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Langlebigkeit: Weniger Schilddrüsenhormone besser?

Ich muss gestehen: Auch ich kümmere mich mittlerweile deutlich mehr um den Aspekt Prävention als noch vor 10 Jahren. Gut, da war ich auch noch ein kleiner Hosenscheißer, aber ab … 30 soll es ja bergab gehen. Insofern: Steuert man auf Mitte 30 zu, oder ist gar noch älter, sollte man langsam das Thema Prävention auf dem Schirm haben.

Was ist überhaupt „Langlebigkeit“?

Was heißt das überhaupt? Wenn wir über gesundes Altern und langes Leben sprechen, müssen wir drei Dinge verstehen:

  1. Es gibt eine maximal mögliche Lebensspanne für Menschen (engl. maximum human lifespan). Die Wissenschaft streitet sich, aber man kann grob davon ausgehen, dass 120 so ziemlich das höchste der Gefühle ist.
  2. Es gibt eine Lebenserwartung, das ist unsere Lebensspanne (engl. lifespan). Die Statistik sagt uns vor, dass wir bei Geburt eine bestimmte Lebenserwartung haben, die in Deutschland derzeit bei 78 Jahren für Männer und bei 83 Jahren für Frauen liegt.
  3. Es gibt eine Gesundheitsspanne (engl. healthspan). Versteht man: Wir werden zwar – statistisch betrachtet – im Schnitt 78 bzw. 83 Jahre alt, aber die Gesundheitsspanne, sprich die krankheitsfreie Zeit, ist wesentlich kürzer. Die letzten ein, zwei Jahrzehnte unseres Lebens heißt bei den meisten nämlich Siechtum.

Wenn es also um Langlebigkeit geht, müssen wir definieren, was genau wir damit eigentlich meinen. Bei der Prävention geht es in erster Linie darum, die Gesundheitsspanne zu verlängern. Als „Abfallprodukt“, sozusagen, verlängert sich in der Regel auch die Lebensspanne – man rückt idealerweise etwas in Richtung der maximal möglichen Lebensspanne von … sagen wir … 120 Jahren.

Gesundheits vs Lebensspanne
Normales Altern (Normal Aging) ist charakterisiert durch „Ab 30 (oder 40) geht’s stetig bergab“. Ziel der Prävention ist das Optimieren der Gesundheitsspanne (Lila), das heißt, die Kurve fällt eben nicht nach 30 oder 40 Jahren ab, sondern bleibt lange auf einem hohen Niveau. Die funktionelle Kapazität nimmt dann erst sehr spät und kurz vorm Tode ab. Idealerweise verzögern wir den Verfall („Rate of Decline“) weiter und unsere Lebensspanne wird auch länger. (Vgl. Quelle

Die Verlängerung dieser Lebensspanne ist … Longevity (engl. für Langlebigkeit) – Menschen, die „superalt“ werden, s. g. superager, sind dann die Hundertjährigen oder gar Hundertzehnjährigen. Und diese, in der Wissenschaft genannt: centenarians (100) bzw. supercentenarians (110), sind natürlich super interessant für die Forschung.

Mein Großonkel ist das ideale Beispiel für moderate Langlebigkeit mit Verlängerung der Gesundheitsspanne. Der steht noch ziemlich fit da, braucht also keine oder kaum Medikation, kann sich noch ziemlich gut und frei bewegen und ist noch voll selbstständig – mit 84. Er hat also sowohl Gesundheitsspanne verlängert, als auch die statistisch erwartbare Lebensspanne (Lebenserwartung) für ihn deutlich überschritten. 

Man könnte sich nun freilich auf die Gene verlassen. Es wurden bereits einige Gene charakterisiert, die dafür sorgen, dass der Körper überdurchschnittlich lange gesund bleibt. Eines der berühmtesten ist FOXO3A. Tatsächlich bin ich hier gesegnet, denn ich trage – warum auch immer – sämtliche Varianten von FOXO3A, die mit Langlebigkeit assoziiert sind, doppelt, also zweifach geerbt.

FOXO3A ist so ein bisschen das körpereigene Konservierungsmittel, da es Gene aktiv macht, die eben vor Krankheiten und frühzeitigem Altern schützen.

Neue Arbeit: Langsamerer Stoffwechsel vorteilhaft

Doch darum soll es heute gar nicht gehen. Es gibt vielmehr eine relativ frische Arbeit, veröffentlicht in meiner Lieblingsfachzeitschrift Cell Metabolism, die 26 verschiedene Säugetierarten, die unterschiedlich lange leben, untersucht und charakterisiert hat. Ziel war es, Gene zu finden, die bei langlebigen Spezies besonders aktiv sind.

Herausgefunden haben die Forscher unter anderem, dass langlebige Spezies…

  • einen langsameren Stoffwechsel haben,
  • weniger Entzündungen,
  • und eine stärkere Fähigkeit, DNA zu reparieren.

Dass langlebige Spezies häufig einen „langsameren Stoffwechsel“ haben ist nicht neu. Und das Konzept bzw. die Erklärung dahinter, versteht auch jeder:

Jemand, der etwas untertourig fährt, verschleißt langsamer. 

Jemand, dessen Körper immer Vollgas gibt, ist – bildlich gesprochen – vielleicht zunächst der Superstar auf den Autobahnen. Irgendwann wird er aber von langsameren Autos überholt, weil sein Auto verschlissen ist. Im Grunde beschreibt die Forschung diese Diskrepanz, diesen Trade-off, seit vielen Jahren. Die Autoren schreiben:

Diese Beobachtungen stehen im Einklang mit der Theorie des Kompromisses zwischen Alterung und Lebensgeschichte, die besagt, dass Investitionen in Wachstum und Fortpflanzung in jungen Jahren die Fitness im späteren Leben verringern und die Lebensspanne verkürzen.

Heißt: Live fast, die young. Das lässt sich auch ganz gut mit den uns bekannten Zellschaltern mTOR vs. AMPK modellieren.

  • Der Körper kann in Wachstum und Reproduktion investieren (mTOR) – typischerweise brauchen wir viel „Wachstum“, sprich Erneuerung, wenn wir schnell verschleißen.
  • Oder der Körper investiert vermehrt in Konservierung (AMPK), was aber zeitgleich bedeutet, dass wir – bildlich – eben nicht mehr durch die Gegend rasen können, sondern langsamer getaktet leben.

Die o. g. Arbeit findet jedenfalls heraus, dass „Langlebigkeitsgene“ auch solche sind, die den Energiestoffwechsel drosseln. Und umgekehrt, eine erwartbar hohe Leistung des Energiestoffwechsels auf Genebene den „Kurzlebigkeitsgenen“ zugeschrieben wird.

Wer also eine riesige Menge Energie durchs Rohr jagt, weil er oder sein Stoffwechsel ordentlich Gas gibt, hat vielleicht 60, 70 Jahre ein schönes Leben, das dann aber ggf. relativ abrupt und ausgepumpt endet. Wer also lange und möglichst krankheitsfrei leben will, sollte sich frühstmöglich den Glaubenssatz ins Hirn verpflanzen, dass er die Sache etwas gemütlicher angehen sollte.

Hier spielen sicher auch Mitochondrien eine tragende Rolle. Wie wir gelernt haben, gibt es verschiedene Mitochondrientypen. Manche von uns tragen Mitochondrien in sich, die von Haus aus Vollgas geben und viel Energie ausspucken. Andere Mitochondrien, meine z. B., sind eher gemächlicher, um nicht zu sagen etwas fauler. Das hilft für eine gesunde Alterung, drum sind manche Mitochondrientypen auch eher mit Langlebigkeit assoziiert.

Schilddrüsenhormone bei Superalten

Schilddrüsenhormone stehen seit jeher im Fokus der Altersforschung. Denn die drücken aufs Gaspedal: Mehr Schilddrüsenhormone heißt automatisch auch mehr Verschleiß, weil größerer Output. Das fühlt sich sicher – für die meisten – gut an und erhöht auch die Regenerationsfähigkeit.

Aber der Trade-off bleibt: Ein stark gedrücktes Gaspedal in frühen Jahren wird zwangsläufig dazu führen, dass uns etwas Kapazität in späten Jahren fehlt. Die Arbeit schreibt zwar nicht explizit von Schilddrüsenhormonen. Das war nicht das Thema.

Jedoch ist seit vielen Jahrzehnten bekannt und immer wieder bewiesen, dass besonders langlebige Menschsen ein vergleichsweise hohes TSH aufweisen, teils genetisch bedingt, und damit – schätzungsweise – eine niedriger Schilddrüsenhormon-Aktivität in den Geweben. Das drosselt den Energiestoffwechsel, macht das Leben etwas gemütlicher, langsamer und konserviert uns damit möglicherweise. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass experimentelle Studien eindeutig darauf hindeuten, dass eine Verringerung des Schilddrüsenhormon-Spiegels die Lebenserwartung erhöhen kann.

Dass wir uns richtig verstehen: Selbst dann, wenn eine (klinische) Unterfunktion das Leben verlängern würde, könnte man das keinesfalls empfehlen, weil dann das restliche Leben leider nicht mehr besonders lebenswert ist und vielleicht sogar die oben erklärte Gesundheitsspanne verkürzt. Schilddrüsenhormone bzw. deren Aktivität nämlich bringen uns in Einklang mit dem Leben und sorgen überhaupt erst dafür, dass wir lebensfähig sind.

Aber: Wer eine gesunde Schilddrüse hat, aber physiologische Adaptation zeigt, z. B. an relativ Kalorienknappheit, die man beim Fasten hat, die man bei leichter Kalorienrestriktion hat, die man bei Low carb hat, die man bei „mit Kalorien spielen“ (wie von uns empfohlen) hat … und so weiter, der dürfte von dem leichten Abfall der Schilddrüsenhormonaktivität in den Geweben … langfristig betrachtet … profitieren!

Es ist also gut möglich, dass Interventionen, die das Leben nachweislich verlängern, z. B. chronische Kalorienrestriktion, auch deshalb wirken, weil sie die Schilddrüsenhormon-Aktivität in den Geweben drosseln. Das jedenfalls legen Studien an Menschen nahe.

Gesundes Altern ist auch Spielerei

Noch komplizierter scheint es zu werden, wenn man mal weiter denkt. Es gibt nicht wenige Altersforscher, die auch die Proteinzufuhr über die Lebensspanne drosseln würden. Warum? Weil weniger Protein = weniger Wachstum = niedrigere mTOR-Aktivität = Konservierung des Körpers. Aber: Zeitgleich wird nicht selten empfohlen, es im Alter, wenn man es dann geschafft, umzukehren und mehr Protein zu essen, um den alterstypischen Abfall der Proteinsythese und des steigenden Katabolismus entgegenzuwirken.

Du siehst: Man muss ein bisschen um die Ecke denken.

In eine ähnliche Kerbe haut eine andere aktuelle Arbeit: Dort haben Wissenschaftler den Fadenwurm als Modellorganismus genommen. Natürlich wesentlich unterkomplexer als der Mensch. Dennoch: Sie haben Fadenwürmer mit Glukose gefüttert und geschaut, wie lange die Tiere leben.

  • Normaler Gehalt an Glukose für eine Lebzeit: normale Lebensspanne (20 Tage)
  • Hoher Gehalt ab Geburt: verkürzte Lebensspanne (13 Tage)
  • Hoher Gehalt erst im Alter: deutlich verlängerte Lebensspanne (24 Tage)

Die Autoren schreiben:

Abgesehen davon, dass sie länger lebten, waren die gealterten Würmer mit einer zuckerreichen Ernährung agiler und verfügten über mehr Energiespeicherzellen als die Würmer mit einer normalen Ernährung, was auf eine gesündere Alterung hindeutet.

Bekannt ist, dass eine Glukoseknappheit über eine Lebzeit die Lebens- und Gesundheitsspanne positiv beeinflusst. Und, hier gezeigt, eine hohe Glukosezufuhr ab jungen Jahren verkürzt diese. Aber: Im Alter ist wieder alles anders. Dort ist viel Glukose sogar förderlich – wenn man den Ergebnissen der Studie glauben möchte.

Das sind also sehr gute Beispiele dafür, wie Interventionen je nach Kontext verschiedenen zu interpretieren sind. Da ich mich selbst, wie gesagt, mehr um Prävention kümmere, werden solche Aspekte auch für meine Gedanken immer entscheidender.

Abschließend noch ein Bildchen zum Schmunzeln ;-)

Aesop Rennen 123RF

 

 

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

14 comments On Langlebigkeit: Weniger Schilddrüsenhormone besser?

  • Gestern erst habe ich von ein paar Studien gehört, die dem quasi direkt widersprechen. Da haben Forscher wohl innerhalb einer Spezies, z.B. bei Elefanten die ja aufgrund des langsamen Stoffwechsels sehr alt werden, die Stoffwechselraten vergleichen und sind zu dem Schluss gekommen, dass Elefanten mit einem schnelleren Stoffwechsel älter werden als die mit einem langsameren.

    Siehe:
    Living Fast, dying when? The link between aging and energetics von John R Speakman et al. J Nutr. 2002 Jun.
    Body Size, energy metabolism and lifespan von John R Speakman, J. Experimental Biology 208, June 2005
    Life and Death: Metabolic Rate, Membrane Composition, and Life Span of Animals, von A.J. Hulbert, Reinald Pamplona, Rochelle Buffenstein und W.A. Buttemer, J. Phyiology unter https://doi.org/10.1152/physrev.00047.2006

    Kannst Du die mal überfliegen und deine Meinung dazu abgeben? Denn es kann ja auch sein dass der Podcast-Host die ein bissl falsch interpretiert hat ;-)

    • Hi, ja die Studien kenne ich. Hulbert und seine Ideen hatte ich sogar im „Stoffwechsel beschleunigen“ besprochen. Die Studien sind halt alle extrem alt.
      Ich kann dazu nicht viel sagen. Fakt ist ja, dass die Höhe der Stoffwechselrate mit Blick auf den Grundumsatz alleine nicht unbedingt ausschlaggebend sein muss.
      Der Grönlandhai dürfte aber ein gutes Beispiel sein, das eher für meine Beschreibung spricht, lies mal https://www.newsweek.com/greenland-shark-survive-lifespan-food-metabolism-study-1688228?amp=1

      Diese Tiere sind wohl die langlebigsten Wirbeltiere, haben von Haus aus einen sehr langsamen Stoffwechsel und bewegen sich zudem auch noch kaum. Hinzu kommt, das er in kalten Wässern lebt und daher auch einen hohen Teil an Omega 3 (PUFAs) eingelagert hat, was gegen die Theorie von Hulbert spricht.

      Ist ein komplexes Thema!

      • Ein paar Gedanken zum Grönlandhai / Inuit:
        Der Grönlandhai lebt in Gewässern mit einer Temperatur von ca. -1 – 5 Grad. Die Körpertemperatur ist entsprechend angepasst. Der Hai ist daher träge, der lateinische Name Somniosus bedeutet „der Schlaftrunkene“.
        Die RGT-Regel als Faustformel besagt, dass bei einer Erhöhung der Temperatur um 10 Grad Reaktionen ungefähr doppelt bis viermal so schnell ablaufen. Die Langlebigkeit hat also definitiv sehr viel mit der Körpertemperatur zu tun. Im Gegensatz zum Hai kann der Mensch seine Körpertemperatur kaum absenken, und wenn doch, dann ist das Leben auch langsam oder vorbei.
        Für die Absenkung der Temperatur benötigt der Hai auch eine etwas andere Biochemie als andere Haie, bspw. scheint der Hai u.a. PUFAs zu benötigen.
        Inuit leben normalerweise auch in kälteren Regionen, vielleicht ermöglicht ihnen der erhöhte PUFA Konsum erst ein Leben in dieser Kälte ohne die Körpertemperatur absenken zu müssen?

  • Jetzt wäre natürlich noch interessant zu wissen, wie sich „hoher Gehalt“ bzw. „niedriger Gehalt“ an Protein und „hoher Gehalt“ bzw. „niedriger Gehalt“ an Kohlenhydraten/Glukose definieren. :-)

    • Wieso besteht hier eigentlich oft die Sucht, besprochenen Themen auf Biegen und Brechen einen Praxistipp oder eine Praxisrelevanz abzugewinnen?

      • Ich weiß es nicht. Vielleicht eine Art Hilferuf, der Wunsch nach Besserung, … das sind nur Vermutungen.
        Danke jedenfalls für den interessanten Artikel!

      • Ach ja, und nicht zuletzt vielleicht auch ganz einfach der Gedanke an Prävention.

        (Zitat: »Ich muss gestehen: Auch ich kümmere mich mittlerweile deutlich mehr um den Aspekt Prävention als noch vor 10 Jahren. Gut, da war ich auch noch ein kleiner Hosenscheißer, aber ab … 30 soll es ja bergab gehen. Insofern: Steuert man auf Mitte 30 zu, oder ist gar noch älter, sollte man langsam das Thema Prävention auf dem Schirm haben.«)

  • Es ist interessant, wenn man mal ins Hundereich blickt. Während üblicherweise kleine Tiere nicht sehr alt werden und große Tiere besonders alt, ist das bei Hunden genau umgekehrt. Kleine Hunde werden deutlich älter als große Hunde. Es gibt vereinzelt Meinungen, die behaupten, dass kleine Hunde einen langsameren Stoffwechsel haben und deshalb älter werden, aber ich kenne auch Studien, die zeigen, dass kleine Hunde um einiges mehr an T3 produzieren als große Hunde. Und dass kleine Hunde einen schnelleren Stoffwechsel haben, passt auch zur Fütterung und dem Verhalten. Kleine Hunde müssen, bezogen auf ihr Körpergewicht, deutlich mehr fressen als große Hunde (bis zu dreimal so viel) und sind auch im hohen Alter noch lebendig und agil, während große Hunde immer langsamer werden. Hunde scheinen da wohl eine besondere Ausnahme zu sein und bisher hat scheinbar niemand so recht den „Hundecode“ entschlüsselt.

    • Das mag zwar richtig sein. Aber kleine Hunde sind vergleichsweise drastisch kleiner als Durchschnitt. Genetisch betrachtet spielt hier sicher ein stark reduziertes IGF-Signaling eine große Rolle. IGF, also „Wachstum“ ist genauso stark invers korreliert mit Langlebigkeit wie hier SD-Hormone. Ich denke, das stark reduzierte IGF-Signaling überwiegt hier deutlich und deshalb sind kleine Hunde robuster.

      • Mal noch eine Ergänzung: Natürlich reden wir hier im Text von Menschen bzw. von Variationen innerhalb einer Art, vor dem Hintergrund, dass viele Eigenschaften relativ konstant gehalten werden. Klar ist auch, wenn jemand einen hohen Energieoutput hat, der zu weiten Teil über Uncoupling der Atmungskette läuft (= antioxidativ und wärmebildend), sind die Effekte anders. Auch der Membrangehalt an ungesättigten vs. gesättigten Fettsäuren (letztere sind oxidationsresistenter) spielt natürlich ne Rolle, und wie, die Arbeit darlegt, natürlich auch z. B. chronische Entzündungen oder DNA-Reperatur. Nichtsdestotrotz korreliert ein hoher Energieoutput und eine hohe Aktivität des Energiestoffwechsels bei Säugetieren invers mit Langlebigkeit.

  • Ab 35, 40 wartet außerdem ein besonders heimtückischer Fiesling auf uns: Die Sarkopenie! Wenn dann noch gleichzeitig das Hüftgold runter soll, empfand ich – Anfang 50 – es bislang als schwierig, die richtige Dosierung des Eiweißes zu finden.

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