MAP geld sparen

Manipulativer Angebots-Preis

Hab mir ein Wortspiel ausgedacht. Na, wer kommt drauf?

Geld aus dem Fenster schmeißen 

Es gibt gewisse Aminosäurenpräparate am Markt, die eigentlich nicht existieren dürften, wäre der Markt intakt. Heißt, würde der Kunde nachvollziehabre Entscheidungen treffen.

Das wäre mir ja alles egal, mein Fokus liegt auf mir selbst. Aber die Leute tun mir irgendwie leid. Also Leute, die davon überzeugt sind und das auch noch kaufen.

Ich weiß ja, wie es um das mittlere Einkommen in Deutschland bestellt ist, ich weiß um die Zunahme der Gebrechlichkeiten der Gesellschaft, also um den Leidensdruck der Menschen, und ich weiß auch was über niedrige Renten hierzulande.

Kurzum: Einen Manipulativen Angebots-Preis kann sich de facto niemand leisten. Ich erkläre auch gleich, warum.

Falsche Versprechen und Pseudowissenschaft 

Dazwischen möchte ich noch los werden, dass es kein „ideales Aminosäurenprofil“ für den Menschen gibt. So etwas gibt es im Körper einfach nicht, weil jedes Gewebe andere Anforderungen hat, der Muskel halt was anderes braucht als das Gehirn und die wiederum was anderes brauchen als der Knochen, als die Sehnen, als die Bänder.

Nur Nebulöse Umrechnung ist eine Scheinentität, etwas, was gar nicht exisitiert, wofür es nicht mal eine einzige wissenschafltiche Untersuchung gibt. Einfach ausgedacht, um pseudowissenschaftliche Gründe dafür zu finden, warum es sich lohnt, einen riesigen Prozentsatz des Monatsgehalts für … Aminosäuren auszugeben. *Risitaslacht*

Aminosäuren… schmecken bekanntlich scheiße. Sind in der Produktion einigermaßen günstig. Sollte man dennoch in Pulverform konsumieren, da Tabletten naturgemäß pro Gramm halt erheblich mehr kosten.

Doch um welche Zahlen geht es genau? 

Aminos
Nahezu identische EAA-Mischungen unterscheiden sich in den Preisen erheblichen.

In der Tabelle sieht man die prozentuale Aufteilung von (s. g.) essenziellen Aminosäuren pro Einheit (z. B. 10 g des Produkts). „Aktuell“ war ein EAA-Produkt von edubily, das mittlerweile durch ein Besseres ersetzt wurde. Daneben ein Vergleichsprodukt mit Manipulativem Angebots-Preis ;-), rechts daneben das Referenzprotein der FAO/WHO zur Beurteilung der Wertigkeit eines Proteins (PDCAAS). 

Kurzum: Sowohl das edubily-Produkt als auch das Produkt mit Manipulativem Angebots-Preis orientierten sich am Referenzwert hochwertiger Eiweiße der FAO/WHO. Wohlgemerkt: Eine theoretische Annahme, die sicherstellen soll, dass niemand am Eiweißmangel zugrunde geht. 

„Ach so, Moment“, denkst du jetzt vielleicht. Ja, richtig. Ein angemessener Preis wäre vermutlich sowas wie 65 Euro pro kg. Ein Manipulativer Angebots-Preis liegt beispielsweise bei 266,67 Euro pro kg. Faktor 4 Unterschied – oder knapp 200 Euro. 

Lass dich doch nicht vera*schen, Mensch! 

Nochmal. Mir persönlich ist das wirklich egal. Soll jeder kaufen, was er will. Ich denke mir nur, man kann sein Geld auch aus dem Fenster schmeißen. 200 Euro sind für die meisten von uns viel Geld… vor allem, wenn’s pro Monat fällig wird. 

Unrecht und Ungerechtigkeit bzw. mangelnde Fairness und Abzocke tun mir weh. Daher der Post. Ich wünsche mir, dass er von vielen Menschen gelesen und verstanden wird. Ich hoffe, der eine oder andere EAA-Käufer kommt wieder zu Sinnen.  

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

18 comments On Manipulativer Angebots-Preis

  • Ach, lieber Herr Michalk lieber Herr Böhm, ich kenne MAPs natürlich und habe dessen „Formel“ mit Ihrem Produkt verglichen und danach mittels Dreisatz, der auch einem Juristen so gerade eben noch möglich ist, den Preisunterschied ermittelt. Da fiel diebEntscheidung wie von selbst. Und dann hatte ich gehofft, daß Sie niemals herausfinden, „weviel Kohlen“ (Bud Spencer) man damit machen könnte. Nun hat sich also herausgestellt, daß sie es doch wussten.

    Im Ernst, der Preis für Ihr hochwertiges Produkt ist im besten Sinne: Hochanständig! Das gilt für alle Ihre Produkte, die ich bislang erworben habe.

    Ich verfolge ihre Informationen schon lange vor edubily. Ich kenne niemanden, der hochkomplexe Systeme so prägnant vermitteln kann.

    Haben Sie vielen Dank. Ihr offensichtlicher Erfolg spricht für sich.

  • hätteschönseinkönnen

    Ein weiteres und sehr grundsätzliches Problem der Kostenhöhenflüge sind – und sorry, hier tut’s auch bei edubily weh – die oft lächerlich geringen Abfüllmengen bzw. Verpackungsgrößen. Da explodieren gerne Kosten zu Gunsten von Porto und Logistik (ohne das auch der eigentliche Anbieter allzu viel davon haben könnte?), und es lacht das Herz des Verpackungsmüllenthusiasten (ja, die Umwelt!). Ehrlich, hier ist ganz klar Nachsitzen angebracht. Ich habe einiges probiert und (selber) nur gute Erfahrungen gemacht, kann mir aber aufgrund dieser konkreten wirtschaftlichen Entscheidungen bei Ihnen IM ALLTAG nichts davon leisten (außer MAL ein multi).
    Nicht kompliziert: Was permanent gebraucht wird, kann man auch in Vorratspackungen anbieten. Im Kilogrammbereich. Im Mehrere-Kilogramm-Bereich. Und nicht in Euren – sorry again – Boutique- Tütchen.

    • Du kannst dein Feedback zu *diesem* Thema ja gerne an kontakt@edubily.de schicken. Gerne gesehen.
      Es ist nur so, dass wir als Anbieter auch nicht auf einem Wunschkonzert sind und wir oft gangbare Lösungen für komplexe Probleme finden müssen. Wenn wir nur noch große Gebinde anbieten, kaufen weniger Menschen, weil halt nicht jeder All in mit 1 kg EAAs (z. B.) gehen will. Zum Thema Logistik sei gesagt, dass auch das oft einfacher aussieht als es tatsächlich ist. Ganz generell sparen Tüten enorm viel Platz, das hat auch nichts mit dem Füllstand darin zu tun. Einen Aufpreis dafür zahlt der Kunde für unsere Verpackungen jedenfalls nicht. Auch das Thema Nachhaltigkeit nehmen wir ernst, daher machen unsere Tüten bei sachgerechter Entsorgung die Umwelt nicht schlechter als sie vorher schon war. Wie gesagt, nimm das Angebot gerne an, kontaktiere uns mit deinen Anliegen und die Ansprechperson wird dir unsere Entscheidungen nachvollziehbar erklären können.

      • hätteschönseinkönnen

        Danke!
        Aber ich meinte schon Boutique-Tüten.
        Boutique wie in Tütchen.
        Nicht „Tüten“.
        Und wer nur zum nur einmaligen Gebrauch eine geringe Menge bemühen will (Ihre Nicht „All In“ Fraktion, die zunächst kluger weise die Wirksamkeit für die eigene Person austestet), sich sozusagen mit dem Teaser verlustieren will,
        würde im Fall einer grundsätzlicheren Entscheidung –
        genau, und der Preis sinkt i.d.R. bei ansteigender Gebindegröße (google)
        ich bin da dann raus, das ist alles, was ich sagen wollte
        von mir keine weiteren Beiträge dieser Art

        • Mit Verlaub, ich verstehe diesen Beitrag inhaltlich nicht.

          Ansonsten kann der Kunde sicher sein, dass wir in allen Bereichen grundsätzlich nach Optimierung streben. Es macht für uns ja keinen Sinn, absichtlich hohe Versandkosten zu provozieren, die wir dem Kunden dann auf den VK umlegen, nur um dann ganz verärgert weniger bei uns kaufen… also wir denken schon auch mit, genau genommen fast 20 Leute täglich :-)

          In der Realität, in der Praxis, geht halt nicht immer alles so wie man sich das im Ideal vorstellt.

  • Überfordert mich am Sonntag Morgen ein bisschen…das Wortspiel hab ich nicht gefunden…oder nicht kapiert.
    Dass manche Produkte teurer sind als andere, ohne besser zu sein, war doch schon immer so. „Qualtitätsvermutungseffekt“ hab ich mal als Begriff dafür gelernt.
    Klar, dass man als Wettbewerber da „neidisch“ werden kann, wenn der Andere für’s Gleiche ein Mehrfaches verlangen kann und evtl. auch kriegt. Aber kennst Du die Verkaufszahlen vom Produkt mit dem manipulativen Preis? Und denkst Du, dass die Leute, die das kaufen, das hier lesen?
    Mir persönlich sind die 65 Euro im Monat schon zu viel…das sind mehr als 2 Euro pro Tag nur für Aminosäuren. So viel kostet oft nicht mal mein Frühstück (60g Speck, 2 Eier, 150g Kartoffeln) XD.
    Schönen Sonntag noch.

    • Ich denke, es gibt genug Leute, die den MAP kennen ;-)
      Und nein, ich bin genau 0 % neidisch. Dass dieser Grund angeführt wird, bestärkt mich eher noch in meiner Vermutung, dass viele Leute komplett gebrainwasht sind. Ich stehe nur hier und sehe, was Aminos im Einkauf kosten, was sie bei uns und woanders in nahezu identischer Zusammensetzung beim Endpreis kosten und hab ernsthaftes Mitleid für Menschen, die, wie es im Artikel genau so steht, ihr Geld aus dem Fenster schmeißen, weil sie auf sehr stumpfes Marketing reinfallen.
      BTW: Ich glaube nicht, dass dein Frühstück wesentlich mehr als 10 g EAAs liefert (eher weniger) – da proteinreiche Lebensmittel tendenziell die teuersten Bestandteile einer Mahlzeit sind, also Preis korreliert mit hochwertigem Eiweißgehalt, würde ich umgekehrt mal folgern, dass es halt Ansichtssache ist, wofür man sein Geld ausgeben will. Wem die Aminos das Wichtigste sind, dem werden 2 Euro nicht zu viel sein.
      LG

      • MAP kenne ich nur aus anderen Zusammenhängen… :D (Blutdruck).

        Bezüglich dem thema hier hab ich nur Presslinge gefunden und kein Pulver. Aber schöne Abkürzungen für alles mögliche und unmögliche.
        Wer nimmt denn pro Tag 30 Tabletten für einen einzigen Nährstoff? Das ist absolut wild!

        Ein anderer, der tatsächlich halbwegs öffentlich ca den genannten Kilopreis verlangt, landet am Ende bei 2.75 pro Tag.

        Aber am Ende ist das alles fishy und das Original ist entweder nicht gut markenrechtlich geschützt oder es wird dreist kopiert…

        MfG, hdgdl, gleich heißt es HAAPa HAAPa machen für mich.

      • Hallo CHris.
        Du hast es eingangs treffend beschrieben „Aminosäuren… schmecken bekanntlich scheiße.“. In der Tat!
        Daher wäre ich gustatorisch eher bei dem Frühstück von Thomas. Auch weil eben noch diverse andere nützliche Bestandteile enthalten sind. EAA sind aus meiner Sicht etwas für eine gezielte Beseitigung bekannter(!) Mängel, oder wenn man ein Problem mit der Verdauung und Aufnahme von Eiweiß hat. MAP sind dabei eine Steigerung ins Unsinnige. Was soll MAP sein? Das ideale Aminosäureprofil. Aber für wen? Jeder hat doch einen anderen Bedarf, andere Mängel. Wie bescheurrt ist es da, auf ein vermeintliches Optimum im Stile eine One-Size-Fits-All zu setzen und auch noch einen Haufen Kohle rauszuhauen. Ich teile dein Mitleid mit den armen Selen, die hier unnötig viel Geld zum Fenster raus schmießen.
        Und bei allem Hin und Her bezüglich Proetein, Eiweiß, Aminos und MAPs, Wir reden hier immer noch über NEM. Mit E= ERGÄNZUNG und nicht ERSATZ. Was mich wieder zu einem leckeren, proteinreichen Frühstück zurück führt. Mjam

        LG
        Dirk

  • Ja aber wenn es so viel teuerer ist, dann ist es doch auch so viel besser?!
    (Gedanklich hier jetzt bitte das Meme von Padme und Anakin einsetzen…)
    Oder? Dann ist es doch auch so viel besser? ;)

    • Ja, sicher, und Redbull verleiht Flügel :-)

      • Was haltet ihr davon wenn man zu den EAAs noch semi-essenzielle Aminosäuren hinzufügt? Sinnvoll und rechtfertigt das dann einen höheren Preis?

        • Kommt drauf an, welche. Wir haben unser EAA ja mit Histidin und Arginin erweitert. Theoretisch könnte man noch Glycin reinmachen, das wäre noch sinnvoll. Aber ansonsten fällt mir keinen Grund ein, die EAAs zu stark zu erweitern. Das verwässert am Ende den tatsächlichen EAA-Gehalt und macht daraus vielleicht eine Amino-Mischung, die nicht mehr so wertig ist. Das kann zwar auch Vorteile haben (s. Kollagen bzw. kollagenspezifische Aminos), aber am Ende sind EAAs schon etwas wichtiger als nicht-essenzielle Aminos, die man ja ohnehin auch über die Nahrung decken kann.

    • Ich bin über euren Newsletter zum Thema Histaminunverträglichkeit auf diesen Blogpost aufmerksam geworden. Meine Frage: schließen sich Histaminunverträglichkeit und die Einnahme von histidinhaltigen EAA Präparaten generell aus?

      Grüße von Petra (Melanie)

      • Hallo Petra, danke für den Humor ;-)
        Zu deiner Frage: … nicht unbedingt. Kleine Mengen Histidin als EAA könnten gehen. Das muss man im Zweifel selbst ausprobieren. Manche reagieren empfindlich, andere profitieren von Histidin.

  • Und wie finde ich nun das Produkt mit dem angemessenen Preis?

    Das Problem habe ich verstanden, aber mir fehlt die Lösung.

    • In plain and simple vielleicht nochmal für dich: Du kannst dir jedes x beliebige EAA-Pulver reinkippen, Hauptsache du zahlst keine 260 Euro pro kg. Es sei denn, natürlich, du willst es unbedingt.

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