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Warum Vitamin D gerade jetzt wichtig ist

Newsletter vom 25.10.20

Vitamin D ist ein wunderbares Vitamin. Wer sich nach dem Sommer sehnt, sehnt sich daher oft eigentlich nach der Wirkung von Vitamin D. Die Wirkung von Vitamin D im Körper wiederum geht zum überwiegenden Teil von der Wirkung des Hormons Calcitriol aus, das aus Vitamin D gebildet wird.

Der Winter steht vor der Tür – und jetzt beginnt die Zeit, in der Du wirklich Vitamin D einnehmen solltest.

Wir fordern unsere Leser sehr selten gezielt dazu auf, Vitamine und Co. einzunehmen. In diesem Fall ist es anders, denn man kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass wir einen Vitamin-D-Mangel innerhalb der nächsten Wochen entwickeln, wenn wir uns nicht aktiv um unseren Vitamin-D-Haushalt kümmern.

Übrigens, gewusst? Nach der von uns immer wieder zitierten RKI-Studie aus 2015 erreichen viele Deutsche noch nicht mal im Sommer normale Vitamin-D-Spiegel und im Schnitt sind wir ganzjährig mangelversorgt. Das ist ein Phänomen, das man weltweit beobachten kann. Sogar in Ländern wie in Italien, Spanien oder Brasilien haben Menschen oft sogar im Sommer zu niedrige Vitamin-D-Werte.

Warum Vitamin D gerade jetzt wichtig ist

Auf deine Vitamin-D-Versorgung solltest Du ab sofort achten, weil Vitamin D …

  • den Serotonin-Stoffwechsel im Gehirn reguliert und so den Herbst-Blues vertreiben kann. Es erhöht die Zahl an Serotonin-bildenden Enzymen.
  • den Energiestoffwechsel antreibt – Vitamin D sorgt für die Kopplung von Aufwand und Ertrag in den Mitochondrien. Wenn Vitamin D fehlt, erzeugen wir trotz ausreichender Zufuhr von Energieträgern wie Kohlenhydraten und Fetten zu wenig körpereigene Energie (ATP).
  • das Immunsystem justiert, vor Autoimmunität schützt, aber es via Bildung von Cathelicidinen und Defensinen (das sind Proteine mit antimikrobieller Wirkung) zeitgleich stärkt.
  • vor Entzündungen schützt, zum Beispiel in den Gefäßen, und die Wirkung von Insulin verbessert (Vitamin-D-Mangel macht Insulinresistenz) – dadurch verbessert sich das komplette metabolische Profil.

Da Vitamin D via Calcitriol mehr als eintausend Gene reguliert, kann man davon ausgehen, dass wir hier nur einen kleinen Ausschnitt beschreiben. Hinzu kommt, dass mittlerweile in mehreren Arbeiten gezeigt wurde, dass niedrige Vitamin-D-Spiegel mit der Schwere eines Covid-19-Verlaufs bzw. einer Sars-Cov-2-Infektion assoziiert und korreliert sind (12345)

Jetzt zu den klassischen Fragen:

Wie viel Vitamin D brauche ich wirklich?

Wie viel Vitamin D individuell nötig ist, lässt sich – wie so oft – nicht pauschal sagen. Was man sagen kann: Die in Deutschland erlaubten 800 I. E. sind eher als Minimum zu sehen. Festhalten kann man, dass man einen Spiegel von min. 30 ng/ml (75 nmol/L) anpeilen sollte. Laut einer Veröffentlichung der EFSA erreicht man solche Spiegel mit etwa 1500 I. E. täglich aufwärts über einen langen Zeitraum. Eine noch bessere Näherung hatten wir in diesem Blog-Beitrag beschrieben.

Welche Kofaktoren brauche ich wirklich?

Für die Wirkung von Vitamin D braucht man im Wesentlichen Vitamin A (braucht man damit Vitamin D überhaupt wirken kann), Zink (verstärkt die Wirkung von Calcitriol) und Magnesium (reguliert eine Vielzahl an Vitamin-D-Enzymen). Eisen sollte auch ausreichend zur Verfügung stehen (ist wichtig im Vitamin-D-Stoffwechsel).

Magnesium Vitamin D
Abbildung aus unserem Buch: Viele Enzyme im Vitamin-D-Stoffwechsel brauchen Magnesium (roter Kreis mit „Mg“) um zu funktionieren. Ohne ausreichende Magnesium-Spiegel kann Vitamin D im Körper nicht gut wirken. 

Das ist der sehr enge Kreis. Natürlich braucht das System Mensch prinzipiell alle essentiellen Mikronährstoffe. Auch sollte auf eine Grundversorgung mit Vitamin K2 geachtet werden.

Es lohnt sich also, hier aktiv zu werden. Tatsächlich sollte Vitamin D eigentlich fester Bestandteil der winterlichen Hausapotheke sein und in jedem Haushalt zu finden sein. Weil das Thema so wichtig ist, empfehlen wir ausnahmsweise direkt unsere Produkte.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

8 comments On Warum Vitamin D gerade jetzt wichtig ist

  • Im Frühjahr hab ich gecheckt, dass ich 1/2 Jahr lang die Vitamin D-Tropfen arg schlampig-grob überdosiert hatte. „Och, so und so viel in der Pipette waren doch 5 Tropfen?“ … bin grob auf 24.000 IE täglich gekommen. Hab dann seitdem ausgesetzt. Bei Testläufen mit 1,2 Abenden je 2000 IE bekomme ich nun „Grätenschmerzen“. Das ordne ich dem Vitamin D zu, weils mir auch früher schon mehrfach mit 3000-5000 IE täglich über einige Zeit irgendwann so ging.

    Bei K2 bin ich dennoch geblieben – mit mind. 400mcg K2 MK7 (k2vital) hab ich endlich Traumerinnerung, weniger Raynaud-Probleme und (zer)denke nicht so in die Tiefe. Ohne oder mit „nur“ 200mcg davon oder auch 400mcg „Wald und Wiesen“-K2 MK7 merke ich nichts dergleichen.

    Hat da meine Zirbeldrüse K2-Bedarf? Dem will ich mal noch weiter nachgehen.

    • Hallo ankegro,
      ich habe gerade Deinen Kommentar gelesen.
      Wie ist es denn ausgegangen?
      Die Sache mit den Traumerinnerungen finde ich interessant. Das hatte ich bisher eher für B3. War aber nicht konstant. Auf K2 wäre ich nicht gekommen.
      Das von Dir empfohlene Präparat konnte ich nicht finden. Ich nehme auch K2-MK7 in 200 mügramm. Aber eben „Wald und Wiese“.
      Vielleicht kannst Du ja helfen?
      HG
      Uta

      • Huhu Uta,
        letztes Jahr hab ichs k2 erst nonstop, dann mit Pausen weitergenommen & irgendwann erstmal aufgehört – so wenig wie möglich.

        Auch mit inzwischen monatelanger k2-Pause kommt Traumerinnerung zwischendurch mal hoch, Raynaud & mentales Befinden sind bleibend besser.

        Das K2, das bei mir so gut wirkt, ist von „Sunday Naturals“, enthält „k2vital“ & ist in Tropfenform.
        Mit deren Produkten (Vitamin D, Magnesium etc.) sind Familie, Freunde & wir seit einiger Zeit sehr zufrieden, einzig das Marketing ist nicht so transparent, wie ich es mir wünschte: Dr. Schweikart betreibt Infoportale zu div. Themen (z.B. B12), die scheinbar unabhängig sind, der Herr Dr. ist aber „Teil von Sunday“. Wir sind aber alle groß & die Infos auf den Inforportalen sind zumindest besser als manch andere Quellen.

        „K2vital“ ist der rechtsgeschützte Begriff für das K2-MK7 des Herstellers „Kappa Bioscience“ mit höherem Alltrans-Gehalt als bei den meisten K2-MK7 anderer Hersteller. „K2vital“ ist in Produkten div. Präparate-Hersteller enthalten, ungewohnt ist eben für den Endverbraucher, dass der K2-Hersteller als Qualitätsmerkmal genannt wird.

        Erst letztens schrieb auf Facebook jemand, dass einige Hersteller frech „k2vital“ nennen, ihr Präparat es aber überhaupt nicht enthält, stattdessen irgendein MK7 mit unklarem oder zmdst. niedrigerem Alltrans-Gehalt.

        Letztlich bleibt ausprobieren & wenn schon auf Bewertungen verlassen, dann zmdst. prüfen, wie seriös diese sind.

        Fun fact: beim Ausmustern meines wirkungslosen „Wald & Wiesen“-K2 entdeckte ich, dass darauf auch dick & fett „k2vital“ stand – online steht weder beim Hersteller selbst noch beim Onlineshop, bei dem ichs bestellt hab, was von „k2vital“ in Text & Bild.

        Am Rande: Im edubily-Forum berichtete jemand davon, dass er bzgl. Arteriosklerose mit K2-MK4 besser zurechtkäme als mit K2-MK7. Den Usernamen hab ich grad nicht parat.

  • In diesem BLOG-Artikel fehlen mir wichtige Informationen.

    Zunächst einmal gibt es inzwischen nicht nur Beobachtungsstudien zu Vitamin D und Corona, sondern auch schon die erste Interventionsstudie:
    https://www.meinbezirk.at/niederoesterreich/c-lokales/studie-zeigt-vitamin-d-verbessert-heilung-von-covid-19_a4231452
    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7456194/
    Es ist schon beeindruckend, was man mit Vitamin D erreichen kann…

    Weiterhin sollte man gerade jetzt noch einmal darauf hin weisen, dass das gespeicherte Vitamin D nur für den Calzium-Stoffwechsel verfügbar ist, aber keinesfalls für das Immunsystem. Für das Immunsystem braucht man „frisches“ Vitamin D, also eine tägliche Zufuhr. Der Spiegel von 25(OH)D ist dafür nicht maßgebend!
    https://www.vitamind.net/interviews/dr-hollis-vitamin-d-taeglich/

    Wenn man dann noch für eine ordentliche Selen-Zufuhr sorgt, dann hat man schon ziemlich gut gegen Corona vorgesorgt.
    https://academic.oup.com/ajcn/article/111/6/1297/5826147

    • Hi, ja danke für die brauchbaren Ergänzungen.

      Über die Interventionsstudie haben wir mehrfach bei Instagram schon gesprochen. Was man allerdings hier anmerken muss: Hier wurde Calcidiol gegeben, nicht Vitamin D. Das nur am Rande, was mich direkt zu deinem zweiten Punkt bringt: Ich bin nicht überzeugt von dieser These. Ich bin zwar auch dafür Vitamin D lieber täglich statt bolusmäßig einmal die Woche oder so zu nehmen, aber die These ist mir einfach zu dünn. Auf Basis dieser These hätten viele, viele unserer Vorfahren über die Wintermonate sehr schnell einen gravierenden D-Mangel bekommen. Hinzu kommt, dass jedes Gewebe eine 1alpha-Hydroxylase hat und ich nicht sehe, wieso das nicht für die eigene Versorgung ausreichen sollte. Megalin gibt es übrigens in vielen Zelltypen, auch im Muskel und im Gehirn.

    • Es geht nicht nur um Kalzium. Hat der Körper einen Ausreichend hohen D3 Speicherwert (25-OH-Wert) so beginnt der Körper „Reperaturprozesse“, darunter fällt natürlich auch, dass wieder vermehrt Kalzium (mit Hilfe von K2) in den Knochen eingelagert wird [Kalziumstoffwechsel: Aufnahme, Verteilung, Speicherung]

  • In der alternativen Szene wird oft ein Spiegel von 80-100 ng/ml als optimal bezeichnet. Was hältst du davon?

    • Viel zu hoch. Die Leute sind immer auf irgendwelche Zielwerte fokussiert, die a) kein Mensch auf dieser Welt ohne Supps erreichen würde und b) auch niemand braucht. Der Körper muss genug Calcidiol haben um Calcitriol zu machen. Das erreicht man, indem man ganz normale D-Dosen nimmt… Mehr hilft nicht immer mehr.

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