Kohlenhydratarme Plätzchen

Orangenmakronen und Amaranthplätzchen – Low-Carb

Rezepte und Fotos: Copyright  Johanna Handschmann

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Diese Zutaten brauchen Sie für die Low-Carb Plätzchen

Um diese Low Carb Plätzchen backen zu können, brauchen Sie nur wenige Zutaten, die etwas anders sind als die gewohnten Backzutaten:

  • ein geeignetes Süßungsmittel, das den Insulinspiegel nicht bzw. kaum in die Höhe treibt und
  • anstelle von kohlenhydrathaltigen Getreidemehlen andere zum Backen geeignete Nuss-bzw. Samenmehle.

Einkauf

Erythrit und Kokosblütenzucker bekommt man in vielen Supermärkten, Biomärkten und im Internet, häufig auch schon in BIO Qualitäten. Diese Alternativprodukte sind zwar etwas teurer als normaler Zucker, aber dafür bringen Sie auch viele andere Vorteile.

Erythrit wird unter verschiedenen Handelsnamen angeboten, wie z.B. „Sukrin“, „Sucolin“, „Neue Süße“ oder auch in Kombinationen mit Stevia wie z.B. „Kristalline Streusüße“. Auf den Packungsangaben finden Sie dazu entsprechende Dosierungshinweise. Nach meinen Erfahrungen kann man die Mengen sogar noch etwas niedriger halten, und trotzdem wohlschmeckende Plätzchen herstellen. Erythrit ist kristallin wie Zucker. Puderzucker aus Erythrit kann man ganz einfach im Kleinmixer herstellen oder als Fertigprodukt kaufen.

Achtung: Zuckeralkohole sind unverträglich für manche Tiere (z.B. Hunde, Kaninchen und Ziegen), da diesen ein Leber-Enzym fehlt, um diese Zucker zu verstoffwechseln, daher bitte dem Hund keine Plätzchen geben!

Einkaufsmöglichkeiten Erythrit:

Einkaufsmöglichkeiten Kokosblütenzucker:

Süßkraft, Geschmack, Backverhalten

Die Süßkraft von Erythrit liegt etwas unter der des Kristallzuckers, sie beträgt im Vergleich zu Kristall-/Haushaltszucker etwa 70 %. Dies sollten Sie bedenken, wenn Sie eigene Rezepte damit zubereiten möchten und etwas mehr von diesem Süßungsmittel verwenden. Der Geschmack des Gebäcks ist bei Verwendung von Erythrit etwas „Kühl wirkend“ aber nur minimal, wie ich finde. Das Gebäck wird etwas weicher, als wenn es mit Kristallzucker zubereitet wird.

Der zweite in meinen Plätzchenrezepten verwendete Alternativzucker ist „Kokosblütenzucker„, den ich gerne für die Rezepte verwende, die etwas knuspriger werden sollen. Er ist inzwischen schon von vielen Anbietern in Supermärkten und im Internet erhältlich. Kokosblütenzucker hat einen niedrigeren GI (35) als andere Zucker (ca. 70). Mit diesem Wert liegt Kokosblütenzucker unter dem GI-Wert der meisten anderen Süßungsmittel. Kokosblütenzucker verwende ich sehr gerne dann, wenn ich beim Backen einen besonders milden und karamellartigen Geschmack erzielen möchte. Außerdem enthält er viele Nährstoffe und Mineralien, wie z.B. Kalium, Magnesium, Zink, Mangan, Kupfer, Bor und Eisen und ist eine natürliche Quelle für die Vitamine B1, B2, B3, B6 und C. Auch ein hoher antioxidativer Wert und der Gehalt an wichtigen Aminosäuren (bes. Glutamin) spricht für diesen Zucker.

Kokosblütenzucker enthält folgende Zuckerarten: etwa drei Viertel Saccharose, nur wenig Glukose und Fruktose. Daher ist er auch ideal für alle, die Fruktose nicht vertragen.

Der Preis für diesen besonderen Zucker ist etwas höher als bei den anderen alternativen Zuckerarten, dafür bietet er auch einige Mehrwerte. Sehen Sie diesen Zucker wie ein edles Gewürz an.

Die Gewinnung dieses Zuckers ist bei den meisten Anbietern nachhaltig und ökologisch. Achten Sie auf Bio-Qualität.

„Ersatz-Mehle“ für die LowCarb-Küche

Bei meinen LowCarb-Rezepten verwende ich als Getreide- bzw. Mehl-Ersatz kohlenhydratarme Zutaten, sogenannte „Protein-Mehle“ aus Nüssen oder Samen, wie z.B. „Mandelmehl“, „Mandel-Eiweiß-Mehl“ oder „Mandel-Proteinpulver“ das aus teilentölten Mandeln gewonnen wird.

Achtung: Beachten Sie, dass es für Nussmehle keine einheitlichen Bezeichnungen gibt. So wird z.B. im Handel „Mandelmehl“ angeboten, das können einfach gemahlene Mandeln sein oder auch ein Mandel-Proteinpulver. Daher die Inhaltsangabe der Packung kontrollieren, ob es sich um die eiweißreiche Variante oder um „gemahlene Mandeln“ handelt. Die Eiweißmehle enthalten zusätzlich noch reichlich Vitamine B2, B3, Vitamin E, Calcium und Magnesium.

Erhältlich in den Bio-Abteilungen der meisten Supermärkte und im Internet Fachhandel. Preisvergleich lohnt sich!

Mehl-Alternativen, die ich in meinen Buch-Rezepten verwendet habe:

tabelle-mehle-low-carb

Die o.g. Angaben beziehen sich auf die Herstellerangaben der von mir verwendeten Produkte. Sie können von Hersteller zu Hersteller leicht unterschiedlich sein.

Einkaufsmöglichkeiten Proteinmehle:

Allgemeine Hinweise zum Backen: 

Backöfen können unterschiedliche Temperatureinstellungen haben, daher bitte das Backergebnis immer noch zusätzlich beobachten.

Orangen-Makronen

Ein raffinierter Genuss und saftiger Geschmack durch die frisch pürierten Orangen. Zusätzlich enthalten diese Plätzchen eine gute Portion etherischer Zitrusöle und Hesperidin (Link zu Edubily) die u.a. gut für Haut und Gefäßgesundheit sind.

Nährwert Info:

Kohlenhydrate 12 %, Eiweiß 30 %, Fett 57 %


orangen-makronen

Vorbereitungszeit für Orangenpüree: 1 Stunde
Zubereitungszeit: 20 Minuten
Backzeit: 15-20 Minuten

Für etwa 50 Stück

Für die Orangenmasse:
1 kleine BIO-Orange mit dünner Schale und ohne Kerne (Navel)

  • Die Orange gründlich mit warmem Wasser abwaschen, in einen Topf geben, soviel Wasser einfüllen, dass die ganze Frucht bedeckt ist. Das Wasser zum Kochen bringen und die Orange 40- 50 Minuten kochen.
  • Die gekochte Orange aus dem Wasser nehmen und etwas abkühlen lassen. Die Frucht grob zerteilen, eventuell vorhandene Kerne entfernen, die Fruchtstücke in einen Mixbecher geben und mit Mixstab oder Mixer zu Püree zerkleinern.

2 Eier
70 g Erythrit

  • Eier mit 1-2 EL heißem Wasser in 1-2 Minuten schaumig rühren. Süßungsmittel dazugeben und 2-3 Minuten weiterschlagen, bis sich die Kristalle aufgelöst haben.

50 g geschälte Mandeln, fein gemahlen
50 g feine Kokosflocken
20 g Mandelmehl/Mandel-Proteinpulver
1 TL ( 5g ) Kokosmehl
1 TL abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone oder 1-2 Tropfen etherisches Zitronenöl

Etwa 100 g vorbereitete Orangenmasse

  • Gemahlene Mandeln mit Kokosflocken, Mandelmehl, Kokosmehl und Zitronenschale oder-öl vermischen und löffelweise unter die cremige Eimasse heben. 100 g des vorbereiteten Orangenpürees dazugeben.
  • Den Backofen auf 160 °C (Umluft 140 °C, Gas Stufe 1-2) einstellen und ein Backblech mit Backtrennpapier auslegen.
  • Mit 2 Teelöffeln kleine Häufchen mit 1 cm Abstand aufs Blech setzen. Die Makronenplätzchen auf der mittleren Schiene des Backofens 15-20 Minuten backen.

Zum Verzieren Schokoladenglasur:
50 g dunkle Schokoladenglasur

  • Im Wasserbad schmelzen lassen
  • Die Plätzchen mit der Glasur dekorativ verzieren, dafür die Glasur in einen festen Gefrierbeutel füllen, eine kleine Ecke abschneiden und die Masse vorsichtig in feinen Linien aufspritzen.

Tipp:

Sie können das Orangenpüree auch gut einen Tag vorher zubereiten, da es sich gut im Kühlschrank einige Tage hält. Man kann es auch sehr gut einfrieren. Wenn Sie gleich die doppelte Menge zubereiten, haben Sie auch gleich eine wunderbare schnelle Orangenkonfitüre, die Sie, je nach Süße der Früchte, gar nicht oder nur noch wenig süßen können.

Zartknusprige  Amaranth-Chia-Plätzchen

Ein „Last-minute“-Rezept für alle, die bisher noch nicht zum Backen gekommen sind!

Diese Plätzchen sind zartknusprig, immer schnell gemacht und passen auch besonders gut zu einem Eis-Dessert.

Nährwert Info:

Kohlenhydrate 25 % (niedriger GI), Eiweiß 17 %, Fett 57 %


Amaranth-Plätzchen

 

 

 

 

 

 

Zubereitungszeit: 15 Minuten
Backzeit: 15-20 Minuten

Für etwa 30 Stück

50 g Butter

  • In einem kleinen Topf die Butter zerlassen und leicht abkühlen lassen.

30 g (2-3 EL) Kokosblütenzucker
1 /2 TL gemahlene Vanille
30 g Mandelmehl/Mandel-Proteinpulver
30 g geschälte Mandeln, fein gemahlen
10 g Amaranth-Pops
10 g Chia-Samen
½ TL Backpulver
70 g Sahne

  • In einer kleinen Schüssel Süßungsmittel, Vanille, Mandelmehl, fein gemahlene Mandeln, Amaranth, Chia-Samen und Backpulver vermischen. Sahne und die zerlassene Butter dazugeben und alles zu einer geschmeidigen, relativ flüssigen Masse verrühren. Sollte die Masse zu fest sein, noch etwas Sahne dazugeben.
  • Den Backofen auf 180 (160 Grad Umluft, Gas Stufe 2-3) einstellen und ein Backblech mit Backtrennpapier auslegen.
  • Mit 2 Teelöffeln kleine Häufchen mit etwa 5 cm Abstand auf das Blech setzen und flachstreichen.
  • Die Plätzchen auf der mittleren Schiene im Backofen 15-20 Minuten backen, bis sie an den Rändern leicht gebräunt sind.
  • Die zarten Plätzchen auf dem Blech auskühlen lassen bis sie fest sind. Dann mit einer dünnen Palette abheben und in einer Dose aufbewahren.

Variante: Anstelle von Amaranth-Pops passen auch Kokosflocken.

Alle Plätzchenrezepte aus meinem aktuellen Mini-Rezeptbuch als Ebook und Taschenbuch.

Weitere Rezepte mit alternativen Süßungsmitteln in  meinem aktuellen Backbuch (Hardcover und ebook).

Angaben zur Autorin

Johanna Johanna Handschmann war Fachschulrätin und Dozentin für Ernährungslehre an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und Hauswirtschaftslehrerin. Sie hat in den letzten 30 Jahren mehr als 30 Kochbücher veröffentlicht.

Heute lebt sie am Bodensee und arbeitet als freie Autorin (z.B. für den Südwest/Bassermann Verlag). Sie ist Expertin für individuelle Ernährungssituationen wie z.B. Stoffwechseltyp-Ernährung, glutenfreie Ernährung, Low Carb und Rotationsdiät. Sie ist weiterhin Fachautorin für kreative Fleisch-, Fisch-, und Gemüseküche, vegetarische Ernährung, Vollwertkost, Trennkost.

 

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1 comments On Orangenmakronen und Amaranthplätzchen – Low-Carb

  • Danke für euer Rezept. Ein kleine Frage zu den Orangenmakronen habe ich noch:
    Bei der Zubereitung des Orangenpürrees, soll man da die gesamte Orange mit Schale pürieren?

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