karies vermeiden

Was hat grünes Gras mit Karies zu tun?

Ab einem bestimmten Lebensabschnitt geht man(n) dazu über, seinen grünen Rasen wichtiger als einen Urlaub nach Bali zu finden (dort war ich, zugegebernermaßen, eh noch nie…).

Man lernt dabei viel, auch viel über das Leben.

Beispiel gefällig?

Ich krieg ja hier ab und an Besuch. Auch der Nachbar lunzt manchmal rüber. Natürlich spricht man(n) dann irgendwann über das Gras, das woanders immer grüner scheint.

Nein, bei mir ist es tatsächlich grüner! 

Und zwar den ganzen Sommer über. Von offenbar ganz verwunderten Personen kriege ich dann die wildesten Erklärungen zu hören. Mein Rasen sei ja auch noch jung, ich würde ja sicher auch oft wässern und dergleichen.

grünes gras karies
Ein echtes Bild aus meinem Garten… Wir sind ja nicht bei X-Faktor und erfundenen Geschichten. 

Weit gefehlt :-)

Es gibt ein kleines „Geheimnis“, das so wohlbehütet ist, dass fast niemand aus der Siedlung es kennt. Das sehe ich ja, wenn ich an den verbrannten Grünflächen der Nachbarschaft vorbeifahre.

Dieses „Geheimnis“ plaudere ich natürlich fröhlich aus. Ich sage: Nein, der vermutlich einzige nennenswerte Unterschied ist, dass ich meinen Rasen nicht – wie du – auf 2,5 cm runtermähe, sondern bei 4-5 cm stehen lasse.

Große Augen. Verwunderte Stille. Und ich weiß genau, der wird das nächstes Mal wieder auf 2-3 cm runterschneiden und sich den ganzen Sommer über wundern, warum der Rasen so kaputt aussieht.

Grünes Gras macht man sich 

Dabei ist es doch einfach zu verstehen: Der Rasen hat ein eigenes Mikroklima. Das ist eine eigene kleine Welt, wie ein Urwald, würde man reinzoomen. Höheres Gras schützt vor Austrocknung und stabilisiert auch bei hohen Temperaturen und Trockenheit das Mikroklima.

Natürlich gehört zur Wahrheit:

  • Ab und an düngen
  • Ab und an tief wässern
  • Wöchentlich „die Spitzen schneiden“

Exakt das gilt auch für den Mund. Als Analogie. Nachdem ich einmal eine schlimme Erfahrung mit tiefer Karies hatte, habe ich mir geschworen, nie wieder Karies zu bekommen.

Und ich sehe bei Aufwärts-50-jährigen, wie viel Geld und vor allem Leid es kostet, sich seine „Zähne machen zu lassen“. Damit ist natürlich gemeint: Kaputte Zähne raus, Implantate rein. Ohne Zusatzversicherung 20.000 Euro.

In Worten: Zwanzigtausend. Man hat’s ja, nicht wahr? 

Gesunde Zähne isst man sich

Dabei ist „gesunde Zähne“ doch so einfach zu verstehen wie „gesunder Rasen“. Man müsste doch nur mal zuhören und machen.

Wenn du ab morgen keinen (Industrie-)Zucker mehr isst,
wirst du sehr wahrscheinlich keinen einzigen Zahn mehr verlieren. 

In einem Standardwerk der US-National Academies liest man schon 1989: 

Dental caries does not develop in the absence of fermentable carbohydrates.

Gemeint ist explizit freier Zucker, also Saccharose. Denn Stärke zeigt in Tierstudien nahezu keine kariogene Wirkung. Natürlich gehört auch hier zur Wahrheit: 

  • Gerne Xylit, gerne Hydroxyapatit (/ggf. Fluorid) 
  • Zahnseide + Ultraschallzahnbürste 
  • Systemische Gesundheit (inkl. NEM) + prof. Zahnreinigung 

100 g Zucker pro Tag heißt… 

Umgekehrt rechnet einem die KI ja mathematisch höchst diffizil vor, wie viele Läsionen man bei unserem Zuckerkonsum in Deutschland (100 g pro Tag) erwarten kann – im Schnitt eine neue Karies pro 3 Jahre.

Gehen wir mal davon aus, dass hauptsächlich die Seitenzähne betroffen sind – wie beim Menschen üblich –, dauert es statistisch betrachtet nahezu 50 Jahre bis zum neuen Gebiss. Zufälle gibt’s! 

Das geht auch andersrum: Für uns Eltern besonders spannend, das berühmte Hopewood-House-Experiment (Australien, 1940–60er), wo Heimkinder sich jahrelang nach einem „Spinner“ (Arzt, Vollwertkost mit wenig Zucker/Weißmehl), einem Dr. Bailey, ernährten mussten.

Und Karies nahezu ausgerottet war. Leider gab’s dafür andere Mangelerkrankungen. Insofern höchstens deshalb spannend, weil es motivieren könnte, den Kindern halt doch keine Quetschies reinzudrücken. 

Wir erinnern uns an der Stelle natürlich auch gerne an Weston Price und seine Beobachtung, dass es in Naturvölkern nahezu keine Karies gibt. Gut, an der Stelle hört sowieso keiner mehr zu. 

Du musst schon wissen, was du willst 

Beenden wir den Vortrag. Es ist doch keine Frage des Wissens – wieder einmal. Man muss doch nur mal zuhören und – viel wichtiger – halt mal machen. Sich Mühe geben, dabei bleiben. Ziele visualisieren und seine Motivation finden. 

Dann wird’s auch was mit dem Rasen … und dem eigenen Gebiss mit 65. 

zucker verzicht
Du musst schon genau wissen, was du (nicht) willst im Leben

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

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