Ich habe das ja mal erklärt. Mein Traum war es, eine Muskelfaser zu bekommen, die alles kann: Schnell laufen, Fett verbrennen, Glukose verbrennen, ausdauernd sein usw.
Habe ja dann vor ein paar Jahren mal nach einem lebenden Beispiel dafür gesucht und es auch gefunden: Der Gnu.
Da haben die Autoren der Arbeit so schön geschrieben: Das liegt wohl daran, dass die Gnus sowohl Schnelligkeit, als auch Ausdauer benötigen… sind ja gejagte Tiere.
Wir werden selten von unseren Feinden gejagt, als viel mehr von uns selbst. Beim Laufen im Wald zum Beispiel :-)
Also hat man mal geschaut, was denn bei Ratten passiert, die man verfetten möchte, bei gleichzeitiger Gabe von L-Carnitin.
Abb. 1: Muskelfaserkomposition von dicken Ratten, dicken Ratten plus Carnitin und schlanken Kontrollmäusen
Will man Ratten verfetten, dann passiert etwas mit der Muskelfaser-Komposition. Die oxidative Typ-I Faser verabschiedet sich.
Das ist deshalb so wichtig, weil bei Ratten nur die Typ-I Faser Fett oxidieren kann.
Gibt man nun L-Carnitin, dann passiert das nicht, die Typ-I Faser bleibt erhalten.
So etwas ist nicht nur sensationell, so etwas zeigt: Genexpression ist real.
Denn: Bei dicken Menschen sehen wir das selbe.
Die haben plötzlich signifikant weniger oxidative Typ-I Fasern.
(Tanner et al., 2001)
Und:
Die haben plötzlich keine oxidativen Enzyme mehr in ihren Muskelfasern, die dann invers korrelieren mit dem Muskel-Lipid Gehalt. Der ja dann letztendlich aus Normalmenschen, Diabetiker macht. Also: Weniger oxidative Enzyme im Muskel heißt logischerweise mehr Fett im Muskel, heißt insulinresistent. Das habe ich ja tausendfach erklärt jetzt.
(Watkins et al., 2001)
Also kam mir ja die glorreiche Idee mit dem Muskel, der alles kann. Wenn man so etwas hätte, dann wären ja plötzlich alle Fasern oxidativ.
Nicht nur die Typ-I Faser.
Klar habe ich heute so etwas. Klar funktioniert das.
Aber der Punkt: Man muss dem Muskel dann auch L-Carnitin füttern.
Wieso?
a) siehe oben.
b) siehe meinen Artikel zu L-Carnitin und Genexpression immenschlichen Muskel.