Selbstoptimierung Biochemie

Die Symphonie der eigenen Biochemie

Wer eine längere Zeit an seiner ganz eigenen Hardware herumgespielt hat, der weiß:

Es ist ein bisschen so wie Klarvierspielen. Man kann nicht jeden Knopf beliebig drücken. Es muss eine wohlklingende Melodie ergeben.

Wer uns liest und hier Informationen sammelt, der wird schnell beginnen, ebendas zu tun. Wenn das Leben vermeintlich am Klavier sitzt und die Melodie bestimmt, also unser eigenes Klarvierspiel, dann erscheint es fast wie eine Erlösung, dass man das Klavierspielen selbst übernehmen kann, selbst die Melodie des Lebens (die ja im Körper gemacht wird) bestimmen darf.

Wir lernen, dass wir selbst (zum Großteil) die Melodie erschaffen dürfen, wenn wir beginnen, uns mit der Ernährung und mit Sport zu befassen. In dem Zusammenhang sind auch die vielen Mikronährstoffe höchst relevant, die es da gibt und die man ausprobieren kann. Vielleicht landet der eine oder andere einen Volltreffer und findet den Stolperstein seines Lebens genau dort. Wie bei mir damals, die Schilddrüsenhormone (Jod und Selen).

Wie bei allem aber gilt: Ich kann nicht wahllos klimpern. Das Ganze muss System haben. Das bedeutet gleichzeitig, dass man das Klavierspielen lernen muss. Entweder by doing oder … durch Theorie, die aber (hoffentlich) auch doing beinhaltet.

Genau aus diesem Grund gibt es das neue Stoffwechselbuch, das auch ganz kritisch Stellung nimmt mit Blick auf die Zufuhr von Ergänzungsmitteln. Uns muss klar sein, dass es sich bei Mikronährstoffen um hoch potente chemische Substanzen handelt, die gravierenden Einfluss auf unsere eigene Biochemie haben können. Wir winken hier oft ab, weil wir (essentielle) Mikronährstoffe mit Gutem assoziieren, das Wort ist einfach belegt bei uns im Hirn. Dadurch versagt aber zum Teil das kritische Denken.

Kommen wir noch mal auf den Beginn des Artikels zurück: Wer jahrelang mit solchen Stoffen an sich experimentiert, der bekommt irgendwann ein Gespür. Nichts ist wichtiger als das! Es bringt nichts hier über die Möglichkeiten von Zink zu lesen, wenn man „Zink“ nie erfahren hat, vor allem nicht in Verbindung mit anderen Mikronährstoffen. Man muss es selbst in allen Varianten testen, mit vielen Dosierungen, wochen- vielleicht sogar monatelang.

Genau dann versteht man irgendwann auch den eigenen Körper. Da braucht es oft gar keine Blutwerte mehr. Irgendwann erkennt man die Reaktionen des eigenen Körpers, spürt auch schon leichteste Veränderungen.

Wir bekommen ein Gefühl. 

Doch es wird noch besser: Irgendwann finden wir heraus, was und wie viel wir (jeder Einzelne!) wirklich brauchen. Es zählt nicht mehr der gute Ratschlag, die wohlgemeinten Dosierungsvorschläge, die tollen Blutwerte, die man möglichst anpeilen muss … Und so weiter. All das wird ziemlich unnötig.

Denn: Wir werden lernen, dass der Körper nichts mehr liebt als den Rhythmus, den Fluss, das Gleichgewicht. Das erreicht man nun mal nicht, indem man immer wieder mit Höchstdosen massive Eingriffe an der eigenen Hardware vornimmt. Da nützt es nichts, wenn man jeden x-beliebigen Stoffen einwirft, weil man sich im Verstand die eigenen Wirkungen herbei spinnt.

Nein, da brauchen wir ein Gefühl für eine Sache.

Was bringt es mir persönlich, wenn ich einen maximal hohen Ferritin-Wert anpeile, der aber meinen Neurotransmitter-Haushalt durcheinander bringt, mich unruhig und nervös werden lässt?

Hier könnte man viele Beispiele anführen. Jeder bringt andere Voraussetzungen mit und muss entsprechend seinen ganz eigenen Lieblingszustand kennen lernen. Muss möglichst herausfinden, wie er diesen möglichst dauerhaft halten kann.

…. Wenn der Verstand nicht wieder dazwischen funkt: „Aber ich will doch Höchstleistung … Aber ich will doch nie schlafen müssen … Aber ich will doch …“

Nein. Den eigenen „perfekten Zustand“ kennen zu lernen bedeutet eben auch, sich ein paar Dinge eingestehen zu müssen.

Also, die bottom-line ist oft dieselbe:

  • Du musst es tun, möglichst alles ausprobieren.
  • Du musst es lange tun, nur so bekommst du ein Gespür und ein Gefühl.
  • Dieses Gefühl weist dir den Weg zu deinem Lieblingszustand.
  • Der wiederum braucht oft sehr wenig Eingriff.
  • Wichtig ist: Der Verstand muss im Einklang mit dem stehen, was der Körper natürlicherweise mitbringt.

Genau das hatten wir „genetisches Maximum“ getauft.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

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