Sport wirkt wahrscheinlich gegen Alzheimer

Alzheimer vorbeugen: Wissenschaft gegen Natur

Die ver-rückte Welt des Menschen.

Das Wort ver-rückt impliziert bereits das Richtige, nämlich, dass etwas nicht mehr auf seiner ursprünglichen, eigentlichen Position sitzt.

Was würden Andere, zum Beispiel menschenähnliche Aliens, eigentlich über uns sagen? Was würden die Anderen über uns sagen, wenn sie uns beobachten würden? Wie oft habe ich in den letzten Wochen nur noch den Kopf geschüttelt, die Schlauen beobachtet, Handlungen, Gedanken, Argumente verfolgt. Und nie haben sich die „Fehler“ des menschlichen Geistes derart offenbart. Nun bin ich nicht Teil dieser Situation und kann, von außen, herablassend beurteilen. Ich würde vermutlich die gleichen Fehler machen. Auch dieser Fehler ist ein Fehler des Geistes.

Soeben komme ich von einem Vortrag, Thema: Alzheimer. Anscheinend ziemlich aktuell. Warum wohl? Na, jedes Mal wenn die renommierten Wissenschaftler vorsprechen, wird im Verlauf mindestens einmal davon erzählt, dass Firma XY investieren will. Dass Pharmakonzern XY interessiert ist. Geld ist Motivation. Für Candida-Behandlung gibt’s Millionen. Für Alzheimer? Undenkbar.

Also, heute wieder Vortrag zum Thema Alzheimer. Überhaupt nicht spannend, nur irgendwelche Signalwege, Membranproteine, Sekretasen und so weiter.

Die Arbeitsgruppe um diese vortragende Wissenschaftlerin fand heraus, dass es ein Protein gibt namens SORLA. Wenn viel von diesem SORLA-Protein vorhanden ist, bekommt man nicht so einfach Alzheimer. Umgekehrt zeigen Alzheimer-Gehirne eine niedrigere SORLA-Expression.

Das Entscheidende jedoch, das wirklich Spannende, wurde ganz am Ende des Vortrages so nebenbei erwähnt.

Nämlich:

SORLA wird, von den getesteten Proteinen, nur durch BDNF positiv reguliert. 

BDNF, brain-derived neurotrophic factor, ist ein Stoff, der auf das Gehirn wie Dünger wirkt, die Nervenzellen zum Wachsen bringt.

Handbuch-Leser wissen hier ganz genau Bescheid: BDNF seinerseits ist ein PGC-1alpha-abhängiger Stoff.

Daher sagte ich damals, dass PGC-1alpha ein wahrer Gesundmacher ist. Es schenkt nicht nur mehr und gesündere Mitochondrien, sondern auch ein gesünderes Gehirn.

PGC-1alpha, das wissen wir mittlerweile alle, wird durch Ausdauersport gesteigert. Daher finden wir bei Sportlern viel höhere BDNF-Werte. Und somit, lt. der netten Dame, mehr SORLA. Wer also bis drei zählen kann, wird schnell verstehen, dass Ausdauersport bzw. Sport im Allgemeinen wohl signifikant dafür sorgen wird, dass wir vor Alzheimer geschützt sind.

Andere Faktoren, die BDNF regulieren, sind u. a.:

  • Zink (wenigstens einmal den richtigen Spiegel einstellen)
  • DHA (Fischöl, Stichwort: Omega-3-Index)
  • Cholin

War das nicht eigentlich klar? Sind ja immer dieselben Stoffe, die da was zwischen den Ohren modulieren.

Wir Menschen sind verrückt. Das steht fest.

Wir entfernen uns von unserer ursprünglichen Lebensweise, sägen an unserem eigenen Ast. Wir merken es nicht. Wir stückeln das schönste Puzzle in tausend Teile und verbringen Jahrhunderte damit, es wieder zusammenzusetzen. Da wir aber ganz offensichtlich nicht verstehen, wie man die Teile wieder zusammensetzt, erschaffen wir die Wissenschaft. Die muss dann hochkomplex alles noch weiter zerlegen. Alles noch mehr analysieren. Milliarden von Proteine entdecken. Aber nicht, weil es total spannend ist, sondern weil Big Pharma die Goldbarren zum Forschungslabor bringt.

Wir also forschen an Alzheimer, an vielen verschiedenen, ganz tollen Proteinen – jede Forschungsgruppe sieht dahinten irgendwo das Paradies – Ruhm, Macht, Geld und Anerkennung. Die Dame heute hat die Karriereleiter schon ordentlich bestiegen. Um zu zeigen, dass es BDNF ist, das heilt.

Nun lesen wir alle noch einmal den Artikel bzw. schauen uns das Video von Remko Kuipers an und stellen fest: Die Buschmänner rennen jeden Tag dem Tier hinterher. Die schwitzen jeden Tag. Die Buschmänner essen jeden Tag DHA, Zink und Cholin. Und zwar in großen Mengen.

Mir ist ehrlich gesagt völlig egal, ob Buschmänner das wirklich so machen. Aber eine Sache müssen wir auf jeden Fall akzeptieren:

Jedes Tier auf dieser Welt muss sich bewegen, um an Nahrung zu gelangen. Oftmals ist das doch ziemlich anstrengend.

Die haben alle genug BDNF und vermutlich niemals Alzheimer.

Also wenn dieses Gemache nicht verrückt ist, was dann?

(Freilich: Aus dem Blickwinkel der Logik ist das alles richtig. Gedanke 1: Wir sind krank. Gedanke 2: Wir müssen nach Lösungen suchen. Zum Glück stehen wir nebendran und können, wie eingangs erwähnt, verwundert auf das Geschehen gucken.)

Ein kleiner Exkurs: Wieso denken Biochemiker oder Molekularbiologen niemals so? Ich meine … Das Erste, was man nach solchen „Errungenschaften“ (BDNF reguliert SORLA) doch tun müsste: Nach natürlichen Methoden suchen, die BDNF (und somit SORLA) stimulieren. Oder nicht? Genau so jedenfalls denke ich. Wenn also bei ScienceDaily wieder irgendeine Forschungsgruppe etwas ganz Tolles entdeckt hat, dann gucke ich direkt, welche natürliche Intervention da helfen kann und wird. Denn eines ist klar: Wissenschaftler, bzw. wir Menschen, können uns noch so anstrengen. Die menschliche Biologie wird immer gleich bleiben, zumindest solange wir Menschen sind. Darum können wir versuchen, uns von unserem Ursprung zu entfernen (wie wir das sowieso täglich tun). Aber wie ein Jo-jo werden wir automatisch wieder zurückgezogen. Und genau das passiert bei den ganzen Forschungen: Forscher werden niemals etwas Neues entdecken. Sie werden allerhöchstens wiederentdecken. Klar: Die vortragende Dame hat von Sport sichtlich noch nie was gehört. Und genau das ist der Punkt: a) Es fehlt der Glaube an die Natur, an die eigene Heilkraft und b) Es fehlt der Bezug dazu. Und so kommt es, dass wir lieber den Bürostuhl warmsitzen, als uns, wie Sascha Fast, in den Bach nebenan zu schmeißen – Letzteres ist kalt, dreckig und im Kopf der Schlauen einfach unnötig. Das juckt BDNF und Alzheimer aber nicht.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

11 comments On Alzheimer vorbeugen: Wissenschaft gegen Natur

  • Ein ebenfalls interessanter Ansatz ist die Inhibierung von Monoamine-oxidase (MAO-B):

    http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0197018610003268

    http://www.deprenyl.info/alzheimers/deprenyl-alzheimers-2.htm

    Direkt vorbeugen kann man indem man sein Dopaminsystem pflegt. Also etwa indem man immer genügend L-Tyrosin und L-Phenylalanin, Magnesium, Eisen und Folat im Blut hat.

  • PD. Dr. med. Michael Nehls

    Die Alzheimer-Forschung sieht ihre Aufgabe im Kampf gegen
    eine menschliche Natur, die vermeintlich Alzheimer als Folge eines ungenügenden
    genetischen Programms hervorbringt. Das Älterwerden sei somit die Ursache. Als Mittel
    zum Zweck heiligt man chemische Kampfstoffe (Medikamente genannt), die dann das
    tun sollen, wozu unsere Natur selbst nicht fähig sein soll, nämlich uns vor
    Alzheimer zu bewahren. Was dieser Artikel wunderschön darstellt ist jedoch das Gegenteil!
    In meinem Buch: „Die Alzheimer-Lüge“ erkläre ich, wieso das so ist
    und warum man das so will. Ich glaube leider schon lange nicht mehr, dass die
    Wissenschaftler einfach nur den Bezug zur Natur verloren haben, vielmehr wird
    es am Ende nur um Geld gehen. Deshalb wird mein Buch „Alzheimer ist
    heilbar – Rechtzeitig zurück in ein gesundes Leben“ auch massiv zensiert. Heilung
    durch Änderungen der Lebensweise? Daran
    verdient keiner, egal, wie wissenschaftlich man argumentiert, die Experten mit
    ihren eigenen Waffen zu schlagen versucht. Alzheimer ist ein kulturelles aber
    längst kein wissenschaftliches Problem mehr, eigentlich war es nie eines.

    • Warum wird Ihr Buch bitte zensiert? Sie könnten dann bei einem anderen Verlag publizieren.

      Und es gibt auch gegensätzliche wissenschaft: http://impactaging.com/papers/v6/n9/full/100690.html

      They avoided simple carbs, gluten and processed foods. They increased
      their fish intake, took yoga and meditated. They were instructed to take
      melatonin, get adequate sleep, incorporate vitamin B-12, vitamin D-3 and
      fish oil.

      nach 6 monaten Intervention Gedächtnis wiederhergestellt außer bei 2 Probanden

    • Ich schließe mich Erik an.

      Das Verlagswesen ist ohnehin am Sterben, wenn die so weiter machen. Lieber einen guten Lektor suchen und selbst publizieren oder einen kleinen Verlag + Marketing engagieren.

  • Ich weiß nicht, ob ich mich geehrt fühlen soll oder beleidigt, weil ich nicht schlau bin. :)

  • Ich sitze gerade in der Bahn, die wieder mal voll mit Menschen ist und die Heizung treibt mir den Schweiß auf die Stirn. Ich muss zu meiner Arbeitsstelle die 17 Kilometer entfernt liegt. Könnte natürlich auch dahin laufen, ist mir aber zu weit. Der Buschmann läuft sicherlich weitere Wege als ich. Doch ich versuche etwas zu tun. Kalte Duschen, oh ja was für eine Qual jeden abend: ) Sport in Form von Kraftraining, IF, nährstoffreiche Nahrung. ..etc. Die Pharmaindustrie sieht so gut wie keinen Cent von mir. Dann sehe ich meine kleinen Kinder und merke, dass wir alles in uns haben. Die komischen Bewegungen, der Drang sich zu bewegen, die Socken auszuziehen um Barfuss zu laufen. ..Kinder helfen ungemein sich wieder auf das zu fokussieren was wir eigentlich sind. Danke edubily für die tollen Beiträge, lese jedesmal gespannt, interessiert und neugierig mit. Wie ein Kind eben.: )

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