fußzeile:Es gibt kein Ernährungskonzept, das für jeden passt. Was ein Mensch verträgt, hängt zum Großteil vom Zustand seines Darms und von seinem Mikrobiom ab.
lorbeere Du sagst es: Keine Ernährungsform gilt für alle. Das gilt auch für Diabetes-Ernährung. Für den einen Typ2-Diabetiker funktioniert das mit den Kohlenhydraten (Kartoffeln), für den anderen nicht, Ich kenne einige Typ 2, die mit Kohlenhydratrestriktion ihren BZ in den Normalbereich gebracht haben.GrußLorbeere
wmuees Noch einmal zusammen gefasst, wie man gegen Diabetes Typ 1 effektiv angehen kann:Zunächst einmal muss die Autoimmun-Erkrankung weg, denn sie steht jeder weiteren Behandlung entgegen.Das schafft man durch Anwendung des Coimbra-Protokolls:http://coimbraprotokoll.de/Das ist eine lebenslange Sache. Nach ungefähr 6 Monaten hat sich das Immunsystem soweit eingerenkt, dass man mit der Restauration der Beta-Zellen beginnen kann.Das geht über eine Fasten-mimende Diät, wie sie hier gut beschrieben ist:http://chriskresser.com/could-type-1-dia...ible-after-all/Alles in allem kein Zuckerschlecken aber machbar.
wmuees Noch was zum Thema Unterstützung: Chromhttp://www.gf-biofaktoren.de/opencms/exp...es-mellitus.pdf
lorbeere Das passt zu 100% zu meinen Erfahrungen, die ich hier beschreibewww.diabetes1-ist-heilbar.deFalls euch der Titel verwundert: er ist mit Absicht so provokant gewählt, um dem schulmedizinischen Dogma der "Unheilbarkeit" dieser Krankheit etwas entgegenzusetzen. Auch Chrom nehme ich schon lange. Die Ursachen für eine Autoimmunreaktion sind sicherlich individuell. Daher kann man sich nur selbstständig und mit vollem Elan auf die Suche machen. Wenn man einen Arzt oder Heilpraktiker findet, der einen dabei unterstützt - schön! Falls nicht, nicht irritieren lassen. Diabetes Typ 1 ist heilbar!!! GrußLorbeere
anna Ja, sollte man vielleicht schreiben: Diabetes Typ 1.5 ist heilbar? Mittlerweile gibt es mindestens 5 verschiedene Diabetestypen.Jemand, der als Kind schon Diabetes I hat und dann als Erwachsener dann solche Zeilen liest, ist wohl wie ein Hohn für ihn.
lorbeere Ich denke, dass man im Allgemeinen versteht, was mit Typ 1 gemeint ist: autoimmuner Diabetes. Und um den geht es ja. Typ 2 ist sowieso heilbar durch Lebensstiländerung.Warum sollte die Zeile"Diabetes Typ 1 ist heilbar" wie Hohn klingen? Wer weiterliest versteht schon. GrußLorbeere
anna Man sollte eben differenzieren, was gemeint ist. Ich kenne Leute, die seit Kindheit Diabetes 1 haben, also den klassischen. Darum denke ich jedesmal, wenn ich Diabetes 1 sehe, an den klassischen Diabetes, nicht den LADA Typ. Weiss nicht, wie es den anderen Leuten hier geht.Aber toll, dass Du Erfolge verzeichnest. Ich habe gerade einen kleinen Rückschlag erlitten. Schoggihasen an Ostern sollten verboten werden!
lorbeere Hallo Anna, es wird schon auf der Startseite differenziert. Schau mal fast ganz unten. Auch Menschen, die schon sehr lange DMT1 haben, können von den empfohlenen Maßnahmen profitieren. Und ganz besonders vom Coimbraprotokoll, das mir hier in diesem Thread empfohlen wurde. Ja, der Verzicht auf Zucker kann hart sein, aber wenn man Magnesium hochdosiert einnimmt, hat man auch keinen Heißhunger mehr auf Süßes. Alles GuteLorbeere
christineh Zitat von Lorbeere im Beitrag #18Ja, der Verzicht auf Zucker kann hart sein, aber wenn man Magnesium hochdosiert einnimmt, hat man auch keinen Heißhunger mehr auf Süßes.Hach, das wäre schön, wenn es für alle ("man") wahr wäre ...