Hier auf der neuen Plattform … kann man (ich) ja nun endlich wieder schreiben, was man will. Also darf ich auch wieder ablästern. Meine ganz eigene Meinung preisgeben.
Coronablase Twitter
Ich habe kein Twitter. Und immer, wenn der Gedanke kurz anfliegt, dass ich meine Ergüsse auch dort kurz und knackig teilen könnte, denke ich zugleich, dass Twitter ja völlig absurd ist. Wir leben in einer maximal komplexen Welt, die immer mehr Differenziertheit und „langsames Denken“ (Kahneman) erfordert.
Und dem gegenüber steht … Twitter. 280(?) Zeichen. Folge ist meistens, affektlabil rausgeblasener, geistiger Dünnschiss. Besonders verstörend ist meistens nicht nur, dass ich in Kurzfassung zu verstehen lerne, dass Menschen, die ich mal cool fand, eigentlich sehr enttäuschen. Sondern auch und gerade, dass es viele, viele Menschen gibt, die sich für super wichtig halten und ihr Twitter-Profil ausschweifend schmücken, um ja doch wieder nur kurzes, unterkomplexes Zeug zu „twittern“ bzw. zu kommentieren.
Twitter ist eine besondere Coronablase. Warum auch immer. Ich versuche die Menschen da zu verstehen, aber es gelingt mir nicht. Beispiel Coronafolgen. Ich denke schon, dass es so etwas wie Longcovid gibt. Ich denke auch, dass das Coronavirus ein Schei*virus ist, das manche Menschen hart trifft und an sich ein paar besondere Eigenschaften hat, die mich persönlich faszinieren (war selbst an Delta-Covid erkrankt).
Kognitive Verzerrung, oder: Sauron-Effekt
Leider passiert bei Corona etwas, was ich den „Sauron-Effekt“ nenne. Sauron, aus Herr der Ringe. Das Auge von Sauron scheint aus dem dunklen Mordor (deine tiefsten Ängste), sucht unablässig und wenn du in den Fokus gerätst … geht die Party los. „All eyes on me“.
Genau so funktioniert leider das Gehirn: Wenn es erst mal Alarm schlägt und einen Gedanken gefunden hat, wird der bis ins Unendliche aufgeblasen, stark vergrößert. Das ist eine ureigene Funktionsweise des Gehirns. Daraus ergeben sich kognitive Verzerrungen. Und Angststörungen. Denn auch wenn es noch so unwahrscheinlich ist: wenn dein Gehirn mal „Auge gemacht hat“ bestimmt Es dein Denken und deine emotionale Färbung.
So funktioniert btw auch Wissenschaft. Jeden Tag erscheint eine neue Meldung zu den Folgeschäden von Corona. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder Corona produziert wirklich gravierende Akut- und Langzeitfolgen, die sich zahlenmäßig ja ins Unendliche zu bewegen scheinen oder … die Labore dieser Welt stürzen sich auf Corona und das Coronageld, und erforschen jeden Winkel dieser Erkrankung.
Ersteres könnte sein. Sicher produziert Corona neue, andere Schäden. Und sicher gibt es diese Schäden. Aber: Wenn es SO schlimm wäre, müsste sich das in der Realität bemerkbar machen. Impotent ist noch niemand geworden. Alzheimer hat auch niemand bekommen. Und die überwiegende Zahl der Menschen, die ich kenne, ist mit einem Schnupfen und ggf. Fieber davon gekommen. Jedenfalls bei Omikron.
Unabhängig davon: Würden wir alle Sachverhalte, jede Erkrankung, jede Wirkung eines Lebensmittels, jeden Zigarettenzug, jeden Atemzug an einer vielbefahrenen Straße wissenschaftlich so durchsezieren, ich glaube, die Leute würden nicht mehr leben wollen. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Das ist das Leben. Und Corona war eine Naturkatastrophe, leider, leider.
Leben kostet. Leider.
Eine Grippe verwüstet in gewisser Weise den Körper und Bronchitis, kenne ich real von meinem Bruder (es war schlimm!), kann auch Wochen oder Monate dauern, mit unfassbaren Konsequenzen fürs eigene Leben. Hat man das molekular und bis ins Detail aus-analysiert? Nein, natürlich nicht. Es war mal „das Leben“. Kognitive Verzerrung.
Ich weiß. Naturgemäß werden jetzt einige sagen, ich sei ein „Verharmloser“ (auch wieder so ein wissenschaftsferner Begriff) oder würde irgendwie Whataboutism betreiben. Und die anderen werden mich verstehen.
Wie dem auch sei: Gewusst? Eine aktuelle, gut gemachte Arbeit, zeigt eindrucksvoll, dass Kaffee Demenz macht. Bei höherer Zufuhr 50 % mehr. Kaffeekonsum ist dabei deutlich assoziiert mit geringerem Hirnvolumen, bei weißer und grauer Substanz und auch noch beim Hippocampus („Lernzentrum“). Man stelle sich mal vor Karl Lauterbach und seine Fans wüssten das. Karl Lauterbach trinkt laut eigener Aussage gerne Kaffee … und isst gerne „Lachsfisch“ (sic) und lebt auch sonst „fischvegetarisch“. Eine Erklärung.
Das ruft nur leider überhaupt keine emotionale Regung in uns hervor. Kaffee? Trinkt doch jeder in unserer Gesellschaft. In unserer supergesunden Gesellschaft würde ja auch niemand drauf kommen, dass Wohlstandserkrankungen durch Wohlstandsernährung gemacht werden – und dass dazu auch sowas wie Kaffee zählen könnte. Nein, nein. Quatsch, so ein Unsinn.
Ja, es sterben Menschen an Corona.
Ein Wort noch zu Corona. Ich muss es mir von der Seele schreiben. 200-300 Tote am Tag. Das geht so nicht. Sagt Karl Lauterbach. Das seien Zahlen, die man am Anfang der Pandemie gehabt hätte. Viel zu viel. Nur mal am Rande: Bei täglich 200.000-300.000 Positivgetesteten. Auch hier meint Karl Lauterbach, das sei eine Untererfassung. Wer Bruch rechnen kann, kann sich die Sterblichkeit ja mal ausrechnen. Und am besten mal vor dem Hintergrund der Altersstruktur interpretieren.
In der Twitter-Blase liest man des Öfteren davon, es sei unethisch Menschen sterben zu lassen – bzw. andere Menschen nicht notfalls auch mit dem Dauerlockdown retten zu wollen. Das sei „Darwinismus“. Man handle nicht „solidarisch“.
Nur mal so: Darwinismus ist kein Konzept, nach dem man leben kann. Darwinismus ist. In jedem Moment unseres Leben. Darwinismus beschreibt – ganz harmlos –, dass derjenige, der überlebt (und sich im besten Falle auch noch fortpflanzt) … alles richtig gemacht hat, am besten angepasst ist. Da geht es nicht um „Stärkere“ oder „Schwächere“. Das ist die so oft zitierte Wissenschaft. Kein ideologisches Konstrukt, das man durch Worte abschaffen oder irgendwie uminterpretieren kann.
Ich persönlich finde, diese Geisteshaltung ist eine Krankheit unserer Zeit. Wir nehmen das Leben nicht mehr an. Zum Leben gehört das Sterben – nicht „leider“, sondern glücklicherweise. Denn Neues muss in die Welt kommen, Altes sollte weichen. Die Gedanken von Elon Musk zum Thema „Langlebigkeit“ gehen in eine ähnliche Richtung. Ich weiß, es tut weh, also sich der eigenen Unwichtigkeit und Vergänglichkeit bewusst zu sein. Verdrängen bringt nur leider nix. Man sollte es annehmen, wie es ist. So ein Denken wird in jeder Religion praktiziert, aus gutem Grund.
Es ist in meinen Augen unethisch, das Sterben so zu verklären.
Was ist ethisch?
Ein Ethiker hatte am Anfang der Pandemie darüber in einem Interview gesprochen – den Artikel finde ich nur leider nicht mehr. Er könne nicht verstehen, wieso man jeden 80-jährigen, Schwerkranken nun mit Corona noch auf die Intensivstation bringt. Das habe man so nie gemacht. Und in der Tat: Menschen kommen gar nicht auf die Idee, dass wir mit unserer Hysterie alte Menschen lediglich aus der Corona-Sterbestatistik schieben.
Denn: Wenn diese Menschen zwei Wochen nach der Impfung „glücklicherweise“ nicht an Corona versterben, sondern zufällig an Stürzen, an Ersticken, an Parkinson’scher Lähmung, an Lungenentzündung oder – ganz banal – an Grippe … interessiert es ja niemanden mehr. Und die Coronapolitik unseres Landes klopft sich auf die Schulter. Das ist die bittere Wahrheit.
So stelle ich mir unser Leben, unsere Gesellschaft, das kollektive Denken heutzutage vor. Immer viel zu kurz gedacht. Das Wesen unseres Lebens, des Lebens bzw. der Biologie leugnen. Kein Gespür für Natürlichkeit. Kein Gespür für die Dinge. Vorgeschoben und scheinbar ethisch, moralisch, menschenfreundlich handeln – in Wahrheit aber abgrundtief falsch und menschen(würde)verachtend.
Bringt mich zum Schluss wieder zu Twitter: Wer den ganzen Tag denkt und twittert wie ein affektlabiler 8-jähriger, der braucht sich nicht zu wundern, warum die Welt ist, wie sie ist. Doch, doch. Das ist eine Tatsache. Social Media lässt das Gehirn infantiler werden. Auch wieder so eine traurige Wahrheit.
15 comments On Kaffee zerstört dein Gehirn
Ja, es sterben Menschen immer und jeden Tag. Ich sollte lt. Onkologie schon vor ca 5 Jahren den Löffel abgegeben haben. Bin aber noch immer da. Habe aber bis auf Chemo – vieles anders gemacht (Ernährung, Kräuter, Mikronährstoffe, Reiki, Sport, da hat mich ein Arzt tatsächlich ausgelacht und Kräuterhexe genannt). So wird man mit seiner Endlichkeit konfrontiert (und der Pharmaindustrie), manche mehrmals in ihrem Leben. Wenn man es schafft, wird man etwas ruhiger und weiser und lässt sich nicht mehr so schnell verrückt machen. Und schaut auf seinen Körper (was man da reinschüttet), die Umwelt und was man seinen Kindern mitgeben will. Leider habe ich noch Long-Chemo-Schmerzen, aber das, interessiert auch keinen. Da kann ich dann, über die Long-Covid Leutchen nur lächeln und trinke ab u zu auch mal einen Kaffee. :)
Danke für Deine immer guten Artikel. Ohne Eure Seite hätte ich es damals nicht geschafft oder so gut durchgestanden.
Haben gerade alle die Grippe Omikron, dank VitD3 & Co. läufts ganz ok….
Hallo Jenny,
vielen Dank für dein Feedback. Auch wenn es natürlich unschöne Inhalte hat. Ich drücke dir die Daumen, dass es weiterhin so gut klappt und wünsche dir schon mal von Herzen alles Gute weiterhin! Daran sollten sich viele ein Vorbild nehmen!
Ich bin seit Längerem stiller Mitleser…
Auch wenn ich folgendes gut nachvollziehen kann:
„Hier auf der neuen Plattform … kann man (ich) ja nun endlich wieder schreiben, was man will. Also darf ich auch wieder ablästern. Meine ganz eigene Meinung preisgeben.“
… so fand ich die grundsätzlich sachliche, evidenz-basierte Vorgehensweise und den Charakter der Artikel prinzipiell schon besser. (Ja, ich weiß, der Artikel steht unter „Kontroverses“ und da soll auch eine lockerere „Schreibe“ erlaubt sein. Es muss auch nicht jeder Artikel in dem Sinne gleich sein.)
Gibt es eigentlich auch so eine „kognitive Verzerrung“ beim Thema Impfungen?
Hey Mitleser,
es ist ja dein gutes Recht dies so zu empfinden. Genau genommen gibt es solche Kommentare von mir aber schon immer und das war der Urcharakter des Blogs. Evidenz-basiert ist es nach wie vor ;-) auch hier… und nicht jeder Beitrag wird so geschrieben sein. Aber ich verstehe schon, dass sich manch einer von den Inhalten auf den Schlips getreten fühlt – gut so! Btw. Von Impfungen handelt der Text der nicht. Ob es da eine Verzerrung gibt, mit Sicherheit.
Der Inhalt des Beitrags war/ist nicht mein Problem.
Mein Kommentar ist keine inhaltliche Kritik, sondern mehr die Befürchtung, was aus der Formulierung, die ich zitiert habe herauskommen könnte.
Ich finde es gut, zu differenzieren und falls es eine zu einseitige Sichtweise werden sollte, fände ich das nicht gut. D. h. ich muss hier nicht andauernd lesen, was mir gefällt… Wenn ich aber den Eindruck bekäme, dass die Differenzierung und Ausgewogenheit verloren ginge, dann würde ich wohl eher nicht mehr mitlesen.
Nichts für ungut. (Ich habe aus sehr vielen Beiträgen bereits sehr viel für mich mitgenommen. Und natürlich spielt es keine Rolle, ob ich zukünftig mitlese oder nicht. Dein/Euer Blog soll und muss ja so sein, wi ihr ihn haben wollt.)
Das verstehe ich. Aber wieso sollte der Blog hier jetzt grundsätzlich andere Inhalte liefern als alles davor? Macht keinen Sinn. Hier kann ich nur wieder etwas freier schreiben und das werde ich ab und zu in Anspruch nehmen. VG
Danke Chris für deinen präzisen Beitrag! Immer wieder erfrischend deine Artikel zu lesen!
Die stelle bei der ich mich immer unwohl fühle:
Also wie ich das lese haben sie eine Korrelation zwischen Kaffeeverbrauch (6 Tassen ist nicht mehr -genuß) und Gehirngröße und eine darauf basierende Korrelation für erhöhte relative Wahrscheinlichkeit für Demenz … ein kausaler „Kaffee macht Demenz“ Zusammenhang sieht für mich anders aus.
Die Formulierung habe ich bewusst, in Anlehnung an die Lauterbach-Rhetorik, so gewählt. Das war ein Aufhänger ;-)
Nichtsdestotrotz ist die Studie sehr gut gemacht, inkludiert über 300.000 Menschen inkl. knapp 18.000 mit MRI-Information. Kaffee zeigt in einigen Studien übrigens so eine Assoziation. Ich gehe schon davon aus, dass Kaffee in höheren Dosierungen (je nach Verträglichkeit) ungünstigen Einfluss aufs Gehirn hat. Ob Kaffee „Demenz macht“ steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Okay, erwischt. Ich hab gedacht das es ernst gemeint war ;-)
Auf den Punkt gebracht! Wir haben „ein“ Ende erreicht, damit aus der Raupe ein Schmetterling werden kann. Danke ❣️ das es Menschen wie dich gibt, ich gehe dadurch leichter durch meinen Verpuppungsprozess.
Ich weiß wie indoktriniert die/wir Menschen sind, ich fühle auch mit den virusverängstigten/panischen, trotzdem haben sie kein Recht, mich zu schädigen! Wenn schon, dann verlasse ich meinen Körper durch einen natürlichen Virus, und nicht gespiked, genmanipuliert und transhumanisiert……
Danke für diesen Artikel!
Maria (66 Jahre und auf meinem Weg)
Trifft den Nagel auf den Kopf. 👍🏼
Danke Chris, wie so oft super verfasst!
Danke Chris. Sowohl Deine Blogs mit qualitativ sehr gut recherchierten Inhalten als auch Deine Bücher / Produkte ..sind klasse. Selber Biologin ..kurz vor Rente ;)
Weiter so 👍
Sehr schöner Beitrag abseits dieses oft hysterischen Corona-Geschwurbels, dass sonst so durchs Netz wabert.