Training, das dir dein Leben retten kann

Das Leben ist gekennzeichnet durch konstante Fluktuationen, das heißt Veränderungen.

Doch das Leben ist auch großzügig. Die meisten Veränderungen nehmen wir gar nicht wahr, das Gehirn adaptiert sich automatisch, auch ohne jegliche Beteiligung des Bewusstseins.

Es wird in einigen Fällen nur dann kritisch, wenn das Bewusstsein mit der Adaption interferiert und sich quasi in automatisierte Dinge „einmischt“.

Das kennen wir aus dem Sport von Trainingsweltmeistern und nennt man als Sportpsychologe dann „choking under pressure“, das Versagen, wenn du leisten sollst – du hättest dein Bewusstsein im wahrsten Sinne des Wortes nicht mit ins Spiel nehmen dürfen.

Doch was passiert, wenn der Schlag, das Schicksal, so hart war, dass man darüber nachdenken muss?

Dann ergibt sich zwangsläufig noch ein viel größeres Problem, denn wir verzögern die Adaption unseres Gehirns und wir drücken konstant Dopamin in den Keller, weil wir die selben Gedanken (im Kopf) immer wieder durchgehen.

„Warum musste das passieren?“

Ich meine: Wir sind keine Maschinen. Wir können diverse Probleme nicht einfach „abgeben“, nach dem Motto „easy, let go and let god deal with“.

Ich kann es jedenfalls nicht.

Und ich finde auch, dass es eine starke Gratwanderung ist: Hat ein Mensch, den wir geliebt haben und den wir gerade verloren haben, nicht auch das Recht noch Schmerz in uns auszulösen? Schmerz im Sinne von: Du warst so wertvoll und es schmerzt, dich jetzt hergeben zu müssen?

Menschen, die in diesem Punkt, den Schmerz an eine höhere Macht abgeben, haben vielleicht einen Vorteil. Dennoch bin ich der Meinung, dass wir diese Art der Selbsthypnose, des „Wegdenkens“ nicht verwenden dürfen dann, wenn es um andere Menschen geht.


Doch wie gehen wir konkret vor, wenn wir „getroffen“ wurden?

In vielen Fällen fühlt sich das Leben sehr schwerfällig an. Wir, das Zugpferd, hängen am Pflug und ziehen… jeden Tag aufs Neue. .

Die Frage ist nur, ob wir tatsächlich ein Zugpferd sind oder ein Pony.


Bei uns hier gibt es einen Hügel, den man befahren oder belaufen kann. Diese Strecke bemisst ca. 500-600m.

Und dort könnte man etwas lernen, was einem das Leben retten kann.

Man tritt einfach immer und immer wieder gegen diesen Hügel an. Es kommt nicht so sehr darauf an, dass du ihn 20 mal befährst, sondern viel mehr darauf, dass du den Willen hast, auch dann maximal weiter zu treten, wenn jedes System in dir sagt: „Bitte hör auf“.

Sogar Will Smith kennt dieses Phänomen:

„When you are running, there’s a little person in your head, that tells you „I’m so tired, … there’s no way I could possibly continue“ and you want to quit, right? You learn how to defeat that person, when you’re running! You will learn how to not quit in your life when things get hard.

Lernen, nicht aufzugeben, wenn es im Leben hart wird. 

Während des maximalen Gestrampels wirst du oft den Punkt erreichen, wo dein körperlicher Zustand, genau das Mentale widerspiegelt: Es fühlt sich an, als ob du konstant gegen einen Strom schwimmst.

Aber dein Gehirn wird sich daran gewöhnen, es wird deutlich leistungsfähiger werden im Umgang mit genau diesen Sachverhalten. Denn das Gehirn kommuniziert in Bildern: Du hast die selben Bilder am Berg im Kopf, wie auch während einer schlimmen Lebenssituation, wenn du konstant „strampelst“.

Kurz: Du lernst, immer weiterzustrampeln, auch dann, wenn sich der Widerstand unendlich groß anfühlt.

Oder: Es wird zur „Gewohnheit“, deine Toleranzschwelle liegt nun deutlich höher.

Du wirst dieses Konzept aber nie lernen, also nie verstehen, wenn du morgens im Wohlfühlbereich durch den Wald schleichst. Man muss schon ein bisschen härter zu sich selbst sein. Intervalltraining ist das Stichwort – wie so oft, wie wir mittlerweile alle wissen. 

PS. Will Smith kennt sie alle, die „Erfolgsgeheimnisse“.

I’m not afraid to die on a treadmill. I will not be outworked, period.  You might have more talent than me, you might be smarter than me, you might be sexier than me, you might be all of those things you got it on me in nine categories. But if we get on the treadmill together, there’s two things: You’re getting off first, or I’m going to die. It’s really that simple, right? You’re not going to out-work me. It’s such a simple, basic concept. The guy who is willing to hustle the most is going to be the guy that just gets that loose ball.

Aber Achtung! Glaubenssätze werden wahr…

 

 

 

 

 

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

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