Das genetische Maxmimum mit edubily erreichen

Neujahrsvorsätze: Das Erreichen des genetischen Maximums

Es gibt kein Versagen, nur Rückmeldung.

Im Englischen klingt dieses Sprichwort um einiges besser, „there is no failure, only feedback“.

Wirf einen Gummiball an die Wand, der Gummiball wird nicht an der Wandhärte zerbrechen.

Viel mehr wird sich der Gummiball neu orientieren, in eine Richtung, die Bewegung erlaubt.

Der Gummiball wird nicht bewusst und aktiv, 1000 Mal an dieselbe harte Wand fliegen.

Genetisches Maximum ist nach wie vor ein Begriff, den ich mag.

Doch oft wird er missverstanden.

Genetisches Maximum heißt, dass ich mein ganz eigenes Potenzial voll ausschöpfe.

Doch für welchen Bereich bzw. für welche Bereiche gilt das?

Wie Zellen durchlaufen wir im Leben einen Differenzierungsprozess.

Im jungen Alter sind wir „undifferenziert“, haben vielleicht Freunde oder Freundinnen, die – aus heutiger Perspektive – überhaupt nicht mehr zu uns passen.

Unsere Gene interagieren zusammen mit der Umwelt und lassen dabei ein großes Ganzes entstehen.

Dabei verhalten wir uns wie der Gummiball.

Wir fliegen durch die Welt, durch den imaginären Raum, mal an eine Wand, mal durch den leeren Raum, mal auf den Boden und dann wieder gen Himmel, gen Decke, um dort erneut abzuprallen und Richtung Boden zu fliegen.

Dabei werden wir im Laufe des Lebens eine bestimmte Position im imaginären Raum einnehmen.

Eine Position, die wir – mit leichter Variation – immer wieder einnehmen würden, wären wir derselbe Gummiball.

Mit gleicher Größe, gleichem Gewicht, aus gleichem Material.

Das ist unsere ganz eigene Evolution.

Wir werden auf einer spezifischen Position landen, umgeben von spezifischen Menschen.

Eine Position, die wir nur aufgrund unserer Ausstattung erreichen konnten.

Manche Menschen sehen das nicht so.

Sie sehen andere Gummibälle und deren Flugweg, glauben oft, dieser sei besser, wertvoller oder richtiger als der eigene.

Wer sagt, was richtig, falsch oder ganz toll ist? Du? Dein Herz? Oder dein, wie auch immer geformter, Geist?

Für uns Gummibällchen ist jede Wand, jeder Flugweg der falsche Weg.

Wir sehen die Wand, den Flugweg, die Position nicht als Rückmeldung, sondern als schlechten Zustand, als „Versagen“ an.

Versagen, weil wir nicht dahin fliegen, wo uns der unser Verstand gerne hätte.

Und dennoch: Jeder Gummiball, egal in welcher Form, mit welchem Gewicht, aus welchem Material:

Er würde an einer ganz besonderen Position landen, ein Ort, der nur für ihn erdacht war.

Jede Sekunde am Tag in der Zelle: genau das passiert.

Jede Sekunde am Tag im Leben: genau das passiert.

Der Einzige, der das nicht wahrhaben will: der Gummiball.

Genetisches Maximum? Da hast du dein genetisches Maximum.

Das Leben gibt uns nur Rückmeldung. Das, was nicht zu uns passt, wird uns nicht zugänglich sein für längere Zeit. Lass es gehen! Versuche nicht, es wieder zu haben. Es wird nicht funktionieren. Rückschläge sind nur Rückschläge, weil du sie als solches wahrnimmst. Im Endeffekt kann es keine Rückschläge geben, nur Rückmeldung. Es passt halt nicht. Vielleicht nicht jetzt, vielleicht nie.

Macht aber nichts. Es war eine Rückmeldung. Für dich bedeutet das: Neuorientierung im Raum. Das Leben will dich nur dort hindrücken, wo du hinsollst. Es wird dich wegdrücken von dort, wo du nicht hinsollst. Völlig egal, ob du das als richtig oder falsch ansiehst. Rückmeldung kann sein: Krankheit. Für dich das Schlimmste auf der Welt – es gibt kein Versagen, nur Rückmeldung!

Wollen wir es auf Gesundheit münzen?

Wenn dich Umweltbedingung XY (sei es der Beruf, deine Sportart, ja, auch dein Partner etc.) fertig macht, dann gibt es genau zwei Optionen: Der Gummiball besteht nicht aus dem Material, aus dem er bestehen sollte (in deiner Sprache: Mineralstoff-/Hormon-Mängel, (Mikro-)Nährstoffüberfluss, „artfremdes Leben“) oder der Gummiball akzeptiert seine eigene Flugbahn nicht, die einen anderen Weg für ihn vorgesehen hat.

Im Endeffekt ist egal, welche Option die richtige ist. Denn beide bedingen sich gegenseitig und balancieren sich langfristig betrachtet aus.

Denn: Der Testosteron-Mangel kommt nicht von ungefähr. Meistens.

Bitte, bitte … Wenn das Gesamteiweiß niemals ansteigen will, wieso denkst du denn nicht darüber nach, ob dein Körper vielleicht gar kein hohes Gesamteiweiß haben will oder kann? Es gibt nun mal verschiedene Ausstattungen, unterschiedliche Körperreaktionen … Warum auf Biegen und Brechen Zustand XY erreichen wollen?

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

edubily wünscht einen guten Rutsch ins neue Jahr! 

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

6 comments On Neujahrsvorsätze: Das Erreichen des genetischen Maximums

  • Hi Doc,

    ich stimme dir weitestgehend zu.

    Allerdings geht es m. A. n. um folgende Aspekte:

    Wenn man davon ausgeht, dass Mensch XY jahrelang zu wenig Eiweiß gegessen hat und so nicht die Werte, erreicht, die er bei herzhafter Eiweißzufuhr erreichen würde, wäre zumindest aus dieser Perspektive eine (Achtung, relative) Erhöhung durch Ernährungsumstellung sinnvoll.

    Hier denke ich insbesondere an Athleten oder Menschen, deren Eiweiß konstant weggeknabbert wird. Zum Beispiel Schwangere. Denn das Gesamteiweiß dient eben auch als AA-Pool und, wie du weißt, unterliegt einem konstanten Auf- und Abbau.

    Daraus ergibt sich auch zwangsläufig, dass der Wert nicht ansteigen muss und trotzdem Besserungen auftreten könnten nach erhöhter Eiweißzufuhr.

    Darüber hinaus ist auch nicht so klar, welche Fraktionen dabei überhaupt ansteigen. Bei klassischer, pathologischer Hyperproteinämie sind es ja i. d. R. die Immunoglobuline – auch hier könnte ein relativer, vielleicht auch nur kleiner Anstieg, dem average joe, wie der Doktor aus Roth schreibt, ein „größeres Immunsystem“ schenken.

    Ich denke auch nicht, dass klassische High-Carb-Völker repräsentativ sind. Denn wäre jeder Deutsche so insulinsensitiv wie diese Menschen, wäre der Eiweißbedarf auch nicht so hoch. Kohlenhydrate (via Insulin etc.) wirken ja selbst proteinsparend und induzieren bisweilen anabole Signalwege, auch der in der Leber.

    Insgesamt geht es meiner Meinung nach gar nicht so sehr darum, auf Biegen und Brechen Gesamteiweiß-Wert XY zu erreichen, sondern viel mehr darum, etwaige AA-Lücken zu kompensieren und zu schauen, was mein Körper dann damit macht.

    Freilich könnte man auch an anderen Stellen schrauben. Zum Beispiel an einer Verbesserung der Insulin-Sensitivität. Doch dann müsste sich viele von ihrem Low-Carb-Leben oder hoher Fettfettzufuhr verabschieden, was heutzutage bei vielen auch nicht mehr denkbar ist.

    • Hey Chris,

      ja, absolut richtig was du schreibst. Hätte das vllt. noch klarstellen sollen, dass ich auch überhaupt kein Gegner von Aminosäuren oder Proteinpulvern bin – im Gegenteil. Natürlich können Sie sehr hilfreich sein und einen Mehrbedarf (aus welchen Gründen auch immer) decken oder Lücken schliessen.
      Aber sie können auch negative Auswirkungen haben (AS-Toxizität; unbekannte Defekte im Proteinstoffwechsel (Cystein, Methionin/Homocystein; Harnstoffzyklus etc.als mildere Varianten) ) und den Stoffwechsel belasten, wenn sie nicht notwendig sind.
      Wer ein Aminogramm macht und entsprechend nach einer Folge gezielter Ergänzung eine deutliche Verbesserung seiner Gesundheit erzielen kann, dann ist das wunderbar.
      Aber wie du auch schon schriebst – das Gesamteiweiss als Parameter taugt dazu kaum und kann einen stressen. Wer regelmässig Fleisch, Fisch und oder Quark, Eier Käse isst, der hat fast sicher keinen Mangel an Aminosäuren im Serum (sofern keine Krankheit/Gendefekt vorliegt) und wird kaum eine Verbesserung erzielen, auch wenn das Gesamtprotein im Serum niedrig normal ist. Eher kann bei entsprechender Tendenz die Stimmung ja schlechter werden.
      Tatsächlich helfen könnte bei einer proteinreichen Kosten mit regelm. Fleisch/Fisch/Quark/Eiern und Depressionen ggf. Tryptophan oder Tyrosin VOR der proteinreichen Mahlzeit, damit weniger konkurrierende BCAAs im Serum herumschwirren und die Tryp (oder Phe/Tyr)-Aufnahme ins Gehirn blockieren.

      • Hey Doc,

        das ist auch so ein Thema, das häufig unter den Teppich gekehrt wird.

        Viel, viel Eiweiß provoziert oft auch einen Arginin-Abfall, das sich einfach in Richtung Harnstoff verabschiedet.

        Viel Methionin heißt auch hohe Glycin-Belastung.

        Und so weiter.

        Daher sollte man sich einfach an ein paar wesentlichen Faktoren erfreuen, als ständig feste Werte anzupeilen und sich dadurch, ja, handlungsunfähig zu machen.

  • Zum Thema Gesamteiweiss möchte ich nur gerne kurz anmerken, dass es mir wirklich eher unverständlich ist, wie man hier seitens bestimmter Kollegen oder „Experten“ einen im Rahmen der gesunden Range hochnormalen Wert mit einer besseren Gesundheit oder besserem Befinden korrlieren möchte und in der Folge Menschen „verzweifelt“ versuchen, ihr Gesamteiweiss anzuheben.
    Leute seid froh! Ein zu hohes Gesamteiweiss ist nämlich in den vielen Fällen Zeichen einer schweren Malignität der Immunzellreihen und sehr unschön.

    Um das mal klarzustellen; das „Gesamteiweiss“ bildet sich grössenteils aus universellen Transportproteinen wie Albumin oder Spezifischen wie SHBG, Transferrin, Haptoglobin oder Coerulplasmin und ferner Immunglobulinen und anderen Globulinen.
    Eine im Rahmen der gesunden Normalwerte auftrende individuelle Schwankung ist ganz sicher nicht korrekturbedürftig oder sinnvolles Ziel irgendwelcher Supplementationen mit Proteinshakes und kann durch eine proteinreiche Kost auch KAUM beeinflusst werden. Auch bilden sich keine funktionsfähigeren oder besseren Immunglobuline durch Proteinshakes – dann müsste jeder Sarde oder Bewohner Loma Lindas oder Kitavas bei 70% Kohlenhydraten und proteinshake-freier Ernährung standing krank und erkältet sein.
    Lediglich eine globale Mangelversorgung oder ein ProteinMANGEL über längeren Zeitraum drückt diese Proteine dann irgendwann in den Keller. Abgesehen natürlich von pathologischen Zuständen wie Lebersyntheseschwäche zB bei Zirrhose oder anderen Defekten.
    Im Gegenteil – durch eine Anhebung bspw. von Albumin steigt die Bindungskapazität im Serum für freie Aminosäuren wie Tryptophan, sodas weniger freies Try vorliegt und entsprechend weniger einfach durch die BHS in das Gehirn kann um zu Serotonin umgewandelt zu werden. Aehnliches gilt ggf auch für Tyrosin und Phenylalanin.
    Ein zu hohes SHBG verringert die Menge an verfügbarem freiem Testosteron im Serum und damit die Sättigung der Androgenrezeptoren.
    Also, eine Erhöhung des Gesamtproteins mit der Lebensqualität zu Verbinden hat meiner Ansicht nach mit solider Wissenschaft wirklich wenig zu tun.

  • Guten Morgen zusammen?

    Hallo Chris, vielen Dank für diesen super Impuls, „there is no failure, only feedback.“ I loved it.

    Dieses Sprichwort vermittelt m. M. nach den richtigen Einstieg, um eine neue Denkweise zu entwickeln bzw. zu lernen. Sich als Versager zu fühlen, weil wir nicht immer das erreichen, wonach wir streben. Die ‚eigenen‘ Rückmeldungen wahrzunehmen und zu deuten – darin besteht die Kunst des Tuns – für mich.
    Die Ursache, warum dies oder jenes nicht gelingt, sitzt oft ganz woanders, nicht am Mittel/Handeln selbst. Ich erlebe viele Menschen, die wenig „wissen wollen“, experimentieren, fragen oder hinterfragen – dem Schein nach gelingt es denen trotzdem „den schnellen Eiweissanstieg“ ohne Mühe ??????

    Auf ein Gutes Neues!

    LG

    Mary

  • hi, 2gether and a happy new year!
    Chris das mit den Gummibällen scheint mir eine nette Perspektive, habe mich aber selber noch nicht so gefühlt. Wo es kein Wissen gibt (wer oder was wir sind, woher wir kommen, wohin wir gehen etc.) haben Annahmen und die dazugehörigen Modelle durchaus ihre Berechtigung. Egal, was du in diesem Zusammenhang annimmst oder glaubst, sehr zuverlässig liefert dein Verstand allerlei Zutaten, dich in deiner Annahme zu bestärken….so dass dir schließlich nach deinem Glauben geschieht ( sorry, bin wirklich kein Geistlicher). Je nach dem, wie lange bzw. wie intensiv du deine Biomaschine ( vornehmlich deinen Verstand) malträtierst, bekommst du bereitwillig jede Illusion geliefert. Verlässt du dabei die gängigen Konventionen, giltst Du als….
    Vielleicht: -gibt es uns ja garnicht; -sind wir nur eine Computersimulation; -sind wir nur Wärmecontainer für das Bakterienparlament welches wir in uns rumschleppen; -oder auch…..; – vielleicht postest du Reflexionen?

Leave a Antwort:

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

Site Footer