Vitamin D II

Was macht das Leben eigentlich lebenswert?

Für Tiere ist das ganz klar: Energy goes where dopamin flows. Besser: Energy goes where testosterone flows.

Dopamin überschüttet uns mit (Vor-)Freude, ist der bekannte Neurotransmitter. Ohne ihn macht das Leben nicht mehr so viel Sinn, kennen wir von der Stoffwechselerkrankung des Gehirn namens Depression.

Worum es im Leben eigentlich geht, das ist jedem Biologen klar: Fortpflanzung. Alles, was damit zu tun hat, macht Spaß. Muss so sein. Wenn die Natur für etwas gesorgt hat, dann dafür.

Vermittelt wird das Ganze durch Testosteron. Irgendwie sagenumwoben. Da sehen viele Menschen direkt Bilder vor ihrem inneren Auge… Bodybuilder, die aussehen wie Monster oder Frauen, die aussehen wie Männer.

Die Wahrheit ist eine ganz andere: Testosteron meint Antrieb, Stärke, weitermachen, wenn es (eigentlich) weh tut. Wenn sich ein Mann wie ein Babyhund fühlt, dann weiß er Bescheid. Also ein erwünschtes Hormon, wenn es um persönlichen und beruflichen Erfolg geht.

Testosteron meint auch Immunsystem, meint auch Blutbildung, meint auch Lust auf das Leben. Und das gilt nicht nur für den Mann, auch bei Frauen kann man das gute Hormon im Blut messen.

So und jetzt kommt eine Studie daher:

Serum Vitamin D korreliert positiv mit dem Testosteron-Wert. Urgs. Könnte auch ein Grund für die alljährliche Winterdepression sein.

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Es geht uns natürlich eher um das freie Testosteron. Wir sehen, dass zwischen 25 und 50 nmol/l eine klare positive Korrelation besteht. Ab höheren VitD-Werten erfolgt keine weitere Steigerung des T-Wertes.

Pilz et al. (2011) kamen zu ähnlichen Ergebnissen.

Und die Wissenschaftler haben bezüglich des Wirkmechanismus ihre Hypothese:

„…VD-Rezeptor knockout-Mäuse weisen Hypogonadimus auf…“, was letztendlich durch einen Testosteron-Mangel gekennzeichnet ist. Offensichtlich wirkt Vitamin D also auch in den Hoden!

Doch Vorsicht: Vitamin D alleine ist es freilich nicht. Wie immer.

Referenzen:

Nimptsch et al. “Association between plasma 25-OH Vitamin D and testosterone levels in men.” Clinical Endocrinology 77.1 (2012): 106-112.

Pilz et al. “Effects of vitamin D supplementation on testosterone levels in men.” Horm. Met. Research (2011).

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

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