Schlank und leistungsfähig für immer – so geht’s

Mittlerweile ist es bekannt (oder doch noch nicht?), wie metabolische Gesundheit „gemacht“ wird.

Einige von euch verstehen noch nicht, was „metabolische Gesundheit“ überhaupt bedeutet.

Metabolische Gesundheit bedeutet: Energie, Leistungsfähigkeit, Schlanksein.

Also genau das, was wir alle gerne hätten. Einmal völlig abgesehen von diesen ganzen kranken Vorbildern im Internet.

Und gerade bezogen auf das letzte Wort der Dreier-Reihe, haben wir eine sehr, na ja, eigenartige Vorstellung.

Metabolische Gesundheit kann man mit einem anderen Wort niederschreiben.

Und ich werde es so lange wiederholen, bis die Köpfe verstanden haben, dass es dann völlig egal ist, welchen Makronährstoff (Kohlenhydrate oder Fett) du zuführst – endlich weg vom Stufe-1-Denken.

Mitochondrien.

Mitochondrien sind kleinste Energiekraftwerke in unseren Zellen.

Mit dieser Sprache kann niemand etwas anfangen.

Also anders: Mitochondrien sind – biologisch betrachtet – Bakterien, die in netter Symbiose mit uns, unseren Zellen, leben.

Also Bakterien. Lebewesen.

Und diese Bakterien, wenn sie mal vorhanden sind, haben Hunger. Und zwar ganz gewaltig.

Die wollen den ganzen Tag fressen.

Das Schöne ist: Sie können uns viel Energieträger (= deine Lebensenergie) produzieren, wenn wenig potenzielle Energie (Kohlenhydrate, Fette) vorhanden ist. Das heißt, sie helfen uns beim Überleben, dann, wenn die Zelle unter Nahrungsstress leidet.

Es gibt jedoch nicht nur diesen Nahrungsstress.

Auch wenn die Zelle mit massig Substraten „bombardiert“ wird, fahren die Porsche-Cayenne-Motoren in Mini-Version ihre Leistung maximal hoch und …

… wir werden niemals mehr dick.

Das habe ich leider viel zu spät selbst erlebt.

Das weiß aber jedes Kind. Es gibt Kinder, die trinken den ganzen Tag Zuckerwasser oder vernichten KitKat-Riegel im 10-Sekunden-Takt, den ganzen Tag.

In unserer Sprache beschreiben wir das Phänomen dann mit: „… ist halt im Wachstum.“

Na ja. Ein normaler Mensch, also ein Kraftsportler, ist auch immer im Wachstum.

Ach, was rede ich da? Ein normal-bewegter Mensch hat konstant Wachstumsbedürfnisse in der Muskulatur – auch wenn das Wort „Wachstum“ hier noch nicht klar definiert wurde.

Später sagen wir dann: „Du wurdest fett, weil [jedes beliebige Wort/jeden beliebigen Satz einsetzbar] du Kohlenhydrate gegessen hast.“

Stufe-1. Nervt mich tierisch.

Das was gesund und schlank macht, ist ein hoher Energie-Turn-Over.

Das heißt: Du frisst 3000 Kalorien am Tag, also wie ein Schwein, und dein Körper verheizt das alles mühelos.

Wenn wir beginnen, den „backward“-Modus zu fahren, nach dem Motto: „Friss die Hälfte, bewege dich mehr“, verlieren wir. Merke: Backward-Modus meint oft … Verlieren.

Vorwärts denken!

Also … hoher Energie-Turn-Over.

Falls man das beherzigt, haben wir auch nie wieder ein Problem mit der Mikronährstoff-Zufuhr. Denn bei > 3000 Kalorien pro Tag, braucht man sich über Mikronährstoffe dann wohl eher nicht mehr so viele Sorgen zu machen. Da ist man froh, wenn man das Kalorientagesziel erreicht.

Merkst du gerade was?

Die Fähigkeit, viele Kalorien optimal verstoffwechseln zu können, geht eben nicht nur einher mit einer potenziell erhöhten ATP-Synthese-Rate und somit mit „mehr Energie“, sondern eben auch mit „mehr Energie“, weil dein Körper, dein Metabolismus, besser (= völlig ausreichend) mit Mikronährstoffen versorgt wird.

Das Gegenteil ist auch wahr: Lahmer Stoffwechsel, man isst weniger, man bekommt weniger von allem und am Ende ist das Ganze eine sich selbst verstärkende Abwärtsspirale. Kennen wir. Muss man nur einmal eine Sekunde ins Forum bei uns gucken.

Mitochondrien sind Lebewesen, die ganztägig Hunger ohne Ende haben.

Die fressen rund um die Uhr.

Das kann man biochemisch beschreiben: Das [AMP/ATP]-Verhältnis ist bei diesen glücklichen Menschen konstant in Richtung AMP verschoben.

Klar: Es wird konstant mehr Energie verbraucht, noch schlimmer bei Sport oder viel Bewegung, aber sogar basal – also beim Schlafen.

Dieses [AMP/ATP]-Verhältnis wiederum dirigiert ein ganzes Spektrum an Zellschaltern.

Die Zelle beispielsweise ist in diesen Szenarien bemüht, eine maximale Substrataufnahme zu gewährleisten.

Mit was das einhergeht? Mit Insulin-Sensitivität. Der Muskel bettelt förmlich, dass Insulin im Blut zirkuliert.

Plötzlich passiert etwas Wunderbares: Die hohe Stoffwechselaktivität der Zelle (des Muskels?) dirigiert den Substrat-Flux. Heißt: Die Nährstoffe kommen dort hin, wo sie hin sollen.

Wo sie nicht hin kommen? Ins Fettgewebe. In die Leber.

Und dann bekommt Insulin eine ganz andere Bedeutung … die dann gesetzte, natürliche „Insulin-Spritze“ tut dem ganzen Körper gut, tut der Zelle gut, denn die weiß: Endlich kommen wieder Substrate, wir brauchen mehr!

Mehr Katabolismus (hohe [AMP/ATP]-Ratio) benötigt (!) mehr Anabolismus.

Und Insulin wird vom „bad guy“ zum Wunderknaben.

Mit Insulin kommt das Stickstoffmonoxid, die Hände werden, der ganze Körper wird warm.

Metabolische Gesundheit.

Und alles beginnt bei den kleinen dauerhungrigen, spritverbrauchenden Porsche-Cayenne-Motoren in Mini-Ausgabe.

Mitochondrien.

Ich weiß, dass viele von euch das nie erfahren werden. Die haben keine Mitochondrien.

Die merken nichts vom Magnesium, vom Citrullin, vom L-Carnitin.

Wie auch, wenn sowieso keine (bzw. viel zu wenige) Mitochondrien vorhanden sind?

Ich sage das so selbstbewusst, weil ich es selbst erlebt habe. Dann denkt man darüber plötzlich ganz anders.

Mitochondrien. Ich schreibe es so lange hin, bis es auch in der letzten Reihe verstanden wurde.

Abschließende Frage: Wie macht man Mitochondrien?

„Handbuch zu Ihrem Körper“. Eine bessere Anleitung ist mir nicht bekannt. Zumindest nicht in Deutschland.

Wer das Geld sparen will: Punkt a) Schilddrüsenhormone (= die Grundlage, aber nicht wieder übertreiben!); b) Maximale Stimulation von AMPK, tage- und wochenlang, regelmäßig. Das erreicht man durch Bewegung (und so weiter).

Randnotiz: Mitochondrien x Kraft

Das ist in meinen Augen Power. Nicht per definitionem. Aber gefühlt.

Erst neulich fiel mir eine Studie in die Hände. Chris hatte recht. Mitochondrien x Kraft ist möglich. Kein Traum, sondern real umsetzbar.

„Supermuskel“ revisited. Der Porsche Cayenne in dir. Ziemlich spritverbrauchend. Leistungsfähig.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

1 comments On Schlank und leistungsfähig für immer – so geht’s

  • Hallo edubily!

    Ich habe kritik.

    Ihr schreibt da echt coole sachen, nur manche Dinge könntet ihr irgendwie etwas erläutern z.B.:
    a) Schilddrüsenhormone (= die Grundlage, aber nicht wieder übertreiben!); b) Maximale Stimulation von AMPK
    was ist mit a) gemeint und was ist mit b) gemeint (im Detail wohlgemerkt)?
    An dieser/jener stelle sehr wichtig!

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