Nein, nicht so…
Da kriegt der eine oder andere Leser – eigentlich keinen Bock auf die Beiträge hier – direkt wieder die Krise :P „Der Chris schreibt wieder politische Artikel!!!!111“
Panik wegen neuer ChatGPT-Studie
Entwarnung. Es ist ein bisschen anders. Gerade macht eine Studie des renommierten Massachusetts Institute of Technology die Runde. Was hat man gemacht? Man hat drei Gruppen ins Rennen geschickt, immer wieder Aufsätze zu schreiben.
Die eine durfte gar kein Tool nutzen, eine weitere nur Google und eine dritte *Trommelwirbel* ChatGPT. Das Ganze hat man über mehrere Monate beobachtet, begleitet durch Messungen der Gehirnaktivität.
Unfassbares war geschehen: Die ChatGPT-Nutzer zeigten durchweg die geringste Gehirnaktivität. Sie schnitten „auf neuronaler, sprachlicher und verhaltensbezogener Ebene durchweg schlechter ab“.
Im Laufe mehrerer Monate wurden die ChatGPT-Nutzer mit jedem weiteren Aufsatz fauler und griffen am Ende der Studie häufig auf Copy-and-Paste zurück.

Unbegründet
Ach Leute. So doof seid ihr doch gar nicht, oder? Vielleicht nutzt ihr auch schon etwas zu lange ChatGPT und es läuft im Oberstübchen nicht mehr ganz rund. Die Lösung ist doch ganz simpel, versteht jeder der’s mit Biologie hält:
Use it or lose it.
Das Gehirn passt sich an. Der Mensch atrophiert halt stetig. Was das für die nahe Zukunft bedeutet, weiß man doch spätestens seit Idiocracy. Genau so wird es, muss es kommen.
Das ist nichts Schlimmes, einfach eine logische Folge. Wir haben ein faules Gehirn. Das hat uns die Evolution so beschert. Die Umwelt war harsch, hart, kahl, rau. Der Körper ist daran adaptiert und braucht genau diesen Input auch, zumindest hin und wieder.
Stundenlange, körperlich harte Arbeit – das ist normal. Das Gehirn will es halt nicht, weil es uns seit jeher schützen muss. Das nennen wir dann heute „innerer Schweinehund“. Deine Gene und deinen Körper interessiert das nur nicht. Der wird entweder bewegt (gut) – oder halt nicht (schlecht).
Wenn man dieses Gehirn nun machen lässt, wie das seit ungefähr 50-100 Jahren nahezu vollumfänglich möglich ist, wird es eine Welt bauen, die uns krank macht. So hast du das noch nie gesehen, oder?
- Casinos
- Supermärkte
- Fastfood
- Süßigkeiten
- Smartphones
- Bloß kein Sport
- Aufzug statt Treppe
- Fünf Liter Kaffee
- Keine Gespräche, lieber Whatsapp
- Bloß keine Kälte
- Bloß keine Hitze
- Steril leben
Und so weiter. Wir machen heute also das Gegenteil dessen, was wir seit jeher gemacht haben, machen *mussten*. Mit dem Resultat, dass wir immer wieder auf die Schnauze fallen und neu lernen müssen, dass wir unserer Biologie nicht davonlaufen können.
Es ist schlimm – nicht schlimmer geworden
Auch, wenn es unser Gehirn sicher gut mit uns meint, klar. Aber das, was unser eigenes Gehirn mit uns macht, nennt sich Überkompensation, vielleicht besser: Übersteuern.
Beispiel: Unser Immunsystem kommt aus einem Mikrobenüberfluss – zu viel ist sicher schlecht –, und heute wundern wir uns, wenn wir so steril leben, dass Allergien, Asthma, Autoimmunerkrankungen und so weiter drastisch zunehmen („Hygiene-Hypothese“).
Natürlich wird uns ChatGPT dümmer machen. Aber das ist doch nicht neu. Man muss sich doch nur mal alte Filmchen anschauen – noch vor zwei Generationen konnte jeder Deutsche saubere und wunderbar klare Sätze formulieren. Ein Genuss.
Sprache diente dem Informationstransport, war aber auch Kunst. Dieser herrliche Zweiklang – heute vollständig verloren. Menschen transportieren mit ihren Worten oft herzlich wenig und künstlerisch ist daran auch nichts mehr.
Entsprechend wird ChatGPT die Menschheit weiter teilen: In diejenigen, die einfach verblöden, weil sie ihr Gehirn immer weniger benutzen. Und in diejenigen, die sich mit ChatGPT noch besser machen – die das Gehirn mit ChatGPT erstmal so richtig fordern.
Für die oben genannte Studie gilt:
Hier gibt’s nichts (Neues) zu sehen. Bitte weitergehen!