zucker metabolische flexibilität

Zucker und metabolische Flexibilität

Metabolische Flexibilität ist ein wunderschöner und vielleicht der einzige Begriff, den man sich im Zusammenhang mit Stoffwechselgesundheit wirklich merken sollte. Thema im aktuellen Instagrambeitrag.

Das ist metabolische Flexibilität

Metabolische Flexibilität lässt sich vereinfachen in „Stoffwechselflexibilität“ – also die „Beweglichkeit“ des Energiestoffwechsels. Wenn der Energiestoffwechsel schön beweglich ist, sind wir sehr wahrscheinlich stoffwechselgesund.

Hier vereinen sich also weitere Konzepte, z. B. Insulinwirkung (Insulinsensitivität) bzw. das Gegenteil, die Insulinresistenz, aber auch der Randle-Zyklus und so weiter. Bottom-Line: Wer insulinresistent ist, kann nicht metabolisch flexibel sein. 

Das Konzept an sich ist – denke ich – auch relativ einfach zu verstehen. Kurz:

Metabolische Flexibilität heißt, du verbrennst genau das, was du isst. 

  • Wenn wir in einer Mahlzeit jetzt also viele Kohlenhydrate essen, fahren die Zellen – schön dehnbar, also flexibel –, ihre Kohlenhydratverbrennung hoch.
  • Wenn wir gerade nur Eier mit Speck frühstücken, fahren die Zellen – hoffentlich – ihre Fettoxidation hoch.
  • Wenn wir eine gemischte Mahlzeit essen … verbrennen wir genau die Fett-KH-Ratio, die wir zuführen.

Das lässt sich in meiner Lieblingsarbeit so darstellen:

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Metabolische Flexibilität ist wie ein Blasebalg, der sich einmal komplett füllt (= sehr hohe KH-Oxidation) und wieder komplett entleert (= sehr hohe Fettoxidation). 
  • Bei Gesunden: Wenn wir gerade viele Kohlenhydrate essen, steigt die KH-Oxidation an – das lässt sich z. B. mit dem respiratorischen Quotient (RQ) messen, der dann in Richtung 1 steigt. In der Nacht oxidieren wir vornehmlich Fette, dort fällt der RQ Richtung 0,7.

Bei Stoffwechselgesunden haben eine Art vertikale (hoch, runter) Schlangenlinie (s. Abb) 

  • Bei metabolisch Kranken: Essen wir Kohlenhydrate, steigt die KH-Oxidation nicht stark an – der RQ steigt kaum. Aber umgekehrt sinkt er auch kaum, wenn wir vornehmlich Fette anbieten, z. B. in der Nacht.

→ Bei Stoffwechselkranken haben wir eine Art horizontale (waagrechte) Schlangenlinie

Die Autoren fassen zusammen:

Im Gegensatz dazu werden mit Fettleibigkeit zusammenhängende Stoffwechselerkrankungen zunehmend als Krankheit der metabolischen Inflexibilität erkannt, bei denen eine Nährstoffüberfrachtung und eine erhöhte Substratkonkurrenz zu mitochondrialer Unentschlossenheit, gestörtem Substratwechsel und Energiedysregulation führen.

Passt perfekt: Die Energiegewinnung bei stoffwechselkranken Zellen wird unbeweglich. Ursache sei, wie so oft, im Wesentlichen Nährstoffüberladung – je mehr Energie wir auf den Hüften haben, umso mehr schwimmt halt auch im Blut … umso „verwirrter“ sind unsere Mitochondrien.

Zucker begünstigt metabolische Inflexibilität

Doch wie so oft ist ein bisschen unklar, was zuerst kam: Das Huhn oder das Ei. Gab es also zuerst Störungen auf Mitochondrienebene und dann wurden wir stoffwechselkrank und dick. Oder verwirren wir das Mitochondrium, weil wir generell zu viel essen.

Lange Zeit hat die Wissenschaft natürlich gedacht, dass wir schlicht zu viel essen. Und ja, das spielt in jedem Kontext eine Rolle. Die Frage ist nur, warum die Kalorienzufuhr seit vielen Jahrzehnten stetig steigt und letztlich Öl ins Feuer der metabolischen Inflexibilität kippt.

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Täglich konsumierte Kalorien in den USA zwischen 1961 und 2013: Wir essen immer mehr – aber warum? Ähnlich sieht es leider in der EU aus. 

Mittlerweile wissen wir: Moderne Ernährungen enthalten „Zauberzutaten“, die uns stoffwechselkrank machen. Ein Bildchen, das sich in einem Preprint aus dem Hause renommierter Stoffwechselforscher findet, zeigt viel Wahrheit.

Mischt man Tierchen Zucker ins Trinkwasser, passiert mit dem Energiestoffwechsel nämlich folgendes:

metabolische flexibilität und zucker

Was gut zu sehen ist: Wenig Datenpunkte in den Zonen der metabolischen Flexibilität und viele Datenpunkte in der Zone der metabolischen Inflexibilität. Es zeigen sich also „horizontale“ Schlangenlinie (siehe oben). Kurzum: Der Energiestoffwechsel der Tiere schmiert ab, wenn sie Zuckerwasser trinken müssen.

Genau genommen sehen Kenner hier noch mehr Unschönes: Denn wenn die Tiere Kohlenhydrate essen, steigt der RQ sogar über 1 an, was dafür spricht, dass Tiere sehr viel stärker Fette aus Kohlenhydraten bilden (De-novo-Lipogenese). Doppeltdumm.

Stärke macht nicht stoffwechselkrank

Die Forscher haben natürlich auch den Gegenversuch gemacht. Sie konnten zeigen, dass Tiere schön stoffwechselgesund bleiben, wenn sie z. B. ganz normale Stärke zu fressen bekommen. Also deine Kartoffel, dein Reis, dein Gemüse. Das macht – wie oft dargelegtnicht stoffwechselkrank.

metabolische flexibilität gesunde tiere

Hier liegen die Datenpunkte … entweder im Bereich von 1 (hohe Kohlenhydratoxidation) – wenn sie gerade gegessen haben – oder im Bereich von 0,7 (hohe Fettoxidation) – wenn sie schlafen. Es zeigt sich also ein ganz robustes „Switching“ zwischen Kohlenhydrat- und Fettoxidation – dazwischen liegt der markante vertikale S-Verlauf.

Konstatieren wir: Während Zuckerwasser den Energiestoffwechsel auf Ebene des Mitochondriums stört und dadurch metabolische Inflexibilität begünstigt, bleibt die metabolische Flexibilität generell erhalten, wenn wir Stärke essen.

Die Art der Kalorien entscheidet sehr wohl

Und genau das ist der Punkt, auf den ich immer wieder hinweisen möchte: Ja, viele Kalorien im System machen stoffwechselkrank („top down“).

Aber auch das falsche Essen, die falschen „Frankensteinzutaten“ im modernen Essen stören den Energiestoffwechsel, was als Folge Insulinresistenz, Übergewicht und Co. begünstigt („bottom up“).

Und genau das ist der Grund, warum solche irrwitzigen Ideen wie „If It Fits Your Macros“ einfach nicht funktionieren können. Es macht aus Stoffwechselsicht einen erheblichen Unterschied ob du 500 Kalorien aus Chips und Cola beziehst … oder eben aus Kartoffeln, Olivenöl und Wasser oder Grüntee.

Der Hintergrund dazu ist nicht per se, dass Makros nicht zählen. Natürlich zählen Kalorien irgendwie. Aber wir leben in einem dynamischen System, das sich wie folgt beschreiben lässt:

Das, was du jetzt isst, bestimmt das, was du als nächstes (nicht) isst. 

Daher darf man nicht immer nur über Feedback sprechen. Man muss auch ein zweites biologisches Konzept verstehen, nämlich Feedforward: Wer jetzt eine gute Mahlzeit zuführt, die metabolische Flexibilität begünstigt, wird über ein sehr viel besseres Nutrientsensing bei der nächsten Mahlzeit verfügen.

Ganz einfach ausgedrückt: Wenn du jetzt ordentlich isst, hast du vielleicht weniger Hunger oder triffst genauere Entscheidungen mit Blick auf das, was deine Zellen, was dein Körper bei der nächsten Mahlzeit gerade haben möchten – und das hält freilich gesund.

Die nächste Generation: Noch kränker?

Und genau so lässt sich das Mismatch erklären zwischen dem, was dein Körper will und dem, was du isst und womit du ihn am Ende des Tages krank isst. Denn, den Eingangssatz, der „metabolische Flexibilität“ erklärt, lässt sich natürlich auch umgekehrt formulieren:

Je genauer dein Körper dir signalisieren kann, was er will – s. g. Nutrientsensing –, umso gesünder isst du. 

Stoffwechselentgleisung ist daher ein Mismatch zwischen Nahrungszufuhr und -bedarf bzw. -verwertung. Zucker ist eine Komponente in der Nahrung, die dieses Mismatch entscheidend begünstigt und das Nutrientsensing so stören kann, dass du dich krank isst.

Noch als ich Kind war, wusste jeder: Zucker nur in Maßen – auch aus Fruchtsäften. Das war schlicht unter gesunder Menschenverstand verbucht. Süßigkeiten gab’s bei Oma – oder heimlich aus dem Schrank, wenn Mama und Papa mal weg waren. Wir alle haben unsere Ärsche bewegt, Konsolen, PCs, Smartphones und Co. gab es sowieso kaum oder gar nicht.

Bei vielen Kindern heutzutage kommt Zucker ubiquitär vor. Vielen Eltern mangelt es trotz den vielfältigen Angeboten in den sozialen Medien und Co. an Ernährungsbildung und … leider auch am gesunden Menschenverstand. Die wissen einfach weder, wo Zucker überhaupt drin ist … noch wissen die, was sie damit ihren Kindern antun.

Wir züchten uns schon unsere Kinder stoffwechselkrank.

 

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

32 comments On Zucker und metabolische Flexibilität

  • Hi Chris,
    inwieweit spielen hier Obst (als ganze Frucht) und Obstsäfte sowie Gemüsesäfte eine Rolle?

    • Ich wäre recht froh und dankbar für deine Antwort.
      VG Melanie

    • Wie oft haben wir darüber schon gesprochen?

      • Ich weiß es nicht genau, bestimmt einige Male schon. Vielleicht brauch ich einfach ab und zu immer wieder „Nachhilfe“, bis es irgendwann hoffentlich (!!!!) so weit gesickert ist, dass ich ggf. aufkommende Unsicherheiten selbst in Schach halten kann.

      • Möchte noch ergänzen:
        Bitte sieh es als Kompliment. Deine Meinung, deinen Zuspruch, deine Worte schätze ich einfach sehr! Das hat (für mich) häufig ganz andere Gewichtung als wenn es irgendwer anderer sagen würde.
        VG Melanie

        • Hi Melanie,
          ja ich weiß das ja auch zu schätzen. Aber es ist ja auch so, dass wir schon ganz oft Themen besprochen haben, die halt in verschiedenen „Varianten“ immer mal wieder hier im Blog landen und du solltest dich, auch wie oft angemerkt, nicht verunsichern lassen! Du weißt doch z. B. mittlerweile, dass wir Früchte und freien Zucker deutlich unterscheiden.
          Beste Grüße

          • Danke, Chris! Ja, du hast sehr Recht, schon mehrmals besprochen, schon häufig angemerkt, sozusagen immer in verschiedenen „Farben“.

            Dennoch sind deine JETZIGEN WORTE sehr viel wert! (für mich)

            Stimmt, mittlerweile weiß ich, dass freier Zucker ganz anders „wirkt“ als Früchte.

            Vielen Dank!

  • So interessant wieder! Das Thema mit dem Nutrientsensing merke ich bei mir ganz extrem. Ich ernähre mich grundsätzlich nach euren Maßgaben grundsolide mit Ausnahmen, aber immer wieder schleicht sich mal eine Woche ein, manchmal reicht auch ein Wochenende, in dem man sich wieder mehr von dem „Müll“ gönnt, wie wir oft sagen. Und danach ist es jedes Mal wieder deutlich schwerer, mit dem Müllessen wieder aufzuhören!

    Hat man es dann hingegen wieder geschafft, ist es uns ein Leichtes, den Müll rauszulassen und anständig zu essen. Zucker, Weizen und Fastfood sind manchmal mächtige Gegner, die wenn man es zulässt schnell großen Einfluss im Körper nehmen.

  • Hey Chris.

    vielen Dank für wieder mal einen tollen Artikrl.
    Ich bin eine übergewichtige Mutter von einem 3-jährigen Jungen, die genau weiß, was gut oder schlecht wäre. Ein Jahr, habe ich mein Kind komplett zuckerfrei ernährt. Dann kam der Knick über die Großeltern. Und leider, ist der Knick zur Sollbruchstelle geworden.

    Seit der festen Nahrung isst mein Kind kein Gemüse mehr. Durch meine Krankenakte + mangelnder Unterstützung durch Familie sind meine Nerven auch nur bedingt reizbar

    Ich würde meinen Sohn so gerne wieder von den Süßigkeiten weg bringen, schaffe es aber nicht. Weil mir die Kraft fehlt. So gerne wäre ich selbst wieder metabolisch gesund. Auch da fehlt mir die Kraft der Umsetzung. Hashimoto hat mir 30 Kilo mitgebracht und ich wurde jahrelang von den Ärzten nicht ernst genommen – immer noch nicht, weil mir keiner hilft, die Kilos zu verlieren. Ehrlich gesagt traue ich auch keinem Arzt oder Ernährungsberater, der von der Kasse bezahlt wird.

    Allein schon das Ganze Traubenzucker-Verteile in Arzt und Apotheke ist furchtbar. Die halten es dem Kind vor die Nase und fragen mich dann, ob er was Süßes darf.

    Was ich nur sagen will, die Gesellschaft und Politik macht es uns echt schwer. Ich bin zumindest froh, dass bei uns die „gesunden“ Snacks immerhin noch als Süßigkeiten zählen und nicht als Apfelersatz dienen. Achja, Apfel ist auch inzwischen das einzige Obst, was der Kleine isst.
    Im Prinzip isst er genau das, was gegen eure Ernährung geht.

    Falls es von euch konkrete Tipps zur Entwöhnung für den kleinen gibt oder einen guten Einstieg auch bei schwachen Nerven für mich, freue ich mich sehr.

    Ihr seid fast die einzigen, denen ich in Sachen Gesundheit vertraue. Danke für eure Arbeit ☺️

    • Ich würde dir mal auf instagram „kamilakocht“ empfehlen. Ihren Sprachstil muss man mögen, aber da ist ne Menge gutes Zeug dabei. Es geht bei ihr auch viel darum, dass ihre Kinder kein oder kaum Brot essen, brotlose Brotdosen haben und allgemein eigentlich fast alles essen, was gesund ist. Dass ein Kind oder Erwachsener manche Nahrungsmittel nicht mag, ist natürlich normal.

      Aber alles andere ist wahrscheinlich eine Sache der Konsequenz. Kamila ist da, wenn ich mich recht erinnere, hart: Will das Kind nicht essen, was auf den Tisch kommt, muss es halt ohne Mahlzeit zu Bett. Das klingt zwar hart und den meisten Eltern wird diese Konsequenz auch schwer fallen, aber ich glaube man kann sein Kind ohne Quengelei und Ärger nicht wirklich umgewöhnen.

      Der Umstieg von einer Ernährung basierend auf ungesunden Leckereien hin zu einer ausgewogeneren Ernährung wird vermutlich fast zwangsweise unangenehm, aber das schaffst du bestimmt. Der Anfang ist schwer, doch dann wird es zum Selbstläufer.

    • Hi Judith.
      Danke für deine Nachricht. Ja, das mit Kindern in dem Alter kann ultrakompliziert sein/werden. Ich wäre weder zu mir selbst noch zum Kleinen zu strikt/zu streng. Du solltest dir selbst aber auch dem Kleinen „niedrigschwellige Angebote“ machen, nicht in „alles oder nichts“ denken. Gesunde Gewohnheiten zu etablieren würde ich z. B. über den eigenen Gewichtsverlust stellen. Im Endeffekt geht es ja auch nur, wenn du ein gutes Vorbild bist, egal ob du dann 30 kg mehr oder weniger wiegst. Du solltest aber, wie gesagt, auch nicht zu streng zu dir selbst sein. Gesunde Ernährung sollte keine Kasteiiung und kein Extrem sein. Ich würde allgemein mal die hiesige Weizenmast senken, vergleichsweise wenige Milchprodukte verfüttern oder nur solche, die das Kind sehr gerne isst und Industriezucker weitestgehend (!) aber nicht vollständig meiden. Um es nicht allzu kompliziert zu machen, würde ich im Alltag kleine Schritte machen und z. B. das morgendliche Brot (Brötchen oÄ) durch glutenfreie Varianten ersetzen und zeitgleich sollte sich doch noch ein weiteres Obst neben Apfel finden, was er mag, aktuell z. B. vielleicht Wassermelone? Du kannst ja auch Hafer-Bananen-Ei-Pancakes backen und so weiter. Wenn er z. B. kein Ei mag könntest du ihm so Eier „unterschmuggeln“ und ihn subtil an den Geschmack gewöhnen. Das wichtigste ist, dass du dich in der Mitte triffst und jetzt keinen „Paleo-Ansatz“ fahren willst, der nur noch Hack, Gemüse und Süßkartoffeln vorsieht. Und es braucht Zeit, um Gewohnheiten umzustellen.
      Beste Grüße und alles Gute euch (du schaffst das schon ;-)
      Chris

    • Hallo Judith,
      ich kann dich sehr verstehen, bin auch Mutter von 2 Kindern (jetzt erwachsen) und habe Hashimoto. Bei beiden Schwangerschaften habe ich 30 kg zugenommen, kenne auch Depressionen.
      Beide Male habe ich alles wieder verloren durch Low Carb/Keto-Ernährung und natürlich Sport! Fang erst mit Sport deiner Wahl an, bevor du irgendwelche Diät machst -geht auch zu Hause, wenn man es nicht mit anderen machen möchte, mit Online-Fitnesstudios, da gibt es ein paar gute, ich hatte Gymondo. Dann gewinnst du Selbstvertrauen nach ein paar Wochen und auch die Essensvorlieben ändern sich zum besseren und gesünderen von allein- viel Eiweiß ist wichtig! Dann kann man auch mit Diät einsteigen. Sport ist sehr gut für die Seele, du wirst es merken! Lass dein Söhnchen mitmachen, geht Fahrradfahren oder ähnliches. So bist du ein gutes Vorlbild für ihn, Kinder orientieren sich immer an den Eltern und machen alles nach.
      Später kann man irgendwann im Fitnesstudio mit Muskelaufbau und Cardio weitermachen.
      Bei seelischen Problemen nimm die Hilfe von Therapeuten in Anspruch, damit du wieder Antrieb bekommst! Lass Deine Nährstoffmängel checken, die man bei Hashimoto oft hat (Eisen+ Vit D+Omga 3+ Selen, zu niedriges fT3) und füll die auf. Wenn du eine Umwandlungsschwäche hast, hilft Thybon.
      So habe ich mich auch wieder „hingekriegt“ :)- Chris‘ Blog hat mir hierbei seeeeehr geholfen -Danke an Chris! Nebenbei sind meine Mädels auch zu Sportskanonen geworden, da sie „Mami immer toll fanden, wenn sie Sport macht“ ;)

      Bezüglich deines Sohnes- ich bin hier auch die harte Tour gefahren wie Marco N schreibt über „kamilakocht“. Es gab, was ich gekocht hatte – sonst Pech gehabt. Ich habe mir natürlich viel Mühe gegeben, leckeres und gesundes zu zaubern, denn ich liebe auch Kochen und Essen. Aber wenn sie dies nicht wollten- dann gab es nichts anderes.Und ich sage dir- wenn ein Mensch richtig, aber richtig Hunger hat, dann isst er alles! Aber wer hat in der westlichen Welt denn heutzutage noch richtig Hunger? Kinder ganz bestimmt nicht, es gibt immer ständig irgendwelche Snacks für sie. Lass ihn sich draußen austoben oder Sport machen – richtig hungrig werden – dann isst er alles! :)
      So- das waren meine Tipps – ich hoffe, irgendwas davon konnte dir helfen. LG Diana

  • Und die Stoffwechselkraken, metabolisch unflexiblen Menschen kommen irgendwann an die Regierung. Von dort schreiben sie dann vor, wie „gesunde „Ernährung“ auszusehen hat.

    • Ja 100 %. Das ist die Tragik in diesem Land. Das wird in Zukunft auch immer schlimmer werden, was man ja heutzutage schon sieht: Eine sich psychisch und körperlich krank fressende Gesellschaft sinniert im kranken Geiste über das, was gesund sein soll. Das klingt zwar polemisch und wie aus einer Dystopie, ist mittlerweile aber Realität.

      • Ich weiß nicht, obe ich hier daneben liege, aber aus meiner Umgebung nehme ich es so wahr, dass nicht so sehr die falsche Ernährung der Hauptgrund für die Entgleisung ist, sondern mehr der fatal zu geringe Bewegungsumfang der Leute. In meinem Umfeld hier auf dem Land sehe ich eher wenig Ernährungsunbilden. Mag sein, dass das in den Städten anders ist.
        Bestes Beispiel: Christine Thürmer. Was die während ihrer Touren so an Junk einwirft, würde bei einem Chouchpotato den Fassboden rausdrücken. Ich habe sie mal während eines Vortrages gefragt, ob sie mit NEM’s ergänzt. Antwort: Nö! Laut ihres Arztes wären wir Mitteleuropäer alle ausreichend versorgt. Räusper…

        • Na ja also … wir schauen uns ja immer deutliche Aspekte an. Wir schauen uns ja nicht an, was eine halbe Cola oder ein Cookie am Tag macht. Soll heißen, Stoffwechselentgleisung hier bei uns ist wie immer multifaktoriell. Natürlich hat ein Leistungssportler oder jemand, der sich extrem viel bewegt, einen ganz anderen Puffer. Aber erstens werden die meisten von uns dieses Bewegungspensum selbst bei regelmäßigem Sport nicht abrufen können. Zum anderen ist Sport auch kein Ventil oder Ausrede dafür, nur Junk zu essen. Du kannst ja bei Mark Sisson nachlesen, was passiert, wenn du exzessiv Sport machst und viel Junk isst. Du wirst vielleicht nicht fett, aber gesund bist du auch nicht. Zeitgleich sehen wir ja bei jungen Menschen und Kindern, die sich vergleichsweise viel bewegen (müssen), dass die heutige Ernährung sie trotzdem krank und faul macht. Wer zuhause viel Zuckerwasser (Limo) und Cookies essen darf, befeuert ja nicht gerade einen gesunden Körper und Bewegungsdrang. Das alles greift ineinander.
          Fakt ist, dass höchstens Leistungssport die negativen Effekte einer ungesunden Ernährung auf die Stoffwechselgesundheit abfedern kann, dafür aber sorgt, dass andere Aspekte der Gesundheit schlechter werden. Sport ist und wird kein Ventil für den „Druck“, den eine schlechte Ernährung generiert. Sport ist aber natürlich wesentlich, um gesund zu bleiben und einen gesunden Lebensstil abzurunden, weshalb Jack Lalanne ja auch immer von „König und Königin“ bei Sport und Ernährung sprach ;-) Allgemein sollte man JEDEN Artikel auf dieser Website immer so verstehen dass es ein Puzzleteil ist. Niemand würde behaupten, *alleine* XY entscheidet darüber, wie gesund oder ungesund du bist.
          BG
          Chris

    • The evil is always and everywhere! ;-)

  • Vielen herzlichen Dank für den tollen Artikel. Nicht nur inhaltlich, sondern auch rhetorisch eine wahre Freude zum Lesen.
    Meine Tochter (2. Klasse) hatte letzte Woche Ernährungkunde in der Schule (DGE-zertifizierte Lehrkraft) und kam mit folgendem neuen Wissen nach Hause: eine ganze Hand voll Süßigkeiten pro Tag ist ok & Nüsse und Olivenöl sind ungesund. Quasi eine kindgerechte DIY-Anleitung für zukünftige Gesundheitsprobleme. Das heißt, die Kinder bräuchten jetzt eigentlich Aufklärung über die Aufklärung. Vor diesem Hintergrund wird eure Arbeit nochmal ein Stück wertvoller und wichtiger! 🫶

    • Dein Feedback freut mich ungemein, herzlichen Dank!
      Also: Aktuell will die DGE ja ihre Ernährungsempfehlungen eben nicht mehr auf Basis von Erkenntnissen aus der Ernährungswissenschaft gestalten, sondern auch Thema Nachhaltigkeit mit einbeziehen. Heißt, die Empfehlungen werden auch in Zukunft immer abstruser, nicht besser. Eine DGE-Zertifizierung wird die Ernährungsbildung und -gestaltung vermutlich wesentlich verschlimmern.
      An deinem Beispiel sieht man ja das Problem: Gesunder Menschenverstand und einfachste Ernährungsbildung (Nüsse und Olivenöl = hochwertige Fette usw…) werden vermutlich zugunsten niederkomplexester Denkweise („Ein bisschen Zucker hat doch nicht viele Kalorien“) ersetzt. Das ist wirklich traurig und unfassbar.
      Beste Grüße
      Chris

  • Vielen Dank für den informativen Artikel! Gibt es eine Testmöglichkeit für die metabolische Flexibilität? Also eine für mich außerhalb einer Studie?
    Vielen Dank im Voraus

    • Meinst du jetzt Laborparameter oder im Alltag?
      Im Alltag: Du kannst ohne Probleme 4-5-6 Stunden mal ohne Essen auskommen (= gutes Switching in den Fettstoffwechsel) – morgens… ohne Stress! … wenig Hunger, auch ein gutes Zeichen für ein gutes Switching. Umgekehrt: Du kannst normale Mengen Kohlenhydrate (Reis, Kartoffeln und Co.) ohne exzessive Blutzuckeranstiege essen. (Bitte beachten: Wir sprechen jetzt nicht von irgendwelchen komischen Situationen, also z. B. Diäten, lange Phasen mit wenig Kalorien, oder Phasen mit zu vielen Kalorien oÄ, sondern im ganz normalen „Du“-Zustand.)
      Beim Arzt: Allen voran Nüchterninsulin.

  • Hammer Titelbild! Der Anblick lässt mich immer wieder erschaudern und füllt mein Herz mit Traurigkeit… :-(

    • Keine Sorge! Das ist Papst Leo X., den ich hier spaßeshalber als „übergewichtiges Kind“ eingesetzt habe. Das Bild ist ein bekanntes Meme. Also nicht ganz so ernst nehmen ;) und nicht traurig sein!!

  • Wieder einmal einfach nur Danke für diesen tollen Artikel. Ich sauge alles von Euch auf wie ein Schwamm :-)
    Und ich bin so froh, und fühl mich persönlich durch Eure Arbeiten und mein eigens Energielevel und Körpergefühl bestätigt, vor ein paar Jahren genau diesen, von Euch immer wieder angeregten Weg, eingeschlagen zu haben.
    Euch weiterhin viel Kraft und Energie für Eure nimmermüde Aufklärungsarbeit.

  • Wichtiger Artikel – ich bedanke mich bei dem Autor für das Heraussuchen solch simpler und doch interessanter Studien, sowie die Explizitheit der Darlegung. Wünsche dir mindestens 40 Millionen regelmäßige Leser – du hast dir deine Meriten echt längst erarbeitet, jetzt wird aber mal Zeit ganz groß rauszukommen! (Aber unsere Welt ist schon eine verrottete: Die McDonaldse und Burger Kingse werden selbst in kleinen Städten immer mehr, während das Steakhouse zumacht…und medial läuft es leider nicht anders). Bleib trotzdem dran, lass dich nicht entmutigen.

  • „Wir züchten uns schon unsere Kinder stoffwechselkrank.“
    Es ist sogar noch schlimmer. Stoffwechselkranke, übergewichtige, metabolisch unflexible Schwangere programmieren schon ihre (ungeborenen) Babys epigenetisch fehl. Die nächste Generation kommt schon stoffwechselkrank und übergewichtig zur Welt.

    Richtig blöd wird es dann, wenn Betroffene oder „Experten“ diese immer extremeren Stoffwechselentgleiungen durch immer extremere Ernährungsformen zu korrigieren versuchen. „Normal“ kann blad keiner mehr.
    Dabei wäre das eigentlich DER Ansatz, um unserer Pflegemisere zu begegnen. Mehr und bessere Gesundheit durch gesündere Ehrnährung (möglichst ohne längerfristige Extreme), mehr/ausreichend Bewegung/Sport (auch hier ohne gleich ins Extreme abzudriften) und mehr Menschen könnten gesünder und mit geringerem Pfelgebedarf alt werden…

  • „Wir züchten uns schon unsere Kinder stoffwechselkrank.“

    Kann ich nur bestätigen. Ich muss meine Kinder JEDEN Tag aktiv davor schützen mit Gummibärchen und anderem Süßkram zugeschüttet zu werden. Immer gibt es irgendwo was zu Naschen. Entweder von den Nachbarskindern, nach dem Fussballtraining, Geburtstagsfeiern in Kindergarten/Schule, und sogar als Belohnung im Unterricht wurden schon Gummibärchentüten verteilt…
    Mittlerweile ist die Ausnahme die Regel geworden. Als Ausnahme gehört es zum Kind sein sicherlich dazu.
    Ich bin froh, dass ich meine Jungs tatsächlich ein wenig sensibilisieren kann und dass sie von Mittag bis abends draußen rumtoben.

    • Hey Martin. Kann ich leider zu 100 % bestätigen. Es ist sehr sehr erschreckend, wie Kinder heutzutage essen (dürfen) – wie extrem aber auch Kindernahrungabteilungen in Drogeriemärkten mit zuckerreichen „gesunden Snacks“ vollgemüllt sind, ist wirklich erschreckend! Viel mehr als das eigentlich.

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