Das kleine Erfolgsgeheimnis

Ich arbeite derzeit mit vielen Menschen zusammen, die mich in manchen Punkten ziemlich beeindrucken. Das sind z. B. Menschen, die in Nature publiziert haben.

Nature ist das Journal und jeder vom Fach weiß, dass man’s als Wissenschaftler ziemlich gepackt hat, wenn man seinen Namen auf der Website von Nature liest.

Das, was mich am meisten beeindruckt, ist das unglaubliche Durchhaltevermögen dieser Menschen. Die funktionieren wie Uhrwerke, sind sehr zielstrebig und, das Wichtigste, hören bzw. geben einfach nie auf. Die haben einen unglaublichen Willen.

Früher hätte ich gesagt, sowas trifft man nur im Hochleistungssport an. Anscheinend weit gefehlt.

So wären wir wieder beim Thema. Es gibt Überschneidungen. Gewisse „Spielregeln“ gelten für den Sport, gelten aber auch für das „normale Leben“.

Oder? Im Leben, im Labor oder im Sport gibt es oft, vielleicht sehr oft Momente, in denen wir die Stimme im Kopf hören, die uns anfleht, einfach aufzuhören. Alles hinzuwerfen.

Wohlgemerkt: Ein stupides Weitermachen, während der Körper (bzw. die Psyche) vor die Hunde geht, ist saudämlich. Das nennt man Burnout. Gerade deshalb sollte man sich zuerst um die eigene Biochemie (Ferritin, Vitamin D, Eiweiß und Co.) kümmern und darum, zügig, ordentlich und vollständig zu regenerieren — die eigentliche Kunst. Dann aber gilt die Regel: Dann, wenn es beginnt, weh zu tun, gibt es noch viel, viel Spielraum.

Ja, man kann sagen: das Leben als Mensch fühlt sich oft ziemlich hart an.

In solchen Momenten denke ich oft an Jack Lalanne. Ein großes Vorbild für uns alle. Der hat mal gesagt:

Sterben ist einfach. Um zu leben, muss man sich den A*sch aufreißen. Es ist wie beim Sport. Du musst dafür trainieren. Du musst richtig essen. Du musst dich bewegen. Dein „Gesundheitskonto“ und dein Bankkonto — es ist das Gleiche. Je mehr du drauf packst, umso mehr kannst du abheben. Sport ist der König. Ernährung die Königin. Zusammen ergibt es ein Königreich.

Sterben ist einfach.

Das ist kein „böser“ Glaubenssatz, der das Leben erschwert. Im Gegenteil. Wenn wir anerkennen, dass das Leben von uns verlangt, dass wir aktiv tun müssen, bekommen wir ein anderes Mindset. Hinlegen, nichts tun, sterben, das dürfen wir jederzeit. Das ist einfach. Willst du leben, musst du dir den A*sch aufreißen.

Genau das haben die o. g. Nature-Menschen begriffen. Die haben das Mindset, die haben die Eier in der Hose.

Sehr passend dazu finden wir andere Zitate, z. B. von Will Smith.

Der meint:

Die Schlüssel fürs Leben ist „Laufen und Lesen“. Wenn du läufst, taucht diese Stimme in deinem Kopf auf, die dir sagt, „Ich bin so erschöpft, meine Lungen explodieren, mir tut alles weh, ich kann nicht mehr weitermachen“. Du willst aufhören. Wenn du aber lernst, diese Stimme in deinem Kopf zu besiegen, wirst du lernen, nicht aufzugeben, wenn es im Leben hart wird.

You will learn how to not quit when things get hard in your life. 

Und wieso „Lesen“? Weil, so Will Smith, es kein Problem auf dieser Welt gibt, das nicht bereits von einem anderen Menschen erlebt wurde. Es gibt kein Problem, das nicht bereits in Form eines Buches gelöst wurde.

Das ist die gute Nachricht, nicht wahr? Du liest ja gerade schon.

Will Smith weiß genau Bescheid. Man kann darüber lächeln und abwinken, oder es bitterernst nehmen, weil man weiß, dass es stimmt. Dieser Punkt aber kann einen wirklich umbringen — deshalb sollte man immer gut darüber nachdenken, ob man den Glaubenssatz so wirklich verinnerlichen will.

Hören wir mal hin:

Das einzige, was mich wirklich von anderen unterscheidet: Ich habe keine Angst davor, auf dem Laufband zu sterben. Mich kriegt man nicht kaputt. Punkt. Du hast vielleicht mehr Talent als ich. Du bist vielleicht schlauer als ich. Du siehst vielleicht besser aus als ich. Du kannst alles sein — besser in 9 von 10 Kategorien. Aber wenn wir beide aufs Laufband gehen, dann gibt es genau zwei Möglichkeiten: Du gehst zuerst runter. Oder ich sterbe.

Diese ernst gemeinte Erbarmungslosigkeit kann letztlich dazu führen, dass wir sehr erfolgreich sind oder … tatsächlich sterben. Das habe ich beinahe so erlebt, leider. Deshalb sollte man immer sehr vorsichtig sein, an was man so glaubt.

Ich hatte ein großes Idol früher. Heute noch. Nie mehr habe ich so viel gelernt als bei ihm. Jeder hatte großen Respekt vor dem Kerl. Für mich war er immer ein Rätsel. Ein anderer Trainer hatte über ihn mal gesagt: Den kriegt man einfach nicht kaputt.

Ich weiß heute: Es war zu 80 % seine unglaubliche Psyche.

„Nicht denken, machen!“

Es gibt kein Erfolgsgeheimnis. Nur eine Einstellung. Im Kopf. Die wiederum muss man trainieren, am besten beim Sport.

Ich bin Phil Böhm, Mitgründer von edubily.de. Ich absolvierte mein Bachelor-Studium im Fach Sportmanagement und –journalismus an der Hochschule Mittweida. Wegen einer Darmerkrankung musste ich mich schon früh intensiv mit gesunder Ernährung und verschiedenen Diät-Formen auseinandersetzen. Bei edubily kümmere ich mich vor allem um die organisatorischen Abläufe.

3 comments On Das kleine Erfolgsgeheimnis

  • Hallo Chris,

    wer war denn damals dein großes Idol?
    Hast du heute noch welche?:)

    Von wem ist den das mega gute Zitat, dass du in deinem Artikel genannt hast?:) Ist echt der Hammer.

    Danke schon mal im Voraus.

  • Was will uns der Autor damit sagen?
    Sicher. Man braucht Durchhaltewillen für den Erfolg. Auch mein Motto lautet „Nihl desperandum“, was man auch als „Never surrender“ lesen kann. Aber manchmal muß man auch erkennen, daß man es nicht packt, daß man verloren hat. Sei es, weil andere besser sind. Sei es, weil es einfach „nicht sein soll“. Auch damit muß man umgehen können. Und manchmal hilft die Erkenntnis, daß man einfach aufgeben, ja sich aus der Welt absentieren kann, weiterzumachen.

    • Wenn du nicht nur rumnörgeln würdest, sondern alle unsere Artikel gelesen hättest, wüsstest du, dass wir genau das schon zigfach gesagt haben. Das mit dem Kontext hatten wir beim anderen Beitrag schon.

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