Freilich: Wer die Inhalte unseres Guides zum Thema Energie noch nicht kennt, ist, mit Verlaub, selber schuld.
Dort findet man, wenn man aufmerksam liest, eine präzise Anleitung für: „Wie mache ich mir Energie selbst?“
An wem könnte man dieses Thema besser testen, als an Menschen, die keine Energie haben? Fachsprachlich nennt man das „Chronic Fatique Syndrome“ (CFS) oder Chronisches Erschöpfungssyndrom.
Diesen armen Menschen gibt man zwei mitochondrienspezifische Mikronährstoffe. Q10 und NADH. NADH steht für den Zungenbrecher Nicotinamidadenindinukleotid.
Was ist Q10?
Koenzym Q10 ist Teil der mitochondrialen Atmungskette, der Ort, wo ATP (= deine [Lebens-]Energie*) entsteht. Dort kann man ansetzen.
Q10 reguliert darüber hinaus den Energiestoffwechsel, indem es energiestoffwechsel-relevante Gene aktiviert.
Zwei Fliegen mit einer Klappe.
(* Energie an sich entsteht nicht, sondern der Energieträger ATP. Eine Substanz, die Energie speichert und bei Bedarf akut freigeben kann.)
Was ist NAD / NADH?
Grundsätzlich ist NAD ein Kofaktor vieler Reaktionen. Beim Energiestoffwechsel nimmt NAD eine besondere Rolle ein, da es Elektronen und Wasserstoff-Protonen bindet und sie zur Atmungskette (siehe oben) transportiert. Ohne Elektronen und Wasserstoff-Protonen wäre es nicht möglich, „Energie“ (= ATP) zu synthetisieren.
Das zelluläre NAD/NADH-Verhältnis gibt an, wie es um den energetischen Status der Zelle bestellt ist. Bei (relativem) Energiemangel steigt NAD im Verhältnis zu NADH an. Das ist wichtig. Das signalisiert der Zelle, dass sie sich um ihren Energiestoffwechsel kümmern muss. Die Zelle reagiert und verstärkt ihre Energieabteilung.
Also: Akuter Anstieg von NAD ist ein wichtiger „Energiestoffwechsel-Regulator“.
Doch ein chronisch verschobenes NAD/NADH-Verhältnis zeigt uns, als Marker, dass die Zelle unter chronischem Energiemangel leidet.
Drum muss eine feine Balance her, damit die ATP-Werte im Optimum liegen.
NAD wird aus Vitamin B3 gebildet. Nun kann man direkt NAD bzw. NADH zuführen. Hat man hier gemacht.
Resultate: Her mit der Energie!
Die randomisierte, doppeltblinde und placebokontrollierte Studie kam zum Schluss, dass man mit 200 mg Q10 und 20 mg NADH pro Tag deutlich die Energiewerte steigern kann.
Natürlich gemessen.
- Fast doppelt so viel ATP
- Über 50 % mehr Citrat-Synthase-Aktivität (Guide-Leser wissen hier Bescheid)
- Radikalen-Schäden nahezu halbiert. Das heißt, weniger freie Radikale sind angefallen.
Genau das würden wir erwarten, wenn die Mitochondrien wieder normal(er) arbeiten.
Zwar fühlten sich die Probanden besser. Gleichzeitig wissen wir, dass die mitochondriale Energiegewinnung nur ein Teil des Ganzen ist. Wenn die Hormone nicht stimmen oder das Immunsystem kämpft … ist klar, oder?
Daher bin ich mir recht sicher, dass diese (zellenergetisierende) Wirkung nicht CFS-spezifisch ist, sondern jedem von uns helfen kann und wird. Ganz besonders den älteren Lesern, versteht sich.
Literatur
Castro-Marrero, Jesús; Cordero, Mario D.; Segundo, María José u. a. (2015): „Does Oral Coenzyme Q 10 Plus NADH Supplementation Improve Fatigue and Biochemical Parameters in Chronic Fatigue Syndrome?“. In: Antioxidants & Redox Signaling. 22 (8), S. 679-685, DOI: 10.1089/ars.2014.6181.
13 comments On Wie du mit NADH und Q10 deine Energie um 100 % steigern kannst
Hallo,
Danke für den interessanten Artikel. Wirklich sehr informativ geschrieben! Darf ich einige Informationen aus dem Beitrag für meine Gastartikel benutzen und als Quelle angeben?
Danke!
Hi,
Danke für den Artikel.
Interessant wäre zu wissen, wann der ideale Zeitpunkt der Einnahme wäre. Auch gleich zusamme Q10 und NADH oder erst Q10, dann NADH oder umgekehrt.
Laufe morgends auf nüchternen Magen. Abend etwas Tabata.
Oder ist das egal? Gibt ja immer mal wieder solche Tipps zum Einnahme-Zeitpunkt.
Vielen Dank.
Hallo Chris
Du hast ja einige Artikel zum Thema Insulinresistenz geschrieben (danke übrigens!). Im Zusammenhang mit NADH habe ich nun letzthin diesen Artikel gelesen: https://source.wustl.edu/2004/11/diabetic-tissue-damage-may-be-explained-by-controversial-theory/ . Nun, leider verstehe ich nicht so viel von Körperchemie, aber so wie ich das verstehe, deute ich daraus, dass Menschen mit Insulinresistenz oder Diabetes nicht NADH nehmen bzw. erhöhen sollten, da dies zu Gewebszerstörungen führen kann. Der Artikel basiert auf einer älteren Studie. Leider habe ich dazu keine anderen Artikel oder Papers gefunden. Nun beschäftigt mich das schon ein wenig, denn ich supplementiere derzeitig mit NADH, während ich meine Insulinresistenz versuche umzukehren bzw. wieder insulinsensitiver zu werden. NADH wirkt dabei subjektiv gut, da es wirklich Energie spendet. Aber natürlich möchte man es nicht nehmen, wenn es eigentlich schädlich ist. Was hältst du von dieser Studie? Kannst du dazu etwas sagen?
Vielen Dank und Gruß, Nicci
Hallo Nicci,
dein Kommentar ist zwar schon eine ganze Weile her, aber ich dachte, ich frag mal nach, wie es dir mittlerweile geht? Hast du diesbezüglich rausfinden können, wie es sich damit verhält?
Alles Gute und Liebe Grüße
Hallo lieber Autor!
Ubiquinol vs. Ubiquinon
Ich bin auf der Suche nach einem Beleg dafür, dass Ubiquinol die bessere Wahl ist.
Ist es nicht so, dass fast alle Studien über Q10 mit Ubiquinon gemacht worden sind?
Viele Grüße
Michael
Ja da hast du im grunde recht…
ABER: der Grund hierfür ist schlicht und ergreifend der dass es q10 als ubiquinon einfach schon soooo viel länger als NEM auf dem Markt gibt.
UND DER GRUND WARUM UBIQUINOL NICHT ODER IN DEN SELTENSTEN STUDIEN BERÜCKSICHTIGT WIRD IST EBEN DER DASS ES ERST SEIT RELATIV KURZER ZEIT ÜBERHAUPT MÖGLICH IST, DIESEN ÄUSSERST OXIDATIONSANFÄLLIGEN/INSTABILEN (DA REDUZIERTEN) AKTIVSTOFF MITTELS SPEZIELLER (VERKAPSELUNGS-) TECHNIKEN IN DER ART STABILISIERT ZU BEKOMMEN, DASS ER AUCH TATSÄCHLICH !IN DIESER FORM! ALS BIOVERFÜGBARER AKTIVSTOFF FÜR UNS ÜBERHAUPT ERST RESORBIERBAR IST.
WENN ABER UBIQUINOL-Q10 ES DANN UNBESCHADET BIS IN UNSEREN „STOFFWECHSEL“ SCHAFFT, DANN IST ES DEM UBIQUINON-Q10 GANZ EINDEUTIG VIELFACH ÜBERLEGEN!. Und dies sind größtenteils die Studien die mit dem neueren ubiquinol q10 zu finden sind:
Die Wirksamkeit brauchte man überhaupt nicht mehr zu überprüfen, denn am Ende ist beides eben identisch: nämlich unser benötigtes Coenzym Q10! Ubiquinol erspart dem Körper einfach „einen Produktionsschritt auf dem Weg zum ATP“, der – je nach Stoffwechsellage bzw. jeweiliger Vorerkrankung oder auch bei einigen („Q10 verzehrenden“)Medikamenten auch dann nur erschwert -und somit insg.seltener- oder in kritischen Fällen auch gar nicht aufgebracht werden kann/wird…!
Das was man jetzt neuerlich also nur noch mittels Studien herausfinden musste waren etwaige Unterschiede in der Verwertbarkeit/im positiven Nutzen… Messbar u.a.in einem kontinuierlichen Anstieg des Q10-Serumpiegels.
Durchweg kann man sagen dass nachgewiesen werden konnte dass Ubiquino die insgesamt signifikanteren Werte und somit den größeren Therapieerfolg erbringen kann.
WAS ALLERDINGS MITTLERWEILE AUCH NACHGEWIESEN WURDE IST DASS BEIDE FORMEN, ALSO SOWOHL UBIQUINOL- ALS AUCH UBIQUINON-Q10 INSGESAMT EXORBITANT VIEL BESSER VERWERTET WERDEN BEI KOMBINIERTER EINNAHME MIT PQQ!
ICH HOFFE DIES WAR VERSTÄNDLICH ALS ANTWORT (UND AUCH DETAILLIERT GENUG..)! ;P
ICH WÜNSCHE DIR VIEL ERFOLG UND GUTE BESSERUNG!!!
LG! *MedMelli* ;-)
Wo bitte kann ich NADH beziehen. ich finde keine vernünftige Quelle ausser DR. Georg Birkmayer’s Produkt. Danke für die Unterstützung
Etwa von hier:
http://www.bigvits.co.uk/product.php?pid=1367
Danke Markus werde mir das mal ansehen
http://www.medpex.de/?ai=7000&gclid=CLX01afosskCFQjlwgodUh8BMA
Gibt es Unterschiede bezüglich Wirkung zwischen NAD (lef) und NADH?
Leider finde ich in der Studie keinen Hinweis darauf, ob hier Ubiquinol oder Ubiquinon gegeben wurde. Was würdest du denn empfehlen?
Ich würde Ubiquinol (reduzierte Form) bevorzugen. Ganz klar.