Das Konzeptionalisieren der Ernährung

… ist der größte Fehler, den man machen kann.

Die Wahrheit ist das, was im Blut ankommt. Alles andere, das „an der Oberfläche“, kann man getrost vergessen. Es ist völlig wurschd, wie man sich ernährt, so lange

a) genug Energie,

b) alle essentielle Substanzen in ausreichender Form

in den Körper kommen.

Kombiniert mit

a) (temporärer) Kalorienrestriktion (dazu zählt auch die hypokalorische Kohlenhydratrestriktion)

b) intermittierendes Fasten

macht man alles richtig.

Gleichzeitig sollten natürlich Sachen reduziert werden, die dem Organismus schaden.

  • Tabakrauch
  • Phytoöstrogene essen

etc.

Das ist eigentlich etwas, was nicht viel Verstand braucht, damit es verstanden wird.

Und wir machen daraus

  • „Paleo“
  • „no carb“
  • „low carb“
  • „Frucht-Diät“
  • „Veganismus“
  • „Vegetarismus“

etc.

Seht ihr, aber die Blöden sind nur die, die keine Ahnung von nix haben.

Attila Hildmann empfiehlt vegane Ernährung. „Vegan“ – sagt er.

Tatsächlich aber kann man das biochemisch aufschlüsseln, was er da erzählt:

  • Obst/Gemüse/“gute“ Kohlenhydrate
  • Soja und pflanzliche Proteinpulver
  • temporäres „ich esse keine Kohlenhydrate um noch definierter zu werden“
  • Multivitamin von orthomol
  • Insgesamt eine relativ niedrige Kalorienzahl

Der Körper kann sehr wohl auch sehr gut ohne 200g Eiweiß auskommen, denn eine positive Nitrogen-Balance wird erreicht mit 1,5g Protein pro kg Körpergewicht. Alles andere bringt nur noch thermochemische Vorteile mit sich, zumindest, wenn wir auf der Ebene der „Diät/Muskelaufbau“ bleiben. Der Körper macht aus dem Rest einfach Glukose.

Obst/Gemüse/Stärke etc. macht nicht dick. Das wissen wir jetzt.

Soja und pflanzliche Proteinpulver: Soja hat einige Vorzüge, wie zum Beispiel hohe Arginin-Werte, die an sich dafür sorgen können, dass wir weniger Protein brauchen. Es ist zwar ein inkomplettes Protein, verhält sich aber bezogen auf den Muskelaufbau etc., als komplettes Protein.

Auch zum Ausmagern benutzt er eine Form der Kohlenhydrat-Restriktion, was ja heutzutage Gang und Gäbe ist. Dieses Beispiel führe ich nicht auf, weil es besonders effektiv ist, sondern damit die Vegan-Gemeinde sehen kann, dass er Techniken benutzt, von denen die meisten wohl keine Ahnung haben.

Und – ganz wichtig – er benutzt ein Präparat, das speziell dafür da ist, vegane Defizite auszugleichen (Zink, Selen, Jod etc.).

Weiterhin wird man feststellen, dass viele Veganer plötzlich deutlich weniger Kalorien essen als vorher, was an sich so viele Vorteile mit sich bringt, dass Kalorienrestriktion alleine diverse „Dinge“ kompensieren kann.

Was ich damit sagen möchte: Er benutzt das „Template vegan“, aber auf biochemischer Ebene macht er viel richtig.

Nur womöglich seine Anhänger nicht. 

Die sitzen dann zuhause und glauben an eine Scheibe Vollkornbrot mit Salatblättern drauf.

Und genau das ist der Punkt, den hier konstant versuche zu vermitteln: Es geht nicht um das, was dein Gehirn konzeptionalisiert, sondern um das, was im Blut ankommt.

Alle andere Argumente sind für die Katz.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

3 comments On Das Konzeptionalisieren der Ernährung

  • Hallo, warum ist Soja ein inkomplettes Protein ?

  • Hallo Luna,

    ich hab diesbzgl. nicht differenziert, es sollte lediglich ein Beispiel sein. Natürlich gibt es diverse Vorteile/Nachteile für unterschiedliche Gruppen.
    So können (ältere) Frauen durchaus profitieren, gerade hinsichtlich einer Reduktion von hormonabhängigen Tumoren bzw. einer erhöhten Knochendichte.

    LG, Chris

  • Hallo Chris,
    ich habe eine Frage zu den Phytoöstrogenen. Danke dabei in erster Linie z.B. an Leinsamen oder Soja, also nicht an irgendwelche isolierten Produkte.
    Sollten PÖ grundsätzlich von jedem/jeder gemieden werden oder werden Unterschiede gemacht bzgl Mann/Frau bzw premenopausal/postmenopausal und beim Mann dasselbe vor/nach der Andropause? Da findet man sehr widersprüchliche Empfehlungen. Dass Phytoöstrogene beim Mann eher kontraproduktiv sind, auch der besonders was z.B. Prostatakrebs angeht (vgl Friedman: The new treatment with testosterone), kann ich mir gut vorstellen. Aber, gilt für Frauen dasselbe??
    LG
    Luna.

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