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Was wir von Zaubermäusen lernen können

Newsletter vom 13.05.18

In unserem ersten Buch, dem Handbuch von 2014, schreiben wir von Dr. Sinclairs Zaubermäusen. Dr. Sinclair ist der Harvard-Wissenschaftler, der das Altern besiegen will. Und der forscht an Zellschaltern, die, wenn man sie drückt, das Altern verlangsamen oder sogar umkehren können. 

Angefangen hat es mit seinen eben genannten Zaubermäusen. Sinclair verabreichte seinen Mäuschen einen Stoff aus dem roten Wein: Resveratrol. Dieses Resveratrol sorgte dafür, dass diese Tierchen länger lebten, auch bei Mast nicht dick bzw. krank wurden und deutlich länger rennen konnten als normale Mäuschen. 

Hieße für uns: Gesundheit und Leistungsfähigkeit gibt’s theoretisch als Pille.  

So einfach war das mit Resveratrol letztlich doch nicht. Aber um die Pille ging es auch nicht. Sinclairs Forschung hat uns eine Sache ganz deutlich gezeigt:

Es gibt Schalter, die das Altern verlangsamen oder gar umkehren können. Diese Schalter lassen uns zeitgleich auch leistungsfähig werden.

Derselbe Sinclair erklärte uns auch, warum Resveratrol so wirkt. Er sagt: Gestresste Pflanzen (etwa durch UV-Licht) bilden Schutzstoffe. In diesem Fall ist das Resveratrol. Diese Pflanzen-Schutzstoffe können von uns gegessen werden – und machen uns wiederum gesund. Er nannte das Xenohormesis.

Solche Schutzstoffe finden sich auch in anderen Pflanzen, etwa in den Blättern des Olivenbaums. Der Extrakt, der daraus hergestellt wird, ist Olivenblattextrakt, kurz OLE (Olive Leaf Extract). Hauptwirkbestandteil ist hier der Stoff Oleuropein.

Auch dieser Olivenblattextrakt bzw. das Oleuropein haben eine ganze Reihe positiver Wirkungen: Sie hemmen die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen, sie hemmen das Wachstum von Bakterien, Viren, Pilzen und Krebs, sie schützen vor Herzkreislauferkrankungen und Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes.

 Diese Olivenblatt-Schutzstoffe wirken in uns, indem sie: 

  • das uns vertraute AMPK aktivieren (AMPK ist ein Energiesensor, der, wenn aktiviert, die Zelle schützt.)
  • Radikale abfangen und so den “Redox-Haushalt” der Zelle beeinflussen (Durch das Beeinflussen des Redox-Haushalts werden wiederum andere “Schalter” gedrückt.)
  • den Entgiftungsschalter Nrf2 aktivieren (Dadurch fährt die Zelle Schutzmechanismen hoch.)
  • direkt mit für uns schädlichen Molekülen (z. B. Alzheimer-Amlyoiden) reagieren

​Und das Besondere: OLE scheint wie kein anderer Pflanzenextrakt in der Lage zu sein, die Bildung des aktiven Schilddrüsenhormons T3 zu forcieren

Kurzum: Der Pflanzenstoff kann sehr gesund sein.

Vergleicht man Olivenblattextrakt mit anderen Pflanzenextrakten bzw. -Stoffen wie Curcumin (Wirkstoff aus der Kurkuma-Wurzel), OPC (Extrakt aus Traubenkernen) oder Grapefruitkernextrakt, ist er hierzulande immer noch relativ unbekannt. Das können wir uns nicht erklären. Für uns ist OLE schon seit einigen Jahren wegen der oben genannten Gründe der Pflanzenstoff mit dem größten Wirkpotential.

Doch bitte, bitte … Vorsicht! Wir denken bitte immer wieder an Paracelsus. Das war der mit der Dosis, die Dosis mache das Gift. Heißt: Pflanzenstoffe in Hochdosen können auch schädlich wirken.

PS: Aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin A, Kupfer und vielen anderen tollen Stoffen empfehlen wir immer mal wieder ein bisschen Leber zu essen. Hier findest du in unserem Blog ein sommerliches Hähnchenleber-Rezept.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

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