Kohlenhydrate machen nicht Fett

Kohlenhydrate sind schuld – Wirklich? Wie die de novo lipogenese funktioniert

Im American Journal of Clinical Nutrition finden wir eine bzw. die wohl legendärste Arbeit, die es zum Thema Kohlenhydrate gibt. Jeder, der sich auskennt, hat sie schon einmal gesehen:

Glycogen storage capacity and de novo lipogenesis during massive carbohydrate overfeeding in man.

(Acheson et al., 1988)

Was wird da gemacht?

Man nimmt ein paar Menschen und macht die Glykogen-Speicher leer mit Hilfe einer No-Carb-Diät.

Danach werden die Subjekte gezwungen, sich massiv Kohlenhydrate einzuverleiben. Dies steigert man progressiv von isokalorisch zu einem massiven over-feeding.

Das heißt in Zahlen: Von 2000 kcal bis knapp 5000 kcal. Von 400 g Kohlenhydraten bis fast 1000 g Kohlenhydrate. Das entspricht ungefähr sieben Kilo gekochte Kartoffeln!

Fett und Protein bleiben niedrig und konstant, sodass tatsächlich nur Kohlenhydrate zählen.

Und dann schaut man, was passiert.

Nur mit Kohlenhydraten dick zu werden wird schwer

Da haben sich die Autoren eine Grafik ausgedacht, die nicht von vielen verstanden wird. Legen wir also los:

Die De-Novo-Lipogenese erklärt anhand einer Studie

Die gestrichelte Linie stellt den absoluten Kohlenhydrat-Konsum dar, der bei 50 g beginnt und rasch (4. Tag) auf 700 g (!) ansteigt. An Tag 4 können wir erkennen: Von den 700 g Kohlenhydraten werden 400 g oxidiert und 300 g eingelagert als Glykogen. Die Kohlenhydrat-Oxidation steigt bis Tag 5 auf fast 500 g pro Tag (!), das sind 2000 kcal Kohlenhydrate. Zwischen Tag 5 und Tag 8 finden wir nach wie vor eine Glykogen-Speicherung, die abnimmt von 150 g auf 50 g auf 0 g, wohingegen:

a) die Kohlenhydrat-Aufnahme weiter ansteigt auf bis zu knapp 1000 g

b) die De-Novo-Lipogenese progressiv zunimmt, wobei am Tag 5 von 800 g Kohlenhydraten, 100 g in die De-Novo-Lipogenese eingehen, 200 g als Glykogen gespeichert und 500 g oxidiert werden.

Ab Tag 8 und bei einem Konsum 900 g Kohlenhydraten (!), sind die Glykogen-Speicher letztendlich gefüllt und > 400 g Kohlenhydrate gehen in die De-Novo-Lipogenese ein, wo sie dem Fettaufbau dienen. Die andere Hälfte der 900 g Kohlenhydrate wird oxidiert.

Hab‘ keine Angst vor Kohlenhydraten

Nur jetzt kommt der springende Punkt, warum deine Angst vor Kohlenhydraten völlig unbegründet ist:

Ab Tag 4 des Experiments essen die Teilnehmer > 3500 kcal. Das heißt ungefähr 1000 kcal über Bedarf und Verbrauch. An Tag 5 gehen 100 g KH (von 800 g und 3500 kcal) in die De-Novo-Lipogenese ein, woraus 30 g Fett entstehen. Die maximale Rate von Fettaufbau wird bei 5000 kcal (!) und einem Konsum von fast 1000 g Kohlenhydraten erreicht, wo die Glykogen-Speicher längst abgesättigt waren. Dort wurde die Hälfte oxidiert (ca. 400-450 g) und die andere Hälfte genutzt, um Fett aufzubauen: 150 g aus 450 g Kohlenhydraten.

Noch einmal ganz langsam. Bei einem Konsum von 1000 g Kohlenhydraten und einer Kalorieneinnahme von 5000 kcal, werden 150 g Fett pro Tag gebildet.

Frage: Wann hast du das letzte Mal 5000 kcal gegessen?

Gedanke: Ein Kilo Kohlenhydrate! Und du hast Angst vor dem Apfel, weil nicht „No-Carb“?!

Häufige Fragen zur de-novo-Lipogenese

Was ist die de-novo-Lipogenese

Die De-novo-Lipogenese bezeichnet die Herstellung von Fett (Lipiden) aus Kohlenhydraten, Aminosäuren oder Ethanol im Körper. Die Synthese findet hauptsächlich in der Leber und im Körperfett statt.

De-novo-Lipogenese Definition

Vereinfach gesagt, bezeichnet die de-novo-Lipogenese die Umwandlung von Kohlenhydrate in Fett.

Wann werden Kohlenhydrate in Fett umgewandelt

Erst ab einem Kalorien-Überschuss von 1000 kcal pro Tag und einer Gesamtmenge von 800 g Kohlenhydraten (entspricht rund 40 Äpfel pro Tag) wurde in der oben genannten Studie eine nennenswerte Menge Kohlenhydrate in Fett umgewandelt.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

35 comments On Kohlenhydrate sind schuld – Wirklich? Wie die de novo lipogenese funktioniert

  • Aber ist eine Studie mir nur 3! Teilnehmer wirklich aussagekräftig für 8 Milliarden Menschen? Auch der Zeitraum von nur 12 Tagen ist doch viel zu kurz. Was passiert bei dauernden KH Überschuss nach 10 Jahren? Arbeitet die Bauchspeicheldrüse noch und produziert Insulin? Verfettet eventuell auch die Leber?

    Das Ergebnis von der Studie wäre ja schön. Aber da müssen schon einige Hundert Menschen auf 10 Jahre getestet werden, oder?

    • Hallo Hannes,
      lieber eine Studie mit 3 Menschen als gar keine. Solche mechanistischen Studien gibt es heutzutage einfach gar nicht mehr.
      Abgesehen davon:

      1. Glukose an sich ist kein gutes Substrat für die DNL (Glukose geht eher ins Glykogen), Fruktose ist hier entscheidend. Dazu empfehle ich den alten Vortrag von Prof. Lustig, den du hier findest: https://genetisches-maximum.de/kohlenhydrate/was-robert-lustig-wirklich-ueber-kohlenhydrate-sagte/
      2. Das Fettgewebe ist beim Menschen kaum aktiv, was DNL angeht. Die DNL passiert hauptsächlich in der Leber. Das ist gut untersucht bei Fettleber, wo ca. 25 % des Fettes aus der DNL kommt. Also gewiss nicht der überwiegende Teil. Mehr dazu hier: https://genetisches-maximum.de/fette/fettleber-heilen/
      3. Das eigentliche Problem, und da stimme ich teilweise zu, ist, dass hohe Mengen an *verarbeiteten* Kohlenhydrate prinzipiell die Fettverbrennung unterdrücken könnten via CHREBP: https://genetisches-maximum.de/ernaehrung/der-unbekannte-kohlenhydratschalter-chrebp/
      4. Das Problem bei den herkömmlichen Kohlenhydratquellen sind m. E. aber nicht die Kohlenhydrate an sich, sondern die Matrix des Lebensmittels, was sich auch dadurch deckt, dass es äußerst stoffwechselgesunde Populationen auf der Welt gibt, die sich vornehmlich von Glukose aus guten KH-Quellen ernähren. Mehr dazu hier: https://genetisches-maximum.de/ernaehrung/neues-altes-wissen-zu-gluten/
      5. Allgemein ist Zucker ziemlich problematisch, weil er im Gegensatz zu Stärke die metabolische Gesundheit crasht. Besser hier erklärt: https://genetisches-maximum.de/praevention/zucker-und-metabolische-flexibilitaet/

      Allgemein empfehle ich, sich immer erst in unsere Literatur einzuarbeiten, damit man einen Kontext von den Inhalten bekommt, die wir hier besprechen. Ansonsten wiederholen sich Diskussionen, die wir hier schon in endloser Zahl geführt haben. Fest steht jedenfalls: Stärke aus guten KH-Quellen ist eher kein Grund, warum Menschen dick und krank werden. Die Studien dazu gibt es mittlerweile zuhauf, s. Beiträge oben.

      • Oje…
        Sondennahrung aus Maltodextrin, pflanzlichen Ölen, Milcheiweiß und Sojaeiweiß.
        In der Nahrung viel Milchprodukte, Zucker und Gluten.
        Kaum Bewegung.
        Keine Sonne.

        Hilfe. :-( Ich kann nur hoffen, dass das alles in meinem Kontex anders zu bewerten ist.

        • Ich denke, das ist genau die richtige Kombination für dich. Daran ist nichts schlimm, vor allem nicht in deinem Kontext. Ich denke, es wäre ohnehin am besten, wenn du hier einfach mal ein Jahr oder zwei nicht liest, um wieder auf die Beine zu kommen. Ich will mir nicht vorwerfen müssen, dass du keinen Therapieerfolg hattest, weil du hier gelesen hast…

  • Hallo Chris,
    ja, die meisten verstehen dieses Experiment wirklich nicht. Sehr interessant für mich ist, dass aus 450 Gramm Kohlenhydraten lediglich 150 Gramm Körperfett gebildet werden. Aus einem Überschuss von ca. 1850 Kalorien werden lediglich ca. 1000 Kalorien in Körperfett umgewandelt. Das sind etwas mehr als die Hälfte der überschüssigen Kalorien! Und: aus 100 Gramm überschüssigen Kohlenhydraten werden gerade einmal 30 Gramm Körperfett gebildet – das sind gerade einmal 2/3 der überschüssigen Kalorien. Man könnte also 400 Kalorien Überschuss aus Kohlenhydraten beziehen, die man mit einer Stunde Gehen wieder wettmachen könnte. Oder: ich könnte 5000 Kalorien konsumieren, die 1000 Kalorien Fetteinlagerung durch ca. 1,5 Stunden relativ lockeres Ausdauertraining wieder ausbügeln und somit trotzdem mein Gewicht halten – nur als Beispiel. Finde diese kohlenhydratreiche Ernährungsweise sehr interessant, da ich die üblichen Kohlenhydratquellen wie Nudeln, Haferflocken, Reis, Kartoffeln… sehr gerne und auch in großer Menge esse. Zumal ich mit Kohlenhydraten am besten „funktioniere“ und die beste Leistung physisch wie psychisch erbringen kann. Leider höre ich aber auch immer, dass lediglich 20-25% der der überschüssigen Kohlenhydrate der DNL nicht zugeführt werden, also nicht wie in dem von dir gebrachten Experiment. Bin daher ein wenig unschlüssig, ob ich den Versuch einmal wagen sollte, meine momentane Kalorienzufuhr (3500 Kalorien), die größtenteils aus Kohlenhydraten (80/10/10) besteht, auf 5000 Kalorien zu erhöhen, da vom Hunger her schon noch Platz für zusätzliche 15000 Kalorien aus Kohlenhydraten vorhanden wäre…

    Gruß
    Horst

  • Noch einmal ganz langsam. Bei einem Konsum von 1000 g Kohlenhydraten und einer Kalorieneinnahme von 5000 kcal, werden 150 g Fett pro Tag gebildet. = 54 Kg Fett in einem Jahr zusätzlich auf den Knochen bei vermutlich 80kg Ausgangsgewicht.

    • Ja?!

    • Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber du scheinst mit deiner Aussage das Experiment nicht richtig verstanden zu haben, da du es nicht richtig interpretierst. Da die Teilnehmer einen Verbrauch von 2500 Kalorien haben, aber 5000 Kalorien konsumiert haben, wurden lediglich 150 Gramm Fett pro Tag gebildet. D.h., dass bei einem Kalorienüberschuss von 2500 Kalorien lediglich 1500 Kalorien in Körperfett umgewandelt wurden. Das entspricht einem Wert von 60%. 40% wurden also nicht, obwohl sie einen Überschuss darstellten, in Körperfett umgewandelt. Das finde ich schon ziemlich beachtlich.

      • Was ich noch nicht ganz verstehe: Was passiert mit den restlichen 40 %? Schließlich müssen die ja auch irgendwo landen bzw. gespeichert werden.

        • Denke, dass sie einfach als Wärme verpuffen. Wie bei Eiweiß: Dort wird auch ein recht großer Teil zur erhöhten Thermogenese genutzt…

  • Interessant für diese Studie wäre noch gewesen ob verschiedene Kohlenhydrate verschiedene raten an DNL verursachen.
    Nicht alle Kohlenhydrate werden gleich metabolisiert. Es gibt einen GEWALTIGEN unterschied ob man 7KG Kartoffeln zu sich nimmt ( Stärke ~ Glukose ) oder 1400g Zucker; 700g davon Fruktose, welche garantiert die Mitochondrien der Leber absolut überfordern wird und für fast 1:1 Umsetzung in Fett sorgt.
    Glukose wird nur zu 20% von der Leber aufgenommen. Fruktose zu 100%.
    Glukose wird als glykogen gespeichert, vom körper verbrannt und zum teil im citratzyklus in fett umgewandelt. Da überhaupt nur ein fünftel der aufgenommenen Glukose in der Leber ankommen und nur ein Teil davon in den Mitochondrien landet ist eine „geringe“ DNL nur logisch. Fruktose wird metabolisiert wie Ethanol (bis auf den ersten fementierungsschritt, der wird beim alkhohol vorher erledigt, der körper machts bei der fruktose selbst.. und man wird halt nicht betrunken, keine metabolisierung im Gehirn. Nur in der Leber.)

    Es ist kein guter Vergleich eine reine Glukosehaltige Ernährung + komplette Leerung des Glykogenspeichers als Grundlage dafür zu nehmen eine aussage über Kohlenhydrate allgemein in der Ernährung zu machen.
    Kartoffeln =! Linsen =! Saccharose =! Fruktosesirup =! Dextrose =! Ethanol usw usw… Alles wird unterschiedlich (schnell) metabolisiert.

  • Ich hab gut abgenommen mit einer Kombi aus intermittent fasting (hat dann wohl die Kohlenhydratspeicher entleert jeden Tag) und low fat.

  • Interessante Studie. Ich frage mich, ob die „novo lipogenese“ nur in Echtzeit (wie oben in der Grafik gezeigt) abläuft, oder ob es nicht möglich ist, dass diese für einige Tage anhält bzw. nachhallt. Also, dass auch die Tage danach noch Fettzellen gebildet werden?

    Grund für die Frage ist eine persönlich Beobachtung: ich selber stelle bei mir immer wieder fest, dass mein Körpergewicht noch bis 2 Wochen später auf ein „over-feeding“ (alle Makronährstoffe vertreten) reagiert. Wenn ich konsequent mehre Tage 1’000kcal mehr Energie zuführe, also ich normalerweise benötige, dann dauert es meistens 2-3 Tage, bis ich eine Zunahme meines Gewichts feststellen kann. Das Gewicht steigt aber in den folgenden Tagen weiter an, selbst wenn ich in dieser Zeit meinen täglichen Energiebedarf einhalte oder nur leicht übersteige (max. 200kcal). Spätestens nach 2 Wochen macht sich dann auch visuell deutlich bemerkbar, dass sich am Bauch einiges an Fett gebildet hat (die Hose wird eng).

    Bei einer Einschränkung der Kalorien über mehre Tage, mache ich genauso die Erfahrung, dass mein Körper mit Verzögerung auf den Abbau von Fettzellen reagiert. Wenn ich für eine Woche den täglichen Kalorienbedarf nicht decke, dann verliere ich in den ersten 3 Tage etwas Gewicht. Aber bis ich am Bauch eine sichtliche Abnahme meines Fettdepots feststellen kann, dauert es für gewöhnlich noch mindestens 1 zusätzliche Woche. Diese Aussagen kann ich natürlich nicht wissenschaftlich untermauern. Dennoch stellt sich die Frage, ob ein extremes „Over-Feeding“ oder eine strikte Kalorienrestriktion über mehre Tage den Hormonhauhalt dermassen verändern kann, dass sich eine Fettbildung (aber auch ein Fettabbau nicht nur in Echtzeit abläuft, sondern eben auch zeitlich verzögert?

  • N. Worm hat auf dem Kongress menschliche Medizin 2016 die De Novo Lipogenese eindrucksvoll erläutert. Prof. Pudel hat Recht: man kann bis 500g Kohlenhydrate bedenkenloss essen: erst danach wandelt der Körper die ankommenden KH in Fett um. Was man erst später bewies: das gilt für gesunde, also insulinsensitive Menschen. Solche mit Insulinresistenz lagern 3-4 mal soviel Fett ein. Das lässt sich gut an Blutzucker und Insulinspiegeln im Blut messen nach Einnahme von 75g Glukose.

  • Naja. Isokalorische Ernährung? Die vegan auch durchaus einfacher sein kann wenn man tierische Produkte mit hoher Energiedichte weglässt und zudem high carb low fat praktiziert.

  • Als High Carb Veganer besteht meine Ernährung aus 70% bis 80% Kohlenhydrate bei ausreichender Kalorienzufuhr. Wenn die De Novo Lipogenese tatsächlich in irgendeiner Form relevant wäre, hätte ich wohl keinen BMI 20, da die Massen an Kohlenhydrate ja in Fett umgewandelt werden müssten. Vielleicht können mir mal die Kritiker an diesen Artikel bzw. die Low Carber erklären, warum ich und eigentlich alle Veganer schlank und nicht dick sind.

  • Vorsicht! Durch die Überflutung der Leber mit Glucose lagert die Leber Fett ein; so wie bei der übermäßigen Einnahme von Fructose und Alkohol. Daraus resultiert eine Fettleber (NAFLD) . Das wiederum führt zur Insulinresistenz und zu einem anfangs wenig und mit den Jahren immer stärker überhöhten Insulinspiegel. Der Überhöhte Insulinspielgel führt zu Übergewicht. Später kann es sogar zu Diabetes führen.

  • Vorneweg: Es ist alles komplett richtig, was du, Chris, geschrieben hast zu der Studie. Nur: Die Formulierung ist anscheinend für manche so irreführend, dass sie komplett falsche Schlüsse ziehen.

    Denn was die Studie zeigt, ist:
    1. Ein Überschuss an Kalorien durch KH führt zu Fetteinlagerung.
    2. Die Größe der Fetteinlagerung steigt praktisch linear mit der Größe des Überschusses.
    3. Der Wirkungsgrad der Umwandlung KH –> Fett ist sehr hoch, ca. 75-80%.

    Die Studie bestätigt also nichts anderes, als was durch viele andere danach bestätigt wurde: Die Kalorienbilanz ist entscheidend. Weder sind KH besonders „böse“ Dickmacher, noch besonders „gute“ Schlankhalter. Sie verhalten sich exakt so, wie man es aufgrund ihres Kaloriengehaltes erwarten würde: 4kcal/g.

    • Ja, beim Kohlenhydrat-Thema schalten die Köpfe bisweilen ab :-)

      Nein, Spaß – ja, du hast natürlich recht und danke nochmal für die gute Zusammenfassung deinerseits.

  • Chris, ich hab ’ne Idee, um das unten schon mehrfach auf deinem Blog vorgekommene Problem der unsachlichen bzw. unproduktiven Kommentatoren zu beseitigen:

    Es mag vielleicht ein wenig mehr Arbeit für dich darstellen, aber im Endeffekt würden alle davon profitieren und der Eine oder Andere könnte dann hoffentlich feststellen, dass er dem Dunning-Kruger-Effekt auf den Leim gegangen ist.

    Wie wäre es, wenn du unter jeden hinreichend komplexen Artikel eine Art Quiz bzw. Multiple-Choice-Test integrierst, der als Voraussetzung gilt für die Möglichkeit ebenjenen Artikel zu kommentieren.

    So würdest du (in der Theorie) automatisch die Spreu vom Weizen trennen und so die Wahrscheinlichkeit senken, dich mit unproduktiven Kommentaren auseinandersetzen zu müssen, die sowieso zu nichts führen und gleichzeitig würden Leute wie ich vor diesem Nonsens bewahrt werden, was zu einer größeren Motivation führt, sich die Kommentare unter den jeweiligen Artikeln durchzulesen.

  • Nochmal zur Erinnerung, obwohl ich ich nicht ständig selbst zitieren möchte. Ich kommentierte Deinen Beitrag emotional neutral. Darauf unterstelltest Du mir (so habe ich es empfunden), dass ich womöglich die Grafik gar nicht angesehen habe(?), wohl überhaupt irgendetwas von der Arbeit verstanden hätte(?) oder wohl direkt wieder auf alte Glaubenssätze zurückgegriffen hätte(?). Und so lasse ich nicht mit mir umgehen – auch nicht von Dir. Das hat was mit Respekt und Höflichkeit zu tun und lässt sich nach meinem Empfinden auch nicht mit irgendeinem bestimmten Schreibstil begründen, der provozieren soll. Ich überlasse Dir aber jetzt gern die Genugtuung des letzten Wortes in dieser Sache. Dir auch schönen Tag noch.

  • Lieber Chris, hier hast Du über mich geredet: „Das sieht in deiner Welt vielleicht so aus, weil du dich mit Sicherheit
    in einer bewegst, die deine Gedanken nicht infrage stellt“. Nur so zur Erinnerung …
    Aber Du hast Recht, so eine Diskussion bringt nichts. Alles ist gut.

  • Chris, ich verstehe nicht, warum Du nicht damit umgehen kannst, wenn mal jemand auf Dinge hinweist, die nicht Deiner Meinung entsprechen und dann so aggressiv und arrogant reagierst. Ich lese Deine Beiträge, weil diese sehr viele interessante Fakten und Ideen enthalten. Das muss nicht automatisch heißen, dass ich immer und mit Allem was Du schreibst 100%ig übereinstimme. Deshalb habe ich aber trotzdem das Recht, dies zu lesen und das lasse ich mir auch ganz bestimmt nicht von Dir verbieten. Auch wenn ich Dir nicht mit meiner eigenen Meinung nach dem Mund rede. Brauchst Du denn 100% Abnicker Deiner Aussagen, um Dich gut zu fühlen? Das wäre aber traurig! Woher kennst Du denn „meine Welt“? Von den paar Zeilen hier? Oder bist Du auch noch Hellseher? Ziemlich anmaßend diese voreiligen Schlüsse von Dir. Es ist doch mir egal ,wieviele Leute noch auf Deiner Seite stehen. Geht es denn hier um sachliche Diskussion oder um Mehrheiten? Nach der Devise: „Ich hab aber mehr Recht als Du“. Das ist Kindergartenniveau. Das erinnert mich an einen meiner „Lieblingssprüche“, wenn man sich mal irgendwo beschwert: „Da sind Sie aber der Erste, der … „. Die obige Grafik zeigt auch nur, dass die Probanden 500g KH oxidieren ÜBER EINEN ZEITRAUM VON 10 TAGEN – mehr nicht. Und wie schon gesagt, das was Du als Erkenntnisse der Wissenschaftler anführst, ist schon lange bekannt und nicht auf Deinem Mist gewachsen. Also solltest Du auch nicht die Lorbeeren dafür einstreichen, weil Du eine Grafik kopiert hast.

    • Welche Lorbeeren?

      Natürlich ist diese Studie nicht „die einzige Wahrheit“. Das habe ich auch nicht ein einziges Mal gesagt.

      Aber ich würde die Thematik nicht wie oben darstellen, wenn es nicht Konsens wäre, dass man sehr wohl – ohne fett und krank zu werden – 400-500 g Kohlenhydrate am Tag oxidieren kann. Zum Abdecken des Energiebedarfes.

      Ob man das dann tut, steht auf einem anderen Stern.

      Du unterstellst mir, ich sei „immer der Einzige, der Recht hat“ – darauf hin habe ich geantwortet, dass viele Leute das auch so sehen. Nicht nur ich.

      Ich wüsste nicht, wo ich über dich als Person geredet habe.

      Ich werde an dieser Stelle auch nicht weiter mit dir diskutieren. Jeder bleibt einfach überzeugt von seiner ganz eigenen Wahrheit – und alles ist gut.

  • Hallo Chris, schön dass Du immer der Einzige bist, der Recht hat. Alle anderen sind dumm oder unfähig. Ziemlich arrogant für meinen Geschmack. Fakt ist, dass die Ausrichtung der Studie nicht sonderlich massentauglich ist. Und für die Leute, auf die das hier zutrifft, wussten wir die Studienergebnisse schon lange. Kein Grund, so aggressiv zu reagieren, wenn mal jemand auf Dinge hinweist, die vielleicht nicht in Dein Denkmuster passen – Mister Allwissend!!!

    • Michael,

      wieso liest du dann hier?

      Um mich von deiner „Meinung“ zu überzeugen?

      Ich bin nicht der einzige, der diese Position vertritt. Das sieht in deiner Welt vielleicht so aus, weil du dich mit Sicherheit in einer bewegst, die deine Gedanken nicht infrage stellt.

      Das ist okay.

      Allerdings solltest du wissen, dass es etliche Menschen gibt, die das 1:1 so sehen wie ich. Tatsächlich ist in der Wissenschaft (nicht in Low-Carb-Gruppen) klar, dass die DNL bei Normalmenschen nicht nennenswert vorhanden ist.

      Darüber hinaus wissen Wissenschaftler, dass Körperzellen ihren Energiebedarf auch mit Kohlenhydraten decken können.

      Daher kann man in der obigen Grafik wunderbar erkennen, dass die Probanden 500 g Kohlenhydrate oxidieren.

      Oxidieren, nicht speichern.

      Gleichzeitig werden natürlich keine oder sehr viel weniger Fette oxidiert.

      Fakt ist: Den Energiebedarf kann man auch aus Kohlenhydraten decken.

      Und das ist der springende Punkt, den die vielen Low-Carb-Anhänger, nicht verstehen (wollen).

      Im Gegenzug kann ich nicht verstehen, wie man dann auf sachlicher und wissenschaftlicher Ebene diskutieren will – wenn man die einfachsten Basics nicht kennt oder ignoriert.

      Nicht jeder ist insulinresistent.

  • @Michael Reymann: Richtig, die sind ja alle mit leeren KH-Speichern in die Studie gestartet.

    Interessant wäre also die Frage, wie sich ein Carb-Overfeeding auswirkt, wenn die Speicher eben NICHT regelmäßig vollständig entleert werden.

    Nehmen wir an ein Athlet trainiert einen 4er Split an 5 Tagen die Woche und isst deswegen „nur“ 500-600g („nur“ im Vergleich zu den 1000g aus der Studie) Carbs am Tag. Da werden die Speicher nach ner Zeit auch überfüllt sein und die DNL wird einsetzen. Interessant wäre also, wann dieser Athlet spätestens eine kurze LC-Phase einlegen müsste, um die Speicher wieder zu entleeren.

    • siehe unten.

      Irgendwie checken die Leute nicht, dass man Kohlenhydrate zur ENERGIEGEWINNUNG = zum Abdecken des Kalorienbedarfs verwenden kann.

      Und den hat man jeden Tag, oder?

      Daher oxidieren die oben 450 g Kohlenhydrate pro Tag … auch dann, wenn die Glykogenspeicher schon VOLL sind.

      Hat das denn niemand von euch verstanden?

      Das war doch die Kernaussage des Artikels.

  • Ist
    ja alles gut und schön. Aber in der Praxis nicht unbedingt sehr
    relevant. Wenn man sich auf diese Studie bezieht, dann gelten die
    Ergebnisse nur für Leute, wie die in der Studie verwendeten Probanden.
    Also Leute mit am Anfang entleerten Kohlehydratspeichern. Also beim
    Umstieg von Low Carb auf High Carb. Auf wiviele Leute trifft denn das in
    der Praxis zu? Die Entleerung der Glykogenspeicher initiiert Prozesse
    im Körper, die ihn kurzfristig in die Lage versetzen, bei Gabe von
    vielen KH mehr davon zu speichern als üblich. Otto-Normalverbraucher
    startet eben nicht mit entleerten Glykogenspeichern!

    • Hast du denn überhaupt die Abbildung angeguckt?

      Und überhaupt irgendetwas von der Arbeit verstanden?

      Oder direkt wieder in auf alte Glaubenssätze zurückgriffen?

      Und: Ich lege die nächsten Tage gerne nach mit Studien ;-)

  • Das ganze gilt aber nur für Glucose und nicht für Fructose oder?

  • Das erinnert mich an die gute alte Saltin Diät, wo dieser Effekt ja gezielt genutzt wird durch einige No-Carb Tage mit völliger Entleerung der Glykogenspeicher und anschließendem Carboloading über mehrere Tage hinweg.

    • Wäre jedenfalls aus dieser Sicht sinnvoller, als chronisch praktizierte no carb Diät, wobei ich nicht glaube, dass „einige Tage“ reichen, um eine volle muskuläre Fett-Adaptation zu generieren.

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