Ernährung ist individuell

An dieser Stelle möchte ich mich einmal ganz herzlich für die lieben Kommentare zum letzten Artikel bedanken! Es zeigt mir einmal mehr die Qualität unserer Leserschaft!

Heute mal was ganz andres.

Meine damalige Freundin hatte sich ein kleines Shihtzu-Hündchen (weiblich) gekauft. Zugegebenermaßen hatte ich mir einen Hund anders vorgestellt. Heute empfehle ich diese Rasse immer weiter, weil das vom Wesen her einfach ein super Typ ist. Und ja, süß sind sie auch. Aber wer sagt das alles nicht über seinen Hund?

Ein bisschen später ging etwas mit mir durch (süße Welpen!) und ich kaufte mir auch eine Hündin, einen Jack-Russel-Mischling. Nichts habe ich gewusst! Komplett anderer Hundetyp, auch lieb und so weiter, aber … Die bricht Eidechsen das Genick! Die jagt Hasen! Die wird nie müde und muss sprinten wie ein Gepard — und so richtig entspannen kann die auch nicht, immer nur am Gucken, Machen und Bewachen.

Doch man konnte es nutzen, um mal ein bisschen etwas über Individualität zu erfahren.

Beide Tiere sind Hunde, sie verstehen sich, sind aber eigentlich grundverschieden. Nicht nur mit Blick auf ihren Charakter, sondern auch mit Blick auf die Bedürfnisse.

Besonders aufgefallen ist mir das beim Ernährungsverhalten. Das Shihtzu-Weibchen ist sehr wählerisch, was das Essen angeht. Bevor sie irgendwas isst, isst sie lieber gar nix — und die zieht das voll durch, hungert auch, wenn es sein muss. Die aber dreht völlig ab, wenn ich ihr fette Wildlachsstreifen kaufe. Stinkt zwar wie die Pest … aber genau das liebt sie. Hauptsache eklig und fettig, fleischig. 

Ich dachte, das sei die ultimative Hundeernährung. Einfach Fleisch/Fisch (Organe usw.) mit Fett, wölfisch. Dann kam die andere Hündin und ich fütterte genauso. Die aber bekam Durchfall und isst einfach gar nicht, was stinkt, fischig oder (zu) fettig ist. Die liebt es, wenn ihr Fressen auch Kohlenhydrate enthält, also Reis, Kartoffeln oder so. Ab und zu mag sie ein bisschen Butter, aber insgesamt kann die sich nicht fettlastig ernähren.

Das war wieder so eine Lehrstunde. Man denkt man findet das richtige, schlüssige Konzept, total logisch — und trotzdem funktioniert es nicht.

Ich hatte darüber — glaube ich — schon mal geschrieben. In der Mensch-Hund-Coevolution bekam der Hund Amylase-Gene von der Natur geschenkt. Das hat ganz sicher einen Sinn, sollte man also nicht unter den Teppich kehren, vor allem, wenn man „wölfisch“ argumentiert.

Nichtsdestotrotz lässt sich darüber viel spekulieren — wir werden nie erfahren, warum genau ein Tier eher so oder eher so isst.

Es mag beispielsweise sein, dass die vielen und kräftigen Muskeln des Jack Russels nach den Sprint-Sessions mehr Kohlenhydrate brauchen. Es könnte also so ähnlich sein wie beim Gepard. Der hat schnellkräftige Sprinter-Muskeln, die zwar knallrot sind, aber kein Fett enthalten, stattdessen nur Glykogen — Geparde sind Carnivoren und essen bis zu 95 % Protein. Die haben einen enorm umgebauten Leber-Stoffwechsel und können unglaubliche Mengen an Glukose aus Protein herstellen. Das wandert dann zum Muskel.

Also: Die Muskelfaser-Komposition könnte Nahrungspräferenzen beeinflussen. 

Das ist nichts Neues.

Der Punkt ist aber: Ich kenne andere Menschen nicht, ich stecke nicht in deren Körper. Wie kann ich sie dann in ein Ernährungskorsett pressen, in das sie vielleicht gar nicht passen?

Freilich hat der Körper Möglichkeiten zur Anpassung. Allerdings, das ist jedenfalls meine Erfahrung, hat der Körper eine Art Wunschzustand, den er bevorzugt anstrebt und gerne behalten möchte. Zwanghaftes Umerziehen macht oft viele Probleme.

Soeben schreibt der bekannte Paläo-Autor Art de Vany („Grandfather of the Paleo movement“) Beiträge zum Thema ketogene Diät. Er, der Low-Carb-Guru.

Keto may be for the slow and long, but not for the quick and intense.

Call me a keto skeptic. Ketones seem to increase insulin secretion, which would damp up circulating glucose, and reduce gluconeogenesis. All these changes are preparation for a switch to fat oxidation, which explains the reduction in ability to perform at high intensity.

Over the long term, keto will induce fiber shifting in muscle leading to less FTII fiber volume and higher STI fiber volume.

Er schreibt:

  • Ketogene Diäten eignen sich wohl für Ausdauer, aber eher nicht für Schnell und Intensiv.
  • Ketonkörper fördern die Insulin-Ausschüttung, das unterdrücke die Gluconeogenese und senke den Blutzucker-Spiegel.
  • All das sind Veränderungen, die den Körper auf Fettstoffwechsel umprogrammieren.
  • Langzeitfolgen: „Schnellkräftige Muskelfasern“ erfahren eine Umwandlung in „langsame Fasern“.

Der letzte Punkt stimmt so, kann man allerdings nur verstehen, wenn man sich mit den molekularen Hintergründen auseinandergesetzt hat. Durch den dominanten Fettstoffwechsel werden dauerhaft Proteine im Muskel aktiv, die einen Faser-Switch herbeiführen, darüber hatten wir schon oft berichtet. De Vany meint: Eher nicht so gut, weil wir grade diese schnellkräftigen Fasern im Alter verlieren, aber unbedingt bräuchten.

Auch das stimmt. Grade im Krankenhaus gewesen und die 65-jährigen gesehen, die kaum noch aus dem Stuhl kommen.

Die schnellkräftigen Fasern bevorzugen Glukose als Energieträger, sind also ein wertvoller Glukose-Puffer.

Nun gut: Ob die Thesen von De Vany so stimmen sei mal dahingestellt. Fakt ist aber, dass es unterschiedliche Körpertypen gibt und ich — für mich — nicht einfach so Ratschläge von einem annehmen kann, der einen komplett anderen Körperbau, eine komplett andere körperliche Ausstattung mitbringt.

Deshalb kann man das auch nicht so einwandfrei und klar aufschlüsseln, was jeder immer braucht.

Ich hab z. B. mal einem Athleten geholfen, der funktionierte auf vielen Kohlenhydraten einfach sehr gut. Kraftsportler. Der hatte aber vorm Schlafengehen immer Hungeranfälle. Das war schnell erledigt … durch eine Hand voll Nüsse. Hätte man so einen jetzt komplett umprogrammieren sollen? Wieso? Manchmal reichen einfache Tweaks, die individuell gestaltet werden müssen.

Das setzt aber in erster Linie

Gefühl für den eigenen Körper

voraus.

Da sind uns Tiere weit voraus!

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

12 comments On Ernährung ist individuell

  • Im Endeffekt ist es wie folgt simpel :

    Wer gesund ist, sich im allgemeinen wohlfühlt und regelmäßig bewegt, soll essen was er möchte mit einem Fokus auf frische, unverarbeitete Lebensmittel und möglichst keinen bis wenig Alkohol.
    Und bloß die Abteilung Ernährungs- und Diätratgeber in den Buchhandlungen und im Netz vermeiden!!!!!

    Anders verhält es sich dann, wenn eine Person gesundheitliche Probleme – in welcher Hinsicht auch immer – hat und wenn dort mittels Diätetik/Ernährungsmedizin etwas bewegt werden könnte. Oder wenn klare familiäre Dispositionen zB hinsichtlich Gicht oder Diabetes vorliegen.

    Schönen Sonntag!

  • Hallo Chris,
    danke wieder für einen inspirierenden Artikel.
    Allerdings gebe ich als Arzt zu bedenken, das Individualität von sehr vielen schlecht ernährten, übergewichtigen Patienten nur allzu gern als Ausrede verwendet wir.
    „Ich brauche aber….“ „Ich esse, was mir schmeckt….“ „Ich fühle mich mit weniger Zucker eben nicht wohl…“
    Wer bescheid weiß, der kann Deinen Artikel natürlich richtig einordnen.
    Die vielen Diabetiker und Metaboliker bei mir dürfen den aber auf keinen Fall lesen, er würde mal wieder als Ausrede verwendet.
    Bedenke, dass Du nicht nur wissende und machende Leserschaft hast! Bestimmte Grundlagen muss zwingend jeder einhalten… siehe Richtig Essen 2.0, der meiner Meinung nach beste Artikel im BLOG. Auch bei solchen Artikeln, die auf Individualität hinweisen, sollte man daher immer wiederholen: Das Wichtigste: Intermittierendes Fasten, Sport bzw. Ausreichend Bewegung, Naturbelassene, unverarbeitete Nahrungsmittel. Punkt.
    Liebe Grüße und macht weiter so.
    Ralf

    • Da bin ich vollstens bei dir! Einzelne Artikel hier kann man nur verstehen, wenn man den ganzen Blog kennt — eine große Limitation leider. :(

    • Primär ist es doch so, dass jeder Mensch SEINEN Körper verstehen lernen muss. Dafür will man einfach nicht die Zeit investieren. Pillen und leichten Ratschlägen bequem zu folgen, ist einfach.

  • Kinder zu beobachten, ist super-in vielerlei Hinsicht.
    Meine Tochter (6) hat schon immer seehr wenig gegessen – am, Anfang macht man sich da schon Sorgen, wenn alle Babies drum herum 1 grroße Portion verputzen und sie nicht mal 1/3 der kleinen. Aber, sie war ja fit. Und für mich gab es von Anfang an 1 Regel: Essen, bis man satt ist. Das wollte ich meinen Kindern erlauben (ich bin jetzt 40 und es ist immer noch verdammt schwer, den Teller nicht leer zu essen, doie Reste der Kinder nicht aufzu essen-was über Jahre jemandem antrainiert wird….). Also isst sie wenig. Und sie steht auf Kohlenhydrate. Gemüse bei Kindern immer nicht ganz einfach, aber auch Fleisch muss nicht sein.
    Mein Sohn (2,5), der, DER, ;-D Der will Muskeln!Jedenfalls will er Fleisch. Eier (und bitte Rührei aus 3 Eiern, kein Firlefanz). Gestern musste ich noch ein Steak braten…usw. Bin immer noch erstaunt jedes Mal. Das ist auch nicht neu, war schon immer so. Wahnsinn, der hing aber auch schon mit 1,5 an der Klimmzugstange auf dem Spielplatz (und andere guckten mit großen Augen :))). Beide Kinder sind fit, springen rum und sind eher zierlich, klein, dünn. Der Junge wirkt nur schon kerliger, muskulöser. Ich finde es genial, solche Beobachtungen.Der Mensch wird geboren und weiß Bescheid, weiß einfach, was er braucht. Klar Nudeln…da gehn alle ab, machen eben süchtig (oder nicht? Hatte mal sowas gelesen). Aber sonst, Kinder essen, wenn sie Hunger haben und hören auf, wenn sie satt sind (oder, wenn was spannendes passiert..okay).
    Als Erwachsener muss man sich das oft erst wieder hart erarbeiten und dafür gräbt man sich durch all die Blogs zum Beispiel ;). Ich esse ziehmlich low carb, also vor allem keine Getreide-das ist in erster Linie gut, weil so blöde highcarb-high fat Kombis wie z.B. Kuchen…wegfallen. Automatisch. Andereseits hatte ich jetzt so Dinkelflocken à la von Bingen hier, war ein Geschenk, mach ich natürlich alle-altes Muste eben- jedenfalls mein letztes Training (EMS, dynamisch, mit TRX, Dynaballs etc..) war denk ich viel besser, weils vorher Flocken gab und nicht nur nen Shake.
    Und ja, es hilft hier immer mal wieder die Relativierungen zu lesen. Um in der Mitte zu bleiben oder sich da hin anzunähern.

    Achso: Kinder! Ja, die bewegen sich auch. den ganzen Tag. WOLLEN das. Beobachten und checken, dass DAS unsere Natur ist. Leider zwingen wir sie dann ab Einschulung zum Sitzen. Traurig. Können wir unser Wissen nicht endlich anwenden?? Wozu all die Forschung, wenn sie nie beim „Verbraucher“ ankommt? Wir handeln wider besseren Wissens. Alle wissen es, die Krankenkassen jammern, dass soo viel Ausfälle wegen Bewegunhsapparatbeschwerden… UND? Wo ist die Riesenkampagne, dass wir in der 1. Klasse gar nicht erst damit anfangen, mit dem Rumsitzen, stillhalten, über Stunden.
    Kinder sind so schön unverfälscht und unsere besten Lehrer.Für soo vieles!

    LG
    MP

    • Hallo, Marie Prosa,
      Es gab mal ein Experiment mit Kleinkindern, wäre heute unethisch, die dürften sich aus einer breiten Palette von Nahrungsmittel nehmen, was sie wollten, jedes Kind hatte andere Präferenzen, und aß instinktiv nach seinem Bedarf und Vorlieben, aber alle aßen verschieden, so wie Deine Kinder. Alle gediehen prächtig. Schade, dass wir schon so früh in ein bestimmtes Korsett gezwängt werden, wie Du richtig bemängelst. Wir hätten dann auch sicher nicht so viel übergewichtige Schulkinder.

  • Man sollte grundsätzlich nicht immer alles wortwörtlich nehmen und womöglich anschließend noch einmal auf die Goldwaage legen. Jeder Mensch tickt anders, jeder hat seinen Stoffwechsel, alles ist im Fluss, letztlich individuell zu sehen. Das Geschriebene hier kann und darf doch nur ein Anstoß dazu sein, selber über seine Fehler, Perspektiven und Möglichkeiten nachzudenken. Es gibt für niemanden ein Patentrezept. Ich komme aus dem Leistungssport Laufen. In einer Woche kommen da schon mal 80 oder mal 100 Kilometer zusammen. Ernährungstechnisch habe ich auch schon einiges durch. So habe ich mich mal, durch die Strunzgruppe inspiriert, für den Schwerpunkt Low Carb entschieden. Das habe ich ca. drei Monate durchgehalten. Die Zeit sollte eigentlich gereicht haben damit der Körper die Umstellung gecheckt hat. Dabei habe ich in etwa versucht die Zahl an Kalorien beizubehalten durch mehr Fett bzw. Eiweißanteil. Schon nach drei Wochen bin ich von 74 Kg auf 69 Kilogramm abgerutscht, verteilt auf 188 cm Länge (Fett ging eigentlich nicht mehr, war dann wohl Muskelsubstanz welche flöten ging). Mir ging es nicht um´s Gewicht verlieren oder den Körperfettanteil weiter reduzieren. In der Strunzgruppe waren einige Kandidaten die behaupteten, hiermit nichts an Leistung zu verlieren. Im Gegenteil, die sollte sich weiter verbessern. Am Ende war ich dann bei 67 Kilogramm und Null Kraft. Dazwischen passierte noch: nachlassen der Motivation zum Training bis hin zur Überwindung die Schuhe zu schnüren, auf allen Strecken bis hin zum Halbmarathon habe ich Leistungseinbußen gehabt, teils gravierend. Mir war schnell kalt, frieren war an der Tagesordnung. Schwindel, Kreislaufprobleme, Trainingsreduzierung wurde zwingend, miese Laune manchmal auch depressive Gemütsverfassung, leicht gereizt, psychisch nicht mehr so belastbar. Nach drei Monaten war dann Schicht im Schacht. Notbremse. Kohlenhydrate mussten wieder her. Kuchen, ab und zu Reis oder Nudeln, manchmal Gummibärchen und Schokolade, Pellkartoffeln etc. Ich bin wieder bei meinem Gewicht, fühle mich wohl und meine Leistungen sind wieder da. Bei mir funktionierte das mit Low Carb also überhaupt nicht. Ich darf da gar nicht an No Carb denken. Meine erhöhte Eiweißzufuhr habe ich beibehalten. Die hat mir bisher viel gebracht. Damit kann ich für mich behaupten, dass Kohlenhydrate UND Eiweiß in ausreichender Menge zusammen den meisten Nutzen bringen Sowohl im Alltag, speziell auch im Sport (höhere Trainingsbelastung in der Intensität, verbesserte Regeneration, bessere Laufzeiten). Blutwerte sind das Eine, Intuition das Andere und die ist für mich wichtiger. Nebenbei, ich nehme keinerlei NEM´s, nur ein Whey Protein. Butter mag ich sehr gerne, Olivenöl, Kokosöl…nur kein fettes Fleisch oder Wurst. Dafür deftigen Käse. Meine Blutwerte sind trotzdem sehr gut.

    Gruß Dieter

    • Interessanter Bericht, da haben sich wohl Deine Schildrüsenhormone verabschiedet. Ich habe mal die Blutwerte alle halbe Jahre messen lassen aus Kontrollgründen.Interessant wie der TSH in die Höhe ging bei länger andauernder kohlenhydratarmer Ernhrung und somit die Stimmung und Motivation in den Keller.Das ging nach drei Monaten los und hörte erst auf, als ich wieder normale Mischkost aß.Was nützt mir ein super HDL Wert, wenn andererseits die Hormone sich verabschieden.Im Übrigen ging das Gewicht bei normalkalorischer Ernährung trotz Low Carb langsam wieder in die Höhe. Ich bekam Herzrhythmusstörungen und der Blutdruck entgleiste kurzfristig. Nach drei Jahren habe ich durch das Lesen des Handbuches und dieses Blogs zögerlich zuerst und nicht ganz überzeugt damit Schluss gemacht und die einfachen Ratschläge „Was soll ich essen?“hier aus dem Blog befolgt und was soll ich sagen, die TSH Werte wieder stark abgefallen und Motivation wieder auf Normalniveau, genügend freies T3, ich hatte es mir schon gedacht.Dank Magnesium, Kalium und Taurin kein Herzrumpeln mehr. Ich vermute, dass falsch praktizierte Low Carb Ernährung wie auch die Vegane Ernährungsweisen die Gefahr einer Mangelernährung in sich bergen. Isst man aus einer breiten Palette verschiedener Nahrungsmittel ist diese Gefahr nicht so groß solange es kein Industriemüll ist.

      • Ja, Dorothea, ich habe ich mich vor Low Carb und natürlich auch danach gesund ernährt. Ein bis zweimal in der Woche Fisch. Fetten Fisch mag ich nicht, das fängt schon bei der Makrele an. Ein- oder zweimal in der Woche Fleisch (Rind oder Geflügel). Viel Gemüse, ja auch grüne Smoothies, viel Obst (Äpfel, Beeren, Pampelmusen etc.), viel frisch Zubereitetes, Salat, viele Kräuter dazu. Softdrinks und den ganzen Limo- und Colokram trinke ich schon lange nicht mehr. Viel Ballaststoffe (Hirse, Buchweizen, Leinsaat), jede Menge Nüsse von der Walnuss bis hin zu Cashewkernen. Auch Mandelmus. Zudem kaufen wir, soweit das geht, alles auf regionalen Wochenmärkten. T3, T4, TSH, alles war vor und nach Low Carb im Regelbereich eines Labors. Leider habe ich nur die üblichen Parameter messen lassen. Aber an der Schilddrüse wird es bei mir nicht gelegen haben. Vitamin D, B12 und Konsorten habe ich noch nie messen lassen. Allerdings war ich immer am Rande einer beginnenden Blutarmut. Obwohl ich schmal und austrainiert bin kann ich in einer Wochen trotzdem 3-4 Kilo abnehmen wenn ich die eine oder andere Mahlzeit weg lasse. Das war schon immer so bei mir, auch ohne viel Sport. Warum ich das hier so explizit schreibe: jeder muss seinen eigenen Weg finden. Low-Carb, High-Fat oder Big-Protein gibt es nicht nur in Weiß oder Schwarz, viele Grautöne dazwischen haben ebenso ihre Daseinsberechtigung. Ich habe mit vielen Menschen aus verschiedensten Sportarten im Ausdauerbereich gesprochen. Es gibt fast ebenso viele unterschiedlichen Erfahrungen bei ähnlicher Ernährungsweise. Letzendlich möchte ich mich 70, 80 oder 90 Jahre mit meiner Ernährung wohlfühlen und nicht in einem ewigen Plan und nach strengen Vorgaben leben müssen. Früher habe ich mehr Schnellkraftsportarten ausgeübt, eine Änderung meiner Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel zu heute mit viel Ausdauersport habe ich allerdings nicht bemerkt. Somit ist das für mich auch nur eine These ohne praktische Relevanz. Beim Nächsten sieht´s vielleicht wieder anders aus. Mein Gewicht hat sich bei ca. 76 Kilogramm und mehr Muskulatur stabil eingependelt.

  • PS Bitte die Tippfehler entschuldigen ?

  • Ein älterer Internist sagte einmal zu meinem Mann:“Essen Sie, was Sie vertagen“.
    Mehr Ratschläge gab er nicht. Jeder Mensch hat z. B. Unterschiedliche Salzsäuregehalte im Magen, unterschiedliche Darmbakterien, unterschiedlich hohe Anteile an Amylase im Speichel(Dazu gibt’s einen Super Artikel von Denise Minger, noch dazu sehr witzig geschrieben) Als Kind eird man durch das kulturelle und elterliche Umfeld an gewisse Nahrungsarten gewöhnt. Manchmal gibt es dann Kinder, die sind sehr wählerisch und die essen dann lieber gar nichts.Da gibt es Kämpfe am Mittagstisch, weil Paulchen seinen Spinat nicht mag. Andere wieder, zu der Sorte gehöre ich, die essen und vertragen fast alles. Aber jahrelang habe ich, weil angeblich gesund, die ganzen Ernährungshypes mitgemacht und irgendwann streikt dann der Körper. Ich fühle mich am wohlsten mit Mischkost ohne große Einschränkungen. Mein Mann ist der absolute Fleischesser und isst noch die Gnorpel und das Knochenmark. Ich kann da nicht rann und esse lieber mehr Kohlenhydrate.So ist es halt, sobald wir anfangen bestimmten „Vorschriften“zu folgen, kommt doch so ein unterschwelliges Gefühl des Eingeschränktseins auf. Der Körper reagiert mit Stress.
    Lieber einige wenige Richtlinien befolgen und ansonsten locker bleiben.

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