Nicht mit Ketose: Kann man den Krebs aushungern?

 

Den Krebs „aushungern“ – geht das? Nun: im Normalfall ist es ja genau umgekehrt. Der Krebs hungert uns aus. Nennt sich dann Tumor-Kachexie. Ich habe es live miterleben dürfen.

Ein Hintergrund dafür ist, dass der Tumor sich mit Nährstoffen versorgen will. Jahrelang ging man ja davon aus, dass ein Tumor hauptsächlich von Glukose lebt – vor allem jene Tumorzellen, die sich besonders schnell teilen. Dass die Sache ein bisschen komplexer ist, wissen wir spätestens seit Lisanti. Stichwort Reverse Warburg.

Meine persönliche Meinung (!) ist: Der Krebs, wenn er da ist, lässt sich kaum „aushungern“. Davor aber haben wir die Möglichkeit, präventiv tätig zu werden.

Stand 2018: Krebszellen mögen auch Fettsäuren

Doch mal von vorne: Mittlerweile erscheinen auf Wissenschaftsmagazinen in aller Regelmäßigkeit Artikel über Forschungen, die zeigen, dass Tumorzellen neben Glukose auch gerne andere Substrate zur Energiegewinnung nutzen.

Im besten Journal, Nature, erschien vor ein paar Wochen so ein Artikel. Dort lesen wir:

Während die Prinzipien, die die Abhängigkeit von Glukose in Krebszellen regulieren, in anderen Arbeiten ausgiebig erläutert wurden, verstehen wir immer noch nicht ganz, welche Strategien Krebszellen in Gegenwart von anderen Nährstoffen nutzen, um sich zu speisen. Neben der Glykolyse (= Zuckerabbau) können Krebszellen auch andere Stoffwechselwege nutzen, etwa die Fettsäureoxidation. Neue Studien zeigen, dass Fette aus benachbartem Fettgewebe, Lipoproteine, Lysophospholipiden und intrazellulärem Speicherfett das Potenzial haben, die Lebensfähigkeit und das Wachstum von Krebszellen zu erhalten. Die Fettsäureoxidation liefert pro Mol oxidiertem Substrat viel mehr ATP als die Oxidation anderer Nährstoffe, wie Aminosäuren oder Glukose. Beispielsweise nutzen Prostatakrebs und B-Zell-Lymphome die Fettsäureoxidation als Hauptquelle der Energieproduktion und bilden Enzyme der Fettsäureoxidation auf hohem Niveau, auch bei Nährstoffüberfluss (= bei Zucker-Verfügbarkeit).

(Cell Death Dis. 2018 Feb 14;9(2):228. doi: 10.1038/s41419-018-0313-7.)

Woanders lesen wir:

„Wir wissen, dass nur ein sehr kleiner Prozentsatz der Krebszellen, die in den Blutkreislauf gelangen, in der Lage sind, Metastasen zu bilden. Wir glauben, dass die Krebszellen sind, die in der Lage sind, Metastasen zu bilden, den Fettzellen am ähnlichsten sind. Sie können entweder Fettdepots zur Energiegewinnung nutzen, ihre Zellmembranen aufbauen oder Signalstoffe herstellen – oder das alles gleichzeitig„, sagt Doktorandin Julien Menard, die Leitautorin des Forschungsartikels.

(Cancer Res. 2016 Aug 15;76(16):4828-40. doi: 10.1158/0008-5472.CAN-15-2831. Epub 2016 May 19.)

Jahre vorher lesen wir in einer Arbeit von Lisanti und Kollegen:

So wie Ketone unter den Bedingungen der Ischämie im Herzen und im Gehirn ein „Super-Kraftstoff“ sind, könnten sie während der Tumorentstehung eine ähnliche Funktion erfüllen, da der hypoxische Tumor seine Blutversorgung übersteigt. Keton-Produktion in Stroma-Zellen könnte die Notwendigkeit einer Tumor-Angiogenese überflüssig machen. Sobald Ketone produziert und aus Stromazellen freigesetzt werden, können sie von Epithelkrebszellen wiederverwendet werden, wo sie wie Laktat direkt in den TCA-Zyklus gelangen können. In diesem Sinne sind Ketone ein stärkerer mitochondrialer Brennstoff als Laktat.

So können unsere aktuellen Beobachtungen auch den engen und sich abzeichnenden Zusammenhang zwischen Diabetes und Krebsanfälligkeit erklären. Eine Reihe von eleganten Studien wurden in Maus-Tiermodellen durchgeführt, um diesen Zusammenhang und die chemische Induktion von Diabetes bei Ratten mit Streptozocin zu untersuchen, die ausreichen, um das Tumorwachstum zu fördern. Auch das akute Fasten in Nagetier-Modellen reicht aus, um das Tumorwachstum dramatisch zu steigern. Beide dieser experimentellen Bedingungen (Diabetes und Fasten/Hungern) sind als hochgradig ketogen bekannt und stehen somit im Einklang mit unserer aktuellen Hypothese, dass die Ketonproduktion das Tumorwachstum fördert. Angesichts unserer aktuellen Erkenntnisse, dass Ketone das Tumorwachstum erhöhen, sollten Krebspatienten und ihre Ernährungsberater den Einsatz einer „ketogenen Ernährung“ als eine Form der Krebstherapie überdenken.

(Cell Cycle. 2012 Nov 1;11(21):3964-71. doi: 10.4161/cc.22137. Epub 2012 Sep 19.)

Wieso schreibe ich das? Weil die gängige Form des „Aushungerns“ von Krebszellen heute darin besteht, dem Tumor die Glukose entziehen zu wollen (Stichwort: Ketogene Diät in der Krebstherapie). Zeitgleich steigt aber die Konzentration anderer Substrate im Blutstrom an, nämlich z. B. Fettsäuren und Ketonkörper. Frage: Kann der Tumor diese Substrate oxidieren? Antwortmöglichkeiten stehen oben.

Die ketogene Diät wird sich als (adjuvante) Therapie niemals durchsetzen – nicht, weil sie nicht funktioniert oder funktionieren kann. Sondern, weil sie – damit sie funktionieren kann – kleine Details voraussetzt. Zu viel Planung und Vorwissen nötig. Zu wenig Zeit und zu viel Stress während der Therapie. Deshalb: es wird keine eindeutigen Beweise per Studien geben. Meine Meinung.

Fasten beschleunigt das Tumorwachstum

Welche Details sind das? Schauen wir uns dazu mal die Daten von Sauer an. Der hat uns nämlich schon vor über 30 Jahren mit wertvollem Wissen versorgt. Ich zitiere:

Erhöhte Tumorwachstumsraten und der Einbau von Thymidin in die Tumor-DNA korrelierten eng mit den höheren zirkulierenden Nährstoffkonzentrationen.

(Cancer Res. 1987 Feb 15;47(4):1065-8.)

Er fand also heraus, dass es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen dem Tumorwachstum und der Verfügbarkeit von Nährstoffen im Blut gibt. Vereinfacht: je mehr Nährstoffe im Blut, umso besser das Tumorwachstum.

Doch um welche Nährstoffe handelte es sich dabei? Nun: Sauer stellte schon ein Jahr davor fest, dass Tumore um den Faktor 3 bis 4 schneller wachsen, wenn Tiere … fasten müssen. Das Wiederzuführen von Nahrung verlangsamte das Tumorwachstum. Er stellte fest:

Eine positive Wachstumsreaktion im Tumor erforderte eine Lipolyse (Fettsäure-Freisetzung) und Ketose im Tier. (Cancer Res. 1986 Jul;46(7):3469-75.)

Doch jetzt kommt der Punkt: Das funktioniert nur bei alten Ratten. Bei jungen Ratten macht das Fasten gar nichts – es beschleunigt das Tumorwachstum nicht. Den Grund hierfür fand er auch heraus:

Die unterschiedlichen Tumorwachstumsreaktionen bei Ratten dieser beiden Altersgruppen scheinen von der erhöhten Verfügbarkeit von Nährstoffen aus den Fettspeichern bei erwachsenen Ratten abhängig zu sein. Junge Ratten, denen es an signifikanten Fettspeichern mangelt, zeigen während des Fastens weder Hyperlipidämie noch Ketose.

(Cancer Res. 1987 Feb 15;47(4):1065-8.)

… und deshalb auch keine gesteigerte Wachstumsrate der Tumore.

Die Versuche hat er wiederholt. Er zeigte das, auf was sich Lisanti und Co. Jahrzehnte später beziehen sollten:

Diabetes wurde durch die i.v. Injektion von Streptozotocin (65 mg/kg Gesamtkörpergewicht) in tumortragende Ratten induziert und Veränderungen der arteriellen Blutnährstoffkonzentrationen wurden mit Veränderungen der Tumorwachstumsraten und der DNA-Synthese verglichen. Bei jungen Ratten erhöhte der akute Diabetes nicht die Blutkonzentrationen der aus dem Fettspeicher stammenden Nährstoffe und erhöhte nicht die Rate des Tumorwachstums. In den erwachsenen Ratten jedoch erhöhte akuter Diabetes die arterielle Konzentration freier Fettsäuren, des Glycerin, der Triglyceride und der Ketonkörper deutlich – und erhöhte die Rate des Tumorwachstums ungefähr dreifach im Vergleich zur Kontrollgruppe.

(Cancer Res. 1987 Apr 1;47(7):1756-61.)

Natürlich wissen wir dabei noch nicht mal, um welche Tumorart es sich überhaupt handelt.

Übertragen auf uns

Wenn ein normaler Mensch, mit normal-hoher Fettmasse, nun die Kohlenhydrate einschränkt und ketogen leben will, werden genau drei Dinge passieren:

  • Der Mensch wird vermutlich Fett verlieren (gut!)
  • Die Konzentration freier Fettsäuren- und Ketonkörper-Konzentrationen werden DEUTLICH ansteigen
  • Der Blutzucker-Spiegel wird NICHT oder KAUM fallen

Letzteres kann man messen – selbst Menschen mit niedrigen Fettspeichern zeigen bei ketogenen Diäten häufig einen normalen Blutzuckerwert. Nicht mal der Langzeitblutzucker-Wert (HbA1c) fällt. Wieso? Stichwort Randle-Cycle. Wir Menschen sind nun mal fette Primaten und werden unter normalen Bedingungen immer so viele Fettsäuren im Blut haben, dass der Blutzucker-Spiegel nicht zu stark abfällt – beim Fasten erst recht.

Eine solche Ernährungsform also SENKT nicht die Nährstoffverfügbarkeit im Blut, sondern ERHÖHT sie sogar.

Sauer gab uns einen wertvollen Hinweis: Krebs-Prävention mit Hilfe der Ernährung und des Lebensstils dürfte in erster Linie heißen, die Fettspeicher klein zu halten. Möglicherweise unerreichbar klein, weswegen man sich fragen sollte, ob das ein praktikabler Ansatz ist.

Wohlgemerkt: Prävention. Das Fasten oder ketogene Diäten zu beginnen, wenn der Krebs schon da ist, dürfte dank der hohen Fettsäure-Konzentration im Blut, bedingt durch die hohe Fettmasse normaler Menschen, in den vielen Fällen (= nicht immer!) kontraproduktiv sein. Und genau deshalb wird eine ketogene Diät niemals durchschlagende Erfolge zeigen – in einer Arbeit, mit Statistik … Durchschnitt und so.

Unterm Strich also: Möglicherweise funktioniert so ein Ansatz nur dann, wenn durch eine chronische Kalorienrestriktion sowohl Blutzucker-, als auch die Spiegel der Fettsäuren und Ketonkörper im Blut abfallen. Und um das zu erreichen, ist es egal, ob man Fette oder Kohlenhydrate vom Speiseplan streicht. Fakt ist: Man muss sehr, sehr schlank werden.

Ein paar andere Ansätze

Übrigens: 2007 schob Sauer noch ein paar nette Anekdoten hinterher:

Die Entwicklung einer Ernährungsform, die eine adäquate Versorgung und eine wirksame Krebsvorsorge gewährleistet, ist ein wichtiges Ziel in der Ernährungs- und Krebsforschung. Ein verwirrender Aspekt der diätetischen Kontrolle des Tumorwachstums ist die Tatsache, dass einige Nährstoffe das Tumorwachstum hochregulieren können, während andere Nährstoffe und Nichtnährstoffe das Wachstum herunterregulieren. Sowohl Aufwärts- als auch Abwärtsregler können im gleichen Lebensmittel vorhanden sein.

Besonders die „essentielle Fettsäure“ Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, wirke beschleunigend:

Linolsäure (LA), eine essentielle n-6 mehrfach ungesättigte Fettsäure (PUFA), wurde als Wirkstoff im Nahrungsfett identifiziert, der für eine Hochregulierung des Tumorwachstums in vivo verantwortlich ist.

Die Lösung:

Dazu gehören vier Gruppen lipophiler Wirkstoffe: Omega-3-Fettsäuren, Melatonin, konjugierte LA-Isomere und trans-Fettsäuren. Jeder dieser Wirkstoffe aktivierte einen inhibitorischen G-Protein-gekoppelten Rezeptor-vermittelten Weg, der spezifisch die Aufnahme von gesättigten, einfach ungesättigten und n-6 PUFAs in den Tumor unterdrückte, wodurch ein früher Schritt im LA-abhängigen wachstumsfördernden Weg gehemmt wurde.

(J Nutr Biochem. 2007 Oct;18(10):637-49. Epub 2007 Apr 5.)

All das erinnert mich an eine Studie an abgemagerten Buschmännern. Die hatten „sehr niedrige Phospholipid-Werte im Blut“ – Phospholipide sind auch nur Abkömmlinge von Fettsäuren. Warum die so niedrig waren? Weil diese armen Menschen schlicht oft genug hungern. Die Frage ist, wie oft wir in unserer Wohlstandsgesellschaft hungern. Wir machen das lieber so: Wir „emulieren“ das Hungern mit der ketogenen Ernährung und setzen die Sahne nicht mehr neben den Kuchen, sondern kippen sie in den Kaffee.

Wahrheiten lassen sich anscheinend nicht umgehen. Wir werden nicht ums Leiden herumkommen. Und das heißt nun mal:

Hara hachi bu. 

PS: Gibt mit Sicherheit auch Möglichkeiten, die Fettsäure-Freisetzung aus dem Fettgewebe (Lipolyse) zu hemmen. Der Witz: Zeitgleich wird der Blutzucker sinken. Den Zusammenhang haben noch nicht so viele Menschen verstanden, glaube ich.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

31 comments On Nicht mit Ketose: Kann man den Krebs aushungern?

  • Wie soll denn das funktionieren, dass für die Krebszellen „nichts“ übrig bleibt?

    Es gibt doch keine „Priorität“, welche Zellen zuerst die Nährstoffe bekommen, egal wie die Stoffwechselrate ist

    Oder?

  • Hallo
    Ich bin jetzt etwas verwirrt wegen der unterschiedlichen Meinungen zur Gefahr einer Ketogenen Diät bei Krebs. So zB auf der Seite: http://rainerklement.com
    Zitat: „….Die experimentellen Arbeiten,die darauf hindeuten dass Kohlenhydratreduktion nur bei gleichzeitiger Kalorienrestriktion Wirkung zeigt, stammen allesamtaus der Arbeitsgruppe von Thomas Seyfried (Seyfried et al., 2003; Zhou et al., 2007). Bei den dort verwendeten Mäusen erhöht eine ketogene Diät den Blutzuckerspiegel sobald sie ad libitum gefüttert wird. In der Mehrzahl der Mausstudien dagegen war dies nicht der Fall und die tumorhemmenden Effekte waren nicht von der Kalorienbeschränkung abhängig (für eine übersicht bis 2011 siehe Klement & Kämmerer, 2011). Bei Glioblastom-Patienten führte eine LCKD selbst unter gleichzeitiger Steroideinnahme zu signifikant niedrigeren Blutzuckerspiegeln als eine Standardernährung (Champet al., 2014), was angesichts der negativen Korrelation zwischen Blutzuckerspiegel und Überlebenszeit bei solchen Patienten (Derret al., 2009) ein positives Ergebnis darstellt. Weiterhin behauptet die Autorin, dassTumorzellen nach einiger Zeit in der Lage wären ”ihren Stoffwechsel zu adaptieren und unter anderem Laktat und Ketonkörperzu metabolisieren“. In den Fachdatenbanken gibt es keine Studie, die eine solche Adaption gezeigt hat. Zwar existieren Tumorzellen, welche zu oxidativer Energiegewinnung auch aus Laktat in der Lage sind (Semenza, 2008), doch scheint der Mehrzahl der Tumorzellen die für die Energiebereitstallung aus Ketonen notwendigen Enzyme zu fehlen (Tisdale & Brennan , 1983; Skinner et al., 2009; Maurer et al., 2011; Chang et al., 2013). Zudem kann diese Art der Energiegewinnung für die therapieresistenten hypoxischen Tumorzellen aufgrunddes mangelnden Sauerstoffs kaum eine Rolle spielen (Otto et al., 2014). Dass Ketonkörper das Tumorwachstum beschleunigen und die Entwicklung zu Tumorstammzellen fördern sollen wird durch Dr. HübnersReferenzen nicht belegt: Die Arbeit von Kalaany & Sabatini (2009) beschreibt ein Tumormodell in welchem eine chronische Aktivierung des PI3K-Signalwegs zur Resistenzgegenüber Wachstumshemmung durch Kalorienrestriktion führt; die Worter ”Glucose“,”Lactate“ oder ”Ketone bodies“ kommen darin nicht einmal vor. Stafford et al.(2010) zeigen genau das Gegenteil, nämlich dass eine LCKD zur genetischen ”Normalisierung“ von Tumorzellen führt. Yun etal. (2009) zeigen für Kolonkarzinom-Zellen,dass Glukoseentzug die meisten Tumorzellen abtötet, jedoch ein kleiner Anteil durch die Erlangung neuer Mutationen, die eine Hochregulierung des GLUT1 Transporterszur Folge haben,überlebt. Ähnliche Effektesind auch von Strahlen- und Chemotherapiebekannt und belegen eigentlich nur den starken Selektionsdruck dem Tumorzellen unterworfen sind sobald ihnen Glukose entzogen wird. Schließlich wird die Arbeit ausder Arbeitsgruppe von Michael Lisanti zitiert, wonach Laktat und Ketonkörper dasTumorwachstum fördern und zur ”Stemness“ beitragen (Martinez-Outschoorn etal., 2011). In diesen undähnlichen Arbeiten aus der Lisanti-Gruppe wurden bishernur sehr wenige genetisch manipulierte Zelllinien unter Bedingungen untersucht, dienicht die in vivo Bedingungen im Menschenwiederspiegeln. Insbesondere wurde nie gezeigt dass eine LCKD das Tumorwachstum fördern und den Tumor aggressiver machen würde. In diesem Zusammenhang seinoch kurz erwähnt dass Ketonkörper endogene Histondeacetylase-Inhibitoren darstellen, deren antientzündlichen und Tumorunterdrückenden Eigenschaften erst seit einigen Jahren intensiver erforscht werden (Shimazu et al., 2013; Newman & Verdin, 2014; Shukla et al., 2014).Schließlich sind die beschriebenen Nebenwirkungen einer ketogenen Diät eher selten und durch entsprechende Lebensmittelauswahl vermeidbar (Manninen, 2004).Die Evidenz zeigt eindeutig dass kohlenhydratarme und ketogene Diäten solchen,bei denen der Fett- und/oder Kaloriengehalt beschränkt wird, zumindest gleichwertig, meist aberüberlegen sind was die Effekte auf inflammatorische und Herz-Kreislaufrisikoparameter sowie Blutzucker- und Insulinkontrolle betrifft (Feinman et al.,2015). Vor allem letzterer Punkt sollte An-lass zum Nachdenken geben, denn Hyperinsulinaemie und Hyperglykaemie gelten alsprognostische Faktoren für eine schlechte-re Prognose von Tumorpatienten (Fine &Feinman, 2014). Zusammen mit der Tatsache, dass Kohlenhydratarmut während der 2-3 Millionen Jahre menschlicher Entwicklung eher die Regel als die Ausnahme war, stellt sich die Frage nach der Beweisschuldsomit wohl eher für die Verfechter fettre-duzierter und damit zwangsläufig kohlenhydratreicher Ernährungsformen“

  • Hallo Chris,

    an dieser Stelle ersteinmal danke für Deinen Einsatz und Deine interessanten und aufschlussreichen Artikel!
    Du empfielst den aufmerksamen, individuellen Umgang mit Ernährung und den wachen Geist bei Ernährungstrends. Außerdem keine Extreme, die ,Mitte’. Stehe ich dahinter, und das sieht Deine Leserschaft im Allgemeinen sicher auch so..Man verirrt sich eigentlich auch erst auf Deine Seite, wenn der Horizont auf Grund von Eigeninitiativen, wenn auch laienhaft aber mit einer gewissen Erfahrung, ein wenig geweitet ist.
    Vor dem Hintergrund stören mich Polarisierungen in den Titeln wie dass die Ketose kontraproduktiv in der Krebstherapie sein kann und Fasten erwa den Zyklus verschieben kann..
    Es gibt stoffwechseltechnische Vor- und Nachteile, stets gleichzeitig, stets individuell, stets abhängig von Mangelerscheinungen, Mikro- und Makronährstoffen etc.. das weißt Du als systemisch denkender Biochemiker(-student).
    Warum mein Senf? Weil es manchmal (temporär) mehr braucht als die ,Mitte‘.
    Nämlich wenn beispielsweise eine Stoffwechselerkrankung vorliegt (eigentlich ist jede Krankheit eine, aber das ist ein anders Thema)
    Regeneration (auch Autophagie) bzw. das Zurückdrängen von Entzündungen erfordern zu Therapieanfang mehr als die Mitte, weil meinetwegen die Autophagie auf Grund der Störung gar nicht richtig laufen kann im Vergleich zu einem jungen und gesunden Menschen.
    Ich bringe mal das Stichwort Lipödem- Lymphödem. Klingt nach einem zuvernachlässigen Frauenthema, ist aber eine progrediente Erkrankung, welche mit teils sehr starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergeht, mental stark belastet, oft erhöhte Entzündungsmarker aufzeigt, zu Unförmigkeit, Elephantitis und offenen Hautstellen führen kann. Die Studienlage dazu ist mau, mau, mau..Ein echter Therapieansatz dazu auch.
    Dabei ist es möglich, das jede 10. Frau irgendwie betroffen ist.
    Falls eine Diagnose gestellt wird, für die oft Jahre ins Land gehen, wird mit einer genetischen Disposition argumentiert. Ich sehe den falschen Ernährungstil zumindest als Auslöser (wieder anderes Thema). Sorry fürs Zuspammen und die Seitwärtsdiskussionen.
    Jetzt meine Antwort: Die ‚Mitte’ ist für mich DER Zustand, welcher für meinen Körper im Moment OPTIMAL erscheint.
    Meine ‚Mitte‘ ist derzeit die milchproduktfreie Paleoernährung in dauerhafter Ketose, bei einem täglichen Essensfenster von 2 Stunden. Btw. Ketose ist für mich ein Stoffwechselzustand und nicht Inhalt eines Einkaufwagens, man muss nicht täglich ein Kilo Schinken anbraten, Shakes oder Eiweißriegel konsumieren.
    Ich hab noch nie so gesund und so viel Gemüse gegessen wie heute. Btw. konnte ich auf Grund des langen Fastens mir gut tuende Hülsenfrüchte bewußt wieder einbauen.

    Die Benefits sind Kraft, mentale Stabilisierung, aufgehellte Stimmung (weil keine schweren, schmerzenden Beine), hormoneller Ausgleich, Definition von Muskelgruppen, keine heißen Hautpartien mehr (worunter sich Entzündungen befinden), einfach mal beschwerdefrei einen Berg hochwandern und und und..
    Medizin ist Ernährung und manchmal ist Ernährung auch Medizin. Das heißt nochmal: um eine therapeutisch einzugrätschen muss die Dosis manchmal etwas höher sein..schließlich bin ich nicht gesund und der Wirkmechanismus verschoben.
    Solange es zu meinem Thema kein verwertbares Material gibt und die meisten Phlebologen immer noch mit allgemeinen DGE- Empfehlungen, Kompressionsstrümpfen oder OP winken werde ich meine eigenen Humanstudien betreiben, derzeit mit einer sehr positiven Zwischenbilanz.
    Achso, falls jetzt jemand denkt Lipödem hätte zwangsläufig etwas mit Übergewicht zu tun..ich bin 170 cm und wiege 63 kg.
    Ein Hoch auf die Ketose und das eine, tägliche und sehr leckere Mahl! Das gilt selbstverständlich nur für mich und mal sehen wie lange..

    • Hallo Erik,

      wir haben nie was anderes behauptet! Wir sagen lediglich: der chronische Aspekt einer Intervention schadet. Wer den Satz richtig deutet, sieht es so, wie du es geschrieben hast.

      LG

  • Es ist schon viel klugscheißerisches Gewäsch hier zu lesen. Ob und was vielleicht hilft kann nur jeder für sich rausfinden und wie in meinem Fall, jemand der seit 19 Jahren Krebsfrei ist. Ablehnung der Chemo, aber leider aus damaliger Unkenntnis noch Bestrahlung zugelassen.
    …Aussagen der Ärzte, dann werden sie bald tod sein…, nun immerhin sind inzwischen 19 Jahre vergangen und ich lebe noch.
    Ich bin auch nicht sonderlich diszipliniert. Habe damals nach Breuss 42 Tage gefastet (nun ich hatte und habe immer noch genug zu zusetzen).
    Ob mir das nun letztendlich geholfen hat, weiß ich nicht. Ich habe mich nicht weiter den Ärzten ausgesetzt. Das Fasten hatte und hat immer noch viele gute Auswirkungen auf den Körper. Ich finde die Aussage hinsichtlich Ernährung, 300 gr. Fleisch am Tag schon fahrlässig. Ernähren wir uns wie unsere Großeltern, da gabs nur Sonntags Fleisch und auch nur dann Kuchen. Es gab viel eigenes Gemüse, Obst und das Fleisch kam vom 1 x im Jahr selbst aufgezogenen Schwein. Der Umkehrschluß ist also, ernähre dich so natürlich wie es geht, wenn möglich baue eigenes Gemüse an und hole dir dein Fleisch vom Bauern wo du genau weißt wie das Tier gegessen hat und ob ein würdiges Leben hatte. Es gibt keine Garantien. Warum wurde den bis Heute kein wirksames Krebsmittel oder Demenzmittel gefunden. Na ganz einfach, weil man Mill. damit scheffeln kann. Die Ärzteschaft ist doch nicht an deiner Gesundheit interessiert. Die wollen GELD verdienen und möglichst viel!

    • Das ist schlicht und einfach zu simpel gesehen !

      – Du bist nicht das Maß aller Menschen
      – Auch Deine Großeltern nicht
      – und gerade diese Generation dürfte da noch ganz andere Probleme gehabt haben, wenn ich mir die älteren Menschen so anschaue…

      „Krebsmittel“ ?!?

      Es gibt nicht „DEN KREBS“ !
      Oder „DIE DEMENZ“ !

      Das sind nur die Oberkategorien !

      Was willst Du jetzt für „Garantien“ ?
      die gab es ja noch nicht einmal von Deinen Eltern !
      Und die haben Dich schließlich gemacht.

      Was erwartest Du jetzt von fremden Menschen?

      Und jetzt sage ich Dir mal ein „Geheimnis“ :

      Fast KEIN Mensch ist Arzt geworden, weil er reich werden wollte !
      Und GELD verdienen … wer will das nicht?

      DU würdest es selbstverständlich zurückweisen, und hungernden
      Schwarzen in wasweißichwo „spenden“ !

      Meine Güte, so viel negative Gedanken !

    • Elke, und auch wenn Du jeden Glauben in die Ärzteschaft
      verloren zu haben scheinst,

      es gibt sie tatsächlich !

      Die Ärzte, die nicht nur aus Geld ihrer Berufung nachgehen :

      https://www.youtube.com/watch?v=UMhLBPPtlrY

  • Sehr spannendes Thema, danke für den ausführlichen Artikel!

    Beste Grüße,
    Christoph

  • Typ 1 Diabetes:
    – erst einmal die Autoimmunreaktion stoppen mit dem Coimbra-Protokoll. Das muss man dann bis Lebensende durchziehen.
    http://coimbraprotokoll.de/
    – nach 6 Monaten die Restauration der Beta-Zellen beginnen:
    Das geht über eine Fasten-mimende Diät, wie sie hier gut beschrieben ist:
    https://chriskresser.com/could-type-1-diabetes-be-reversible-after-all/

    Nachteil des Ganzen: es ist erheblich mehr Arbeit, als einfach nur bis Ende des Lebens Insulin zu nehmen.

  • chris kannst du nicht trotzdem eine reihe oder ein paar beiträge speziell für die diabetiker schreiben.
    eine art to do und ein weniger mehr info für die nicht so kleine gruppe von menschen.

    • Tatsächlich ist „Diabetes“ eines meiner Spezialgebiete.

      Was daran liegt, das meine Liebste Type-1 Diabetikerin ist, und ich derzeit
      intensiv daran arbeite, wie man diesen unsäglichen Mist endgültig los wird.

      Der große Teil der Gründe, warum man sich Typ-1 „einfängt“, ist mir mittlerweile völlig klar.

      Tatsächlich sind wir da schon recht weit voran geschritten.

      Type-2 (und die Unterformen) sind natürlich auch ein Thema, welches ich fröhlich mal so mitgenommen habe.

      Tatsächlich konnte ich in mehreren Fällen gezielte Hilfe zur Selbsthilfe geben.

      Falls Du Interesse hast , wie kann ich dich kontaktieren ?

  • „“„Weiterhin kann man , so bekannt, gezielt auf die Krebszellen einwirken,
    indem man
    – die Funktion der Mitochondrien wieder herstellt
    und
    – die eigentliche Ursache für die Krebsbildung beseitigt.“

    Bedeutender Satz. Dankeschön

    Das heißt für mich dann doch wieder BdA. Also vorbeugen statt behandeln. Oder?
    Siehe auch Strunz/News vom 23.06.2018“

    Ketogene Ernährung hilft, die Funktion der Mitochondrien wieder herzustellen. (z.b. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24847102 )
    Viele Ketarier verbinden das mit Fasten. Was auf Keto leichter geht, weil man die typischen Übergangserscheinungen von Glukose auf Ketonstoffwechsel nicht hat. Auch das Hungergefühl ist nicht so stark wenn man keto adaptiert ist. Und was passiert während des Fastens? Autophagie. Dieser Prozess vernichtet überflüssige und kaputte Zellen und auch mögliche Krebsherde.

    Sport ist natürlich auch ein hervorragender Weg. Vielen Übergewichtigen fehlt aber schlichtweg die Energie für Sport. (Interessanterweise sind viele Übergewichtige auch mangelversorgt mit Mikronährstoffen)
    Abnehmen mit Keto hat schon vielen geholfen, nicht nur ein paar Kilos loszuwerden, sondern auch die Energie (und vielleicht auch die Nährstoffe) für Sport zu bekommen.

    Und dann haben sie gleich mehrere Vorbeuge Mechanismen: Keto, Fasten und Sport.

    • Lesen und _verstehen_ (bedeutet: z. B. auch mal „Reverse Warburg“ googeln usw.) Leute die Artikel hier auch? Oder wird mit viel confirmation bias direkt drauf los kommentiert??

      Im Artikel steht doch ganz klar formuliert, dass Krebszellen nicht selten sogar sehr funktionsfähige Mitochondrien haben, sonst können die Fettsäuren gar nicht zur Energiegewinnung nutzen. Das war doch die Kernbotschaft dieses Artikels.

      Mir schleierhaft, wie man repetitiv immer wieder dieselben Unwahrheiten hinschreiben muss.

      • Hi Chris,

        ich finde Deinen Blog super und habe auch zwei Bücher von Dir. Ich bin Laie, was Biochemie betrifft, strebe aber nach (wie Du so schön schreibst) Level 2 Denken und nach tiefgründigem Verstehen, indem ich auch medizinische Biochemiebücher lese.

        Jedoch: ich verstehe manchmal auch nicht alles auf Anhieb, was Du schreibst. Z.B. formulierst Du in Deinem ersten Buch auch manchmal sehr salopp und ein Naturwissenschaftler mit Kontextwissen versteht sicher sofort, worauf Du hinaus willst.

        Deiner Kritik am oberflächlichen Lesen stimme ich absolut zu, aber – wie geschildert – auch Laien wie ich, die sich bemühen (und reverse Warbug gegoogelt hat ;-)), rätseln manchmal, was genau die Conclusio ist. Wobei es ganz sicher kein one-size-fits-all Rezept gibt, es immer auf Ausgangssituation, Kontext und Interdependenzen ankommt und das macht die Sache so vielschichtig und für Laien kompliziert.

        Ich schätze Deine Artikel und die hohe Qualität sehr und finde Dein Projekt super und widme immer wieder meine Zeit, das zu studieren. Aber könntest Du manchmla vielleicht etwas weniger „salopp“ formulieren oder vielleicht nochmal ein „Zusammenfassungs-Kästchen“ mit dezidierter Erklärung, worauf es ankommt und was die wichtigsten Punkte sind (ohne dass Du in stumpfsinnige Populärwissenschaft abgleiten musst)? Vielleicht könnten dann noch mehr Menschen durch ihr besseres Verstädnis von Deinen Artikeln profitieren.

        LG Kalia

        • Hi Kalia,

          lieben Dank für dein Feedback!

          Ich verstehe das und sehe es auch selbst so. Die Frage ist immer: von welchem Vorwissen meiner Leser gehe ich aus?

          Das große Problem ist, dass manche Artikel gar nicht einfach und so verständlich verfasst werden können, dass auch Laien detailgetreu verstehen, auf was ich hinaus möchte. Wie du richtig schreibst: das rutscht dann schnell ab in die „stumpfsinnige Populärwissenschaft“.

          Zudem setze ich häufig voraus, dass Leser nicht nur einen Artikel kennen, sondern schon länger hier mitlesen. So gesehen muss man den Blog wie ein Strang verstehen. Den Inhalt kann man nur selten erfassen, wenn man einzelne Artikel fokussiert.

          „Zusammenfassungskästchen mit dezidierter Erklärung und den wichtigsten Punkten“ – das kann ich in Zukunft mal versuchen :-)

          Ich persönlich kann nur nicht verstehen, dass es Leute gibt, die ein Themengebiet ob der Komplexität (und ganz offensichtlich) kaum verstehen, aber in den Kommentaren auf „Lösungen“ hinweisen, die zeitgleich zeigen, dass das Thema des Artikels gar nicht verstanden wurde und die eigene Fachkompetenz überhaupt nicht ausreicht, solche Lösungen einer breiten Leserschaft anzubieten.

          Hier lesen jeden Tag mehrere Tausend Leute – wir, dazu zähle ich die Verfasser der Kommentare hier, haben auch Verantwortung. Und beim Thema Krebs reagiere ich sehr sensibel. Das ist kein banales „Stoffwechseltuning“ oder „Anheben von Magnesium“.

          • Da sprichst Du wahre Worte !

            Zwar ist in verschiedenen Studien klar geworden, das das besagte „Anheben von Magnesium“ bei älteren Männern enorm helfen kann, Prostatakrebs überhaupt erst zu vermeiden…. wenn er allerdings schon da ist, sieht die Sache völlig anders aus!

            Krebs hat auch in meinem Leben und Umfeld unglaubliches Leid verursacht.

            Eines der größten Probleme überhaupt ist für mich der Umgang der Betroffenen selber, wenn sie eine solche Diagnose erhalten !

            Dann wird völlig verängstigt jeder Blödsinn mitgemacht, obwohl es mittlerweile ,
            laut Datenlage, DEUTLICH bessere Methoden gibt,
            solche dinge anzugehen.

            aber die Kittelhörigkeit scheint ein Problem zu sein,
            angst macht auch nicht gerade superschlau, und
            sind wir mal ehrlich : Der ZEITFAKTOR !

            Letzteres ist jedes Mal ein gewaltiges Problem bei fortgeschrittenem Krebs .

            Man will auf keinen Fall das „Falsche“ tun, oder gar Zeit verschwenden mit irgendwelchem Blödsinn, der dann leider doch nicht hilft .

            Darum begibt man sich in die Hände von Menschen, die zwar helfen wollen, aber deren Methoden steinalt und fragwürdig sind !

            Ich kenne diese Situation, und habe sie nur durch viel Glück überlebt.
            Mehrere Menschen in meinem Umfeld nicht.

            Daher weiß ich, was diese Art von Angst alles anrichten kann .

            Auch wenn ich dieses Thema seit nun mehr als 18 Jahren als mein primäres
            Arbeitsgebiet betreibe ….

            … es wird nicht einfacher.

            ABER: Es gibt mittlerweile dermaßen viele, wirklich gute Optionen !

            Das große Problem unserer Zeit:

            Ärzte arbeiten nur nach 2 Maßstäben.
            1. „Gesicherte, standardisierte Methoden“
            und
            2. nach dem Willen des Patienten

            Aber weder Arzt noch Patient verfügt in der Zeit des Internet über das
            geballte Fachwissen in diesem großen Bereich !

            Da ich auch nebenbei mit Programmierung zu tun habe, denke ich
            schon seit geraumer Zeit über eine Art Programm nach.

            Wenn man nicht weiß, das es die photodynamische Therapie gibt, kann man
            sich damit auch nicht behandeln lassen.

            Als Beispiel.

            Die große Hürde, und warum das Ding auch noch nicht steht….Du sagtest es bereits !

            Die ZUSAMMENHÄNGE !

            Jeder Mensch ist einzigartig.
            Allerdings mit starken Gemeinsamkeiten.
            die dichte der Verknüpfungen, die schiere Datenmenge, ect. ist unglaublich
            schwierig darzustellen.
            Auch müßte ich ein Sprachinterface entwickeln, das deutlich über „Alexa ….“
            hinausgeht.

            Das Teil wäre auch niemals fertig, da in so vielen Bereichen schließlich permanent
            geforscht wird.

            Aber es wäre extrem hilfreich und entlastend.
            Von der Zeitersparnis ganz zu schweigen !

            Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, ob Ihr Euer gesammeltes Fachwissen auf eine solche Art blitzschnell verfügbar machen könntet?

            Beste Grüße

            Justus

  • könnt ihr nicht mal einen Artikel für diabetiker schreiben und wie sie aus der lage wieder raus kommen.

    • Ohne jetzt hier eine Werbetrommel für die nachfolgend empfohlene Ernährungsform schlagen u wollen oder gar jemandem auf den Fuss treten zu wollen: Ich glaube, mittlerweile ist unbestritten, dass eine Low Carb Ernährung (optimalerweise ketogen) beim Typ-2-Diabetes nicht nur effektiv sondern auch sehr schnell wirken kann, so dass man bereits nach einigen Monaten disziplinierter Anwendung Medikamente und Insulin reduzieren oder gar absetzen kann.
      Siehe Artikel unter https://lchf-deutschland.de/sensationelle-ergebnisse-keto-und-typ-2-diabetes/ sowie https://lchf-deutschland.de/ketogene-ernaehrung-hilft-uebergewichtigen-patienten-mit-typ-2-diabetes/

      Sobald die Insulinresistenz sich gelegt hat, spricht wahrscheinlich nichts dagegen, den Anteil an KH wieder zu erhöhen (in Abhängigkeit des Lebensstils bzw. der Aktivität).

      Wie gesagt, es ist ein möglicher Weg, der bis Dato scheinbar bei vielen Diabetiker-2 geholfen hat. Alternative kenne ich nicht. Ich denke, ohne die schmerzliche Einschränkung durch harten Verzicht auf etwas „liebgewonnenes“ zumindest für eine bestimmte Zeitspanne, wird man sich höchstwahrscheinlich nicht einfach so aus der Typ-2-Diabetes Falle befreien können (z.B. nur durch die Einnahme von ein paar NEM’s).

      Bei Typ-1 Diabetes, sieht es etwas anders aus, aber selbst Typ 1 Diabetiker machen sehr gute Erfahrungen mit einer ketogenen Ernährung. siehe z.B. folgenden Artikel: https://lchf-deutschland.de/ein-harter-weg-zur-diabetes-expertin-2/

      • Schade, dass immer noch nicht verstanden wird, dass es einen Unterschied gibt zwischen einer unterkalorischen „Keto-Diät“ („Lean, Green, Marine“ – PSMF, altbekannt) und einer isokalorischen ketogenen Diät. Die Stoffwechselfunktion wird sich auch mit einer veganen Ernährung wiederherstellen, solange die Leute Gewicht verlieren. Tatsächlich funktioniert das mit einer etwas KH-reicheren Variante auf Dauer sogar besser, da sich keine physiologische IR einstellt. Für mich ist das alles selektive Wahrnehmung. In Veganer-Foren und in Büchern von entsprechenden Ärzten (Dr. Greger, Dr. McDougall etc. etc.) finden sich genau die gleichen Erfahrungsberichte. Ich bin mir sicher, dass ein Arzt McDougall genug Gründe hat, seine Ernährungsform so empfehlen, wie er es tut. Mindestens genauso viele Gründe, wie die vielen Low-Carb-Ärzte auch.
        Eine ketogene Diät wird EBEN NICHT den KH-Stoffwechsel und damit die Insulin-Sensitivität verbessern, sondern ob des Streichens der KH vom Speiseplan nur dafür sorgen, dass die Diabetes-assoziierten Symptome ausbleiben – anders ausgedrückt: wer keine Kohlenhydrate isst, braucht auch keine zu verarbeiten.

        • Chris, bitte nicht aufregen über meinen etwas dilettantischen Beitrag. Mir ist klar, dass man auch mit einer unterkalorischen Ernährung in Ketose gelangen bzw. verbleiben und damit auch einen entgleisten Stoffwechsel wieder beheben kann.

          Dass eine etwas KH-reichere Variante aus gesundheitlichen Gründen besser ist, will ich nicht abstreiten. Was ich aber sicher schon mal sagen kann nach einer Erhöhung der KH-Zufuhr um ca. 30-50%% : es ist wesentlich schwieriger in Ketose zu bleiben. Heisshungergefühle sind nun fast täglich vorhanden und die erschweren ein diszipliniertes Durchhalten „jetzt nicht essen“. Ich habe auch in weniger als 1 Woche 2-3kg zugenommen. Eine isokalorische ketogene Ernährung vermochte bei mir das Hungergefühle besser zu unterdrücken. Ich konnte sogar täglich 500kal mehr (als errechnet) zu mir nehmen, ohne zuzunehmen. Andererseits vergrössern 30-50% mehr KH die Auswahl und Menge an Gemüse bereits beträchtlich, was natürlich im Vergleich zu vorher eine grosse, kulinarische Bereicherung darstellt.

          Grüsse

          • Deine Gründe verstehe ich und sowas befürworten wir ja auch. Jeder muss seinen eigenen Ansatz finden.

            Keto-Seiten berichten nur leider oft sehr selektiv und unvollständig.

            Deshalb: mein Kommentar war gar nicht so sehr auf die Ausführungen von dir bezogen!

  • Aber zumindest kann man durch Zuckerentzug die Vergärung von Zucker unterbinden und damit die Bildun.g von Milchsäure, die die umgebenden Zellen zerstört. Oder?

  • Doch, doch !

    Das wissen mehr als Du glaubst.

    Und schlägt sich schließlich auch auf den HBA1C-Wert nieder !

    Krebs „aushungern“ …. meiner persönlichen Erfahrung geht das extrem wirksam !

    Für meinen besten Freund, wie auch für Deine Mutter kommt das leider zu spät, bzw. war eher die Vorgeschichte
    das ausschlaggebende Problem.

    „Aushungern“ klingt immer so dramatisch, und man denkt gleich an abgemergelte Menschen
    aus der dritten Welt.

    Was tatsächlich funktioniert, ist, wenn man die Art der Erkrankung verstanden hat (Krebs ist leider nicht = Krebs !) ,
    und auf welchen Mechanismen sie fußt,

    direkt die vitalen Funktionen zu unterwandern !

    Konkret bedeutet das :

    – Krebszellen wachsen um ein Vielfaches schneller als die regulären Körperzellen.
    – Für diese Art von Extremwachstum braucht der Krebs Nährstoffe, daher eine entsprechende Blutversorgung !
    – Eine derart hohe Rate an Gefäßneubildung braucht es im menschlichen Körper nur bei Schwangeren, Verletzten oder
    während der M;enstruation

    Und ganz genau HIER kann man ansetzen !

    Man stelle sich das mal so vor :

    Tumorzellen, die eine mehr als 10x höhere Wachstumsrate der normalen Körperzellen haben, bekommen schlagartig weder Sauerstoff,
    adäquate Mengen Substrate, noch bilden sich neue Blutgefäße….

    Ok, das gibt ein Problem mit den Nekrosen, klar !

    WIE man das macht?

    Mittlerweile gibt internationale Forschergruppen, die alle möglichen Substanzen auf diese Eigenschaften prüfen .

    Aber als einen SEHR „prominenten“ Wirkstoff kann ich hier „Contergan“ angeben !
    Bekommt man noch in der Schweiz, heißt aber anders.

    Auch Xylithol, Knoblauch und andere Medikamente haben ähnliche, wenn auch schwächere Wirkungen.

    Weiterhin kann man , so bekannt, gezielt auf die Krebszellen einwirken,
    indem man

    – die Funktion der Mitochondrien wieder herstellt
    und
    – die eigentliche Ursache für die Krebsbildung beseitigt.

    Natürlich gibt es hier noch mehr Probleme, als bekannt Lösungen, jedenfalls wenn
    es den klinischen Alltag betrifft.

    Allerdings sind wir beim aktuellen Forschungsstand mittlerweile in einem Bereich angekommen, wo
    es fast nur noch nötig ist, die Einzelteile quasi zu verbinden !

    Vielleicht sollte das hier unser nächstes Mammutprojekt werden,

    denn so viele Erfolge sind schon erzielt worden:

    – aktive Behandlung von Gliomen (auch vom Glioblastom multiforme ! )
    – das Herausarbeiten der entsprechenden Pflanzen zur 100%tigen Remission bei spezifischen
    Tumorarten
    – Rückbildung der versorgenden Tumorblutgefäße und direkte Umwandlung diverser Tumorzellen zurück in
    gesunde Zellen

    Nur um ein paar wenige der neuen, hochwirksamen Methoden zu benennen.

    Wie gesagt: Es fehlt hier an der entsprechenden Verknüpfung !

    Und wir haben mit der Tatsache zu kämpfen, das sich rund um das Thema Krebs eine wahre Industrie gebildet hat,
    die, und das muß man einfach erkennen, am Leid der Menschen unglaubliche Mengen Geld scheffelt !

    Jahr für Jahr.

    • „Weiterhin kann man , so bekannt, gezielt auf die Krebszellen einwirken,
      indem man
      – die Funktion der Mitochondrien wieder herstellt
      und
      – die eigentliche Ursache für die Krebsbildung beseitigt.“

      Bedeutender Satz. Dankeschön

      Das heißt für mich dann doch wieder BdA. Also vorbeugen statt behandeln. Oder?
      Siehe auch Strunz/News vom 23.06.2018

    • Hallo Justus Stern, die Sache mit der Verbindung der Studien-/Forschungsergebnisse geht mir ebenfalls durch den Kopf. Ich habe da ein paar Ideen. Ich suche Diskussions-Partner, um im besten Fall darauf basierend eine Problemlösung zu schaffen. Bist Du zufällig aus der „Community“ und auch bei dem Flowfest 2018 in München? Kenne Deinen Background nicht, aber würde gerne mit Dir über das Thema reden, auch gerne in einer Gruppe von Leuten, die sich dafür interessieren, gemeinsam brainstormen.

    • Interessant, kann man sich da irgendwo einklinken.
      Eine gute Seite, die Vieles versucht zu kombinieren, wäre z.B. selfhacked.com. Hat mir persönlich sehr geholfen.

  • Ich denke auch, daß es unsinnig ist, anzunehmen, das man einen lebenden Organismus wie Krebs, der dazu in einem lebenden Organismus heranwächst und sich praktisch von diesem ernährt bzw. von dem, was dieser „Wirt“ zwangsläufig zum Leben als Ernährung zuführen muß, durch einseitige Ernährung „aushungern“ kann. Zumal sich Krebs ganz offensichtlich der ganzen Breite bedienen kann. Es sind un bleiben nun mal menschliche Zellen, auch wenn sie „entartet“ bzw. mutiert sind etc.
    Aber noch kurz zum Thema Fasten, daß ja auch im Artikel erwähnt wird. Bei all dem was ich dazu bisher gelernt habe, wird doch durch Fasten bzw. Kalorienrestriktion die Autophagie eingeschaltet, findet eine Reinigung, Erholung und Entgiftung der Zellen und des Organismus statt und auch eine Stärkung bzw. ein Scharfmachen des Immunsystems. Das alles und andere positive Faktoren hierbei müßten doch der Krebsbekämpfung nützlich sein, auch wenn eine nebenbei einsetztende verstärkte Freisetzung von Fetten zumindest einige Krebsarten weiterernähren wird, wie im Artikel dargfelegt. Überwiegen da nicht dennoch die Vorteile gegenüber einer doch letztlich sowieso offensichtlich permanenten stattfindenden Ernährung der Krebszellen?

    • P.S. Nicht ohne Grund hat man ja versucht (bislang leider erfolglos), die Nahrungszufuhr von Tumoren durch Unterbrechung ihrer gebildeten Blutadern als Versorgungsstränge zu „kappen“. Man hat also schon richtig erkannt, daß ein „Aushungern“ also, wenn überhaupt, nicht durch die Ernährungsart selbst, sondern nur durch die Zufuhrunterbrechung zum Tumor erreicht werden kann.

  • Super Artikel. Großes Dankeschön dafür.

    Für mich deutet sich das so, dass die beste Vorsorge eine hohe Stoffwechselrate ist. D.h. die eigenen Nährstoffe möglichst schnell verbrauchen, so dass nix für Krebszellen übrig bleibt. Oder einfach ausgedrückt BdA (Beweg‘ deinen A…)
    Ein Körperfettanteil im einstelligen Prozentbereich ist sicher auch sehr hilfreich.

    Ist wie mit den Zecken im Sommer auf Feldwegen und Wiesen. Biste schnell genug haben die Viecher keine Chance „anzudocken“.

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