Tipp 2: Fokussiere Protein

Nachdem wir gelernt haben, dass wir nicht konstant essen müssen, auch nicht Protein, sollte man eine Sache jedoch betonen:

Wann immer du isst solltest du dich auf Protein fokussieren! 

Logischerweise sollten die Proteinmengen dann invers zur Mahlzeitenfrequenz zunehmen: Je weniger Mahlzeiten du isst, um so mehr Protein solltest du in den jeweiligen Mahlzeiten zu dir nehmen.

Ich rede deshalb nicht so oft über Protein, weil das mittlerweile Grundwissen ist und ich davon ausgehe, dass eh jeder Bescheid weißt.

Aber trotzdem:

  • Alle Tiere die high protein essen, essen deutlich weniger Kalorien – umgekehrt: Zu wenig Nahrungsprotein wird mit Kalorien in Form von Kohlenhydraten und Fett (über-)kompensiert.
  • Proteine bestehen aus Aminosäuren: Der Körper synthetisiert daraus die wichtigsten Substanzen, wenn es um die Zustände „Wach“, „Gut-gelaunt“ und „Dünn“ geht: Noradrenalin und Adrenalin. Mit einer high protein Ernährung können wir uns programmieren zu einem „lean phenotype“, einem dünnen Phänotyp.
  • Aminosäuren stimulieren den Aufbau und die Funktion des Immunsystems, was maßgeblich dazu beiträgt, die Entzündungsreaktionen im Körper zu regulieren. Entzündungen fördern direkt die Entwicklung einer Insulinresistenz!
  • Aus Aminosäuren entstehen alle, für den Energiestoffwechsel so wichtigen Substanzen: Derivate im Citrat-Zyklus, L-Carnitin, Kreatin etc.
  • Schweine, die „high protein“ essen müssen, haben deutlich weniger Körperfett, mehr Magermasse und bessere Blut-Lipide, kurz: Eine bessere metabolische Gesundheit.
  • Protein stimuliert die Thermogenese und ist – bezogen auf seinen Energiegehalt – der Makronährstoff, der am meisten Energie „verbraucht“ – 25-30% der gegessenen Kalorien werden direkt wieder „hergeschenkt“.

Die Liste ist wahrscheinlich endlos, aber die Sache wird klar: Kein anderer Makronährstoff „gibt“ uns so viel wie Protein, es ist biochemisch fast unmöglich daraus Fett zu synthetisieren und gleichzeitig gibt es uns die Rohstoffe, um unseren Körper effektiv zu modulieren.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

1 comments On Tipp 2: Fokussiere Protein

  • Wie viel % der zugeführten Kalorien sollten denn letztendlich aus Eiweiß kommen? 20–25 % oder eventuell noch mehr? Liebe Grüße, Melanie

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