Für den menschlichen Körper sind Aminosäuren von großer Wichtigkeit. Da sie die Bausteine sind, aus denen alle Proteine bestehen, haben sie eine zentrale Funktion in zahlreichen Prozessen inne. Dazu zählen beispielsweise Stoffwechsel-Funktionen, der Transport und die Speicherung von Nährstoffen sowie im Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System. In unserem Ratgeber haben wir alle Informationen darüber zusammengestellt, warum Aminosäuren so wichtig sind, welche Aminosäuren es gibt und wie sie sich in unterschiedliche Kategorien unterteilen lassen. Außerdem liefern wir Wissenswertes dazu, wie der Körper Aminosäuren aufnimmt und welche Möglichkeiten es gibt, mit Aminosäuren zu einer gesunden und leistungsfähigen Lebensweise zu gelangen.
Aminosäuren Definition
Aminosäure sind Bausteine der Proteine. Sie zählen zu den Carbonsäuren und sind in jeder Zelle eines Lebewesens vorhanden. Proteine (Eiweiße) sind aus unterschiedlichen Abfolgen von Aminosäuren aufgebaut. Sie sind also unterschiedlich lange Aminosäureketten. Alle Aminosäuren enthalten eine Amino-Gruppe (-NH2) und eine Carboxy-Gruppe (-COOH). Jede Aminosäure besteht außerdem aus drei Nucleotiden, diese Dreier-Aminogruppe wird auch Codon genannt.
Aminosäure Abkürzungen
Die Abkürzung für Aminosäuren lautet AS. Aber auch für jede einzelne Aminosäure gibt es eine Abkürzung, die im Bereich der Biologie und Chemie verwendet wird. Meistens handelt es sich dabei um die ersten drei Buchstaben des Namens der entsprechenden Aminosäure. Alternativ setzt sich die Abkürzung bei einigen Aminosäuren auch aus dem ersten, zweiten und letzten Buchstaben des vollständigen Namens zusammen.
Aminosäuresequenz
Hinter dem Begriff Aminosäuresequenz verbirgt sich die Abfolge der Aminosäure in einem Peptid, das den Aufbau des Proteins bestimmt. Sie wird daher auch als Peptidsequenz oder Proteinsequenz bezeichnet. Diese Sequenz zeigt die Primärstruktur des Proteins und gibt Aufschluss darüber, wie die einzelnen Aminosäure-Bausteine mit Peptidbindungen miteinander verknüpft sind.
Aminosäuren Struktur: Der Aminosäure-Aufbau
Aminosäuren enthalten Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Sie sind organische Verbindungen aus diesen chemischen Bestandteilen.
Betrachtet man die Struktur von Aminosäuren, lassen sie sich in verschiedene Kategorien einteilen. Sie haben gemeinsam, dass sie aus mindestens zwei Kohlenstoffatomen bestehen. Sie unterscheiden sich darin, an welchem Kohlenstoffatom sich die Aminogruppe befindet. Hierbei wird stets von der Carboxygruppe ausgehend gezählt. Man unterscheidet demnach zwischen α-Aminosäuren, β-Aminosäuren, γ-Aminosäuren und so weiter. Wenn mehrere Aminogruppen im Protein enthalten sind, bestimmt die Platzierung der Aminosäure, die der Carboxygruppe am nächsten ist, die Klassifizierung. Eine weitere strukturelle Unterscheidung der Aminosäuren bezieht sich auf die symmetrische Form. Bis auf Glycin hat jede Aminosäure eine chirale Struktur, was bedeutet, dass die Struktur in sich gedreht ist. Dabei unterscheidet man zwischen linksdrehend, auch L-Form genannt, und rechtsdrehend, D-Form genannt. Für den menschlichen Körper besonders wichtig sind Aminosäuren, die eine L-Struktur aufweisen.
Welche Aminosäuren gibt es? Eine Aminosäuren-Liste mit den wichtigsten Aminosäuren
Insgesamt gibt es über 270 Aminosäuren. Diejenigen, die Grundbausteine der Proteine sind, werden als proteinogen bezeichnet. Weitere Kategorien sind de glucogenen und ketogenen Aminosäuren. Dabei ist zu beachten, dass manche Aminosäuren auch mehreren Kategorien zugeordnet werden können. Hinzu kommen außerdem zahlreiche synthetisch hergestellte Aminosäuren. Der wohl bekannteste unter ihnen ist der Süßstoff Aspartam.
Proteinogene Aminosäuren
Die proteinogenen Aminosäuren sind diejenigen, aus denen Eiweiße, also Proteine, bestehen. 20 dieser proteinogenen Aminosäuren sind im genetischen Code beinhaltet und werden daher auch natürliche Aminosäuren, kanonische Aminosäuren oder Standardaminosäuren genannt. Sie werden benötigt, um biologische Vorgänge im Körper zu ermöglichen und Aufrecht zu erhalten.
Das sind die 20 Aminosäuren:
Name Abkürzung
- Alanin Ala
- Arginin Arg
- Asparagin Asn
- Asparaginsäure Asp
- Cystein Cys
- Glutamin Gln
- Glutaminsäure Glu
- Glycin Gly
- Histidin His
- Isoleucin Ile
- Leucin Leu
- Lysin Lys
- Methionin Met
- Phenylalanin Phe
- Prolin Pro
- Serin Ser
- Threonin Thr
- Tryptophan Trp
- Tyrosin Tyr
- Valin Val
Glucogene Aminosäuren und ketogene Aminosäuren
Unter den glucogenen Aminosäuren versteht man die Bestandteile, aus denen Zucker zusammengesetzt sind und die für die Glucose-Neubildung verantwortlich sind. Sie werden daher auch als glucoplastisch bezeichnet. Des Weiteren gibt es ketogene Aminosäuren, die alle zu dem Ketonkörper Acetoacetat abgebaut werden und daher beispielsweise eine wichtige Rolle im Citratcyklus der Zellen spielen.
Aminosäuren und Biochemie: Diese Wirkung haben Aminosäuren im Körper
In den folgenden Abschnitten werden wir uns vor allem auf die proteinogenen Aminosäuren konzentrieren. Als Grundbausteine für Proteine bilden sie die zentrale Basis für zahlreiche lebenswichtige Funktionen im menschlichen Körper. Dabei unterscheidet man auch zwischen essentiellen Aminosäuren, semi-essentiellen und nicht-essentiellen Aminosäuren. Allgemein gilt, dass die Aminosäuren mit einer L-Struktur, also sogenannte L-Aminosäuren, für biologische Vorgänge im menschlichen Körper besonders tragend sind.
Aminosäure Eigenschaften
Zehn der 20 oben erwähnten proteinogenen Aminosäuren werden als nicht-essentiell bezeichnet. Dies besagt, dass diese auch vom Körper eigens hergestellt werden kann. Weitere 2 sind semi-essentiell, was bedeutet, dass für die eigene Herstellung weitere Aminosäuren oder Vitamine nötig sind. Die verbleibenden 8 Aminosäuren sind essentiell, also können sie nicht selbst hergestellt werden und müssen daher mit der Nahrung oder ergänzend über Supplements dem Körper zugeführt werden. Viele weiterführende Informationen über essentielle Aminosäuren haben wir in unserem Ratgeber zusammengestellt.
Aminosäure Wirkung: Wofür brauchen wir Aminosäuren?
Wie bereits anklang, sind Aminosäuren an zahlreichen Stoffwechselreaktionen beteiligt. Auch im Herz-Kreislauf-System übernehmen sie grundlegende Funktionen. Das bekannteste Beispiel hierbei ist Lysin, das für die Bildung von Kollagen verantwortlich ist und ohne das keine Gefäßwände möglich wären. Andere Aminosäuren sind als Botenstoffe und zur Aktivierung des Energiestoffwechsels bedeutend. Auch wesentliche Organfunktionen erfolgen unter der Beteiligung von Aminosäuren. Auch Arterien, Sehnen und Körperdrüsen werden mithilfe von Aminosäuren aufgebaut oder gesteuert. Bei vielen regenerativen Prozessen sind Aminosäuren beteiligt, beispielsweise bei Haut, Haaren und bei der Heilung von Wunden sowie Verletzungen der Knochen oder Muskeln. Ohne oder mit einer unzureichenden Zufuhr an Aminosäuren kann es zur Schwächung des Immunsystems kommen ebenso wie Beeinträchtigungen in der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, Auswirkungen auf Blutzucker, den Stoffwechsel oder auf die Potenz. Die Aufgaben der einzelnen Aminosäuren sind sehr komplex und extrem vielfältig. Für weitere Informationen über die miteinander verzahnten Aminosäure-Funktionen haben wir vertiefende Artikel zusammengestellt.
Nahrungsergänzungsmittel mit Aminosäuren – Wie unterstützt man die Aminosäuren im Körper?
Der eigene Bedarf an Aminosäuren ist von zahlreichen Faktoren geprägt und kann nicht pauschal ermittelt werden. Dazu zählen das Alter, Gewicht sowie die Intensität und Häufigkeit der geistigen und körperlichen Beanspruchung. Eine proteinreiche Ernährung bietet eine gute Grundlage für die Versorgung mit essentiellen und nicht-essentiellen Aminosäuren. Insbesondere während einer Diät muss die Aminosäureversorgung gewährleistet sein, damit es im Zuge der Reduzierung von Kalorien nicht zu einem Aminosäuremangel kommt. Der Grund hierfür ist, dass der Körper bei einer unzureichenden Versorgung auf die eigenen Aminosäurereserven zugreift und im Extremfall auch eigene Muskelmasse wieder abbaut.
Ähnlich verhält es sich mit besonders intensiven Trainingsphasen, wie sie beispielsweise im Leistungssport vorkommen können. Darüber hinaus zeichnen sich Aminosäuren dadurch aus, dass sie schneller vom Körper aufgenommen werden als Eiweiß, da dieses zunächst aufgespalten werden muss. Das kann insbesondere in Phasen relevant werden, in denen der Körper schnell mit Nährstoffen versorgt werden muss. In all diesen Fällen eignen sich Nahrungsergänzungsmitteln mit Aminosäuren, um eine gesunde Lebensweise zu unterstützen. In unserem Sortiment führen wir hierfür das EAA-Pulver mit essentiellen Aminosäuren und das Aminosäure-unterstützendem Citrullin plus.
Fazit zum Thema Aminosäuren
Aminosäuren sind kleine Eiweiß-Bausteine, die eine herausragende Rolle für deinen Körper und deine Gesundheit spielen. Immer wenn davon die Rede ist, dass eiweißreiche Nahrung wichtig ist, bedeutet das eigentlich „du brauchst mehr Aminosäuren“. Die Aufgaben und Potentiale der einzelnen Aminosäuren im Körper sind äußerst unterschiedlich und hoch komplex. Dabei können Nahrungsergänzungsmittel wie unser EAA-Pulver oder Citrullin plus auch eine Rolle spielen, um dich gesund und fit werden zu lassen.
1 comments On Aminosäuren Ratgeber: Was sind Aminosäuren und ihre Wirkung? Alle Infos über Aminosäuren
Ist es sinnvoll bei einer Ernährung aus unverarbeiteten Lebensmitteln, d. h. u. a. mehrmals in der Woche Eier, 2-3x/Woche Fleisch (Geflügel, Tatar), 1x LeberWoche, 1x Fisch/Woche, ab und zu Joghurt oder Quark (alles Bio) , 1-2 Gläser Rohmilch, Aminosäuren als Nahrungsergänzung zuzuführen? Bewegung: ca. 10.ooo Schritte täglich plus etwa 30 min moderaten Sport (Mobility, etwas Kraft). Kann es überdosiert werden? Oder ist das eine ausreichende Proteinzufuhr für eine Frau, die sich versucht gesund zu ernähren und zu bewegen nach Edubly-„Regeln“ :-).