neuer artikel kommentar

Aus den Medien

Manchmal fragt man sich wirklich, in welchen Zeiten wir eigentlich leben. Man könnte sagen: Wir werden konstant verarscht.

Die Frage ist nur, warum wir ständig verarscht werden. Prinzipiell gibt es dafür nur zwei Erklärungen:

  • Entweder die Verarscher wissen es nicht besser und erzählen Müll aus ideologischer Verblendung.
  • Oder man glaubt an die große Weltverschwörung und die absichtliche Massenverdummung.

Da ich jetzt ja auch schon ein paar Jahrzehnte Lebenszeit auf dem Buckel habe, glaube ich, dass viele Menschen es gar nicht böse meinen und es wirklich einfach nicht besser wissen. Es gibt aber auch Ausnahmen, so z. B. das berühmte „interne Strategiepapier des Innenministeriums zur Corona-Pandemie“ ;-)

Tim Spector im Interview mit der FAZ

Na ja. Jedenfalls schickt mir ein Leser ein Interview vom britischen Wissenschaftsjournalist und Professor für genetische Epidemiologie Tim Spector aus der FAZ vom 30.09.22, mit dem Titel: „Vitamin- und Eiweißpräparate können Sie sich sparen“. Im Untertitel lesen wir: „Vieles, was lange als gesichertes Wissen über Ernährung galt, ist falsch“.

Ach ne. Wie immer. Bei sowas schießt mir sofort die berühmte Szene von Louis de Funès in den Sinn, „Nein, doch, oh!!“. Man kann die Uhr danach stellen, dass jedes Jahr jemand um die Ecke kommt, der uns erklärt, dass alles, was uns bisher von genau diesen Leuten erzählt wurde, jetzt doch falsch sei.

nein doch oh
„Vieles, was lange als gesichertes Wissen über Ernährung galt, ist falsch“ – Nein?! – Doch! – Oh!! 

Da frage ich mich immer: Wie lange lassen sich normale Menschen eigentlich veralbern?

Tim Spector scheint ein renommierter Forscher zu sein, jedoch nicht auf dem Gebiet Ernährung. Er war mir kein Begriff. Liegt aber auch daran, dass ich einen großen Bogen um solche Leute mache. Ich kann ja selbst Studien lesen zum Glück. Schaut man sich aber mal folgendes Youtube-Video an, wird klar, wohin die Reise geht.

In dem Interview erzählt Spector viel Stuss. Einiges ist aber auch richtig. Was mir jedoch besonders aufstößt ist, dass es immer vom einen ins andere Extrem gehen muss – und, dass Sachverhalte völlig falsch kommuniziert werden und eher das eigene Weltbild projiziert wird. So lesen wir:

FAZ: Was haben Sie denn so Schockierendes entdeckt?

Spector: Allein im vergangenen Jahr sind einige weitverbreitete Irrtürmer, die seit Jahren galten, durch neue Daten widerlegt worden, beispielsweise dass eine salzarme Ernährung Herzversagen vorbeugt oder dass Omega-3-Kapseln gegen Diabetes helfen.

Das mag für das ungeübte Auge eine ganz normale Aussage sein. Rhetorisch ist das aber ziemlich täuschend:

  1. Daten in einem Jahr können niemals eine ganze Datenlage widerlegen, die „seit Jahren galten“. Geht nicht. Gibt’s nicht. Dann waren die Schlüsse aus den Daten vorher einfach nicht richtig oder die neuen Daten müssen kritischer beäugt werden.
  2. Dass eine salzarme Ernährung Herzversagen vorbeugt, war nie Konsens, wie hier suggeriert. Das hat vielleicht *er* geglaubt.
  3. „Omega-3-Kapseln“ ist eine versteckte Differenzierung, die nur Spector selbst versteht. Der gemeine Leser versteht, dass Omega 3 per se nicht hilft, nix nützt. Zeitgleich stellt er damit den Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln in Abrede.
  4. Und: Wie soll Omega 3 „gegen Diabetes helfen“? Das ist kein Medikament (Spectors Weltbild!). Und Diabetes wird nicht durch einen Omega-3-Mangel verursacht. Das ist so, wie wenn ich sage, ein Schuh hilft nicht, wenn ich Scherben im Fuß habe. Natürlich nicht, der hätte davor geholfen.

Richtig ist

Richtig ist: Für eine gute Insulinwirkung braucht es eine bewegliche Zellmembran – man spricht von Membranfluidität. Das ist seit sicher bald 40 Jahren bekannt. DHA und EPA, als hoch ungesättigte Fettsäuren, sind jene Fettsäuren, die die Membranen am beweglichsten machen.

Genau deshalb verbauen unsere Zellen überhaupt mehrfach ungesättigte Fettsäuren in die Membranen. Der Membrangehalt an Omega 3, deren Wirkungen z. B. via Entzündungshemmung, über jene Effekte auf die Zellmembranen hinausgehen, bestimmt ganz wesentlich, wie gut Insulin wirken kann.

Der Omega-3-Index erfasst diesen Membrangehalt. Der Punkt: Man muss es messen. Jeder braucht unterschiedliche Mengen DHA und EPA in der Nahrung. Fakt ist: Westliche Ernährungen sind arm an Omega 3. Die Botschaft dieses Interviews ist, dass du Omega 3 getrost vergessen kannst.

Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, werden Omega 3s Diabetes nicht „kurieren“. Auf der anderen Seite weiß man aus Tierversuchen, dass Omega 3 die Insulinwirkung stark verbessert. Weiter zeigt sich, dass Menschen mit schlechter Insulinwirkung eine eher steife Zellmembran aufweisen und dass ein hoher Omega-3-Index die Insulinwirkung erwartungsgemäß verbessert. (vgl. Q1, Q2, Q3, Q4, Q5, Q6, Q7, Q8)

Die Kombination aus einer höheren gesättigten/mehrfach ungesättigten-Fettsäuren-Ratio, einer erhöhten Saturierung und einer gesteigerten Cholesterin/Phospholipid-Ratio kann zu einer verminderten Membranfluidität beitragen, was zu Insulinresistenz führt.

Außerdem kann die verminderte Verformbarkeit der roten Blutkörperchen den Sauerstofftransport durch die Kapillaren erschweren, zu Gewebehypoxie führen und zu einigen der bekannten Komplikationen des Diabetes beitragen.

… weil man seit Jahrzehnten gleichermaßen weiß, dass Dinge, die z. B. die Muskelmembranen steifer machen, die Insulinwirkung senken, also eine Insulinresistenz begünstigen. Das können z. B. hohe Mengen Cholesterin induzieren, das die Zellmembranen in diesen Kontexten steifer macht, sodass „die Insulinempfindlichkeit durch einen Überschuss an Cholesterin in der Skelettmuskelmembran beeinträchtigt wird“. (vgl. Q)

Ist es so schwer, die Wahrheit zu sagen? Natürlich wäre es besser, einen marinen Fettfisch (z. B. Lachs) zu essen – dort liegt Omega 3 nicht nur teilweise als Phospholipid vor, es kommt auch z. B. das diabetes-protektive Taurin direkt mit. Aber: a) kann sich das nicht jeder leisten und b) sind die Weltmeere bekanntermaßen verschmutzt. Daher müssen es dann doch ggf. „Omega-3-Kapseln“ sein.

Matthias Riedl im Interview mit der Rheinpfalz

Machen wir den Sprung zur Lokalzeitung „Die Rheinpfalz“. Dort gibt „Ernährungsdoc“ Matthias Riedl ein Interview. Der kommt aus nicht nachvollziehbaren Gründen sowieso (viel zu) oft zu Wort.

Vor kurzem hat er in einer TV-Sendung beispielsweise erzählt, dass pflanzlicher Fleischersatz – unterm Strich also Pflanzenproteine – „ungesund bis tödlich“ sei, was eine riesige Empörungswelle vor allem unter Veganern ausgelöst hat. Generell gilt bei ihm jedoch das Motto, dass hauptsächlich pflanzliche Proteine auf dem Speiseplan stehen sollen.

Für den Laien auch wieder so ein Widerspruch, den offenbar nur Leute wie er verstehen. Im Interview präzisiert er seine Sicht zum Thema. Man höre und staune:

RHEINPFALZ: Was ist mit Fleisch als Eiweißquelle?

Zu einer artgerechten Ernährung gehören vor allem pflanzliche Produkte. Bis vor zwei Millionen Jahren haben sich unsere Vorfahren vorwiegend fleischlos ernährt. Dann kamen Käfer, Würmer und Aas hinzu. Erst mithilfe von Werkzeugen und der Beherrschung des Feuers landete später rotes Fleisch auf dem Speiseplan. Heute wissen wir, dass mit dem Konsum von rotem Fleisch das Risiko für Krebserkrankungen, Übergewicht, Diabetes und Arterienverkalkung steigt. Fleischwaren sind maximal zweimal pro Woche zu empfehlen. 100 bis 300 Gramm insgesamt genügen.

Auch hier wieder, das Wording!

  • Mit „artgerechter Ernährung“ und „vor allem pflanzliche Produkte (Eiweiße)“ in einem Satz suggeriert er, dass es sowas wie die eine richtige Ernährung für jeden Menschen gibt – wo wir übrigens bei der Ökoideologie und der EAT-Ernährung wären –, und dass der Mensch in seiner Entwicklungszeit vorrangig pflanzliche Eiweiße gegessen habe.
  • Das präzisiert er mit falschen Angaben: Angeblich habe der Mensch erst vor 2 Mio. Jahre angefangen Käfer, Würmer und Aas zu essen – „erst später“ (wie spät, bitte? Gestern?) habe der Mensch angefangen rotes Fleisch zu essen.
  • Heute, so Riedl, „wissen wir“ – wie ich diesen Ausdruck hasse, wer ist „wir“? –, dass rotes Fleisch krank mache.

Auch hier kann man nur wieder den Kopf schütteln und sich wundern, wie es jemand schafft, seine ganz eigene Ernährungsfantasie so darzulegen, dass faktisch nur evidenzloser Stuss dahergeredet wird.

Richtig ist

Es gibt keine artgerechte Ernährung – es gibt höchstens eine Art „entwicklungsgeschichtlicher Ernährungsrahmen“. Aber der hat nix mit der heute so gängigen Vorstellung einer „quasi-veganen Ernährung für alle Menschen auf dem Planeten“ (EAT-Ernährung) zu tun. Wenn überhaupt, dann sind wir heute das Resultat von Menschen, die Berge an Fleisch verdrückt haben.

Was Vitamin D mit Kaffee gemeinsam hat
Wie ich mir das Weltbild der Riedls und Co. vorstelle vs. wie es wirklich war. 

Was anderes als Megafauna gab es im eiszeitlichen Europa und im damals vorherrschenden Steppenklimat einfach nicht. Und selbst Homo erectus davor war Hunderttausende Jahre lang ein „Fat Hunter“ – und ganz bestimmt kein Bohnensammler. Wie soll damit der Energie- und Proteinbedarf einer ganzen Sippe gestillt werden?

Der Mensch (bzw. seine direkten Vorfahren) isst rotes Fleisch – dokumentiert – etwa seit dem Übergang der Gattung Australopithecus zur Gattung Homo vor rund drei Millionen Jahren! Eher länger als kürzer. Davor haben sich unsere Artverwandten, die eher ziemlich wenig mit uns heute zu tun haben, spekulativ in etwa ernährt wie ein Schimpanse oder ein Bonobo.

Sie unterscheiden sich von uns genetisch nur um 1-2 % und haben mit uns zusammen einen gemeinsamen Vorfahr vor etwa 6-7 Mio. Jahren. Und auch Schimpansen und Bonobos ernähren sich nicht fleischlos. Es ist seit Jahren bekannt, dass sie neben Insekten auch regelmäßig kleine Säugetiere essen.

Darüber hinaus scheint Riedl nicht verstehen zu können, dass ein mageres Hüftsteak der besten Qualität nix mit der Salamipizza und Co. zu tun hat, die vor allem in epidemiologischen Studien immer wieder unter der Kategorie „Fleisch“ verortet sind, wenn es darum geht, einen Zusammenhang zu Erkrankungen zu finden.

Tatsächlich zeigen richtige, ernsthaft durchgeführte, gut gemachte Goldstandard-Human-Studien (RCTs) ja gerade, dass „unverarbeitetes rotes Fleisch in Mengen von ∼15 g/Tag bis ∼150 g/Tag als Teil eines gesunden Ernährungsmusters aufgenommen werden kann, ohne dass dies negative Auswirkungen auf das Körpergewicht und die kardiovaskulären Risikofaktoren hat“.

Was versteht man daran nicht? Das, was Riedl als Obergrenze für eine Woche empfiehlt, darf man laut echten Studien an Menschen, die Risikofaktoren gemessen haben(!), gerne auch täglich essen.

Richtig ist aber auch: Es gibt m. E. eine Obergrenze an rotem Fleisch. Es gibt ein paar Prinzipien aus der veganen Ernährung, die Stoffwechselgesundheit begünstigen – beispielsweise der hohe Kupferanteil bei niedrigem bioverfügbaren Eisen.

Eine moderne, fleischreiche Ernährung kann das Gegenteil machen. Aber daraus pauschal abzuleiten, dass jeder nur 100-300 g rotes Fleisch die Woche essen soll, um keinen Krebs, Herzinfarkt oder Diabetes zu bekommen, ist unwissenschaftlich, verunsichert Menschen und kann z. B. Frauen im gebährfähigen Alter, die unbedingt auf Fleisch als Eisenquelle angewiesen wären, sehr krank machen.

Man könnte sein kräftiges Statement ja auch einfach an die tatsächliche Datenlage anpassen. Und die klingt bei einem systematischen Review, veröffentlicht im super-renommierten Nature Medicine – also State of the Art –, so:

Wir fanden schwache Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von unverarbeitetem rotem Fleisch und Darmkrebs, Brustkrebs, Typ-2-Diabetes und ischämischen Herzkrankheiten. Außerdem fanden wir keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen unverarbeitetem rotem Fleisch und ischämischem oder hämorrhagischem Schlaganfall.

Wir stellten außerdem fest, dass das Risiko für die sechs Endpunkte unserer Analyse bei einem Verzehr von 0 g unverarbeitetem rotem Fleisch pro Tag zwar minimiert war, das 95 %-Unsicherheitsintervall, das die Heterogenität zwischen den Studien berücksichtigt, jedoch sehr breit war: von 0-200 g d-1.

Es gibt zwar einige Hinweise darauf, dass der Verzehr von unverarbeitetem rotem Fleisch mit einem erhöhten Krankheits- und Sterblichkeitsrisiko verbunden ist, doch sind diese Hinweise schwach und nicht ausreichend, um strengere oder schlüssigere Empfehlungen auszusprechen.

Heißt:

  • Ja klar: Leichte Risikoerhöhungen lassen sich nicht ausschließen. Wer z. B. viel rotes Muskelfleisch isst und das Kupfer vergisst, kann (stoffwechsel-)kränker sein. Wer sein Steak ständig scharf anbrät und dazu keinen grünen Salat isst… und so weiter. Versteht jeder.
  • Aber es gibt eine enorme Bandbreite: Die Forscher können nicht ausschließen, dass man sogar bei 200 g rotem Fleisch (1,4 kg pro Woche) am Tag perfekt gesund bleibt. „Was erzählen Riedl?“
  • Die Hinweise sind „schwach und nicht ausreichend“ für Bold Statements. Also das, was Riedl im Interview macht.

Es. nervt.

Man kann nur applaudieren und sich bedanken. Für so viel Desinformation. Heutzutage hat man den Eindruck, dass die vermeintlich gute Absicht – der „Zweck“ – ständig die Mittel heiligen darf. Man darf also Käse erzählen, wenn ein Funken Wahrheit dabei ist und es moralisch superhochwertig („Iss wenig Fleisch“) erscheint.

Was soll das? Es reicht doch so langsam mal, oder? Und was sind das für Journalisten-Nullen, die solche Leute immer wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken? Mir hängt dies mittlerweile zum Hals raus.

Erstens, weil ich als netter Mensch natürlich auf die anfragenden Mails antworten will, was mir unnötigerweise Zeit raubt. Zweitens, weil ich es noch nie akzeptieren konnte, wenn man Menschen ganz offensichtlich für blöd verkauft.

Und um den Kreis zu schließen: … dabei ist es mir völlig egal, ob das absichtlich oder unwissentlich passiert. Diese Junkinfos sind so ungesund wie das, wovor die Spectors und Riedls (und Lauterbachs) dieser Welt warnen. Infobesity.

Daher hast du von uns heute statt eines Info-Cookies mal wieder eine Info-Salatbowl-mit-Rinderstreifen bekommen ;-) Hoffe, es war bekömmlich.

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

39 comments On Aus den Medien

  • Nicht vergessen: Diese Schreiberlinge verdienen ihr Geld damit! Und sie müssen „gut ankommen“ und verkaufen.
    Und warum dann der Angstporno? – Weil Menschen leider so ticken……. ihr wisst doch, wer mehr Angst hatte und früher aufgesprungen ist hat den Säbelzahntiger überlebt. ;-) Daher der „bias“ für’s Negative.
    Ich komme immer mehr darauf, wie sehr unser Hirn uns in Atem hält. Wir lieben alle Geschichten, und die ganzen Illusionen und Gedankenkonstrukte, die unser Hirn täglich so produziert, am laufenden Band.
    Wie sagt meine Lieblingspsychologin immer? „Glaub nicht alles was du denkst“ ;-)
    Dem entsprechend bauen ganze Industrien darauf, die Menschen vor ihren Karren zu spannen. Und dafür muss man eben Illusionen ins Hirn hämmern.

  • Lieber Chris,

    vielen Dank für den Artikel und die Energie und Zeit, die es braucht, um sich all dem Blödsinn zu widmen, der täglich verbreitet wird.
    Schade nur, dass die Verursacher all dieser Junkinfos – der Begriff gefällt mir :-)) – leider meistens davon unberührt weiterirren…

    Vielen Dank!

  • Oh, oh, ich hatte den Aussagen von Dr. Riedl vertraut und stieg um auf pflanzliche Eiweiße: Sojabohnen und Süßlupinen, Nüsse, Samen, aß weder Fleisch, Fisch, Eier und Käse. Dauernd plagte mich Hunger, die Mahlzeiten sättigten nicht. Gestern gabs im Salat zusätzlich Ölsardinen und Käse, siehe da: Ich war sieben Stunden satt.

  • Für mich ist der Inhalt sowie auch die persönliche Note begrüßenswert. Alles Geschmackssache, aber ich denke es benötigt durchaus einen Wachmacher und eine hier und da leicht polarisierende Schreibweise lädt wie man sieht zur Debatte ein und der Inhalt wird automatisch eventl. ein wenig weiter getragen.

    Zum eigentlichen Problem der „Desinformation“: Es fängt von ganz oben an! Wer ist Gesundheitsminister? Welche Kompetenzen und mit welcher Intention werden das/die Länder geführt? Strunz hat auch immer wieder in seinen News diesen Punkt dargelegt und bspw. auf den BMI von Altmaier und Merkel angespielt. Das Sticheln von unten oder aus der Mitte gleicht insofern wohl leider „dem Rufer in der Wüste“. Das Gute ist doch aber das jeder für sich selbst dennoch anfangen und etwas tun kann.
    (Schreibt jemand der soeben zur Arbeit gejoggt ist ;) )

  • Wieder einmal der Beweis, dass differenziertes und klares Denken immer von Vorteil ist.
    Für mich und andere Leser hier. Dankeschön Chris & Phil.

    PS: Ich mag den Blog UND die Schreibweise.

  • Hallo Chris, das nenne ich mal eine gute Analyse der Riedl-Aussagen!
    Jedes Mal, wenn ich ihn höre und er mit seinem Hohelied auf das pflanzlichen Eiweiss anfängt, stellen sich meine Nackenhaare auf!
    Du hast meine Irritation zu diesem Unsinn bestens auf den Punkt gebracht!
    Skurril wird es, wenn bei seinen Ernährungsberatungen in den Doc-Serien zum Thema „Stille Entzündungen“, es um das Thema Omega3 geht und Leinöl zur Empfehlung kommt! Da hat er aber inzwischen dazuzugelernt und es wird auch schon mal Algenöl empfohlen. Aber das Leinöl wird geliebt und immer wieder empfohlen. Leider gab/gibt es nie einen Hinweis darauf, dass dieses Öl sehr reaktiv mit Sauerstoff agiert und diese Öle in der Regel nicht mit Antioxidantien geschützt werden, wie ein gutes O3-Öl…wie z.B. euer Algenöl;-)

    Aktuell ist es offenbar allgemein üblich, jedes Thema über eine Ideologieschiene laufen zu lassen. Bei der Ernährung ist die ideologische Leitlinie die pflanzliche Ernährung …wobei pflanzlich basiert noch korrekt wäre, aber eben nicht in der Auslegung, bei der Option pflanzlich oder tierisch, grundsätzlich der pflanzlichen Variante den Vorrang zu geben.

    Eigentlich ist es schade. Einerseits wird der Allgemeinheit mit derartigen Sendungen ein Bewusstsein für die Wertigkeit der Ernährung nahegebracht, andererseits wird dann so ein Stuss verbreitet.

  • Danke für den Artikel, der wie die meisten anderen Artikel von euch immer wiederaufzeigt wie komplexes und differenziertes Denken funktioniert. Sehr bereichernd und wertvoll um eigenes Argumentieren oder Nachdenken neu zu hinterfragen. Gerade bei all dem zunehmenden Schwarz-Weiß-Denken in unterschiedlichsten Bereichen. Die Einfachheit in Schlagzeilen und Überschriften wird oft nicht differenziert und glaubhaft belegt. Dann entsteht halt sowas wie persönlicher Glaube und eine Überzeugung von irgendwas. Da muss man wach bleiben und eure Ansätze geben mir immer wieder Anregung wie das gehen kann. Danke!

  • Guter Artikel! Die Wahrheit verkauft sich halt nicht gut, die polarisierenden Extreme schon besser. Auf den Webvideoplattformen nennt man das Clickbait. Gefährlich wird’s halt wenn Leute solche kurzen Pauschalaussagen ungeprüft glauben. Kaffee ist gesund PUNKT. Proteinsupplemente schaden PUNKT. NEMs sind immer überflüssig PUNKT. Ich war da früher leider auch für anfällig. Ich denke auch, dass Autoren oft einfach „produzieren“ ohne großartiges Interesse für das Thema zu haben, demenstprechend die Qualität. Für Betroffene manchmal fatal.

    • Genau richtig. Und daher kommt auch meine Emotionalität demgegenüber. Leute nehmen sehr viel Schaden – und wenn es nur durch ständiges Fearmongering ist – aufgrund der unkritischen und wahllosen Verbreitung solcher Desinformationen durch s. g. Experten in Medien mit großer Reichweite. Wieso interviewt man in der FAZ z. B. nicht mal Michael Holick zu Vitamin D? Oder Prof. Harris zum Omega-3-Index.

      • Ja, absolute Sauerei! Vor allem auch beim Schmutzfunk (auch als Rundfunk bekannt) bei denen außer ab und zu Prof. Froböse auch immer nur ideologisch vernebelte plant-based-Dödel eingeladen werden—
        Wenn jeder dahergelaufene Podcaster richtige Experten ans Rohr bekommt (Prof. Harris dessen H im Name ja für den H-S-Omega-Index steht hat z.B. grade erst ne Runde gedreht), verstehe ich es umso weniger wieso die großen und finanzstarken Zeitungen wie Die Zeit, SZ, Spiegel und Konsorten immer nur so absoluten Trotteln eine Plattform gibt.
        Wie oft ich mir dann bei der Arbeit oder privat anhören durfte, dass ich mich ja ganz ungesund ernähren würde weil solche Nulpen wie der Riedl oder der Spector wieder auf die Bevölkerung losgelassen wurden kann ich schon kaum mehr zählen…

        Daher: Dein Schreibstil seir Dir verziehen Chris und ist vollkommen verständlich. Ich würde mich wahrscheinlich noch mehr „Polemik“ schuldig machen weil ich bei sowas auch nur noch im Strahl kotzen könnte…

      • Hatte ich einem auch mal bei Twitter empfohlen. Denn er wetterte gegen Vitamin D. Als ich Hollock ins Spiel brachte meinte er nur: auch so ein Schwurbler. Dann hatte ich ihm über googlescholar gelistete Arbeiten von Hollock geschickt. Es kam keine Antwort. Viele haben eben ihr Weltbild und dies ist dann schwer ins Wancken zu bringen.

        • Das ist einfach bodenlos. Das ist wirklich Pippi Langstrumpf Level („Ich mach mir die Welt…“). Aber das ist unsere Kultur heutzutage – ich mein, wer will’s normalen Menschen verübeln, wenn sogar unsere Bundesregierung genau auf diesem Level Entscheidungen trifft?
          Besonders bodenlos und skandalös war es – um nochmal Corona zu bemühen – als John Ioannidis, bis dato einer der weltweit führenden Epidemiologen und Statistikern, seine Coronastudie veröffentlichte, die dann öffentlich so zerissen wurde, als habe irgendein Hobbymathematiker ein paar Zahlen gewürfelt. Einfach unglaublich heutzutage.

  • Erfrischender Klartext. Danke, Chris Michalk.

  • Habe bis zur Hälfte gelesen (bin auf Arbeit, meeh) aber kann jetzt schon sagen, der Artikel ist Gold wert! Eine echte Bombe. Richtig so, Chris, gib ihnen feste, diesen Irrlehrern!

    „Wissen wir“ – ja da hast du einen Nerv bei mir getroffen, da bist du nicht allein mit deinem Hass. Diese falschzüngingen Prediger müssen wir bekämpfen bis auch der letzte von ihnen sein verlogenes Maul hält.

    Solche Artikel um halb 8 am Morgen – und nichts kann mir heute mehr den Tag vermiesen.

    Vom Feinsten.

  • Herzlichen Dank Chris – ich finde, in dieser heutigen Zeit sind Fakten und Fachleute mit Ecken und Kanten dringend nötig!

  • Schade, dass die gute Faktenargumentation durch das polemische rumgeätze an Überzeugungskraft verliert.

    • Muss man aushalten können, wenn man hier lesen will! Weiß natürlich, dass es nicht jedem gefällt, und das ist absolut okay. Aber wenn Dinge scheiße sind, wird es hier genauso benannt. (Übrigens eben nicht faktenfrei, daher auch nicht polemisch.)

      • ich bemühe eben mal wiki:
        „die ursprüngliche Bedeutung von Polemik war Streitkunst, ein literarischer oder wissenschaftlicher Streit, eine gelehrte Fehde
        Kennzeichen von Polemik sind oft scharfe und direkte Äußerungen, teilweise auch persönliche Angriffe.“

        „Und was sind das für Journalisten-Nullen“
        „so ein Widerspruch, den offenbar nur Leute wie er verstehen“
        „Entweder die Verarscher wissen es nicht besser und erzählen Müll aus ideologischer Verblendung.“

        Kann man jetzt natürlich persönlichen Stil nennen; bei der guten Faktenlage hätten Sie das aber auch nicht nötig :)
        Schöne Grüße,

        • Da hast du jetzt eine sehr spezielle Definition (der vielen) von Polemik gewählt ;) für mich ist Polemik ein rhetorisch aufgeblasener Monolog, der seine niedrige Fakten- und Argumentendichte mit herabwürdigenden Angriffen z. B. gegen eine Person zu kaschieren versucht.

          Und absolut, für mich ist das persönlicher Stil und meine gut begründete Meinung. Muss aber, wie gesagt, nicht jeder gut finden. Absolut in Ordnung!
          Danke aber für deine Worte!

          Beste Grüße

      • Bezüglich Polemik – oder wie auch immer dieser agressive Schreibstil genannt wird – bin ich beim Chris ohne Michalk. ;-) Ist aber auch nicht mein Blog…
        Ich tue es unter Corona-Umstände-Nachwehen ab und bin guter Dinge, dass sich die Wogen wieder glätten.
        Aufgrund der vielen Fakten und dem mir nützlichen Inhalt versuche ich dies weitgehend zu negieren und schaue hier immer wieder gerne rein.
        Zum Artikel: Wer hier regelmäßig liest, sollte von dem Effekthascher-Getröte eigentlich unbeeíndruckt bleiben. Meine Meinung…

        • Lieber Lutz, danke für deinen Input, aber ich weiß absolut nicht, was der Artikel bzw. der Stil mit Corona zu tun haben soll und welche Wogen sich glätten werden sollen. :-)
          Heutzutage ist alles so unglaublich weichgespült und angepasst, dass viele offenbar nicht mehr mit einer Normalform an Pre-2020-Schreibstil klarkommen.

          • Ich lese hier seit 2015 mit und denke, einen Überblick über „Normalform“ zu haben.
            Aber wie schon geschrieben: Die Essenzen der Artikel sind mir überaus hilfreich. Danke dafür.
            Und – es ist nicht mein Blog.

            • Ich weiß das – deine Kommentar sind immer sehr gerne gesehen – daher wundert mich auch der postulierte Zusammenhang mit Corona. Aber wie gesagt, ich finde es absolut okay, den Schreibstil hier nicht okay zu finden! Statt allerdings übersensibilisiert immer nach der (moralischen, sprachlichen, emotionalen) Korrektheit zu suchen, könnte man sich ja auch einfach mal fragen, warum ich so emotionalisiert über dieses Thema schreibe. Vielleicht bekommt man dann ein bisschen Verständnis dafür.

              • Hi Chris,
                mir ist vollkommen schleierhaft, wie man nach soooo einem Artikel auf der vermeintlichen „Polemik“ herumreiten kann! Ich bin so wahnsinnig dankbar für Deine klaren Worte und niemand (den ich kenne) posted so ausgearbeitete Artikel zum Thema Ernährung/Medizin/Training für die breite Masse (mit Einschränkung – Denken 2.0 vorausgesetzt ;-). Herzlichen Dank dafür und ich hoffe Du änderst Dich nicht!
                @alle Leser: Bitte konzentriert Euch auf die FAKTEN!
                PS: Ich lese auch von Anfang an mit und habe hier noch nie kommentiert, aber jetzt … war mir einfach mal danach!!!

                • Die Kommentare bitte richtig lesen. Dann brauchst Du auch keine Empfehlungen auszusprechen.
                  In pre-2020: Da pfeif ich drauf. ;-)

                • Das ist sehr nett von dir! Ich weiß deinen Kommentar und deine Worte wirklich *sehr* zu schätzen :-) besten Dank!

                  • Für mich ist das immer ein so wunderbarer Schreibstil, den du da hast. So richtig schon Pre-2020.
                    Bitte nicht ändern! Wer das nicht abkann, der muss/könnte an sich ein bisschen arbeiten imho…

    • Meinem Geschmack nach gewinnt es an Überzeugungskraft, mitnichten verliert. Man darf nie vergessen, welchen Schaden die ‚Guten und Gerechten‘ mit ihren Irrlehren tun. Und wollen dadurch noch möglichst was verdienen, und den Fame absahnen. Solchen … (zensiert) … sollte man das Maul verbinden, Polemik ist da noch der Samthandschuh, wenn ihr mich fragt.

      Ich wette, nachdem er gegen rotes Fleisch gewettert hat, ist er nachher noch im Steakhaus eingekehrt und hat die gesamte Gage für das Interview verfressen. So sind die nämlich, diese Prediger des Guten und Gerechten.

      • Ich denke auch, dass ein leidenschaftlich verfasster Text mehr rüberbringt und authentischer ist, als ein langweiliges Gesülze.

Leave a Antwort:

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .