Meditation

… würde ich gerne einwandfrei können.

Nur es gibt auch Nachteile bezüglich hoher T3-Werte etc. – man kommt nur selten zur inneren Ruhe und das auch nur sehr schwer. Und das wird noch verstärkt, wenn man eine Dopamin-Natur ist, süchtig nach dem Grenzgang, stundenlanges Arbeiten ist das, was befriedigt.

Jetzt erkennt jeder seine Schwächen und möchte daran arbeiten, auch ich.

Das einwandfreie Beherrschen von Meditation ist mein Ziel, auch wenn ich weiß, dass alleine dieser Gedanke („Es soll einwandfrei sein“) an sich schon wieder ein Hindernis ist.

Meditation ist mir persönlich ans Herz gewachsen, als ich gemerkt habe, dass mein vorderster Gehirnbereich (präfrontaler Kortex; basales Vorderhirn) einfach nicht optimal „benutzt“ wird, nicht optimal „verdickt“ ist, wie ein oft benutzter Muskel. Ich benutze scheinbar regelmäßig andere Gehirnbereiche.

Und so fiel mir oft auf, dass ich so viele „Hintergrundgeräusche“ habe im Kopf, so viel Lautstärke, man könnte auch sagen: So viel Action.

Das ist auch hormonell bedingt: Jeder weiß, dass man in einer Schilddrüsenunterfunktion dazu neigt, „spirituell“ zu werden. Das liegt daran, dass das Leben „langsamer“ wird, die Hirnwellen langsamer schwingen, wir einfacher in solche Bereiche kommen.

Beeindruckend war für mich das Resultat nach ein paar Wochen Meditation: Mehr Stille im Kopf, mehr Hier und Jetzt, weniger Angst, weniger „Horror-Szenarien“ im Kopf, „wohlig“ im Hier und Jetzt.

Und das alles ohne – ganz wichtig! – mentales Gedankenkonstrukt. Ich musste mir dafür nicht irgendwelche Glaubenssätze zurecht rücken, „… mir wird es an nichts mangeln“ etc., sondern der Zustand war, „es ist“.

Das ist ein entscheidender Unterschied! Ein Profisportler muss sich nicht anstrengen, dass er so ist, wie er ist. Und er musste das wahrscheinlich auch in der Jugend nicht, es „geschah einfach“. So sollte das Leben laufen. Man sollte sich einfach nicht zurecht biegen, für etwas, das „scheinbar wichtig ist“, „scheinbar erstrebenswert“ – wir sollten den Weg des niedrigsten Widerstandes gehen. Einfach mal nicht jedem Motivationscoach („Du schaffst alles“) glauben, sondern dahin gehen, wo wir unsere Talente, unsere Fähigkeiten sehen.

Meditation brachte mich näher zu mir selbst. Und das ist ein entscheidender Punkt: Wir können mit „links“ (linke Gehirnhälfte) oder mit „rechts“ (rechte Gehirnhälfte) denken. Männer benutzen von Natur aus vermehrt links, weil Testosteron diese Bereiche verstärkt nutzbar macht.

Und deshalb werden wir Männer oft zu Idioten. Dort gehen wir nämlich nicht nur ins (harte) Gericht mit anderen, sondern auch mit uns selbst. Die rechte Gehirnhälfte ist ruhig, dort gibt es keine Stimme, dort gibt es nur Gefühl. Du musst dich fallen lassen, dann kommst du nach „rechts“.

Benutzen wir, wie die Mönche, den durch Meditation verstärkten präfrontalen Kortex, werden wir weder „gefärbt“ durch links, noch durch rechts, wir sind wir selbst. Absolutes „Du bist“, „Ich bin“. Dort gibt es auch kein Gedankenschwall, der dich konstant zurückhält.

Und das ist auch der Grund, warum ich ein wenig genervt bin von anderen Menschen: Sie denken zu viel.

„Das hat er aus dem und dem Grund gemacht, sein Plan ist X und Y“ blablabla. Wie wär’s denn mal mit „Nicht-denken“ oder „Nicht-werten“. Aufhören Menschen und sich selbst im Kopf zu verurteilen. Sein!

Blumen wahrnehmen, das Lachen anderer Menschen wahrnehmen, Empathie leben und spüren, Mitgefühl haben, Freundschaften pflegen.

Wenn du jetzt wieder sagst: „…, aber blablablablabla“, dann musst du noch sehr, sehr lange an dir arbeiten.

Und wenn du nach diesem Satz denkst „… jaja, blablablabla“, dann noch viel mehr :-)

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

2 comments On Meditation

  • Hallo Chris,

    das kann ich so eigentlich nicht bestätigen. Vor meinem Hashimoto-Ausbruch, als ich noch gesund war, habe ich viel meditiert, was sehr gut ging und viele erstaunliche Effekte hatte. Nach Hashimoto-Beginn in UF bin ich beim Meditieren IMMER eingeschlafen und habe es daher am Ende gelassen, da ich auch gar kein Bedürfnis danach mehr hatte. Zeitweise habe ich dann später NEM und Progesteron-Creme nehmen können, wenn meine finanziellen Umstände es zuließen, war aus der UF raus, dann klappte die Meditation wieder wunderbar. Also habe ich eigentlich das Gegenteil erlebt..
    LG Diana

  • Hallo Chris,

    jetzt wird mir klar warum ich seit einigen Wochen keine „Lust“ mehr auf Meditation – oder auch nur in Ruhe ein Buch lesen – habe . Das habe ich vor T3 Erhöhung halbwegs regelmäßig und gern gemacht :-) .

    LG, Sven

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