Essentielles Wissen muss erkannt werden!

Das ist häufig das Problem, wenn man versucht, tolle Ratschläge an den Mann zu bringen.

Ich denke, dass man immer erst über gewisse Sachverhalte schreiben sollte, wenn man sie selbst erlebt hat oder gar täglich lebt. Warum wohl liest man hier bei uns hauptsächlich vom Energie-Stoffwechsel? Na, weil dieser eine große Rolle in meinem eigenen Leben spielt, für mich nicht nur wörtlich „essentiell“ ist.

Wenn ich also glaube, dass ich ein „Stoffwechsel-Buch“ schreiben muss, dann weil ich weiß, dass das, was da geschrieben steht, funktioniert.

Nehmen wir mal als Beispiel Chrom. Essentielles Wissen steht in Büchern geschrieben, die schon 20 Jahre alt sind. Ich zitiere:

Hypoglykämie oder Chrommangel wurde erst vor wenigen Jahren durch eine hochinteressante Entdeckung als Ursache von Müdigkeit erkannt: Wissenschaftler fanden heraus, dass kleine Sandratten in der Wüste Kaliforniens ihre unterirdischen, labyrinthischen Höhlensysteme stets um Salzbüsche herum graben. Also untersuchten sie diese Büsche und stellten fest, dass sie extrem viel Chrom enthalten bzw. ein Molekül, dessen zentraler Kern ein Chrom-Atom war. Sie fingen einige Ratten und gaben ihnen chromarmes Futter. Schon bald zeigten diese Sandratten eine auffallende Müdigkeit. Daraufhin untersuchten die Biologen den Blutzuckerspiegel der Versuchsratten wobei der in freier Natur lebenden Tiere. Mit Verblüffung registrierten sie, dass die Sandratten Symptome der Zuckerkrankheit zeigten, also zuviel Glukose im Blut hatten oder dass ihr Glukosespiegel sehr stark abgesunken war. Sie wussten nun, dass Chrom einen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat, dass Chrom ihn vielleicht sogar beherrscht und dass Chrommangel zu Müdigkeit führt und den Insulin-Haushalt beeinflusst.

Mit genügend Chrom hat man weder zuviel noch zuwenig Insulin im Blut und der Blutzuckerspiegel schwankt nicht mehr. Mit solchen Blutwerten fühlt sich jeder fit und munter. Das beweisen die Tiere: In freier Natur sind sie viel vitaler, frischer, unternehmungslustiger als der doch oft ziemlich schlappe Mensch. Das liegt daran, dass Menschen im Vergleich zu Wildtieren die allerniedrigsten Chromwerte aufweisen. Erschreckend aber ist, wie wenig Chrom der Mensch in Blut und Gewebe hat. So enthalten beispielsweise Leber, Herz und Nieren von Wildtieren zwischen sechs- und neunmal, die Milz sogar 24mal mehr Chrom als die Organe des Menschen in der zivilisierten westlichen Welt.

Nun … Heute, also 20 Jahre später, weiß man, dass Chrom Bestandteil des Schlüsselsproteins im Glukose- bzw. Insulin-Stoffwechsels ist. Im wahrsten Sinne des Wortes — „Schlüssel“. Weil nur mit diesem „Schlüssel“ potenziert die Zelle die Insulin-Wirkung und dadurch kommen wir mit viel weniger Insulin aus.

Genau das habe ich selbst so erlebt. Deshalb schreiben wir darüber.

Angeboten, im Stoffwechsel-Buch, hatten wir viele Stellschrauben. Vitamin A, Mangan, Chrom, Inositol, Koffein, Calcium und, und, und. Natürlich neben der für den Energiestoffwechsel wichtigsten Stellschraube: Fettmasse. Nur so kriegt man die vielen, überschüssigen Fettsäuren aus dem Blut. Die nämlich machen Entzündungen und blockieren das Insulin-Signal in Zielzellen direkt.

Wer einmal verstanden hat, dass der „Insulin-Stoffwechsel“ quasi einer der Hauptregulatoren des funktionierenden Energiestoffwechsels darstellt, der nimmt das Thema vielleicht ernster.

Ob einige kritische Leser das jemals alles ausprobiert haben? Wirklich alle Tipps und Tricks umgesetzt haben?

Ein kleiner Trost für mich ist, dass ich wahrnehme, dass unser Geschreibsel hier ernster genommen wird als noch vor wenigen Jahren. Vielleicht nicht wegen unserer Artikel. Aber das ist letztlich egal. Wir haben, meines Erachtens, lange genug biochemische Gesetzmäßigkeiten an irgendwelchen Versuchstieren oder Zellkulturen ausprobiert. Es wird Zeit, dass wir uns selbst als Wesen wahrnehmen, für das die gleichen (biochemischen und biophysikalischen) Gesetzmäßigkeiten gilt.

Das einfachste Beispiel hierfür ist Vitamin D. Meine ganze Nachbarschaft schwärmt von einem gewissen (…) Produkt. Warum wohl? Weil die Leute zum ersten Mal das Gefühl haben, dass sie der dunklen Jahreszeit nicht einfach so ausgeliefert sind, dass gewisse Moleküle Depressionen und Antriebslosigkeit einfach so wegzaubern. Oder, etwas anders ausgedrückt: Selbst „normale Menschen“ wachen langsam auf und verstehen.

Das heißt nicht, wie oft geglaubt, dass man sofort Chrom bei Amazon bestellen muss. Viel mehr geht es darum, herauszufinden, wie es um meine Chrom-Versorgung, als Beispiel, bestellt ist. Innerhalb weniger Minuten könnte jeder herausfinden, dass es ohne Basis-NEM kaum möglich ist, nennenswerte Chrom-Mengen aufzunehmen. Dann darf und soll man handeln. Gerne mit Blutwert-Analysen.

PS: Wer weiß, aus welchem Buch das obige Zitat stammt? :-)

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

1 comments On Essentielles Wissen muss erkannt werden!

  • Hey Chris,
    sehr guter Artikel! Das zitierte Buch macht einen interessanten Eindruck, aber ich weiß nicht welches es ist. Sag mal den Titel. :)

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