fruktose ist ein kohlenhydrat

Fruktose…

Eigentlich wollte ich heute einen Kommentar zu Aromatase schreiben. Aber… dann habe ich mir noch einige Videos des diesjährigen AHS (Ancestral Health Symposium) angeschaut.

Dieses Jahr waren wenige „Koryphäen“ vertreten im Vergleich zu beispielsweise 2012. Dort haben alle geredet, die einen Namen haben… Robb Wolf, Denise Minger, Matt Lalonde, Ron Rosedale, Chris Kresser, Paul Jaminet usw. Die Leute sollte man kennen.

Der „Beste“ von allen war Ron Rosedale.

Ein riesen Sturkopf, der wahrscheinlich in 100 Jahren nicht von seiner Fett-Hypothese herunter kommt und uns tatsächlich erzählen wollte, dass die Japaner (Okinawa) wohl noch länger leben würden, wenn sie nicht so viele Kohlenhydrate essen würden.

Ihr seht: Kohlenhydrate sind out.

Wie begründet er das? Kohlenhydrate -> Insulin -> Reproduktion -> mTOR -> weniger AMPK -> weniger langes Leben.

Das leuchtet ein. Aber fällt euch etwas auf? Langlebigkeit ist das Gegenteil von Reproduktion. Viele hier wissen ja bereits, wie es ist, wenn man nicht mehr in der Lage ist, sich zu reproduzieren (Testosteron-Mangel).

AMPK häufig zu aktivieren ist das Ziel von edubily. Aber chronisch? Dass wir uns richtig verstehen: Das würde bedeuten, eine reine Fett-Diät zu essen – sehr wenig Protein, keine Kohlenhydrate.

Ich halte das alles für realitätsfern. Ich muss keine 110 werden, wenn das heißen würde, dass ich mich die nächsten 80 Jahre fühlen muss wie ein Babyhund.

Also diesen Quatsch mache ich nicht mehr mit. Dann doch lieber „nur“ 80, aber dafür reproduktiv aktiv bis zum Schluss, auch mit IGF, Testosteron und T3.

Aber: Gott sei Dank gibt es ja einen Mittelweg. Die temporäre Kalorienrestriktion. Egal ob IF, ADF, Fasten oder „klassische“ Kalorienrestriktion, damit haben wir das mächtigste Werkzeug, das es gibt. Dafür brauchen wir uns nicht konstant auf einen Makronährstoff festzulegen und müssen Gott sei Dank auch keine dramatische Reduktion unserer reproduktiven Hormone in Kauf nehmen!

Das könnte dann ungefähr so lauten:

Restricting caloric intake to 60-70% of normal adult weight maintenance requirement prolongs lifespan 30-50% and confers near perfect health across a broad range of species. Every other day feeding produces similar effects in rodents, and profound beneficial physiologic changes have been demonstrated in the absence of weight loss in ob/ob mice. Since May 2003 we have experimented with alternate day calorie restriction, one day consuming 20-50% of estimated daily caloric requirement and the next day ad lib eating, and have observed health benefits starting in as little as two weeks, in insulin resistance, asthma, seasonal allergies, infectious diseases of viral, bacterial and fungal origin (viral URI, recurrent bacterial tonsillitis, chronic sinusitis, periodontal disease), autoimmune disorder (rheumatoid arthritis), osteoarthritis, symptoms due to CNS inflammatory lesions (Tourette’s, Meniere’s) cardiac arrhythmias (PVCs, atrial fibrillation), menopause related hot flashes. We hypothesize that other many conditions would be delayed, prevented or improved, including Alzheimer’s, Parkinson’s, multiple sclerosis, brain injury due to thrombotic stroke atherosclerosis, NIDDM, congestive heart failure.

  • „klassische“ Kalorienrestriktion also sorgt für „fast perfekte“ Gesundheit,
  • „ab und zu“ mal fasten sorgt für ähnliche Resultate,
  • allerdings: Dafür war kein Gewichtsverlust nötig!

… und, wie ihr lesen konntet, kann man damit so ziemlich jede Krankheit angehen.

Wichtig ist der fernbleibende Gewichtsverlust deshalb, weil es zeigt, dass du nicht abmagern musst und sich deine reproduktiven Hormone nicht verabschieden – das ist der heilige Gral!

Aber es geht ja noch weiter:

Our hypothesis is supported by an article from 1957 in the Spanish medical literature which due to a translation error has been construed by several authors to be the only existing example of calorie restriction with good nutrition. We contend for reasons cited that there was no reduction in calories overall, but that the subjects were eating, on alternate days, either 900 calories or 2300 calories, averaging 1600, and that body weight was maintained. Thus they consumed either 56% or 144% of daily caloric requirement. The subjects were in a residence for old people, and all were in perfect health and over 65. Over three years, there were 6 deaths among 60 study subjects and 13 deaths among 60 ad lib-fed controls, non-significant difference. Study subjects were in hospital 123 days, controls 219, highly significant difference. We believe widespread use of this pattern of eating could impact influenza epidemics and other communicable diseases by improving resistance to infection. In addition to the health effects, this pattern of eating has proven to be a good method of weight control, and we are continuing to study the process in conjunction with the NIH.

Was zeigt uns diese Menschen-Studie?

  • keine Reduktion der Gesamt-Kalorien,
  • ADF (alternate day fast): Ein Tag 900 Kalorien, am anderen 2300 Kalorien,
  • insgesamt 56% und 144% der benötigten Kalorien.
  • 6 Tote in dieser Gruppe vs. 13 Tote in der ad libidum Gruppe,
  • 123 Tage im Krankenhaus vs. 219 Tage im Krankhaus

… innerhalb von 3 Jahren bei Personen über 65.

Wir dürfen also nicht vergessen, dass die das nicht ihr Leben lang gemacht haben und keine „Unterstützung“ hatten in Form von Blutwert-Optimierung etc.

Ich würde sagen, dass das ein riesiges Potenzial mit sich bringt. Und das für einen billigen Preis: Alle paar Tage die Kalorien drastisch einschränken. Das Schöne ist, dass du an anderen Tagen ja sogar kompensieren darfst, dich „überfressen“ kannst.

Ich würde empfehlen, dass wir das einfach täglich machen. Doch dazu mehr in einem anderen Post.

Einmal kurz freuen bitte: Du kannst das Kohlenhydrat-Thema vergessen. Unnötig!!! 

Jetzt bin ich abgeschweift vom eigentlichen Thema. Fruktose… naja, morgen… vielleicht…

Referenzen

Johnson, James B, Donald R Laub, and Sujit John. „The effect on health of alternate day calorie restriction: eating less and more than needed on alternate days prolongs life.“ Medical hypotheses 67.2 (2006): 209-211.

Bildquelle

Lori Greig assorted stacked fruit @flickr

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

6 comments On Fruktose…

  • Beim Thema Kalorienrestriktion frage ich mich immer, was der Vergleich ist, d.h. im Vergleich mit was „begrenzt“ wird: Dem, was durchschnittlich gegessen wird? Meinem persönlichen, aktuellen Gesamtbedarf? Meinem persönlichen, aktuellen Grundbedarf?
    Denn begrenze ich ich dauernd, dauerhaft meine Kalorienzufuhr im Vergeich zu meinem Gesamtbedarf, dann ernähre ich mich hypokalorisch und werde zumindest abnehmen (und jedenfalls bei zu großer Differenz gibt es auch noch die bekannten, unerwünschten Veränderungen, Reduzierungen meines Stoffwechsels, weniger Leptin, weniger T3). Das geht dann solange, bis sich durch Reduzierung des Gewichts und Veränderung des Stoffwechsels der Gesamtbedarf mit der Kalorienzufuhr in der Waage halten. Und dann ist Schluß mit Kalorienrestriktion.
    Ich gebe zu, bei ADF mit 50% / 150% o.ä. stellt sich dieses Problem nicht, wohl auch nicht bei 0% / 200% – aber Studie hin, Studie her, irgendwie kann ich nicht recht glauben, daß drei Tage fressen und drei Tage den Gürtel enger schnallen wirklich funktionieren.
    Ich hatte „Kalorienrestriktion“ bislang so verstanden, daß ständig, dauerhaft die Kalorienzufuhr begrenzt wird. Und zwar faktisch im Vergleich mit der sich überernährenden Mehrheit der Bevölkerung. Also bspw. ohne Sportler zu sein (Sport macht nicht jedem Spaß, auch wenn es „euch“ vielleicht nicht verständlich ist) einen mittleren Normal-BMI halten, indem man sich beim Essen zurückhält. Man ißt so weniger als man essen könnte, aber auch nicht weniger, als man für das Halten des Gewichts benötigt.
    Ist das nicht auch „Kalorienrestriktion“ in dem gemeinten Sinn?

  • Hallo Mirko,

    mit einem Proteinshake regst du den mTOR-Pfad schön an, das ist das genaue Gegenteil von AMPK…ich komme immer mehr zu der Überzeugung, einen Tag low protein und high carb mit wenig Kalorien (alles in einer Mahlzeit und ggf, einen Salat mit wenig Öl extra) abzuwechseln mit zwei oder drei Tagen high fat, low carb und etwa 160gr Protein, diese aufgeteilt auf zwei sehr ordentliche Mahlzeiten, also kalorischen Überschuss . Also mTOR mit „mini IF“.

  • Einfach eine Mahlzeit weglassen?
    Oder ersetzen durch Aminosäuren/Proteinshake?

    Ist weglassen oder ersetzen biochemisch dasselbe oder eines überlegen?

  • Eine Bitte zu RSS – deine Beiträge werden nicht komplett angezeigt.
    Wäre schön, wenn du das änderst.

    Und ebenso RSS für die Kommentare einrichtest.

    Deine Seite ist zu spannend und ich möchte gerne alles lesen :)

  • Kalorienrestriktion … muß ich schauen, daß ich an diesem Tag auch hauptsächlich proteinreich esse?

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