Gelassenheit dank Bio-Wissen

Wir leben im Zeitalter der ultimativen Verwirrtheit. Schon mal aufgefallen? Menschen sind heute derart emanzipiert – oder meinen, es zu sein –, dass sie sich verlieren. Identitätskrise.

Alles scheint möglich. Alles muss man können. Überall hat man seine Fühler. Ständig ist irgendwas. Und dazu ist alles auch noch verquer, fühlt sich komisch an, unecht. Wie Plastik.

Das „Lustige“: Die Vermessenheit des menschlichen Denkens führt zu Problemen, die mit derselben menschlichen Vermessenheit gelöst werden (sollen).

Man könnte auch sagen: Verwirrte Menschen machen Probleme, die von verwirrten Menschen erst nicht erkannt, dann gelöst werden sollen, was wiederum Verwirrung macht. Das Resultat ist die ultimative Unordnung im System.

Komplett planlos. Ding ist: Das ist ja nicht mal böse gemeint.

Ich werd nie vergessen, wie mein Freund aus Ruanda, mit dem ich studiert habe, mir erzählte, dass er wieder zurück will. Hier sei alles Plastik, sogar das Essen schmecke gehaltlos.

Die gute Nachricht: Mit ein bisschen Hintergrundwissen kann man sich getrost zurücklehnen und das Schauspiel von außen betrachten. Denn: Die eigene Biologie holt einen immer wieder ein.

Auch wenn wir Über-Emanzipierten das hassen: Der Biologie müssen wir uns unterordnen. Und machen wir das nicht, ist es der Biologie auch egal, dann werden wir untergeordnet … irgendwann.

Daher: Da uns unsere eigene Biologie zwar Spielraum, aber keine absolute Freiheit gewährt, generieren wir Menschen oft genug irgendwelche Seifenblasen, die sowieso früher oder später kaputtgehen.

Wichtig: Kann man machen. Man muss sich dessen nur bewusst sein und Verantwortung dafür übernehmen. Und das kann erst cool sein, später aber sehr weh tun. Viele Menschen sind sich dessen nicht bewusst – und fahren daher mit 100 km/h straight gegen die Wand. 

Einfach, weil fundamentale Gesetze im Weg stehen. Wenn dir also etwas ganz komisch aufgeblasen, falsch, unecht, etc. vorkommt, dann musst du nur abwarten.

Aus diesem Grund werden wir in gewisser Weise immer Mensch sein, immer ähnliche Bedürfnisse und Ansprüche haben. Aus diesem Grund wird uns Social Media noch sehr große Probleme machen – und aus diesem Grund wird der Veganismus irgendwann wieder in der Versenkung verschwinden. Jedenfalls die Ideologie und der derzeitige Anspruch.

Auch hier: Nicht böse gemeint. Mama hatte recht:

Die Natur holt sich alles zurück. 

Aus biostatistischer Sicht könnte man es auch so sagen: Ausschläge gibt es. Aber auf Dauer wird sich alles (wieder) dem Erwartungswert annähern.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

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