Sooo, heute darf ich mal einen ganz besonderen Leckerbissen vorstellen, im wahrsten Sinne des Wortes. Langjährige Leser wissen: Wir versuchen – neben der (vielen) Theorie – auch immer wieder praxisbezogene Tipps zu geben.
Besonders am Herzen liegt uns hier die Leber. Die Leber ist das „Multivitamin der Natur“, und schon seit Jahren legen wir unseren Lesern nahe, wenigstens ab und an mal die Nährstofffülle dieses kostbaren Lebensmittels zu genießen. Mit dem Hashtag #MakeLeberGreatAgain (MLGA), den wir seit ein paar Monaten nutzen, wollen wir das Ganze ein bisschen sexy gestalten. Unter der Rubrik MLGA werden wir ein paar Leber-Rezepte posten.
Dafür habe ich mal bei meiner Lieblings-Instagram-„Köchin“ Kamila nachgefragt, ob sie uns nicht ein paar Leber-Rezepte zur Verfügung stellen könnte. Kamila ist eine wirklich coole Socke und „nebenbei“ Unternehmerin (bio-babydecke.de). Auf ihrem Instagram-Kanal Kamila kocht gibt es täglich den gelebten Pragmatismus, vor allem in Form von coolen Rezepten. Aber auch der (ernährungs-)philosophische Teil kommt nicht zu kurz, weswegen Kamila kocht einer der wenigen Instagram-Accounts ist, die ich mir immer wieder gerne ansehe, natürlich insbesondere die Storys.
Doch genug geredet, jetzt geht’s los, Kamila übernimmt:
Deine eigene Leberwurst – komplett from Scratch selbst gemacht. Oder: Leber für Anfänger
Es ist so unfassbar einfach, die eigene hausgemachte Leberpaté, -pastete oder von mir aus auch schnöde Leberwurst genannt, zu zaubern. Sobald du es einmal probiert hast, wirst du nie wieder ein Leberwurst-Schmierzeug mit maximalen 15-20 % Leberanteil und vielen unnötigen Zusätzen kaufen. Der Geschmack ist mild herzhaft und leicht süßlich. Kinder lieben diese Vitaminbombe.
Alles, was du brauchst, sind:
- ca. 250 g Leber, vorzugsweise Hähnchenleber, Geflügelleber oder Kaninchenleber, da diese sehr mild schmecken.
Alles, was Häutchen ist, oder weiß, oder gelblich daher kommt, einfach abschneiden. Deine Leber ordentlich abspülen und trocken tupfen. Das ist die Vorbereitung. Du brauchst zudem:
- zwei kleine Zwiebeln,
- einen süßsäuerlichen Apfel sowie
- circa 125 g Butter.
- Hinzu kommt dann ein halber Teelöffel Salz, Majoran und ordentlich Butterschmalz zum Anbraten.
Deine Äpfelchen kannst du nun grob klein schneiden, deine Zwiebeln ebenso. Nichts muss einen Schönheitswettbewerb gewinnen. Nun großzügig Butterschmalz in die Pfanne, die Zwiebel und den Apfel rein. Ordentlich Hitze und unter Wenden kurz anschwitzen. Eine ordentliche Prise Salz, natürlich unbehandelt und ohne Rieselhilfe, ordentlich umrühren und alles leicht einfallen lassen.
Kurze Zeit später, sobald alles superweich ist, herausnehmen und wieder ordentlich Butterschmalz hinein in dieselbe Pfanne. Deine Leberstückchen jetzt ins heiße Butterschmalz hineingeben und anbraten, im Kern gerne rosa lassen, rausnehmen. Etwa 125 g Weidebutter in die warme Pfanne hinein, sanft schmelzen lassen, eine Handvoll Majoran in die Hand nehmen und zerreiben. Hinein. Leber, Zwiebelchen und Äpfel in ein Mixgefäß füllen. Die geschmolzene Weidebutter mit dem zerriebenen Majoran hinterher.
Der letzte Akt ist, alles miteinander im Mixer zu einer möglichst feinen Konsistenz klein zu machen. Nach Bedarf nochmals abschmecken, aber meistens ist sie bereits jetzt schon himmlisch. In Gläser abfüllen, und um eure Paté haltbar zu machen, weitere Butter schmelzen und diese darübergießen, bis die Leber völlig bedeckt ist. Hält sich locker eine Woche im Kühlschrank, wenn sie nicht schon am selben Tag verputzt wird. Himmlisch auf Apfelscheiben, oder auf Kohlrabi. Ob kalt oder warm, mit einem Schuss Balsamico, Preiselbeeren, oder Feigen Senf – endgeil ?
Für diejenigen, die es gerne visuell-auditiv haben, gibt es noch das passende Video dazu:
Nachmachen! Wir sind auf dein Feedback gespannt :-)
8 comments On Kamila kocht: Leberpastete/Leberwurst
das Rezept funktioniert auch ganz wunderbar mit deutlich weniger Butter. Ich habe ca 2 Eßlöffel benutzt (für die Konsistenz) und nen ordentlichen Schuss Olivenöl. Butter mag in Maßen ok sein, so richtig geil ists ja aber nicht – die Paté ist eine passende Gelegenheit wirklich gute Fette einzubringen. Das Olivenöl schmeckt man quasi nicht raus…
Das Ergebnis habe ich dann auch mit Ölivenöl „versiegelt“…
Habe es inzwischen ebenfalls probiert. Mit Straussenleber von der Farm in der Nähe. Ich liebe Butter, doch auch ich habe einfach vom Gefühl heraus weniger benötigt. Habe so viel gemacht dass ich einfrieren wollte – denkste, das war im nullkommanichts weg!
Es ist sooooo lecker – ich habe schon Geflügel – Rinderleber genutzt :D alle sind begeistert und die Kinder essen es auch:). Ich bin Kamila so dankbar und dass ihr das Rezept hier verewigt habt ☺️💓. Liebe Grüße aus Dresden
Ich habe es gerade gemacht, habe allerdings den Butteranteil halbiert.
Es schmeckt köstlich!!!
Sind die Vitamine in der Leber so hitzestabil, dass sie das Braten oder eben garen überstehen?
Ja
Das scheint mir eine sehr fettige Angelegenheit. Gibt es das auch als Light-Variante?
Liebe Grüße und ein frohes Fest, Anne
Du kannst so viel oder so wenig Butter nutzen wie du willst :-)