Build-in – Gesundheit selbst gemacht

Die stärksten Waffen braucht man nicht schlucken, sondern sind eingebaut.

Das wird einem dann klar, wenn man bereits tausende Studie gelesen hat. Dort kristallisiert sich tatsächlich eine Wahrheit – so etwas kann man dann schon mal sagen:

Sport/Bewegung kompensiert. 

Du kannst im Leben sehr viel falsch machen, sagen wir – alles.

Du rauchst.

Du trinkst.

Du schläfst zu wenig.

Du isst zu viel Fett bei zu viel Kohlenhydrat-Konsum.

Du bist ein Choleriker.

Und trotzdem: Sport kann alle deine „schlechten“ Eigenschaften kompensieren.

Kompensation ist nicht gleich „Perfekt“, aber was im Leben ist denn perfekt? Die Natur kennzeichnet sich dadurch, dass sie ständig Kompromisse findet. Wir finden überall Kompromisse, sogar in deinem Körper.

Oder meinst du, es war die beste Erfindung der Welt, die Nieren 20cm über die Blase zu setzen? Nein, war es nicht, aber es war wohl eine Idee, die funktionierte.

Und das ist ein universelles Prinzip: Es ist nicht das Perfekte, aber das, was funktioniert, das zählt. 

Kreationisten glauben, dass Gott die Welt „perfekt“ erschaffen hat – hat er nicht, es ist nur unser Glaube daran. Symmetrie ist eine „perfekte“ Illusion.

Das Universum kann nur funktionieren, weil es nicht perfekt ist: Das Wissen Chemiker und Physiker.

Zurück zum Thema:

Es wäre also wunderbar zu wissen, warum Sport das alles macht. Wir können diesen heiligen Gral eigentlich schon ganz gut beschreiben, denn wir wissen, dass Kalorienrestriktion (fast) das gleiche macht.

Und wen wundert es, dass die Zelle bezüglich Kalorienrestriktion bzw. Sport, auf die genau gleiche Art und Weise reagiert?

Was erhalten wir?

  • Umkehr einer endothelialen Dysfunktion (Herzinfarkt, Schlaganfall, Angina pectoris, erektile Dysfunktion)
  • Umkehr der übermäßigen Speicherung von Organfett und Subkutanfett.
  • Steigerung der körpereigenen Antioxidantien via erhöhte mitochondriale ROS-Produktion = Netto: weniger freie Radikale
  • Bildung mitochondrialer Proteine und Induktion von Enzymen der ß-Oxidation => Substrat-Shift und verbesserte Fähigkeit hinsichtlich der Nutzung beider Substrate (Kohlenhydrate und Fett) => höhere metabolische Flexibiltät
  • aus dem vorherigen Punkt ergibt sich auch: Höhere Insulin-Sensitivität, kein „fatty acid overload“ in den Mitochondrien
  • Induktion von AMPk und damit erhöhte Expression von p53, dem Anti-Krebs-Gen.

Du siehst: Man kann über einen Sandstein auch Stahlplatten legen, dann kann der Regen nichts kaputt machen.

Doch stop!

Hier greift ein Prinzip namens „hormesis“ – dieses Konzept kann man wie folgt erklären: Negative Umwelteinflüsse (Alkohol, Gifte, Sport (!) etc.) sind dafür verantwortlich, dass sich der Körper anpassen möchte. Er wird daraufhin also „Schutzsubstanzen“ bereitstellen. Und hier kommt der clue: In niedrigen Dosierungen wirkt das Toxin als sehr förderlich!

Doch: Chronisch praktiziert und wir ernten kein Benefit oder sterben sogar deutlich früher.

Das gilt auch für Kalorienrestriktion: Etwas, was akut praktiziert, sehr viele Vorteile mit sich bringt, kann – wenn chronisch praktiziert – dein Leben zerstören: Depression, Testosteronmangel, T3-Mangel, Immunoinkompetenz etc.

Das steht auch auf dem Orakel von Delphi: Mäßige dich!

Du brauchst also keine Tablette zu schlucken – man könnte auch mal fasten.

Wenn du trotzdem Tabletten schlucken willst, weil du Tabletten mehr vertraust als deinem Körper, dann könnte man sich ja beispielsweise mal Tocotrienole kaufen.

Effect of TRF towards antiaging in various organs has inspiring findings. As an example, TRF proved to improve the criteria of senescence through reversing cell cycle arrest and restoring telomere and telomerase activity in human fibroblasts [27]. Moreover, postadministration of TRF after the irradiation of UVB extended the mean life span of Caenorhabditis elegans (C. elegans) [28]. Furthermore, dietary supplementation with tocotrienol has proven to improve the age-related deteriorations in the immune functions in vivo [21].

(Lim et al., 2013)

TRF meint hier Tocotrienol-Fraktionen.

Vitamin E kann also das Zellalter modulieren, in dem es die Telemomerase-Aktivität erhöht und die DNA somit wieder längere Schutzkappen bekommt (Telomere), was letztendlich vor DNA-Schäden schützt.

Weiterhin können Tocotrienole die Immunfunktion im Alter verbessern.

Also ich finde es immer gut, wenn man ein paar Pläne hat. Plan a) Lebe „normal“ (faste, mache Sport), Plan b) schlucke Tabletten :-)

 

 

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

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