corona spiegel

Selektive Wahrnehmung

Wir haben uns mit Blick auf das Coronavirus hier im Blog lange zurückgehalten. Aus gutem Grund. Wir wollten keine Politisierung des Blogs. Irgendwann aber hatte zumindest ich das Gefühl, dass ich etwas sagen muss.

Die Eigenheiten der Biologie

Aus verschiedenen Gründen. In erster Linie aber, weil ich das Gefühl hatte, dass ich als Biologe einfach einen anderen Blick auf das Geschehen habe. Ich wusste und weiß es ganz sicher nicht besser. Ich weiß aber um viele „Tücken der Biologie“.

Und dann schaut man zu, wie Menschenmasse sich sprichwörtlich verrennen, im Wirrwarr der Statistiken, der biologischen Phänomene, der Eigenheiten der Biologie. Es folgten unsere Instagram-Beiträge (abgespeichert als Highlight), unsere beiden Corona-Artikel (hier und hier) … und unsere Newsletter zum Thema – letzteres war Mitte März. Dort schreiben wir unter anderem, Zitat:

… das Corona-Virus ist ein Virus in unserem Kopf, das unserem Steinzeitgehirn einen unfassbaren Streich spielt, uns in einer Illusion versinken lässt. Ich bin erstaunt darüber, wie wenig „Bewusst-sein“ Menschen offenbar für „Lebensrisiken“ haben. Nur so kann ich mir die Reaktion vieler Menschen erklären.

Im Newsletter beschreibe ich darüber hinaus ein Experiment meines alten Mikrobiologie-Professors. Der untersuchte spaßeshalber mal Bakterien im Biomüll. Die Ergebnisse waren schockierend. Die fanden die allerschlimmsten Keime in diesem Biomüll. Mit ernster Miene verkündete er damals: Ein tiefer Zug aus dem Biomüll kann vorerkrankte Menschen tatsächlich töten!

Einige Newsletter-Leser fanden diese Zeilen … wie soll ich sagen … unverschämt?! Sinngemäß, wie ich es mir rausnehmen könnte, so bagatellisierend über dieses vermeintliche Killervirus zu sprechen – damals: Letalitätsrate 3 bis 5 % (damals schon eher ein Witz), heute nähern wir uns den 0,2 %.

Stoffwechselkrank und panisch

Wie dem auch sei. Heute, also Monate später, unterhält man sich ab und zu mit anderen Leuten. Das sind dann beispielsweise Ü60-jährige, die eine Liste an Medikamenten gegen Zivilisationskrankheiten nehmen, also Metformin gegen den hohen Blutzuckerspiegel, Blutverdünner, Blutdrucksenker … und was es da noch so alles Unschönes gibt.

Und es spricht die blanke Angst. 

Ich frage mich dann, wie und woher das kommt. Man schaue sich Krebsstatistiken an – knapp jeder Dritte in Deutschland stirbt daran. Die Kurve steigt mit zunehmendem Alter exponentiell. Ein Ü60-jähriger hängt mittendrin. Der kann morgen die Diagnose bekommen.

Wir können über Herzinfarkte und Herzkreislauferkrankungen sprechen. Die diese stoffwechselkranken Herrschaften eh schon haben – man müsste sich nur mal die Gefäße anschauen. Knapp 40 % stirbt in D genau daran. Diese Ü60-Leute könnten morgen tot umfallen.

Wie viele das in realen Zahlen ausgedrückt sind, kann sich jeder ausrechnen, der weiß, dass in Deutschland jährlich ca. 1.000.000 Menschen sterben.

Also, nur damit es klar wird: Hier sitzen einem Herrschaften gegenüber, die auf einem selbst gebauten Pulverfass sitzen – wir sprechen nicht umsonst von „Zivilisationserkrankungen“, mit Übersetzung: selbstverschuldet sterben. Und die haben jetzt Panik vor diesem Virus.

Völlig ohne jeglichen Sinn und Verstand für reale Lebensrisiken. 

Die Angst ist zu groß

Wie komm ich da jetzt drauf? Lese ich soeben im Spiegel von einer großen Befragung bei denen Menschen beantworten sollten, wie sie ihr persönliches Risiko einer schweren Covid-Erkrankung einschätzen:

Das Ergebnis lässt darauf schließen, dass die Menschen insgesamt ihr persönliches Risiko überschätzen, aber durchaus individuelle Risikofaktoren wir etwa Vorerkrankungen bedenken.

Die Befragten gaben im Schnitt an, dass sie mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 26 Prozent im kommenden Jahr lebensbedrohlich an Covid-19 erkranken, berichtet das Team um Ralph Hertwig vom Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Hust, hust. Die Befragten glauben allen Ernstes, dass sie in den kommenden 12 Monaten mit einer Wahrscheinlichkeit von 26 Prozent eine schwere Covid-19-Erkrankung bekommen. Dieses Ergebnis muss man sich mal kurz auf der Zunge zergehen lassen. Rund 28 Prozent der Befragten sahen ihr Risiko sogar bei mehr als 50 Prozent.

Damit man die Relationen versteht, Zitat: Hätten wir nochmal genau das gleiche Ausmaß an Infektionsverlauf wie im Frühjahr, also nochmal 200.000 Infektionen, und würden sich davon alle lebensbedrohlich betroffen fühlen (sic!), dann läge die tatsächliche Wahrscheinlichkeit bei 0,6 %.

26 % (geschätzt) vs. 0,6 % (realistisch)

Wohlgemerkt: Auch dabei handelt es sich natürlich um eine Milchmädchenrechnung. Das reale Risiko ist weitaus geringer! Dann schreiben die Forscher völlig richtig:

Wenn Menschen den Eindruck gewinnen, dass ihre eigene Wahrnehmung sehr stark vom tatsächlichen Risiko abweicht, kann dies dazu führen, dass sie ihre Einstellung grundlegend ändern. In diesem Fall könnte es dazu führen, dass Risiken durch Covid-19 nicht mehr als bedeutsam wahrgenommen und Präventionsmaßnahmen gar als unnötig, invasiv und paternalistisch empfunden würden.

Verstanden? Die Psyche der Menschen färbt sich schwarz ein. Danach kommt der Rebound, der Realitätsabgleich stimmt nicht mehr, und alles verkehrt sich ins Gegenteil. Höhere Psychologen-Mathematik könnte man meinen. Aber genau darum geht’s.

Einmal mehr: Die kognitive Verzerrung

Zu guter Letzt dürfen wir uns die Frage stellen, woher das kommt, diese Realitäts- bzw. Risikoverzerrung. All das ist ja auch alles bestens erforscht, findet man unter den Schlagwörtern Bias und kognitive Verzerrung.

Und das ist so wunderbar gut verzerrt von den Steinzeitanteilen unseres Gehirns, dass es einfach niemand verstehen und sehen will (oder kann?): Wir halten die Lupe so gut es geht auf „Corona“ und vergrößern alles Corona-abhängige maximal, während zeitgleich alles andere maximal schrumpft. Gespeist wird dies natürlich durch die im Vergleich zur realen Gefahr unverhältnismäßigen Dauerbeschallung der Medien. Man könnte es auch so ausdrücken:

Nur das, was ich sehe und sehen will, ist auch da.

Ohne Relationsabgleich aber kann aber auch eine Maus so groß wie ein Elefant aussehen. Der Abgleich aber geht uns völlig ab. Weil wir dieser Eigenheit halber mit zweierlei Maß messen. Ich jedenfalls habe noch nie erlebt, dass ein vorerkrankter Ü60-jähriger wie Sherlock Holmes im Oktober vor den Grippezahlen sitzt und die „neue Welle“ erkennen will, oder wir über jeden neuen Grippefall weltweit in allen Medien unterrichtet werden.

Auch hier wieder: Letalitätsraten der Grippe vor zwei Jahren über 2 %. Dafür hat sich keiner interessiert. Das nimmt man mit. Das ist halt schon immer da. Leider zeigt sich, dass es extrem schwer ist, einem verängstigten Gehirn so etwas nahezubringen. Schon der Vergleich Grippe mit dem neuen Coronavirus dürfte bei vielen direkt Schnappatmung auslösen.

All das ändert aber nix daran, dass ein Stoffwechsel-vorerkrankter Mensch mit einer dramatisch viel höheren Wahrscheinlichkeit am eigenen Blutzucker statt an einer Coronavirusinfektion stirbt. Seltsamerweise fehlt hier der Antrieb, das Butterbrot und das Bier vom Speiseplan zu streichen und den Arsch zu bewegen.

Es bleibt an der Eigenverantwortung hängen

Der „Witz“ an der Sache ist darüber hinaus, dass eine weitere Tatsache verdrängt wird. Es scheint ernsthaft Menschen zu geben, die nicht verstehen, dass wir uns mit diesem Virus jetzt arrangieren müssen. Dieses Virus wird endemisch. Wir müssen das Virus wohl oder übel annehmen (im Kopf). Wir werden nicht bei jedem Wellchen die Brechstange auspacken können.

Die „Verdrängungstaktik“ im Sinne von „Wir warten bis endlich der Impfstoff da ist, dann wird alles gut“ mag ein Stück die Sorgen nehmen. Die Wahrheit ist nur auch hier wieder: Gerade bei denen, die auf solch einen Impfstoff angewiesen sind oder sich angewiesen fühlen, also die vorerkrankten Ü60-jährigen, wirken Impfstoffe häufig nicht mehr gut.

Heißt, zwangsläufig geht es auch hier wieder um die Eigenverantwortung. Die Realität zeigt allerdings, dass das Einnehmen der Opferrolle für viele die angenehmere Wahl zu sein scheint. Viele Menschen haben so wenig Vertrauen auf das eigene Immunsystem und auf die eigene Immunokompetenz, so wenig Vertrauen in den eigenen Körper.

Bei den Befragten, die ganz viel Angst haben, scheint jedenfalls niemand auf die Idee zu kommen, dass sich Wahrscheinlichkeiten modulieren lassen. Auch hier sind wir wieder beim Thema: Es soll Menschen geben, die fünfmal im Jahr tage- und wochenlang fiebrig im Bett liegen – und andere wissen gar nicht, was Grippe überhaupt ist.

Man muss differenziert aufklären

Mit Blick auf das Aufklären zeigt sich wieder einmal: Du kannst ruhig alles schwarz malen („warnen“). Du kannst ruhig rund um die Uhr jeden verängstigen. Wenn aber der Rebound mal kommt, und der kommt – siehe Berlin –, dann musst du aufpassen, dass die Leute überhaupt noch mal mitziehen.

Stichwort Kommunikation. Die Geister, die man rief!

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

15 comments On Selektive Wahrnehmung

  • Wohltuender Text, Chris.
    Ich bin 3-fach geimpft (Biontech) . Corona hatte ich noch nicht. Werde bald 65.
    Lebe gesund und versuche mein Immunsystem zu stärken. Rauche nicht und trinke sehr wenig Alkohol
    Das Verhältnis zur Grippe hatte ich auch immer im Kopf. Die hatte ich mal,
    da wollte ich nicht mehr leben. Daher hatte ich nie Angst vor Covid.
    Generell hat mich gestört, daß wir Alte und Vulnerable zu wenig geschützt haben.
    War vielleicht auch ein Rentensparprogramm.

  • Wie man heute so schön sagt: bin voll bei dir.
    Mal eine Geschichte aus unserem Kreis und der Zeitung (128 000 Menschen): 15 Tote und daneben stand ein Artikel: 2018 181 Tote durch Diabetes.
    Wovon reden wir in unserem Kreis, habe ich nur gedacht. Jede Infektion wird hochgejubelt, aber zu Diabetes liest man nichts. Wie du geschrieben hast, mit der Lupe wird gesucht.

    Zu den Herzkrankheiten: mit 35 Jahren hatte ich eine Erkältung Husten über 2 Wochen. Wie woher…keine Ahnung. Nur, es kam dann eine Perimyokarditis hinzu. Ursache lt. Arzt: verschleppte Erkältung.
    Wird da was in der Presse zu gesagt? Wie gefährlich Grippe, Erkältungsviren schon sein können? Wird da mit der Lupe gesucht? Leider nein.

  • https://www.google.com/amp/s/m.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurter-studie-herzschaeden-nach-corona-infektion-16899160.amp.html

    So etwas meinte ich weiter oben, mit
    „zumal so vieles immer noch sehr unklar ist“.

    Hab‘ ich da Bock drauf? Hat wohl keiner.
    Deshalb versuche ich bestmöglich der Ausbreitung im Wege zu stehen.

    Muß ich deshalb panisch werden?
    Wohl kaum – Corona ist nur eine Sache MEHR in meinen Leben, auf die ich sehr, sehr wenig Einfluss habe. Was nützt da Hysterie?

    Trotzdem zeigen Studien wie diese:
    Nur auf Todes-Zahlen zu schauen, entspricht doch dem, was gerade wie bei Edubily dem staatlichen Gesundheitssystem vorwerfen:
    Schwarz oder Weiß. Lebend oder tot.

    Wir wissen doch, welchen Unterschied es macht, ob wir am „genetischen Limit“
    Sind, oder ausgelaugt vor uns hin dümpeln.

    Deshalb Prävention. Ob Immunsystem, Abstand oder Maske.

    • Ja, diesen Artikel kenne ich. Allerdings muss man sich davor hüten, dass sowas nicht Teil der genannten kognitiven Verzerrung wird. Wir halten die Lupe jetzt extrem auf die „Folgen“ vom Coronavirus. Würden wir sowas auch bei der Grippe machen, würden wir viele „Folgen“ entdecken, die wir lieber nicht kennen wollen. Ich denke, der Trugschluss hier ist, dass wir glauben, dass sowas wie Grippe bestens erforscht ist. Ich behaupte mal: In ein paar Monaten ist das Coronavirus mit seinen Folgen das besterforschte Virus überhaupt.
      Im Artikel selbst ist übrigens die Rede von leichten Entzündungen und von der Tatsache, dass man sich von einer Infektion eben ggf. länger erholen muss – das impliziert weder bleibende Schäden noch gravierende Veränderungen. Aber klar: Wenn Leute sowas lesen, gehen direkt die Alarmglocken an. Ich denke auch das rührt daher, dass die meisten eine ganz eigene Vorstellung davon haben, was Infektionen und Krankheit im Körper auf Mikroebene eigentlich ausrichten. Wir sind allerdings nicht aus Glas.

  • Das ist ein sehr guter Text, nur wirst Du zwangsläufig damit polarisieren. Ob man will oder nicht, man wird mit jeder noch so differenzierten Sicht der Dinge von jeder Seite für sich vereinnahmt, entweder als Gegner oder Feind. Von Anbeginn dieser Situation, gab es nur schwarz oder weiß, entweder gegen uns oder mit uns. Und es wird wirklich mit unfairen Mitteln gekämpft, der Mainstream erhöht sich moralisierend, versucht zu erziehen, wo es nichts zu erziehen gibt, zumeist völlig an der (Tat)Sache vorbei. Es wird gelogen von allen Seiten und Stimmen der Vernunft werden weg gebügelt. Das empfinde ich tatsächlich als das Traurigste an dieser Geschichte, abgesehen von den zu vermeidend gewesenen Kollateralschäden, ist diese Gesellschaft gespalten wie nie. In der Taz stand gestern ein wirklich prima Artikel: https://taz.de/Streit-um-Corona-Politik/!5701892/. Nur scheint es fast kommen solche Einsichten für viele Existensen/Opfer viel zu spät. Fehler geschehen, aber das man diesen Zustand künstlich immer weiter verlängert, nur weil man nicht die Größe hat, dafür gerade zu stehen.

  • Ja, guter Punkt.
    Ich kann nach wie vor beides nicht verstehen.

    Weder, wie man zu 26% davon ausgehen kann, im Verlauf des kommenden Jahres selbst einen schweren Verlauf zu erleben.
    Siehe o.g. Untersuchung des Max Planck Institutes.
    Noch, wie man die Gefahr durch Covid 19 komplett bagatellisieren kann, zumal so vieles noch immer völlig unklar ist.
    Siehe Berlin, Querdenker, etc.

    In meinem näheren Umfeld sind die Menschen besorgt – aber nicht hysterisch.
    Man ist vorsichtig, aber nicht übertrieben. Man lächelt über manch seltsam absurde Vorschrift, macht aber keine Staatsaffäre daraus. Man informiert sich bei Spiegel, Stern, taz, der Lokalzeitung, bei der Tagesschau und den Tagesthemen,
    beim heutejournal, der Zeit, der Welt , der Faz, dem Deutschlandfunk undundund……….Huch!

    Das sind ja „DIE MEDIEN“.

    Scheinbar kann die jeder anders verstehen.

    • Ja, sehe ich ähnlich. Ich würde das Virus jetzt auch nicht ungebremst über die Bevölkerung rollen lassen.

      Zu „den“ Medien … Mittlerweile ist die Berichterstattung weitaus neutraler und nicht mehr so penetrant. Allerdings lesen Menschen ja auch gerne das, was sie lesen wollen. Wenn ich sehr ängstlich bin, finde ich schon genug Beiträge, die das bestätigen.

      LG

      • Richtig. Zudem lesen viele leider zu oft nur Überschriften. Und die wollen reißerisch sein, werden dann aber gerne im Kleingedruckten relativiert.
        Und ja, sicher wird auch Panik gemacht, werden Ängste angefacht. Aber genau dies Wird dann anderswo kommentiert, kritisiert etc.
        Das Gesamtpaket macht’s.

        • Muss euch beiden hier vollkommen zustimmen!

          Ich selbst bin noch unsicher, wie es bezüglich möglicher Langzeit- bzw. Begleitfolgen wirklich aussehen wird. Sicherlich fallen viele der (v. a. jüngeren) Headlines in die „Panikmache“-Kategorie zwecks Aufmerksamkeitsgenerierung, aber für mich sieht es aktuell so aus, als wenn man – auch als junger, fitter, gesunder edubily-Leser und -„Leber“ – vielleicht doch etwas mehr Vorsicht walten lassen sollte.
          Denn es scheinen ja doch auch nicht allzu selten auch bei eben der genannten Gruppe mit milden Verläufen noch längerdauernde Problematiken der kleinen Gefäße zu geben.

          Vielleicht hast Du (Chris) die bisherige Daten- und Faktenlage ja bereits etwas genauer unter die Lupe genommen als ich es bisher getan habe; auch wenn diese noch etwas dünn sein mag. Ich persönlich würde die Warnungen von Ärzten und Forschern, die eben solche Problematiken beobachten – die dann vielleicht doch den Unterschied von Covid zu anderen Viruserkrankungen machen – nicht als Panikmache abtun. Zumindest möchte ich es nicht darauf ankommen lassen, ohne relativ sicher sein zu können, das 95 % meiner Peergroup (jung,. sportlich, gesund) das VIrus wirklich ohne Probleme wegstecken.

          LG!

          • Hey Marcel. Vielen Dank für den Kommentar. Wie gesagt: Ich bin nicht dafür, das Virus ungebremst zuzulassen. Auf der anderen Seite bewerte ich die „Begleitfolgen“ auch bei „milden Verläufen“ eher weniger dramatisch. Auch hier hüte ich mich vor kognitiver Verzerrung, weil wir die Lupe hier jetzt extrem ansetzen. Würden wir das gleiche bei der Grippe machen, kämen auch viele Dinge raus, die man besser nicht hören will. Nicht falsch verstehen: Ich nehme Covid-19 sehr ernst! Und ich würde auch echte Risikogruppen und alte Menschen stark schützen. Es gibt eine riesige Zahl an Menschen, die nicht mal wissen, dass sie mit dem Coronavirus in Kontakt waren. Selbst wenn das Coronavirus auch da für Wochen seine Spuren hinterlassen hat, sorgt mich das nicht. Das ist eben das Leben – und das Coronavirus eine „biologische Katastrophe“, die jetzt eben da ist. Ein bisschen Robustheit, auch im Kopf, und ein bisschen Vertrauen in den eigenen Körper, dürfen auch mal Bedeutung finden.

  • Sehr guter und vor allem neutral gehaltener Text…. Danke

  • Top, vielen Dank!
    Als wiss. Mitarbeiterin eines Einsendelabors beunruhigen mich die vielen Ärzte, die „die Welle“ unreflektiert mitreiten oder aber aus Angst vor Rufmord ihre Stimme nicht erheben wollen. Armes Deutschland.

  • Vielen Dank!

  • Das sollte die Politik lesen!
    Danke!

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