Ernährungs Trends

Die Moden der Ernährung: Wie sich Trends wiederholen

Die Amerikaner sind lustig. Ich lese immer noch fleißig mit. Ich bin der Meinung, dass es uns zeigt, wohin die deutsche Ernährungs- und Lifestyle-Reise geht.

Da gab es neulich den Zeitungsbericht. Thema: Tom Brady. NFL-Superstar mit seltsamer Ernährungsform. Kein/kaum Salz, keine Milchprodukte, keinen Zucker, kein Gluten … und solche Sachen. Ein paar Tage später, neuer Artikel: Wissenschaftler vermelden, die Ernährungsform von Tom Brady sei „BS“. Ha, ha, der Klassiker wieder.

Daraufhin meldet sich der mittlerweile wieder aufgetauchte Art de Vany. Das ganze Ernährungsbusiness sei „Banane“. Er meint, es sei an der Zeit dieses leidige Paläo- und Ernährungs-Gefasel zu beenden. Nicht, weil es per se falsch ist. Sondern, weil es weg führt von den wichtigen Dingen, auf die wir uns konzentrieren sollten. Nämlich auf die Biochemie dahinter, auf wichtige Signalwege. Der geneigte edubily-Leser wird wohl wissen, um was es geht. Denn C. Michalk hat 2014 schon gedacht, dass das alles ziemlich sinnlos ist. Deshalb führten wir im Handbuch Begrifflichkeiten wie AMPK, Sirt, PGC-1alpha und mTOR ein. Wer das noch ergänzt mit Autophagie, der weiß, welche Themen in naher Zukunft auf uns zukommen werden. Denn: Das neue Art-de-Vany-Buch wird bald erscheinen. Thema: Gesundheit und Langlebigkeit. Na, so ein Zufall. :-)

Zwei Klicks weiter ein Podcast. Ein Interview mit Chad Macias, ein Molekularonkologe. Der studiert die Effekte einer Keto-Diät auf das Tumorwachstum. Im Podcast erzählt er u. a. warum Keton-Körper das Tumorwachstum beschleunigen können, warum man Krebszellen nicht aushungern kann, erzählt von der Komplexität des Themas und warum der Schuss mit der Keto-Diät bei Krebs auch nach hinten losgehen kann. Neulich sprachen wir darüber. Da sagte ich noch, dass ich kein Krebsbiologe bin. Hier spricht einer und ich sehe, dass ich auch gar kein Krebsbiologe sein muss, um zu den gleichen Schlüssen zu kommen.

Ja, ich weiß. Eigenlob stinkt. War ja auch nur scherzhaft gemeint. Sinus-Verläufe: In 10 Jahren stehen wir alle wieder mit Vollkornbrot, Eiweißen (ohne Eigelb) und dem selbstgemixten Saft da. So wie einst Jack Lalanne oder heute noch immer Ernestine Shepherd. Es wiederholt sich. Das ist die Ironie.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

3 comments On Die Moden der Ernährung: Wie sich Trends wiederholen

  • Ähm, was ist „BS“ für eine Ernährungsform?

  • Marcus.Kern_simplethinking

    Manchmal muss man wirklich schmunzeln, wenn man den Verlauf der Zeit betrachtet. Was ich mittlerweile doch recht positiv finde, ist das der Anteil der Berichte und Artikel zum Thema Fasten und IF größer wird.
    Wahrscheinlich ist es leider nicht bei allen wissenschaftlich fundiert, sondern eher der Zug auf den gesprungen wird – aber immerhin!

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