Des Öfteren spielen einem neue Studienergebnisse in die Karten. Denn früher oder später ist es meistens so, dass sich Wahrheiten schlicht bestätigen. Eine Wahrheit lässt sich einfach nicht dauerhaft ignorieren, weglächeln oder sonst wie ausblenden.
So war das in unserer Zeit mit edubily (heute: genetisches Maximum) schon oft. Man denke nur mal an unsere Blogartikel zu Glycin (bzw. Kollagen), zu Zeiten, in denen Kollagen noch als Schlachtabfall galt. Was durften wir uns anhören?
Heute hat zumindest jede Frau ein Kollagen zuhause stehen :-) Auch von Sportlern, ja sogar Profisportlern wird es genommen, einfach, weil es sich zur Verletzungsprophylaxe und -regeneration eignet. Und so weiter.
Und freilich wurden inzwischen Hunderte Studien zum Thema veröffentlicht. Tenor: Kollagen und Glycin sind sinnvolle Ergänzungsmittel.
Neue Corona-Studienergebnisse lassen aufhorchen
Educated guesses haben wir in der Coronazeit zur Genüge abgegeben. Auf unserem Instagramkanal finden sich noch alle Storys aus dieser Zeit und auch hier im Blog finden sich mehrere Artikel, die sich mit dem Thema befassen.
Zwei wichtige Statements, die ich zu verschiedenen Zeitpunkten abgegeben habe, waren:
- Longcovid könnte ein Immundefekt sein, bei dem die Immunantwort im Zuge der Infektion – aus welchen Gründen auch immer – nicht passend erfolgte und sich so u. a. eine chronische Viruspersistenz einstellt, die langfristig lähmt. Meine unorthodoxen Ideen damals, z. B.: Nochmal infizieren! Alternativ mit Totimpfstoff arbeiten. (Zum Artikel)
- Entgegen vieler anderslautender Behauptungen kann man das Immunsystem durchaus „trainieren“, dafür gibt’s sogar den Fachbegriff Trained Immunity. Hier geht es darum, dass z. B. ein milder Erregerkontakt das angeborene Immunsystem(!) so „trainiert“, dass es auf einen anderen Erreger potenter reagiert. Corona ist also nicht nur schädlich fürs Immunsystem. (Zum Artikel)
Zu 1: Ganz aktuell lässt der Gesundheitsminister höchstpersönlich verlauten, dass in einer Fallstudie gezeigt wurde, dass „drei Patienten mit schwerem Post Covid nach Gabe eines Spike-neutralisierenden Antikörpers innerhalb von wenigen Tagen komplett und anhaltend genesen“ sind.
Also doch: Hier zeigt sich, dass ein Antikörper, der das Spike neutralisiert, Longcovid umkehrt. Eigentlich sollte das das eigene Immunsystem übernehmen. Passiert offenbar bei manchen nicht so gut. Stichwort Immundefekt.
Ich persönlich finde dieses Studienergebnis sensationell!
Zu 2: Ein aufmerksamer Leser von uns schickte mir vor einigen Tagen eine neue US-Studie (Preprint), die doch wirklich zeigt, dass „eine vorausgegangene SARS-CoV-2-Infektion die durch den heterologen Erreger Influenza A verursachte Atemwegserkrankungen (Grippe) abmildert“.
Trained Immunity. Denn hier wird gezeigt, dass das angeborene Immunsystem – eben nicht die spezifische T- und B-Zell-abhängige Immunität – nach Corona-Infektion lernt, robuster und effizienter auf eine Influenza-Infektion zu reagieren (= heterologe Immunität; Kreuzimmunität).
Kurzum: Eine (Corona-)Infektion macht nicht immer schwächer (wie damals oft behauptet), sondern ggf. sogar besser – ein schlagkräftigeres, erfahreneres Immunsystem.
Die Näherung an die Wahrheit
Nein, ich habe natürlich nicht immer recht. Mir persönlich geht’s darum auch gar nicht. Mir geht’s um eine möglichst genaue Näherung an die Wirklichkeit. Und ja, das ist nicht selten streitbar.
Manchmal liegt man eben ein bisschen näher dran, manchmal ein bisschen weiter weg. Auch das gilt für Corona: Rückblickend lag ich mit manchen Einschätzungen nicht ganz so nah dran, mit den meisten aber überraschend nah an der „Wahrheit“.
Spannend und hilfreich finde ich, dass zwei von mir geäußerte Einschätzungen hier im Blog durch aktuelle Studien zumindest ein hinreichendes Fundament bekommen, auf das sich aufbauen lässt. Auch, um Menschen mit Longcovid zu helfen.
Am Ende des Tages geht es nämlich immer nur darum: den Menschen mit Wissen aus der angewandten Biochemie zu helfen.
19 comments On Covid once again
Die Frage ist doch: was kann jeder einzelne, ob prophylaktisch oder therapeutisch, tun, um eigene Antikörper, die das Spike neutralisieren, zu unterstützen?
Selbstredend, dass vermutlich alles, was durch edubily vermittelt wurde, dazu beiträgt. Aber gibt es spezifischere Maßnahmen?
„Mir geht’s um eine möglichst genaue Näherung an die Wirklichkeit. Und ja, das ist nicht selten streitbar. „
Und das darf ja nicht sein. Beim Corona-, Klima oder Veganer-Wahn: es wird von „dem Einen“ „wissenschaftlichen“ Konsens geredet, und der ist selbstredend nicht verhandelbar. Wer mit „Leugnern“ argumentiert, ist ja selbst schon zweifelhaft. Unseren täglichen Nostradamus gib uns heute!
Dankenswerter Weise gibt es immer noch Menschen, die sich ob einer wissenschaftlichen Betrachtung der Wissenschaft stark machen, was leider offenkundig kein Gemeingut mehr ist.
Absolut richtig – leider.
Danke für den Input. Ließt sich vielversprechend, ob eine spezifisch immunsuppresive Eigenschaft zielführend ist (natalizumab als bsp) und Immundmodulation (Vit D) der bessere Pfad ist. Wobei wo hoert der Grad zwischen Modulation und Suppression auf oder fängt an…
Da gab es doch etwas in Richtug Nikotinpflaster, da der Wirkstoff Nikotin die Spikeproteine am Rezeptor hemmt / verdrängt. Es kann sinnvoll sein neue herangehensweisen auszuprobieren die meist unterhalb des Radars fliegen.
„Eigentlich sollte das das eigene Immunsystem übernehmen. Passiert offenbar bei manchen nicht so gut. Stichwort Immundefekt.“
Und wenn man jetzt noch herausfinden würde, welche Art „Defekt“ dafür verantwortlich ist und diesen ggf. screenen kann, könnte man vielen Menschen helfen…
Korrekt. Das kann sehr, sehr vielfältig sein.
Theoretisch von Mikronährstoffmängel bis hin zu chemo-induzierter Immunsupression reichen. Manchmal auch einfach Alter oder Komborbiditäten wie (starkes) Übergewicht, kurz: Stoffwechselentgleisung. Denn was die Risikofaktoren für Longcovid sind, wurde in der Literatur bisher auch ziemlich gut beschrieben. Bei einem kleinen Teil wird’s auch einfach Pech sein, Stichwort anfällige Genetik.
Auch die Schwere einer Infektion, die wiederum mit der Immunkompetenz zusammenhängt, ist ein signifikanter Risikofaktor. Kurzum: Wer nur einen Covid-Schnupfen bekommen hat, wird eher kein Longcovid bekommen – hat kürzlich eine große Studie aus renommiertem Hause gezeigt.
Wer auf Ansätze auf Basis molekularbiologischer Forschung hofft, wird sich vermutlich noch lange gedulden müssen. Das wird in etwa so komplex wie die Frage nach der Behandlung und Vorbeugung von Arteriosklerose/Herzinfarkt, Krebs oder anderen chronischen Virusinfektionen.
Warum sollte man defekten Menschen ihre Lebensleiden verlängern? Wenn dein iphone 4 sich wegen veralteter Hardware nicht mehr updaten lässt, lässt du es doch auch nicht „helfen“ sondern gibst es ab und holst dir ein neues (wenn überhaupt) – man sollte einfach akzeptieren daß nicht alle Menschen unbedingt notwendig sind, und Krankheiten ware schon immer natürliche Obsoleszenz-Tests…
Homo sapiens sapiens hat deshalb so gut überlebt und ist evolutiv so erfolgreich, weil durch die starken sozialen Bindungen dieser Gattung u.a. bei Bedarf gegenseitige Hilfe geleistet wurde und wird. Das war beim Homo sapiens neanderthalensis nicht so. Daran musste ich beim Lesen dieses Kommentares denken…
Dieses Bild vom Homo sapiens neanderthalensis ist doch steinzeitlich!
https://www.derstandard.de/story/3000000191538/neandertaler-war-ebenso-intelligent-wie-homo-sapiens
18. Oktober 2023
Darf ich an der Stelle vielleicht anmerken, dass es „Homo sapiens sapiens“ nicht gibt… es heißt Homo sapiens und Homo neanderthalensis. Die Arten haben einen gemeinsamen Vorfahren, sind aber nicht direkt miteinander verwandt. Danke!
Intelligenz bitte nicht mit Kompetenz verwechseln.
Die soziale Kompetenz war weder beim Neandertaler noch ist sie bei dem Kommentierenden da oben besonders weit entwickelt.
https://www.deutschlandfunk.de/entwicklung-des-homo-sapiens-sapiens-wie-der-mensch-zum-100.html
„Verhaltensunterschiede zum modernen Menschen“
https://www.nzz.ch/wissenschaft/archaeologie/versteckte-kultstaette-neandertaler-bauten-im-untergrund-ld.84720 Die Neandertaler hatten vermutlich ausgeprägte soziale Fähigkeiten. 26.05.2016
Zeimlich abgehobener menschenverachtender Kommentar. Man kann dir nur wünschen, dass du nicht selbst mal auf Hilfe angewiesen bist. Nicht dass dann jmd. an deinem Krankenbett steht und zu dir sagt: “ man sollte einfach akzeptieren daß nicht alle Menschen unbedingt notwendig sind“
Dem ist nichts hinzuzufügen! 👍🏼
Danke Johannes, genau das habe ich auch gedacht beim lesen dieser verachtenden Äußerungen. Merkwürdig, wie darauf reagiert wurde…..
“ …sondern gibst es ab und holst dir ein neues (wenn überhaupt) – man sollte einfach akzeptieren daß nicht alle Menschen unbedingt notwendig sind …“
Mich würde Ihr grundsätzliches Weltbild interessieren!
Ich habe deine Statements zu Corona immer gerne gelesen, Chris; sie haben mir sehr geholfen viele Dinge richtig einzuordnen.
Hier sieht man: Grundlagenwissen (mit ein bisschen Nachdenken) schlägt manche „Statistik“ bzw. manche „Epidemiologie“ und kann vor sog. Heilsbringern oder Untergangsvorhersager schützen.
Das ist ein sehr nettes Feedback von dir und Lob für mich, besten Dank!
Es ist exakt so, wie du es schreibst: Ich war verblüfft und geschockt darüber, wie sehr ganz herkömmliches und gut bewiesenes Grundlagenwissen der Biologie zugunsten einer starken Verzerrung „entgleist“ und wie schlecht selbst „Experten“ darin sind, gute Schätzungen und Extrapolationen abzugeben. Oft hat es eher an Nostradamus erinnert: Wenn man immer und durchweg die schlimmsten Szenarien prognostiziert, wird man schon mal richtig liegen und im Zweifel hat man immerhin vorm Schlimmsten gewarnt.
Da kann ich mich nur anschließen. Deine Posts haben mich in meiner Skepsis bestätigt und das hat mir extrem weitergeholfen standzuhalten. Vielen Dank dafür, dass du dich wie immer offen geäußert hast!