olivenblatt-extrakt

Olivenblatt-Extrakt & den Einfluss auf die Schilddrüse

Die, in meinen Augen, wichtigsten und besten Studien machen meistens die Japaner, Chinesen oder diejenigen, die ungefähr so heißen: Lee, Kom-Jun, Suzuki, Chuang usw. Vielleicht sind diese Menschen einfach ein bisschen ehrgeiziger und haben mehr Lust zu leben, als wir Europäer, die Erfinder der “German Angst”.

Manchmal kommen gute Studien aber auch von Menschen, deren Namen eher arabisch klingen wie Mohamed Gad (ägyptischer Biochemiker, Arginin) oder wie einer, aus der aktuellen Studien: Al-Qarawi.

Schilddrüsenhormone steigern mit Olivenblatt-Extrakt

Was hat er gemacht? Er verfütterte Olivenblatt-Extrakt an seine Versuchstierchen und fand heraus: Innerhalb von zwei Wochen hatten die auf einmal 2,5 x mehr aktives Schilddrüsenhormon (T3) im Blut.

Sensationell!!! Das erreicht kein Arzt auf dieser Welt! 

Die Zahl 2,5 kann man auch übersetzen in 250 %. Mehr als doppelt so viel.

Was das macht?

  • zum Teil eine Ver-ZEHN-fachung der Enzyme, die an der Energiegewinnung im Mitochondrium beteiligt sind (siehe “Serie ‘Einfach erklärt’ – Thema: Schilddrüse)
  • vergrößertes (nicht-pathologisches) Herzgewicht: Das kann dann natürlich auch kräftiger schlagen, logischerweise
  • fast doppelt so viele Mitochondrien!!! 
  • vermehrte Glykogenolyse von Zucker in der Leber, heißt: Wer keine Fettleber haben möchte, der sollte seinen T3-Wert wissen
  • verbesserte Aufnahme von Glukose aus dem Blut in den Muskel (Glukose-Transporter genannt), dadurch niedrigere Insulinspiegel, bessere Blutzuckerregulation
  • erhöhte Fettfreisetzung aus den Fettzellen, höhere Spiegel von Lipoprotein-Lipase, die Triglyceride (FETT) im Blut spaltet und für den Muskel brauchbar macht
  • erhöhte Produktion von ATP-Synthase, DAS Enzyem, was uns Energie herstellt (ATP)!
  • erhöhter Abbau von Fettsäuren und Glukose und Verschwendung von Energie in Form von Wärme (uncoupling genannt)

All das bewirkt dann eine Stoffwechselleistung, die in Zahlen ausgedrückt fast doppelt so hoch ist, wenn man Tiere mit wenig und Tiere mit viel Schilddrüsenhormon vergleicht (basal metabolic rate, auch Grundumsatz, genannt).

Übrigens gilt das, was da oben steht, auch für das Gehirn (besteht ja auch aus Zellen – hoffentlich im Plural :-) )

Heißt in der Sprache der Wissenschaft übersetzt:

  • erhöhte Neuroplastizität
  • erhöhte Neurogenese der Zellen im Hippocampus
  • vermehrte Ausschüttung von BDNF

Nichts verstanden?

Neuroplastizität heißt: das Hirn lernt, passt sich an, wächst mit seinen Aufgaben, wie man sieht: Man hat es selbst in der Hand.

Der Hippocampus ist verantwortlich für die Überführung Inhalten von Kurz – ins Langzeitgedächtnis und auch, wenn es darum geht, einen Weg zu beschreiben und ihn mental zu repräsentieren.

BDNF ist DER Wachstumsfaktor für das Gehirn. Soll das Gehirn wachsen (Neuroplastizität), dann sollte man sich mehr BDNF machen.

Depression kennt vielleicht der Ein oder Andere: Dort sind genau die drei oben beschrieben Punkte stark reduziert.

Depressive wissen vielleicht, dass man irgendwann vergesslicher wird …

Referenzen

Al-Qawari et al. (2002). Effect of freeze dried extract of O. europ. on the pituitary-thyroid axis rats. Phytother res. 16.3.

Joffe, R. (2006). Is the thyroid still important in major depression? J Psych. Neurosc. 31.6, 367-368.

Weitzel et al. (2003). Regulation of mitochondria biogenesis by thyroid hormones. Experimental Physiology 88.1, 121-128.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

5 comments On Olivenblatt-Extrakt & den Einfluss auf die Schilddrüse

  • Sehr interessant. Vor allem für mich als Schilddrüsenpatient (muss ohne leben). Ich stelle mir die Frage, ob das auch funktioniert, wenn man keine Schilddrüse mehr hat. Kann das Olivenblattextrakt trotzdem irgendwo andocken?
    Ich muss ziemlich viel Thybon nehmen, da mein Körper so gar kein T4 umwandelt und würde es auf einen Versuch ankommen lassen; habe allerdings keine Lust mich quasi abzuschießen. Egal in welche Richtung. Denn weder ÜF noch UF sind besonders angenehm.

  • Hallo Ich habe eine Frage zu diesem OLIVENBLATT-EXTRAKT
    Unsere Seniorin Collie hat einen Schilddrüsen Tumor
    der Nicht behandelt werden kann,
    Wir geben Ihr mehrere Alternative aus der Natur um Sie zu unterstützen
    Himbeeren, Öle, Kräuter… besteht die Möglichkeit
    das wenn ich Ihr dieses Extrakt zusätzlich verabreiche
    das Sie bessere Lebens Chancen und Qualitäten
    mit dem Tumor haben könnte.
    Vielen Dank vorab.

  • Hey,
    leider hat es in diesem Artikel die Formatierung arg zerschossen:
    Man sieht viele HTML-Tags im Text!

  • Hallo,

    Al-Qawari verwendete bei Mäusen AFAIR ein Human Equivalent von 50 mg Extrakt; bei Bluthochdruck wurden bei Menschen mit 1000 mg Erfolge erzielt:

    http://www.lef.org/magazine/2012/3/Olive-Leaf-Safely-Modulates-Blood-Pressure/Page-01

    Irgendwo dazwischen würde ich mich bewegen. Achtung:; Die meisten Extrakte sind auf 15-18% Oleuropein normiert, einige wenige (etwa der von Now Foods) aber nur auf 6%, man benötigt dnn entsprechend mehr.

  • Hallo, danke für deine Mühe und Arbeit!!!
    Tolle Themen, jetzt zu meiner Frage:
    Wie hoch sollte die tägliche Dosis an Olivenblatt- Extrakt sein?
    Und kannst du ein Produkt empfehlen?
    Dankeschön!!

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