Wenn Antioxidantien krank machen

Wir wollen mit unseren Ausführungen auch immer mehr zeigen und verdeutlichen, dass unsere eigene Biologie (bzw. Biochemie), genauso wie alles andere was das Leben betrifft, extrem dynamisch und plastisch ist.

Noch bis vor wenigen Jahren waren das Gesundheitsinternet und assoziierte Publikationen sehr auf statische Analysen fokussiert, was allerdings eher dazu geführt hat, dass die Verwirrung um Ernährung und Co. zugenommen hat.

Das zeigt sich auch an den vielen, vielen Strömungen, die es da heute gibt. Es gibt unzählig viele verschiedene Ernährungsformen und davon nochmal Subformen. Und natürlich muss man das dann immer noch benennen, dem Kind einen Namen geben, weil es sich eben gut anfühlt, sich einem Konzept zu verschreiben.

Stufe-2-Denken meint weiterzudenken

Die Verwirrung hat aber zunehmend ein Ende, wenn man nochmal einen Schritt weiterdenkt und sich fragt, wo die ganzen Ernährungsformen mit Blick auf ihre Wirkung eigentlich zusammenlaufen, es muss ja übergeordnete Schnittpunkte, also „Gesetze“ oder „Prinzipien“ geben, sonst würden sie ja nicht funktionieren.

Vor vielen Jahren nannte ich das mal Stufe-2-Denken. Das Prinzip dahinter erkennen, nochmal einen Schritt weiterdenken. Nicht beim Stufe-1-Denken verharren, wo wir eher beobachten und nicken, statt wirklich zu verstehen. Wohlgemerkt: Das betrifft uns alle, ständig, bei vielen Sachverhalten. Auch mich natürlich.

Was beispielsweise die Stoffwechselgesundheit oder bestimmte Ernährungsformen angeht, wird man irgendwann zum Schluss kommen, dass es halt nicht auf diese oder jene Ernährungsform, diesen oder jenen Makronährstoff, dieses oder jenes Lebensmittel ankommt, sondern darauf, dass der Energiestoffwechsel einfach funktioniert. Und der steigt und fällt nun mal beispielsweise mit der Leistung der Schilddrüse.

Zudem müssen wir eine Dynamik leben. Wir sind keine Nulllinie im EKG, wir wollen eine lebhafte, gut funktionierende Biologie und entsprechend müssen wir uns „biologisch korrekt“ verhalten und Pulsation zulassen. Und die schließt das Leben starrer Muster aus.

Oxidativer Stress und Antioxidantien

So viel zunächst dazu. Wie der eine oder andere weiß, habe ich in einem Redox-Labor gearbeitet, also einem Labor, das sich mit Redox-Biologie befasst. Das Wort Redox beinhaltet die Wörter Reduktion und Oxidation. Beides sind essentielle Prozesse: Alle lebenden Systeme funktionieren mit Biochemie – und diese wiederum lebt von Elektronenabgabe (Oxidation) und Elektronenaufnahme (Reduktion).

Genauer gesagt habe ich zelluläre Antioxidantien untersucht. Antioxidantien sind Stoffe, die Elektronen spenden können, da in der Zelle konstant reaktive Substanzen entstehen, die anderen Stoffen Elektronen rauben, da ihnen selbst welche fehlen. Passiert das im Übermaß, man spricht von oxidativem Stress, kann die Zelle krankwerden.

Die meisten Stoffe, die anderen Stoffen Elektronen rauben können (Oxidantien) leiten sich vom Sauerstoff ab, mit dem unsere Zellen nunmal arbeiten müssen. Deshalb nennt man sie reaktive Sauerstoffspezies (engl. reactive oxygen species), kurz: ROS. Dazu zählen etwa Wasserstoffperoxid oder das Superoxid-Anion.

Reaktive Sauerstoffspezies, darunter Superoxid, Wasserstoffperoxid oder Hydroxylradikale, und ihre Wirkung

Es scheint auf der Hand zu liegen, dass viele Krankheiten mit einem Ungleichgewicht im Redoxhaushalt einhergehen, wobei das Gleichgewicht in Richtung Oxidation verschoben ist. Auf dieser Basis schlussfolgerten viele Gesundheitsratgeber, dass es förderlich ist, viele Antioxidantien zuzuführen. Das, so die Idee, wirkt dem oxidativem Stress und damit auch der Krankheit entgegen.

Eine Auswahl an „niedermolekularen“ Antioxidantien

ROS sind keine Feinde

Zu kurz gedacht. Zu Zeiten meiner Laborarbeit wurde zunehmend (und war schon!) Konsens, dass zelluläre Antioxidantien – also jene, die die Zelle zum „Schutz“ von sich aus bildet – nicht nur da sind, um Oxidation abzufangen, sondern auch dazu, um Oxidation als Information zu transportieren.

Es zeigte sich nämlich zunehmend, dass Oxidation und Reduktion, also die Wegnahme und Hinzugabe von Elektronen, eine Art zelluläre Kommunikation, Signalgeber sind. Der Redoxhaushalt einer Zelle ist daher weit mehr als irgendein (Un-)Gleichgewicht irgendwelcher Stoffe, denen Elektronen fehlen oder die Elektronen abgeben können.

Verstanden, auch im wissenschaftlichen Mainstream, hatte man das wohl spätestens nach der Veröffentlichung von Ristow. Der nämlich hatte 2009 in einer Aufsehen erregenden Arbeit gezeigt, dass die Extra-Gabe von Antioxidantien die Effekte vom Sporttraining einfach aufhebt. Dazu zählten etwa Verbesserungen im Zuckerstoffwechsel und die Anpassung ans Training.

Hintergrund: Die Antioxidantien hatten den kurzzeitigen Anstieg von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) während einer Sporteinheit einfach abgefangen. Das Resultat war, dass „ROS-sensitive“ Ziele – also Proteine, die durch diese Oxidantien aktiviert werden können – nicht aktiviert wurden.

Sport sorgt für einen kurzzeitigen aber steilen Anstieg der ROS-Menge in den Zellen, die ihrerseits wichtige zelluläre Schalter aktivieren und dadurch der Entstehung von Krankheiten entgegenwirken. Die Antioxidantiengabe hemmt dies.

Genauso, wie es einen kurzfristigen, steilen Anstieg von Oxidantien z. B. während einer Sporteinheit gibt, gibt es konstant ein gewisses Grundlevel an Oxidation innerhalb unserer Zellen. Denn: Oxidation wird zum Beispiel gebraucht, damit sich Proteine richtig falten (Oxidative protein folding). Das Maß der Oxidation hält sich allerdings die (gesunde) Waage mit dem Maß an Reduktion, das konstant von körpereigenen und zugeführten Elektronenspendern aufrecht gehalten wird.

Oxidation (ROS) und Reduktion (Antioxidantien) halten sich in gesunden Zellen die Waage. Tatsächlich braucht jede Zelle ein bestimmtes Grundlevel an Oxidation, damit sie leben kann.

Der reduktive Stress und seine Folgen

Wir Menschen sehen wohl häufig eher, wenn etwas weggenommen statt gegeben wird. Klar: Der Mangel war immer besorgniserregender als der Überfluss. Nur so kann man verstehen, warum die Forschung sich jahrzehntelang überwiegend mit den negativen Effekten der Oxidation und den positiven Effekten der Antioxidantien befasst hat.

Es zeigt sich allerdings zunehmend, dass es neben einem oxidativen Stress auch einen reduktiven Stress gibt. Vereinfacht ausgedrückt: Ich überlade das System mit Elektronen und kappe damit wichtige Kommunikationsleitungen und beeinträchtige wichtige, ROS-abhängige Prozesse innerhalb der Zelle. Und so lesen wir plötzlich:

Reduktiver Stress (RS) ist definiert als ein abnormaler Anstieg der Reduktionsäquivalente in Gegenwart intakter Systeme zur Oxidation und Reduktion [1]. Überschüssige reduzierende Äquivalente vermindern das Zellwachstum, induzieren Veränderungen bei der Bildung von Disulfidbindungen in Proteinen, reduzieren die mitochondriale Funktion und stören den Zellstoffwechsel. Es könnte zur Entwicklung einiger Krankheiten beitragen, die eng mit entzündlichen Zuständen verbunden sind, wie z. B. hypertrophe Kardiomyopathie, Muskeldystrophie, Lungenhochdruck, rheumatoide Arthritis, Krebs, Alzheimer und das metabolische Syndrom.

Kurzum: Wir können ein System, dessen Redox-Haushalt intakt ist, durch ein Übermaß an Reduktion derart stören, dass auch hier wieder die Entstehung von Krankheiten begünstigt wird – mehr noch, andere Studien zeigen, dass sich damit auch Zellen töten lässt.

Natürlich stürzen sich einige Forschergruppen jetzt darauf und finden zum Beispiel heraus:

Die Daten von Mentor and Fisher (2017) zeigen eindeutig, dass die Verwendung von überschüssigen Antioxidantien reduktiven Stress verursacht, was die Bluthirnschranken- und die Arterien-Funktionalität stört, wobei beides negative Auswirkungen auf die Regulation der homöostatischen Umgebung des Hirns hat, während die Unterdrückung der Zellproliferation sowohl die Wartungs- als auch die Reparaturfunktion der Kapillaren im Gehirn beeinflusst. Ungerechtfertigte Behandlung mit Antioxidantien neigt dazu, die ROS-induzierte Stimulation normaler zellulärer Mechanismen wie Zellproliferation, Permeabilität und Membrantransport sowie die mitochondriale Funktion abzuschwächen. Letzteres deutet darauf hin, dass übermäßige Antioxidantienzufuhr zu einer beeinträchtigten Reaktion auf mechanisch bedingte Verletzungen (z. B. Schlaganfall) und Infektionen der Bluthirnschranke führen kann, was wiederum die Genesung des Patienten beeinträchtigt.

Also, es wurde also schon mal gezeigt, dass die überschüssige Antioxidantien-Gabe …

  • die Funktionalität der Bluthirnschranke und der im Gehirn befindlichen Arterien beeinträchtigt,
  • das Wachstum und Vermehren von Arterienzellen und damit auch die Reparaturkapazität von Arterien hemmt,
  • einen negativen Einfluss auf den Stofftransport im Gehirn hat,
  • und die Mitochondrien in ihrer Aktivität einschränkt.

Maximum durch Mäßigung

Wir könnten an dieser Stelle noch weitere Ergebnisse anführen, aber das ist nicht mehr nötig. Es reicht für den Punkt, den ich heute machen wollte:

Alles mit Maß und Ziel. 

Auch mit Blick auf den bösen oxidativen Stress. Wir brauchen in erster Linie ein Gefühl für dieses filigrane biologische System, in dem wir leben dürfen. Wenn wir nochmal eine Stufe rauszoomen, werden wir sehen, dass aus genau dem gleichen Grund jegliche Art von Extrem nicht funktioniert. Deshalb: Bevor man Ratschläge gibt oder Empfehlungen ausspricht, muss man erst mal wissen, von welcher Position wir sprechen.

Extreme Interventionen können dann, je nach Lage, helfen, den Gleichgewichtszustand wiederherzustellen. Wer aber den Moment verpasst, bei dem sich dieser gesunde Gleichgewichtszustand wiedereinstellt, sorgt mit genau der gleichen Intervention dafür, dass wieder Krankheit bzw. Dysfunktion entsteht.

Das eben war vermutlich eines der wichtigsten jemals in diesem Blog getätigten Zitate. Genau aus diesem Grund weiß ich zu 100 %, dass ein Veganer oder jemand, der momentan glaubt, sein Heil im reinen Fleischverzehr zu finden, sich früher oder später bei mir per Mail meldet („Du hattest doch recht“).

Kriegen wir das mit dem Gefühl (für den Körper) nochmal hin? Klar, dazu braucht es Übung. Das Surfen lernt man auch nicht von heute auf morgen (und manche werden es nie lernen, okay) – aber wer das Gefühl mal hat, kann mit den Wellen gehen.

Referenz

Brewer, A., Mustafi, S., Murray, T., Rajasekaran, N., & Benjamin, I. (2013). Reductive Stress Linked to Small HSPs, G6PD, and Nrf2 Pathways in Heart Disease. Antioxidants & Redox Signaling, 18(9), 1114-1127. doi: 10.1089/ars.2012.4914

Fisher, D., & Mentor, S. (2017). Antioxidant-induced reductive stress has untoward consequences on the brain microvasculature. Neural Regeneration Research, 12(5), 743. doi: 10.4103/1673-5374.206640

Pérez-Torres, I., Guarner-Lans, V., & Rubio-Ruiz, M. (2017). Reductive Stress in Inflammation-Associated Diseases and the Pro-Oxidant Effect of Antioxidant Agents. International Journal Of Molecular Sciences, 18(10), 2098. doi: 10.3390/ijms18102098

Shephard, R. (2010). Antioxidants prevent health-promoting effects of physical exercise in humans. Yearbook Of Sports Medicine, 2010, 180-182. doi: 10.1016/s0162-0908(09)79535-2

 

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

33 comments On Wenn Antioxidantien krank machen

  • Ne! bezog sich nicht auf dich ! damit meine ich leute wie ristow und andere, die halt ihr Weltbild haben
    und das sieht man auch bei den Interpretationen von Ergebnissen : „das Glas ist halb voll oder halb leer“
    oder metaanalysen wo halt nur „passende Studien“ reinkommen ;)

    „Der Körper verfügt über immense Ausstattung“ … hört man nur so oft
    auch bei schwermetallen.
    ja klar hunderte milligram an Vitamin E .. und dann auch nur alpha-tocopherol…da bewegt man sich schon im eher schlechten Bereich.
    das ist zu viel !!! vorallem chronisch
    da stimme ich zu
    aber wer das einmal pro monat macht um „aufzufüllen“…denke nicht

    aber zwischen „ich hole mir meine Antioxidantien nur aus der nahrung“ und „ich ergänze mir meine antioxidantien“ gibts ein
    wie du sagst „spektrum“
    noch dazu kann man das halt einfach nicht so pauschalisiert sagen,
    denn je nach Gesundheitszustand – Infekt – oder irgendwelche degenerativ-entzündlichen Krankheiten
    wird auch vom Alter und von Genvarianten abhängig sein.

    Ja ich denke , dass sich da bei mir auch viel Abneigung gegen Ristow et al reinmischt.
    Dich will ich gar nicht angreifen.
    und ja klar : es ist wichtig auf reduktiven Stress hinzuweisen.
    Weil es sehr sehr viele Leute gibt die nur Extreme kennen und
    wenn die nicht gebremst werden hauen sich die jahrelang 300mg alpha tocopherol rein
    das ist auch in meinen augen wirklich schwachsinn!

  • Ok. ja. musste da echt mal dampf ablassen zu dem thema. sorry

    Ja schon klar: protein folding, oder was weiß ich noch alles sind ROS abhängig.
    macht ja auch Sinn , dass das Signalwirkung hat.

    Trotzdem denke ich , dass wir alle mehr als genug ROS abbekommen.
    Strahlung, Gifte, Sauerstoff usw.
    und man gut daran tut die Zelle da zu unterstützen wo es nur geht.

    Alles andere klingt für mich nach “ 15min kurzärmelig Spazierengehen zum Vitamin D auftanken reicht“
    da vertrau ich auf mein Bauchgefühl, egal was Herr Ristow und viele andere deutsche Redoxforscher da meinen
    und klar gilt „die dosis macht das gift“
    aber ich weiß halt einfach, dass das wieder auf ganz normales „Vitaminbashing“ rausläuft.
    einfach subjektive Forschung wo das rauskommt wo das eigene Weltbild (Vitamine = kacke ) bestätigt wird.

    • Weiß aber nicht, wo du das bei diesem Artikel rausgelesen haben willst. Nicht nur Protein Folding braucht Oxidation, Oxidation ist auch Signaltransduktion. Das ist ja genau das, was Ristow etc. gezeigt haben. Blockierst du Signaltransduktion künstlich, kriegst du keine Anpassung. Das hat auch nix mit Vitamin-Bashing zu tun, ich frage mich, wie viele Menschen auf diesem Planeten natürlicherweise jemals 100, 200, 300 mg Vitamin E reingeballert haben. Dieser Blog-Artikel soll einfach zeigen, dass Angst vor Oxidation nicht begründet ist. Der Körper verfügt über immense Ausstattung, Oxidation adäquat zu puffern, der braucht keine 10 g Vitamin C.

  • Ok echt, es gibt auch ein „zu viel“ an Antioxidantien ?
    Ach was ? Kommt bald ne Studie zur Vergiftung mit H2O ?

    natürlich gibt es auch ein „zu viel“ an Antioxidantienzufuhr ( Hallo Hippokrates ! )
    aber daraus gleich abzuleiten, man bräuchte gar keinen exogenen Antioxidantien oder
    eine exogene Supplementierung wäre sinnlos
    ist ein WITZ. typische Panikreaktion. schwarz weiss denken
    Oh Gott man hat jetzt schädliche Effekte festgestellt. Panik. nie mehr Vitamin C

    bei der Studie von Ristow wurde chronisch exogen AO zugeführt,
    und ein starres unflexibles Trainingsprogramm durchgeführt.
    Wenn man mal logisch drüber nachdenkt , merkt man erst
    dass der Effekt durch ROS zwar dann weg ist klar ! aber man könnte diesen Effekt durch „mehr“ Training sicher erreichen. oder durch sinusförmige einnahme der AO eine dynamik reinbringen

    Übrigens gibt es nicht nur Trainings ROS, sondern Strahlung, Toxine, ETC PP
    soll sich ristow doch dann mal „impfmäßig“ bestrahlen lassen.
    mei tut das gut !
    und das glutathion steigt danach so toll :D LOL ( vorallem wenn man keine Aminosäuren oder Spurenelemente dazu hat wie gefühlt 90% der Bevölkerung )
    ich brauche mein GSH nicht nur für ROS sondern auch für Medikament und Schwermetall Abbau.

    noch dazu gibts ne reihe von polymorphismen wo die aktivität von SOD oder GSH eingeschränkt ist.
    wieso wird bei eingeschränkter zB Carnitinsynthese ein „mehr“ akzeptiert
    aber bei eingeschränkter endogener AO Enzym heißt es nur “ nimm Mangan und Kupfer “ ja LOL
    wenn bei ca jedem 2. ne eingeschränkte Funktion vorliegt

    und genauso wie mehr ROS zu mehr endogener AO führt
    führt mehr reduktiver Stress zu einer Herabregulierung von endogener AO !
    mehr ROS -> mehr endogene AO
    mehr reduktiver Stress -> weniger endogene AO
    SONST STIRBT DIE ZELLE
    logisch eigentlich ?
    macht ristow überhaupt selber sport ? typischer theoretiker halt

    da kann doch jeder normale sportler der sich zB Vitamin C und E ab und zu reinhaut nur LAUT lachen
    keine trainingsfortschritte oder keine verbesserung der Insulinsensitivät durch zu wenig ROS aha
    Warum genau brauch ich diese „Ros Impfung“ eigentlich ? Spar ich meinem Körper einfach den Schaden
    Kann er sein ATP für sinnvolleres einsetzen.
    Wieso der Zelle nicht die Arbeit abnehmen und exogene AO zuführen.
    Genauso wie man es bei allen anderen Substanzen ja auch tut.

    Fakt ist: Alterung ist auf molekularer Ebene eine Anhäufung von ROS geschädigter Moleküle. Ranzig werden von mehrfach ungesättigten Fetten, Rosten von metallen etc

    zudem: in diese Mengen exogener AO kommt man auch leicht mit Obst und Gemüse oder Säften
    da ist man auch gleich bei 1-2g V.C + zig andere Polyphenole Flavonoide
    wenn dieses Redoxsystem so starr wäre würde jeder Apfel ne Störung hervorrufen

    übrigens im sinne der „triage theory of aging“ sättige ich lieber mal mein Vitamin C system ab,
    welches für zigtausende Reaktionen verantwortlich ist NICHT nur ros
    das ganze rund um ristow klingt für mich nur nach theoretischem GEWÄSCH
    von leuten die nur theoretisch sich etwas zusammen phantasieren.

    Wie man es dreht und wendet.
    diese „reduktiver Stress Panik“ ist in meinen Augen UNLOGISCH ohne Ende.

    Jeder mit „gesundem“ Körpergefühl hat ab und zu mal Vitamin C Hunger
    gern mal 20g
    klar nicht täglich.
    aber bei Stress oder Infekten KLAR
    Oszillationen.
    täglich chronisch zB 30g sind natürlich verrückt. aber das sagt einem ja das Eigengefühl
    das MERKT man ja dass es einem nicht gut tut dann

    Zurück zum Vergleich mit Wasser H20
    ich merke nach 5 Litern dass es zu viel wird !!

    Wenn man sich die Studien mal ansieht ist das ein “ Zusammengeschustere“ von Metaanalysen und völlig wirren Interpretationen.

    Und in nem anderen Artikel meintest du ja:
    Vitamin E wird durch Vitamin C recyclet und dieses wiederum durch Glutathion und dieses durch NADPH/H+ welches aus GLUCOSE-6-P stammt.
    Das impliziert ja indirekt , dass eine Low-carb Ernährung über mangelndes Substrat für den Pentosephosphatweg
    zu einem NADPH/H+ Mangel führen würde und das dadurch zu wenig Glutathion reduziert werden kann.

    Ja was jetzt ?
    Bringen Vitamin C oder E jetzt „zusätzliche Elektronen“ ins System oder nicht ?
    Oder kommen die Elektronen dann doch vom G-6-P ?
    Weil wenn die Elektronen ja doch nur vom V.E zum V.C dann zum GSH transportiert werden dürfte das Redoxgleichgewicht ja NULL traktiert sein! wenn es sich nur um Zwischentransporte handelt. denn :
    ROS Entstehung ist unabhängig vom V.E oder V.C … und die Reduzierung über NADPH/H+ ja offenbar dann auch.

    Stichwort auch Pentosephosphatweg. der ist IM ZYTOSOL
    wie wird GSH im Mitochondrium regeneriert ? Achja da gibts dann andere Synthesewege für NADPH/H+
    noch dazu kann auch NADH/H+ in einigen Fällen reduzierend auf das AO System wirken. NAD+ Kinase

    warum hat man dieses „mehr an oxidativen Stress“ dann noch nicht festgestellt. sollte doch so einfach sein?
    wenn ich mich ketogen ernähre habe quasi nur die eigene Gluconeogenese und kann dadurch nicht ausreichend NADPH/H+ für mein Redoxsystem bereitstellen ?
    Komisch nur , dass ketogene Diäten anscheinend den ROS reduzieren

    Glutathion liegt doch überwiegend in einem fixen Verhältnis reduziert vor.
    die durchschnittliche Glutathion Konzentration in der Zelle beträgt 2mM, in der Leberzelle 10mM

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2696075/

    Glutathion hat eine Molekülmasse von 307,33 g / mol laut Wikipedia.
    laut meiner Rechnung kommen wir da Überschlagsweise auf 0,615g/ l Körpervolumen
    Grob geschätzt 50g Glutathion in einem Durchschnittsmenschen.
    Und die müssen regelmäßig reduziert werden durch NADPH/H+

    Und für mich lesen sich die Studien so wie wenn man da noch vieles gar nicht so richtig weiß.
    Und deswegen: sehr sehr viele Leute fühlen sich einfach gut durch ein „extra Vitamin C“ … und da sollte man sich dann nicht durch irgendwelche Laborversuche verwirren lassen

    NADPH/H+
    was ja auch noch ZIG weitere Systeme speist NICHT NUR Glutathionreduzierung
    dann müsste viel mehr zusammenbrechen wenn es da nen Mangel gäbe
    Ich bin ganz sicher kein Verfechter dieser ganzen keto-diät oder lowcarb oder sonst was.

    Aber ich halte es für sehr gewagt hier daraus zu folgern , dass man wenn man LOWCARB lebt
    also ca 100g Kohlenhydrate aufnimmt + Gluconeogenese
    dass man dadurch einen NADPH/H+ Mangel erzeugt der über Glutathionoxidation dann zu vermehrtem oxidativen Stress führt.
    DIE STUDIE MÖCHTE ICH SEHEN!

    und klar: Insulinresistente haben sicher ihre NADPH/H+ Probleme..wobei es doch auch insulinunabhängige Glucosetransporter gibt. ich denke nicht , dass der Pentosephosphatweg in vivo wirklich Mangel an Glucose substrat hat. Eher mangel an NADP+

    PS: klingt jetzt vll etwas offensiv / aggressiv. aber mich nervt dieses ewige Antioxidantien Bashing SO SEHR.
    weil es neben Vitamin C und E noch zig andere AO gibt und man sich quasi dann durch obst und gemüse vergiften würde. LACHHAFT

    • Na ja, ich habe in einem Labor gearbeitet, das die Redox-Systeme in Zellen untersucht hat und ich kann dir, wie hier geschildert, sagen, dass Oxidation sehr wichtig ist und keinesfalls „blockiert“ werden muss. Viele Polyphenole aus Pflanzen wirken indirekt antioxidativ via Hochregulieren körpereigener Enzyme. Dieser Post ist aber KEIN Plädoyer gegen Antioxidantien. Viel mehr geht es darum, dass der Gedanke, man müsse sich vor böser Oxidation durch die Höchstgaben von Antioxidantien „schützen“, irgendwie 1995 ist. Wer nach intensiver Sonnen- bzw. UV-Bestrahlung im Sommer Lust auf Citrusfrüchte oder O-Saft bekommt, weiß, was Phase ist. Aber deshalb muss man sich nicht 10 g Vitamin C reinballern, die man ohnehin wieder ausscheidet, da der C-Spiegel schnell abgesättigt ist.

  • Weil ich es gerade auf examine.com gesehen habe:
    https://examine.com/nutrition/antioxidants-muscle-building/?fbclid=IwAR0Bxv4FaCeNoonUdSs84Ux1Lgc64aDJAPLoR5lZvbcbTvhWrDRoLaJK4Vk

    Although antioxidants are an essential part of any diet, evidence is mounting that antioxidant supplements should be avoided in the hours around training time. It may also be wise to avoid daily very-high-dose antioxidant supplements if you’re aiming for maximum muscle growth.

  • Hallo Ulli,

    ohne Chris irgendwie vorgreifen oder mich hier irgendwie wichtig nehmen zu wollen, noch einige Gedanken:

    Ich denke als „Molekular-Biologe“, der diese heutigen Erkenntnisse ernst nimmt (Stichworte: Mitohormesis/Xenohormesis, etc) kann man gar nicht anders, als mit der leichtsinnigen Einnahme irgendwelcher Stoffe sehr vorsichtig zu sein.
    Wenn man auf dieser wissenschaftlichen Ebene beobachten kann, welch tiefgreifenden Wirkungen selbst „harmlose“ Vitamine auf irgendwelche Signalwege in der Zelle haben, dann muss Chris so reden. Er hat einfach zwei Millionen Studien mehr ausgewertet als der Normalmensch.
    Ja, und der Verkauf von NEMs: das wird in Deutschland wohl immer komisch aussehen, wenn Wissenschaftler was verkaufen:-)

    Mich „stören“ diese „widersprüchlichen“ Aussagen auch oft, auch wenn ich es natürlich als Laie auf dem Gebiet vollkommen respektiere.

    Ich denke, man sollte seinem Gefühl folgen. Ich nehme weiter meine two per day (eine am Tag:-)), diverse Aminosäuren, gemischteToccopherole/Toccotrienole, Omega 3.etc. Mir gehts seit Jahren super damit, und die Blutwerte passen auch. Irgendwelche Signalwege hin oder her:-). Klar: 8 Gramm Vitamin C plus 1000mg Alpha-Toccopherol: was soll der Unsinn?? Macht auch kein vernünftiger Mensch.

    Lese als interessierter Laie auch weiter meinen Strunz, edubily, und schlucke, was für mein Gefühl passt. Fertisch.

    P.S. eine allgemeine Frage noch:

    Wenn man Interviews mit Sinclair liest, verweist dieser auf „inside tracker“. Dies ist wohl eine Methode, durch viele verschiedene Blutwerte, Alterungsfaktoren anzuzeigen, um dann mit Ernährung und Lebensstiländerung darauf einzuwirken.
    Das ist doch Strunz pur:-)

    Liebe Grüße
    Andreas

  • Ich möchte mich dem Kommentar von Andreas anschließen und zwar dem ersten. Da sprach er mir aus der Seele. Wieso verkaufst du NEMS und schreibst dennoch solche Beiträge wie diesen, wonach vernünftige Ernährung und Bewegung reichen, den Rest wird der Körper dann schon regeln? Und mit dem Messen ist das auch so eine Sache? Deine Schilddrüsenerkrankung hast du ja auch nicht mit einfach vernünftig essen bekämpft.

    • Verstehe den Zusammenhang offen gesagt nicht. Erstens steht hier nirgends dass man gar keine antixodiativ wirksamen NEM oder Substanzen einnehmen soll/darf. Zweitens sind Vitamine, Spurenelemente und Co. ja in der Mehrzahl nicht direkt zeitgleich auch Antioxidantien. Im Gegenteil: wir haben oft genug gesagt (sogar hier in den Kommentaren), dass es wichtig ist, die Bildung körpereigener Antioxidantien, die ja bekanntlich hömöosatisch reguliert werden, durch ausreichende Mangan-, Zink- und Co.-Mengen zu unterstützen.
      Der Beitrag zielt einzig und alleine darauf ab, dass es nicht damit getan ist, anzunehmen, jede Krankheit etc. durch das Bekämpfen von oxidativem Stress bekämpfen zu können. Ich habe auch hinreichend erklärt, wo Blutmessungen Sinn machen und wo nicht (und warum).

  • Hi Chris,

    mal eine „blöde“ Frage, wenn ich nach dem Training mir eine Whey mit 100 gr Blaubeeren mixe, ist das dann auch eher kontrakproduktiv?

    • Nein. Erstens reguliert der Körper die Aufnahme von sekundären Pflanzenstoffen besser, und zweitens laufen Teile der Schutzwirkung solcher Polyphenole, z. B., darüber ab, dass sie Signalwege aktivieren, die wiederum für die Bildung körpereigener Antioxidantien zuständig sind – diese aber werden „feingetunet“ reguliert. Siehe zu dem Thema „Xenohormesis“.

  • Ja, danke Chris!
    Perfekt!

    Ich finde Euren Ansatz ja auch super. Habe in Philosophie promoviert und liebe differenziertes Denken, Widersprüche aushalten, Unsicherheiten akzeptieren, etc.
    Ihr macht da vorbildliche Arbeit bezüglich dessen, was in Zukunft immer wichtiger werden wird: Dem Bedürfniss zu widerstehen, ständig die Welt, basierend auf ein paar Infos, neu erklären zu wollen.
    Stattdessen: abwarten, einfühlen, ganzheitlich denken, das Gegenüber anhören. Wirklich wissenschaftlich denken, statt ideologisch. Akzeptieren, dass das Wissen von heute vorläufig ist.

    Habe grade das eben erschienene Sinclair Buch gelesen, nachdem ich Eures gefressen habe. Faszinierend!

    Als „Philosoph“ hat man halt in schwachen Stunden manchmal die Sehnsucht nach einfachen Lösungen. Leider gibts die in der Biologie auch nicht:-). Wär auch zu schön gewesen, mit ein paar Pillen alles in Ordnung zu bringen.

    Danke für die Antwort
    Andreas

  • Super Beitrag,

    auch von mir natürlich der Einwand/bzw. die rhetorische Frage:
    (Sorry für meinen schnippischen Ton, bin Laie auf dem Gebiet und manchmal etwas frustriert über diese ewige Widersprüchlichkeit).

    Was sind überschüssige Antioxidantien?

    Sind 2 Gramm Vitamin C oder 100 mg Vitamin E schon Hochdosen, die uns ruinieren?
    Da gibt es doch wirklich andere Auffassungen.
    Wenn ich das lese, kann ich meine Strunz-Bücher oder das Anti-Aging Handbuch von Schmitt-Homm in die Tonne kloppen:-)
    Diese Molekular-Biologie mit ihrer Mitohormesis Auffassung nimmt einem wirklich allen Spaß.:-)
    Im Ernst: braucht ein 70jähriger nicht andere Mengen an Antioxidantien wie vielleicht ein gesunder 30jähriger. etc.

    Ich z.B. bin 43. ADSler mit Hashimoto. Hohe Lippoprotein a Werte und LDL Cholesterin trotz massiv Yoga und Sport.
    Gilt all das Labor-Wissen genauso für mich, wie etwa für Frodeno, Reinhold Messner, etc.?

    Gibt es nicht tausende von Studien (auch bei Schmitt-Homm angeführt), die den Nutzen von Vitaminen etc, (auch von höheren Dosen) nahelegen?

    Jetzt kommen Sinclair, Ristow und diese Labor-Biologen (sorry) und sagen uns: Alles für die Katz, war alles Bullshit. Schlimmer noch: du versaust dir die Blut-Hirn-Schranke, die Arterien und was weiß ich noch alles.
    Von einem Extrem oft ins andere.
    Soll man praktischen Ärzten glauben, die zwar oft keine Biologen sind, aber tiefe Erfahrungen haben?
    Oder eher Labor-Biologen, die zwar in Beobachtungen ihre Signalwege an und abschalten, aber niemals Menschen über Jahrzehnte behandelt haben
    Hat Newton Recht oder Heisenberg? Oder beide?

    Erwarte natürlich keine Antwort. Nur meine Gedanken am Freitag Nachmittag nach einer Ladung Aminosäuren von Edubily:-)

    Schönes Wochenende
    Andreas

    • Hey Andreas, danke für deinen Kommentar :-)

      Teile von dem was du schreibst, sind genau das Gegenteil von dem, was wir versuchen zu vermitteln. Es gibt keine „Lager“ und auch kein Lager-Denken, sondern einzig und alleine Kontextabhängigkeit, die sich vor dem Hintergrund eines Gleichgewichtszustands (Homöostase) ergibt. Deshalb bringen verschiedene Personengruppen natürlich verschiedene Voraussetzungen mit.

      Wenn der „Ich schieße mit Kanonen auf Spatzen“-Ansatz ein bisschen infrage gestellt wird, kommt nicht selten dieses „Praktiker vs. Theoretiker“-Argument. Das ist aber in den meisten Fällen komplett falsch, weil „Praktiker“ ihr Wissen ganz sicher nicht vom Apfelbaum an der Laufstrecke gepflückt haben, und s. g. „Theoretiker“ – auch wenn sie sich möglicherweise in akademischen Kauderwelsch verlieren – häufig praxiserfahren genug sind. Du hast jetzt Sinclair genannt – der passt jetzt hier zwar nicht ganz so gut zum Thema Antioxidantien, aber du kannst dir gerne mal Podcasts von ihm anhören. Das, was der im Labor erforscht, macht er auch für sich in und seine Familie, schluckt selbst u. a. Metformin.

      Das heißt, dieses Entweder/Oder-Denken sollte man irgendwie mal abschaffen. Im Grunde ergibt sich die Art dieses Denkens daraus, dass man halt keine Lust hat ständig zu denken oder zu akzeptieren, dass es halt nicht „die eine perfekte Lösung“ gibt, auch wenn man sie gerne hätte.

      Mit Kanonen auf Spatzen kann man schießen, wenn es nicht klappt, Dysfunktionen jeglicher Art durch einen ausgeglichen Lebensstil aufzufangen (wie ich das in dem Fall definiere, s. Ende des Beitrags) – denn wenn man beispielsweise mit „genetisch korrekt“ argumentiert, muss man auch sehen, dass kein Buschmensch z. B. hochdosierte Vitaminpräparate einwerfen konnte. Genetisch korrekt heißt eher, sein Leben als H. sapiens zu akzeptieren mit den dazugehörigen biologischen Grenzen. Wer das nicht akzeptieren will und z. B. Extremsport machen will (= massiver oxidativer Stress, z. B.) – oder, wer wirklich Probleme hat, die er sonst nicht in den Griff kriegt, kann Sondermaßnahmen ergreifen. Dann muss man aber sehen, dass man sich „therapiert“ und muss mit Nebenwirkungen rechnen. Das meinte ich im Beitrag auch: Du kannst die eigene Biologie nicht dehnen wie du willst, du stößt ständig an Grenzen.

      Also, wie könnte das mit Blick auf einen guten Antiox-Haushalt aussehen? Zum Beispiel so:

      „Danke für den Kommentar. Gut, mit der Antioxidantien-Gabe alleine ist das ja nicht getan. Mediterrane Kostform, mit adäquaten Mengen rotem Fleisch, ab und an Kalorienrestriktionen (gut für den Cholesterin-Turnover), viel Zink und Kupfer (für das wichtigste körpereigene Antioxidans in den Gefäßen, Cu/Zn-SOD), genug Mangan (für das wichtigste körpereigene Mito-Antioxidans, Mn-SOD) und viele Polyphenole in Form von Obst, Gemüse, allen voran Kakao, Früchte mit dunkler Farbe, mal ein Glas guter Rotwein – dann Weglassen von Schwermetalle, z. B. aus dem Thunfisch und Reis und viele Tätigkeiten, die die Stickoxid-Ausschüttung in den Arterien anregen (z. B. Sauna, Bewegung) … Das schützt im Endeffekt die Gefäße.“

      LG

      • Und bzgl. Schwermetallen laut BfR Weizen als häufigste Quelle für Arsen-Aufnahme in DE nicht zu vergessen.

        Ich hab in da immer das Bild eines Social Media-Polterers vor Augen, der sich bei ’nem Bio-Hersteller über den Arsen-Gehalt von Reiswaffeln auslässt, während er die Tastatur mit Nutella-Weizenbrötchen vollpampt und -krümelt und abends dann geschafft „1x Mononatriumglutamat mit Arsenreis bitte“ beim Chinesen bestellt, weil er seine Energie lieber in virtuelle Empörung als in gutes Essen steckt.

        • haha, sehr gut. beschreibt genau mein leben :-P

          • Mh, komisch, aus irgendeinem Grund hatte dich bisher garnicht als Billigkleber krümelnden restentleerte Schokonusscreme inhalierenden Opioidersatzjunkie eingeschätzt. ? Sorry, Steilvorlage. ?

            Nur, dass man dir eher(!)/öfter glaubt als mir, da vom Fach & du damit ja auch* Geld verdienst, mit Sinnvollem dagegen zu halten.

            * da du ja nicht davon leben kannst, uns gläubige Edubilismus-Anhänger für lau mit Input zu versorgen. ?

  • Hey Chris,

    in letzter Zeit ware ich in der zweiten Schlafphase immer wieder kurz auf (und schlafe auch direkt wieder ein). Ich war sonst immer Jemand der komplett durchgeschlafen hat.
    Mein Oura Ring Score ist leider auch sehr niedrig, meistens zwischen 55-65 und zeigt mir auch immer an das ich so ab 2 Uhr bis zum aufstehen um 6 realtiv oft kurz wachwerde.

    Ich bin 21 Jahre alt, sportlich fit und aktiv und ernähre mich sehr bewusst und gesund.
    Ich habe gesehen, dass die Leber meist um die Uhrzeit zu der ich wachwerde am aktivsten ist, kann aber nicht ausmachen woran es liegen könnte.

    Hast du Vermutungen?

    Lg

    Henri Ciplajevs

  • Täglich grüßt das Murmeltier!
    Homöostase!!

  • Sehr schöner Beitrag Chris,

    er zeigt (mal wieder) auf, dass man es mit keiner Substanz, egal wie „gesund“, übertreiben darf. Sondern man braucht immer die exakt korrekte Menge. Und man sollte eigentlich auch an keiner Stelle versuchen, von außen reinzufuschen…wird auch immer mehr klar.
    Leider befasst sich unsere Wissenschaft nicht damit, uns die korrekten Mengen zu nennen :-/ …kann man leider kein Geld mit verdienen. Oder das man mal erforscht, wo Silizium überall im Mensch beteiligt ist, bzw. ob der Mensch doch Spuren von Arsen oder Aluminium braucht…oder eben doch nicht. Sowas macht mich irre ;-) …wir geben als Gesellschaft ein Heidengeld für „alles Mögliche“ aus…fliegen zum Mond und zum Mars…und haben keine Ahnung, was Silizium so alles im Menschen macht und wieviel wir davon einnehmen sollten. Oder Bor…auch ein schönes Beispiel…
    VG,
    Robert

    • Hi Robert, meine Rede! Und das hat schon meine Mutter immer gesagt. „Wir fliegen zum Mars, aber kennen unseren eigenen Körper nicht mal richtig.“

    • Das regt mich auf oft auf – die eigene Gesundheit interessiert die Leute nicht. Ich nerve nur damit…
      Ich nehme seit etwa einem Jahr die von Hr. Strunz empfohlenen Mittelchen ein, nachdem ich bei ihm war… plus viele weitere Versuche, soll ja mutig sein… denn ich möchte ja schnell gesunden… mein Kopf sagt mir immer wieder, Heilung benötigt seine Zeit… allerdings hatte ich damals Panik, da mein Kieferknochen sich abgebaut hat, ein Zahn wackelt… Hilfe? Nirgends. Die ZahnUniklinik hat das vor Jahren festgestellt und nichts unternommen… ICH fragte, was denn mit dem Zahn passiere, wenn da der Knochen drunter fehle. Interesse Null.
      Nun versuche ich immer wieder zu erfühlen, was er denn möchte, mein Körper, sowie die Zusammenhänge meiner Art zu leben …
      Ich benötige viiiiieeel Eiweiß… das spüre ich… hoffe, ich kann es nicht übereiweißen…
      P.S. Auf Bor bin ich kürzlich gestoßen bezüglich Anheben des Testosteronspiegels… hatte mir Hr. Strunz nicht verraten…

      • Jeder der Strunz besucht kennt wohl seine Artikel.Ich denke für ihn ist es selbstverständlich, dass man diese auch liest.Beklagt er auch oft genugt warum die Leute nicht lesen was er kostenlos zur Verfügung stellt.Klar ca. 6000 und dann noch 400 oder mehr edubily Artikel das kann schon dauern?Ich selber nutze beide Seiten oft stichwortartig zB Magnesium,Bor,Zink etc. und nutze das wie einen Duden für die Biochemie. Manches kann schon mal als Laie wieder in Vergessenheit geraten. So wärst du auch auf den Borartikel gestossen den er ca. 1 1/2 Jahre vor deinem Post geschrieben hat. Bei edubily geht es mehr ins Detail das finde ich gut.Danke an dieser Stelle für Eure wertvollen Beiträge,Bücher,Guides etc. die ich selbstverständlich alle besitze☺

        https://www.strunz.com/de/news/bor-und-sex.html

  • Super Beitrag und die richtungsweisende Bedeutung von „biologische Balance“ wird immer mehr verständlich. Wirklich interessant und inspirierend.

    Leider finde ich das Chris über die Frage der Messung zu einfach drüber hinweg fliegt, er jedoch bestimmt eine viel differenzierter Meinung dazu haben wird. Ich als Techniker stelle mir bspw. beim Messen von Stoffen schon immer die Frage nach Wiederholgenauigkeiten im Rahmen von mehreren Messungen, Einfluss von akuter Nahrungsaufnahme etc. Irgendwie finde ich hierzu kaum Inhalt.

    Das Zyklen von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten und Einhalten basaler Regeln ist sicherlich ein guter Startpunkt und daraufhin das Einfühlen ob es einem gut bekommt. Ich bezweifele allerdings dass das der ausschließliche Weg sein kann, denn auch dieser ist fehleranfällig und bietet extrem viele Variablen. Dementsprechend wären begleitende und objektive Werkzeuge zur Handlungsrichtung meines Erachtens wichtig.

    • Hi Matthias, vielen Dank für deinen Beitrag :-) Natürlich habe ich eine differenzierte Meinung zu Blutwertmessungen! Grundsätzlich ist es so, dass Einfach-Messungen irreführend sind, da Werte natürlicherweise fluktuieren. Das heißt, rein schon der Aussagekraft wegen müsste man einigermaßen „wissenschaftlich korrekt“ mehrfach messen. Hier alleine stellt sich schon die Frage, wie praktikabel das für einen normalen Menschen ist (vor allem vor dem Hintergrund, dass solche Messungen, z. B. bei Dr. Strunz, sehr teuer sein können.) Zudem kann die Veränderung einer (!) Variablen, also das Anheben von z. B. einem Blutwert, eine riesige Kaskade an Änderungen im Blutbild nach sich ziehen. Das heißt, selbst bei der Interpretation von Werten kann ich nicht auf den Wert an sich schauen, sondern muss Zusammenhänge abschätzen können. Ein hoher Ferritin-Wert ist nicht per se toll, und zeigt auch nicht per se einen schön gefüllten Eisenspeicher (ergo: auch einen guten Eisenhaushalt) an, sondern kann z. B. durch mangelnde Eisenmobilisation hervorgerufen werden – hier müsste man dann direkt auf Kupfer gucken, weil Kupfer Teil einer Ferroxidase (Ceruloplasmin) ist, die wiederum aber sehr schwer zu messen ist, weil es auch ein Akutphase-Protein ist und halt deultichen Schwankungen unterliegen kann. Wenn ich jetzt mal Strunz als Beispiel nehme, da gehen Leute dann mit einer Liste an Mikronährstoffen nachhause, die sie ergänzen sollen. Im Endeffekt empfiehlt er aber sowieso, alles zu ergänzen. Der Netto-Effekt einer Blutwertmessung ist natürlich zum einen, dass man „Bescheid“ weiß (jedenfalls denkt man, Bescheid zu wissen) und, dass man irgendwelche Mängel beseitigen muss – dazu braucht man aber keine Blutwertmessung, dafür reicht die banale Empfehlung, halt ein Multi zu nehmen. Analogie: Wie eine Pflanze, die man regelmäßig gießt und ggf. düngt, und dann „machen“, sprich wachsen lässt. Denn wer es ganz genau wissen will, wird sich irgendwann mit der Frage nach Gen-Polymorphismen beschäftigen müssen, aber das bringt doch keinen weiter, weil keiner irgendeine Ahnung darüber hat, wie die wirken und warum die da sind. Zudem sind wir so voll mit solchen Polymorphisem und unterschiedlichen Systemen, dass du den Menschen mit Blick auf viele Werte gar nicht so standardisieren kannst, wie man das als Techniker gerne hätte. Könntest du den menschlichen Organismus eines jeden Individuums perfekt als Formel darstellen, dann sicher. Aber davon sind wir noch Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte entfernt. Im Endeffekt bleibst du dann hier genauso wieder beim Körpergefühl hängen, weil das der einzige einigermaßen verlässliche Marker ist und es im Endeffekt sowieso nur darum geht. Der Körper ist ja nicht dumm und will auch gesund bleiben. Es geht eher darum, dass Menschen dieses Körperfeedback nicht wahrnehmen oder übergehen oder falsch interpretieren. Daher kommt auch zunehmend meine Zen-Einstellung. Ich gebe dem Körper immer wieder alles, was er braucht … und dann wird er mich schon zu seinem Maximum tragen. Wo Blutwert-Messungen wirklich sinnvoll sind, sind bei relativ überschaubaren und nachvollziehbaren Werten, wie z. B. Schwermetalle oder auch oxidiertes Blutfett. Das macht ein Aha-Erlebnis, führt aber im Endeffekt auch wieder nur zum gemeinsamen Nenner … gesunde Ernährung, mit möglichst wenig Umweltgiften. Das alles muss man auch vor dem Hintergrund verstehen, dass das menschliche System halt nicht in jede Richtung so dehnbar ist, wie man sich das vielleicht vorstellt: Du kannst z. B. mit hohen Vitamin-C-Dosen nicht irgendeine oxidierte Blutfett-Fraktion bekämpfen, ohne dass du damit andere Prozesse negativ beeinflusst. Deswegen führt jede (positive) Veränderung eben nicht über einen (oder mehrere) Blutwerte, sondern über die Anpassung eines ganzen Lebensstils. Oder, als weitere Analogie: Wer den Menschen beibringt, mit ihren Blutwerten umzugehen, erklärt ihnen sinngemäß jede einzelne Zehenbewegung und Körperhaltung auf dem Surfbrett. Das ist schön, aber im Endeffekt geht es ums Surfen, und hierfür muss das Gehirn so viele Variablen gleichzeitig in einen sinnvollen Output packen, dass wir damit, würden wir das rational steuern wollen, heillos überfordert wären. Umgekehrt kann man aber, sofern man das Surfen beherrscht, an seiner Technik auf dem Brett schleifen. Und aus DIESER Sicht, sind Blutwerte dann eine Stütze.

  • Obwohl schon angesprochen, stellt sich mir die Frage nach dem „was ist zuviel“? Ich nehme z.B. 1g Vit. C, bei kommenden Infekten auch deutlich mehr. Und es tut mir insofern gut, dass ich nicht mehr wirklich krank werde. Heißt das nun, dass es für mich passt oder dass ich einen anderen/besseren Weg finden sollte, mein Immunsystem zu stabilisieren?

  • Ich hol mal einen FB-Post von edubily (Chris?) rüber:
    „Danke für den Kommentar. Gut, mit der Antioxidantien-Gabe alleine ist das ja nicht getan. Mediterrane Kostform, mit adäquaten Mengen rotem Fleisch, ab und an Kalorienrestriktionen (gut für den Cholesterin-Turnover), viel Zink und Kupfer (für das wichtigste körpereigene Antioxidans in den Gefäßen, Cu/Zn-SOD), genug Mangan (für das wichtigste körpereigene Mito-Antioxidans, Mn-SOD) und viele Polyphenole in Form von Obst, Gemüse, allen voran Kakao, Früchte mit dunkler Farbe, mal ein Glas guter Rotwein – dann Weglassen von Schwermetalle, z. B. aus dem Thunfisch und Reis und viele Tätigkeiten, die die Stickoxid-Ausschüttung in den Arterien anregen (z. B. Sauna, Bewegung) … Das schützt im Endeffekt die Gefäße.“

  • Hallo Chris,
    grundsätzlich ist mir das bekannt. Ich rätsel seit einiger Zeit, wie man damit umgehen sollte.
    Was ist zuviel? Oder ist der Zeitpunkt für die Antiox-Zufuhr relevant? Nicht um den Sport herum. Nach vier Stunden schon.
    Dr. Strunz propagiert: Messen, dann wissen.

    Ist die Menge in euerm Multi bei täglicher Einnahme nicht auch schon zu hoch, wenn jemand 1x pro Woche
    Leber isst (Vitamin A), täglich eine Handvoll Nüsse (Vitamin E), täglich 1x Paprika u. 2 Äpfel (Vitamin C) …?

    • Wenn du mit „messen, dann wissen“ anfängst, misst du noch in 20 Jahren und weißt immer noch nicht ;-)

      Jeder muss für sich selbst herausfinden, was zu viel des Guten ist. Aber eigentlich ergibt sich das von selbst: Niemand braucht Hochdosen-Präparate im Stile von 2 g Vitamin C und 100 mg Vitamin E pro Tag … oder 60 mg ß-Carotin. Auf der anderen Seite sind wir auch keine Primaten mehr, die den ganzen Tag nur Pflanzen essen und das auch noch gut vertragen können – hier reguliert sich ein gesunder Körper aber selbst, weswegen es grundsätzlich „Entwarnung“ bei Obst, Gemüse und z. B. Leber gibt. Zum Problem wird das eher, wenn man sich mit dem Kopf über das Gefühl des Körpers hinwegsetzt.

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