PGC1alpha

Irisin

Irisin ist ein Myokin, also eine Substanz, die der Muskel produziert und ins Blut abgibt. Myokine machen die Kommunikation zwischen einzelnen Gewebetypen möglich.

Irgendwann stellte man erstaunt fest, dass Irisin eine große Rolle spielt hinsichtlich des Färbens deines Fettgewebes: Es macht weißes Fett einfach braun – und somit thermochemisch aktiv. Es verbrennt dann selbst Fett.

Zwei Jahre nach der Entdeckung von Irisin, spekulieren Forscher, dass dieses Myokin möglicherweise der Grund ist, warum Sport die Wahrscheinlichkeit senkt an Krebs zu erkranken.

  • Es hat eine anti-entzündliche Wirkung,
  • es stimuliert den programmierten Zelltod von Tumorzellen,
  • es steigert die Wirkung von herkömmlichen Krebs-Medikamenten, in dem es die kranken Zellen sensitiver dafür macht.

Das alles sorgt für…

Irisin significantly decreased cell number, migration and viability in malignant MDA-MB-231 cells, without affecting non-malignant MCF-10a cells.

Doch woher kommt das Irisin? Das habe ich hier schon mehrfach (!!!) erklärt, aber gerne noch einmal (für alle ‚Neulinge‘):

In this paper, we show that PGC1α stimulates the expression of several muscle gene-products that are potentially secreted, including Fndc5. The Fndc5 gene encodes a type I membrane protein that is processed proteolytically to form a new hormone secreted into blood, termed irisin.

Aaaaahja!! Wir erinnern uns: Irisin ist ein PGC1-alpha abhängiges Myokin!

Und was macht dieses PGC1-alpha sonst noch so?

PGC1α is induced in muscle by exercise and stimulates many of the best known beneficial effects of exercise in muscle: mitochondrial biogenesis, angiogenesis and fiber-type switching2. It also provides resistance to muscular dystrophy and denervation-linked muscular atrophy 3. The healthful benefits of elevated muscle expression of PGC1α may go beyond the muscle tissue itself. Transgenic mice with mildly elevated muscle PGC1α are resistance to age-related obesity and diabetes and have a prolonged life-span.

Jetzt wird klar, warum der Onkel, also ich, immer von PGC1-alpha und mitochondrialer Biogenese quatscht. PGC1-alpha ist der Master-Regulator hinsichtlich der Mitochondrien(neu)bildung, genannt mitochondriale Biogenese.

PGC1-alpha macht langlebig, wohl auch aufgrund der Neubildung von Mitochondrien.

Und nun: PGC1-alpha macht auch krebsfreier, in dem es die Bildung von Irisin stimuliert.

Es wäre also generell nicht ganz dumm zu wissen, wie man das alles macht, oder?

Gott sei Dank habe ich das alles zusammengefasst in meinem ersten Artikel auf Aesir Sports:

http://aesirsports.de/2014/09/leistungsfaehigkeit-einem-wort-mitochondrium/

Also wer jetzt nicht handelt, den kann ich absolut nicht verstehen – wirklich nicht!

Referenzen

Boström, Pontus et al. „A PGC1-[agr]-dependent myokine that drives brown-fat-like development of white fat and thermogenesis.“ Nature 481.7382 (2012): 463-468.

Gannon, Nicholas P et al. „Effects of the exercise‐inducible myokine irisin on malignant and non‐malignant breast epithelial cell behavior in vitro.“ International Journal of Cancer (2014).

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

1 comments On Irisin

  • Oben, im zweiten Zitat, lese ich „is processed proteolytically“ – also wieder: Nicht essen. Den Verdacht habe ich nun schon länger, daß eben der bei Traininerenden so schrecklich gefürchtete „Katabolismus“, z.B. nach mehr als 10 Stunden nicht essen, doch eigentlich ein hilfreicher Zustand ist, bei dem der Körper sich vorbereitet mit einer umso gesteigerten Sensitivität auf jeglichen anabolen Reiz, der ja i-wann kommen muss – philosophisch umkreise ich diese Thematik schon länger, nämlich daß die besten Möglichkeiten der Mensch aus sich herausholt, wenn er den Kontrast zwischen zwei Extremen möglichst hart und intensiv ausgestaltet. Wenn sich diese Effekte noch mit der täglich wiederkehrenden Wiederholung multiplizieren…

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