NO habe ich zigfach vorgestellt. Sowohl bei Instagram als auch in Büchern, Ebooks und hier im Blog. Daher erspare ich mir heute die übliche Einleitung. Wer NO, Kurzform für Stickstoffmonoxid, erst mal im Detail kennenlernen will, der möge sich bitte mit unseren Inhalten befassen.
Mehr NO durch Nasenatmung?
Festhalten können wir jedoch:
- NO brauchen wir für einen gesunden Energiestoffwechsel.
- Zu wenig NO macht Mitochondrien faul. Folge: schlechte Kohlenhydrat- und Fettverbrennung.
- Überhaupt braucht es NO für förderliche Mito-Effekte nach Sport und Co.
- Auch förderliche Zelladaptationen, die gesund alt machen, sind NO-abhängig.
- NO hält die Gefäße gesund, u. a. indem es die Gefäße weitet (= niedrigerer Blutdruck).
- Der Abfall der NO-Werte in den Gefäßen ist ein Frühzeichen einer beginnenden endothelialen Dysfunktion, später Arteriosklerose, dann Herzinfarkt und Schlaganfall.
- NO wird daneben für einen guten Blutfluss gebraucht, da es der „Verklumpung“ (Thrombose) entgegenwirkt.
- Das Gehirn braucht NO, zu niedrige NO-Spiegel sind mit Alzheimer und Co. assoziiert.
- Der berühmte Schwellkörper in der Körpermitte braucht genug NO.
- Unser Immunsystem braucht NO.
Die Liste ließe sich sicher fortführen. In jedem Fall ist es gut, adäquat mit NO zu versorgt, schlecht, zu wenig davon zu haben.
Nun weiß ich (glücklicherweise) nicht alles. Manche Menschen lächeln mir bei Instagram verschmitzt zu und hinterlassen nur eine Notiz. So eine lautete zu einem unserer Beiträge über NO:
Durch die Nase atmen.
Meinen inneren Gesichtsausdruck darf man sich wie folgt vorstellen:
Nebenhöhlen: Die andere NO-Quelle
Wie soll das denn gehen? Dass die Art der Atmung Auswirkungen auf Einfluss auf Blutgase wie NO haben kann, erschien mir plausibel. Doch viel spannender war das, was ich in der Literatur dazu gefunden habe.
Das Wissen ist teilweise über 20 Jahre alt und liest sich wie folgt:
- NO wird konstant in sehr großen Mengen (bis zu 20 ppm) von unseren Schleimhäuten der Nasennebenhöhlen gebildet.
- Das allermeiste NO, das man in der ausgeatmeten Luft misst, stammt aus unseren Nebenhöhlen.
- Das dort gebildete NO atmen wir ein.
- In den Lungen verbessert es u. a. Lungenfunktion, es erhöht die Sauerstoffanreicherung des Blutes und senkt Gefäßdruck in den Lungen.
- Weiterhin wird angenommen, dass NO dann auch positive Effekte u. a. auf den systemischen Blutfluss hat.
- Außerdem wirkt das NO, das wir einatmen, anti-mikrobiell, es verbessert die Funktion der Lungenzilien (Flimmerhärchen) und es hemmt offenbar Entzündungen in den Lungen.
(Vgl. Lundberg & Weitzberg 1999)
Das Spannende hierbei ist, dass in den Schleimhäuten ein spezielles NO-Enzym (NO-Synthase-Isoform) gebildet wird, das konstant hohe NO-Mengen bilden kann. Im Körper selbst können die NO-Synthasen entweder konstant niedrige oder akut sehr hohe NO-Werte bilden – das unterscheidet sie etwas von der NO-Synthase, die man in den Nasennebenhöhlen findet.
Wichtig: Wer jetzt glaubt, die Argininkapseln – Arginin ist die Vorstufe von NO – könnten wir ab sofort getrost in den Müll werfen, der irrt. Denn die Schleimhäute sind genau wie alle anderen Systeme des Körpers, auf eine ausreichende Argininzufuhr angewiesen, um genug NO in den Nebenhöhen zu bilden.
Durch die Nase atmen lohnt
Wir können festhalten:
Es lohnt sich, durch die Nase zu atmen.
Denn nur so kommen wir an das wertvolle NO, das in den Nebenhöhlen gebildet wird.
Spannend ist, dass schon vor einigen Jahren spekuliert wurde, dass das eingeatmete NO beispielhaft gegen Corona schützen könnte (Q). Außerdem wurde gezeigt, dass Summen „eine dramatische Zunahme der Nebenhöhlenbelüftung und der nasalen NO-Freisetzung bewirkt“ – tatsächlich stieg der NO-Gehalt unter Summen um das 15-fache an (Q).
Und so gilt für mich wie für uns alle: Man lernt nie aus.
13 comments On Der einfachste Weg zu mehr NO?
Danke für die gute Zusammenfassung. Wir versuchen in unserem Atemweg Netzwerk darüber aufzuklären. Der Link zu Lundberg&Weizberg ist leider defekt. Viel Erfolg bei Ihrer weiteren Arbeit!
Dr. Darius Moghtader
Zungenbandbandzetrum Oppenheim im Atemweg-Netzwerk
Die Nachteile der überwiegend praktizierten Mundatmung beschreibt James Nestor in seinem Buch BREATH auf eine Weise, dass es wirklich Augen öffnet, viel Spaß beim Leben macht und mir den Mund verschließt… Er vergleicht auch die verschiedenen Techniken von Buteyko, China, Indien etc
Viele Hinweise für Sportler und andere Interessierte…und macht neugierig, dass Thema zu vertiefen
Moin, sehr cool dass das Thema auch hier angekommen ist!
Kann den Vorrednern in Richtung Buteyko-Methode beipflichten. Im Netz gibts hierzu auch eine gratis-pdf die das im Prinzip erklärt.
Ich verbleibe auch solange wie möglich seit dem ich es kenne in der Nasenatmung. Beim Sport/Ausdauerlauf krieg ich es zugegeben nur bei leichteren Läufen hin und atme nach einer gewissen Zeit dual.
Was hinsichtlich NO und einem sofort spürbaren Effekt noch nicht geschrieben wurde: Man muss mal versuchen in Ruhe die Nasenatmung äußerst langsam und nahe einer subjektiv empfundenen Luftnot durchführen. Kurzum: So ruhig, langsam und geräuscharm wie möglich durch die Nase atmen.(leicht unangenehme Luftnot)
Nach wenigen Minuten kriegt man dadurch tatsächlich warme Hände und beruhigend/stressabbauend wirken ja derartige Maßnahmen obendrein.
Interessanter Artikel wie so oft. Yogaübungen und Mantrasingen haben in mir ein tiefes Gefühl von innerer Ruhe, Stärke und höherem Selbstbewußtsein geführt, insbesondere Yoga unter freiem Himmel, barfuß im Sand oder auf der Wiese. Eine Verknüpfung von kosmischer und Erdstrahlung mit den Atem- und Dehnungsübungen beim Yoga. Ich spühre danach unendlich viel Kraft.
Ein weiterer interessanter Artikel von Dr Merkola https://uncutnews.ch/die-grundlegenden-tipps-fuer-eine-optimale-gesundheit/
lässt aufhören, denn er schreibt, warum 40 Jahre low carb ein Fehler war.Desweiteren genieße ich jetzt eine Frequenzmatte von neowake.de. Es ist schon verwunderlich, was wir so ständig Neues entdecken.
Eine schamanische Atemtechnik, seit Jahrzehnten bekannt, nennt sich „der kleine Tot“ soll ein langes gesundes Leben bescheren…..
Hi Chris,
Wieder sensationelle Neuigkeiten!
Im Yoga gibts so eine Technik, man atmet in das eine Nasenloch ein und beim anderen aus. Macht tieferen Sinn wenn man diese Hintergründe kennt.
Vielen Dank für diesen Artikel!
lieber chris
der erste schweizer, andrea clavadetscher, der das RAAM (race cross america )- das härteste radrennen der welt – gewonnen hat, machte was:-) nasenatmung! und zwar schon vor 22 jahren. hatte damals den grund aber nicht kapiert, obwohl ich beim gleichen sportmediziner war
Spannend, danke für den Input!
Ich übe die Nasenatmung seit einigen Jahren auch im Sport und kann mittlerweile auch beim Sport in der Nasenatmung bleiben, auch bei größerer Belastung, wie Sprints oder Bergläufe. Kann ich jedem nur empfehlen, das in seine Sportroutinen zu integrieren.
Sehr interessant. Kannst du dazu mehr erzählen?
Es begann mit einem Buch über die Buteyko-Methode zur Regulierung des Atems, um damit gesundheitliche Probleme zu bekämpfen. Die Nasenatmung ist hier der Schlüssel, unter anderem auch bei Belastung. Hier gibt es wohl auch Erfahrungen im Bereich des Sports bei Marathonläufern im Profibereich, die hier mit dieser Methode ihre Ausdauerleistung steigern konnten. Ich nutze das seit dem für meine Läufe und steuere meine Geschwindigkeit und Belastung nach der Nasenatmung, bedeutet, solllte ich an die Grenzen kommen, nehme ich etwas Belastung raus und falle nicht in die Mundatmung zurück. Mit der Zeit geht es zu 100% in der Nasenatmung, auch bei Sprints.
Ich stelle seit über einem Jahr konsequent auf Nasenatmung um und trainiere effektive Atemtechnik:
-> bessere effizientere Körperhaltung
-> durch entspannteres Gesicht emotional ausgeglichener und Konzentrationsfähiger
Zu dem Thema gibt’s sogar nen ganzen YouTube-Kanal: Oxygen Advantage von Patrick McKeown!
Das mit dem NO ist natürlich noch eine weitere erfreuliche Neuigkeit… :)
Top, besten Dank!