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Neues von der Milch und Krebs

Das mit der Ernährung und Ernährungswissenschaft ist deshalb so komplex und kompliziert, weil viele Menschen zwei Dinge nicht verstehen:

  • Genetik. Wir sind genetisch verschieden. Und jeder Organismus versucht instinktiv, den für sich besten Trade-off aus allen Merkmalen zu finden. Deshalb kann es sein, dass das, was für dich maximal doof ist, für den anderen in kleinen Mengen wunderbar funktioniert. In seinem Kontext.
  • Entwicklungsgeschichte. Nothing in Biology Makes Sense Except in the Light of Evolution. Ernährung und alles, was uns ausmacht, kann man nur verstehen, wenn man ein paar Prozent Abstraktionsvermögen mitbringt und sich in unsere Vergangenheit einfühlt.

Der zweite Punkt scheint für viele eine Herkulesaufgabe zu sein. Dabei ist es so einfach, es kann jedes Kind: Man stelle sich einfach einen Mix aus Camping- und Survivaltrip auf DMAX vor – also du und deine Sippe ohne Landwirtschaft in der Wildbahn. Drei Millionen Jahre lang.

Genau das hat dein Genom und alles, was du bist, geprägt. Selektive Wahrnehmung, „Zielstrebigkeit“, Ballsportarten (einem Ball statt einem Tier hinterherlaufen ;-) – und vieles mehr. Alles Resultat unserer aller Entwicklungsgeschichte.

In der Wildbahn gibt es auch heute noch keinen Bäcker. Wer essen will, jagt und sammelt – und baut, wenn er Glück hat und sich auskennt, ein paar „Kulturpflanzen“ an… Um das zu begreifen, brauchst du kein Studium und kein Ratgeber.

Ernährungswissen ist oft eine Märchenstunde

Wer diese beiden Punkte nicht beherzigt, verliert sich in einer Fantasiewelt. Dann wird Ernährungswissenschaft zur Märchenstunde. Der Mensch kann sich vieles vorstellen – und auch vieles nicht. Und genau daraus resultieren die irrwitzigsten Ideen, die auch heute noch gängige (Lehr-)Meinungen prägen.

Viele Menschen können sich z. B. nicht vorstellen, dass Fleisch gesund ist. Gesund. Nicht nur nicht-krankmachend, sondern gesund. Einfach mal reflektieren, was dein Hirn so ausspuckt, wenn du in dich reinfühlst in den Gedanken.

Die meisten können sich allerdings auch nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die z. B. an 30 Tagen 30 Marathons laufen. Die meisten können sich ja nicht mal vorstellen, 40 km zu gehen(!). Wenn man nicht wüsste, dass es sowas (oft) gibt, würde man es nicht glauben. Einfach, weil wir so limitiert darin sind, korrekterweise über Dinge zu urteilen, die außerhalb unserer Erfahrungswelt liegen.

Und so ist das mit Ernährung. Den Leuten das Gegenteil von dem zu vermitteln, was sie glauben, ist tierisch schwer. Vor allem, weil Ernährungswissenschaft so viele „Lücken“ hat, die prädestiniert dafür sind, sie mit eigenen Fantasien zu füllen – auch so eine ganz alte Eigenheit unseres Gehirns. Das wird auch immer so bleiben. Grund: Siehe oben.

Ob du’s glaubst oder nicht: Was die Milch alles kann!

Daher brauchen wir immer einen Rahmen. Beispiel: Für viele ist ein Käsebrötchen ein völlig normales Essen. Die können sich nicht vorstellen, dass es Ursache für unsere modernen Krankheiten sein könnte. Auch hier leben wir wieder in krassen Parallelwelten. Aus Sicht der Evolution ist das ein höchst fragwürdiges „Essen“.

Wer ein bisschen abstrahiert, der wird beim Thema Milchprodukt, besser: Milch, auf die Idee kommen, dass dieses Nahrungsmittel für Neugeborene konzipiert ist. Es ist also gerade keine weiße, eiweißreiche Flüssigkeit, sondern ein extrem ausgeklügeltes bioaktives Gebräu, das Neugeborene ins Leben tragen soll.

Daher ist in Milch eben alles enthalten, was so ein Push ins Leben ermöglicht: Kalorien, also Fette, Eiweiße, Milchzucker. Lässt sich weiter untergliedern in Antikörper (Immunoglobuline), Wachstumsfaktoren, Zytokine, mRNA, miRNA, Hormone und so weiter. Das ist ja nicht zum Nicht-wirken da drin.

All das wirkt. Damit es wirklich wirkt, muss die Verdauung umgangen werden und es muss in den Körper gelangen. Das ermöglichen Exosomen. Kleine Fettkügelchen (mit einer Membran), die z. B. ebenjene Wachstumsfaktoren, miRNAs, Hormone usw. verdauungsresistent und hochbioaktiv in den Körper schaufeln.

exosomen und funktionen milch
Abb. 1: Exosomenaufbau. Exosomen sind von einer Membran umhüllte, verdauungsresistente und extrem robuste Transportschiffchen, die miRNAs (Genregulation), mRNAs (Proteinbildung), andere RNAs, Nukleinsäuren, Proteine, Lipide, Aminosäuren, Hormone und andere Metabolite transportieren können. Sie finden sich nicht nur in Milch. Auch Gewebe im Körper kommunizieren via Exosomen miteinander und sie spielen auch bei Erkrankungen eine wesentliche Rolle. (Quelle; Wissenschaftler schaffen es nicht mal, hoch aufgelöste Bilder zu nutzen!) 

Die Exosomen sind der Zauber

Diese Exosomen sind Gegenstand der Forschung, die gerade explodiert. Auch ein bisschen aus Eigennutz der Forschung: Denn die will die Milchexosomen z. B. nutzen, um Pharmazeutika besser in den Körper zu bekommen. Chemotherapeutika, zum Beispiel.

Die Exosomen samt ihrem Inhalt machen im Tier Genregulation. Denn sie enthalten, wie eben erwähnt, z. B. mRNA. Kennen wir seit der Impfung. Milchexosomen schaufeln mRNA in unsere Zellen, und dort werden gezielt Proteine gebaut. Nicht nur eins (Spike ;-), sondern vielleicht Hunderte. Ach so!

Sie enthalten aber auch miRNA, kleinste RNA-Schnipsel, die posttranskriptional Gene regulieren (ausschalten) können. Auf diese Weise kann Milch, genauer: können Milchexosomen, echte Genregulation im Nachwuchs machen. So, als ob die eigenen Zellen Genregulation machen.

Ausgeklügelt, nicht wahr? Wussten wir lange nicht. Die Milch ist somit das urälteste, zeitgleich vielleicht modernste Genwerkzeug, das wir kennen. Die beiden wichtigsten Aufgaben: Katabolie (Abbau) hemmen, Immunsystem aufbauen (mehr dazu z. B. hier). Genau dafür ist die Milch gedacht.

Was konkret die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Milchexosomen mitsamt Inhalt beim Menschen sind … ist auch Gegenstand der Forschung. Man kann nur spekulieren. So, wie wir das hier im Blog mehrfach getan haben (hier, hier, hier). Zwei weitere Beispiele sollen jetzt folgen.

Milchexosomen hemmen und machen Krebs

So stolpere ich gerade über eine aktuelle Arbeit, veröffentlicht – na klar – im renommierten Fachmagazin Nature, die folgendermaßen titelt (dt.):

Orale Verabreichung von extrazellulären Vesikeln aus Kuhmilch induziert Seneszenz im Primärtumor, beschleunigt aber die Metastasierung von Krebs

Die Erkenntnis dieser hochkomplizierten Forschung im Titel: Verabreicht man die genannten Milchexosomen an Mäuse, schrumpft der Primärtumor, aber der Tumor streut extrem viel stärker, sodass die Tiere eine sehr viel höhere Metastasenlast aufweisen.

Wichtig: „Oral verabreichte, aus Milch gewonnene Exosomen widerstanden der rauen Umgebung des Darmtrakts und waren in einer Reihe von Mäuseorganen, einschließlich der Leber, bioverfügbar.“ – ein für alle mal: Diese Exosomen gelangen tief in den Körper und wirken dort!

Die Arbeit entdeckte noch was Spannendes: Entfernten die Forscher den Primärtumor und verabreichten die Milchexosomen danach, zeigten sie einen dosisabhängigen Hemmeffekt auf die Metastasen. Es gibt bei der Wirkung also offenbar einen kritischen Zeitfaktor, der wichtig ist und zu konträren Ergebnissen führt.

Da die Milchexosomen schon in „sehr geringen Dosen“ eine profunde Wirkung zeigten, glauben die Forscher daran, dass sie ein geeignetes Anti-Tumor-Therapeutikum darstellen könnten – wenn sie zum richtigen Zeitpunkt (= nachdem der Primärtumor entfernt wurde) verabreicht werden. Das berühmte Spiel mit dem Feuer.

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Abb. 2: Die Wirkung von oral verabreichten Milchexosomen auf das Tumorwachstum in Versuchstieren. Es zeigt sich, dass Milchexosomen (2. Reihe; Milk EVs) im Vergleich zur Kontrolle (1. Reihe; PBS) das Schrumpfen des Primärtumors („Primary site“) induzieren, während sie die Metastasenbildung massiv anheizen („Secondary site“). Verabreicht man die Milchexosomen aber nachdem der Primärtumor entfernt wurde (3. Reihe), schrumpfen Rezidive bzw. Metastasen. 

Exosomen: Bestimmen über Leben und Tod

Es kann spekuliert werden, dass unsere Ergebnisse direkte klinische Auswirkungen haben, da ein hoher Milchkonsum die Metastasenbelastung bei Krebspatientinnen mit intakten Primärtumoren erhöhen kann. Im Gegenteil kann spekuliert werden, dass der Milchkonsum für Brustkrebspatientinnen von Vorteil sein könnte, wenn der Primärtumor operativ entfernt wurde.

Das steht da in der Arbeit. Ist das nicht sensationell spannend? Und dabei handelt es sich nur um die Milchexosomen. Nicht um die Milch als Ganzes, deren Komponenten dann synergistische Effekte ausüben und nochmal anders wirken können. Nein, diese Exosomen, die z. B. Proteine, Antikörper, miRNA und mRNA usw. transportieren, wirken.

Auch das zeigen die Forscher in ihrer Arbeit. Denn die Wirkung verliert sich, wenn man z. B. nur die Milchproteine verabreicht oder die Exosomen zerstört. Die Exosomen sind der Schlüssel, um die Wirkung von Milch zu verstehen.

Ich persönlich finde es atemberaubend, was Milchexosomen für eine Wirkung auf den Körper zu haben scheinen. Und das essen wir täglich. Ohne nachzudenken. Dabei könnte das Käsebrot – wie hier gezeigt – offenbar über Leben (wenig Metastasen) und Tod (viel Metastasen) entscheiden.

Es ist also gut möglich, dass Milchprodukte manchmal stark schützend wirken. Manchmal aber sehr krank machen – und das bezieht sich jetzt lediglich auf einige wenige Tumore, die hier in der Arbeit untersucht wurden. Wir reden noch nicht von Wirkungen auf das Gehirn, auf den Energiestoffwechsel uvm.

Milchexosomen hemmen Arthritis

Schon 2015 konnte eine Forschergruppe Aufsehenerregendes zeigen. Anhand von zwei genetischen Arthritis-Mausmodellen konnte gezeigt werden, dass „oral verabreichte Milchexosomen zu einer deutlichen Verzögerung der Krankheitsentwicklung (…) und zu einem deutlichen Schutz der Knorpelpathologie und Knochenmarkentzündung führten“.

Der Versuchsaufbau war simpel. Die Forscher extrahierten die Exosomen schlicht aus einer stinknormalen, fettarmen Supermarktmilch. Enthalten waren u. a. immunregulatorische miRNAs, ß-Casein- und ß-Lactoglobulin-mRNA, TGFß und Lactoferrin. Klar.

Sie verabreichten die Exosomen also oral an ihre zwei Mausmodelle für Arthritis und fanden z. B., dass die Milchexosomen eine direkte Wirkung auf Immunzellen haben. Sie fanden in einem der beiden Modelle auch mehr der bekannten CD4+-FoxP3+-Tregs – spezialisierte T-Zellen mit starker immunosuppressiver Wirkung, die „Toleranz“ erzeugen.

Wichtig: Sie weisen jedoch auch auf gegenteile Ergebnisse anderer Forscher hin, die zeigten, dass Milchfütterung an Kaninchen zu Synovitis, eine Gelenkinnenhautentzündung, die man bei allen entzündlichen Gelenkerkrankungen findet, führt. Also: Milch als ganzes Lebensmittel ≠ Milchexosomen.

Exosomen sind der Faktor X in der Forschung

2015 erschien eine weitere spannende Arbeit unter Federführung der Uni Lund (Schweden) und der renommierten US-Uni Stanford. Gezeigt hat die Arbeit mit knapp 23.000 Probanden, dass Menschen mit Laktoseintoleranz – im Vergleich zu ihren engen Verwandten und der Allgemeinbevölkerung – ein erheblich geringeres Risiko für Lungen-, Brust- und Eierstockkrebs (-45, -21 %, -39 %, jeweils) aufweisen.

Natürlich könne man nicht ausschließen, dass dies an den Dingen liegt, die man isst, wenn man gezwungermaßen auf einen Großteil der Milchprodukte verzichten muss. Auf der anderen Seite spekulierten die Autoren damals – ganz klassisch – über das erhöhte IGF1 (Wachstumshormon) von Milchtrinkern und so weiter.

Heute sind wir einen Schritt weiter: Es gibt einen Faktor X in Milchprodukten – Milchexosomen –, der hier kontextabhängig mit reinspielen kann.

Wichtig: Ich will nicht sagen, dass Milchprodukte per se irgendwie ein Krebsauslöser sind. Dafür ist die Landschaft an Milchprodukten auch zu divers und die Datenlage noch immer zu dünn. Fettreicher Käse enthält z. B. größere Mengen Rumensäure (CLA), das in Tierversuchen – je nach Studium – das Tumorwachstum hemmen kann (vgl.).

Was uns zum Eingangsstatement bringt. Auch unser Körper versucht vor dem Hintergrund all seiner Merkmale eine Ernährung zu etablieren, die für ihn funktioniert. Trade-off. Daher wirken CLA-reiche Käseprodukte für dich … vielleicht antikanzerogen. Man weiß es nicht.

Schlusswort: Ernährungsbildung!

Warum reite ich immer wieder auf Kaffee, Weizen und Milchprodukten rum? Ganz einfach: Das Kaffeekränzchen ist das Sinnbild für die Ernährungsentgleisung unserer Gesellschaft. Es geht also eher sekundär um die 20 g Gouda am Tag.

Mir persönlich geht es darum, dass Menschen, die diesen Blog lesen, verstehen, dass wir in einer modernen Welt, die uns bewiesenermaßen, aber unnötigerweise so krank macht, gerade jene Dinge hinterfragen müssen, die wir ganz selbstverständlich leben, die aber im Kontext unserer Entwicklungsgeschichte keine Rolle gespielt haben.

Und auch im Leben vieler indigenen, aber gesunden Völker keine Rolle spielen. Ein kritischer, gebildeter Blick auf genau das – also z. B. den hiesigen Milch- und Käsekonsum –, hilft nämlich, bewusstere und bessere Entscheidungen zu treffen. Und es hilft, „Tabubrüche“ zu tolerieren. Es ist völlig in Ordnung, mal 30-60 Tage jeweils ohne Weizen, Milchprodukte und Kaffee zu leben.

Viele werden ihr blaues Wunder erleben. Und feststellen: Nur, weil ich etwas nicht glauben oder es mir nicht vorstellen kann, heißt es nicht, dass es nicht wahr ist oder keine Relevanz für mich hat. Wir alle Leben im Kokon unserer Beschränkungen. Und drei Millionen Jahre Evolution – ohne Käsebrot – lassen sich nicht einfach weglächeln.

 

Der Text ist von mir, Chris Michalk. Fast zwei Jahrzehnte war ich dem Leistungssport treu und studierte als Folge Biologie und drei Jahre Sport. Leistungsphysiologie war mein Hauptinteresse, das mich vor circa 15 Jahren dazu gebracht hat, Studien zu lesen. In Folge einer Stoffwechselerkrankung gründete ich den Blog edubily und verfasste zusammen mit meinem Kollegen Phil Böhm mehrere Bücher (u. a. "Gesundheit optimieren, Leistungsfähigkeit steigern"). Ich machte meinen Abschluss in zellulärer Biochemie (BSc, 1,0) – und neben meinem hier ausgelebten Interesse für "Angewandte Biochemie", bin ich zusammen mit Phil Böhm Geschäftsführer der edubily GmbH.

27 comments On Neues von der Milch und Krebs

  • Johanna Budwig hat ja Krebs mit Quark und Leinöl geheilt..War wohl was dran!

    • Ja gut … vielleicht war da teilweise was dran, aber … ich würde mich jetzt im Alltag nicht darauf verlassen…

  • Wenn Exosomen kleine Fettkügelchen sind, enthalten dann quasi fettarme Milch und Milchprodukte weniger Exosomen als vollfette Milch und Milchprodukte?

  • In diesem Zusammenhang eine Frage zu Colostrum (Kuh). Es gibt jetzt immer mehr Präparate in flüssiger oder auch in Kapselform. Wie ist Deine Meinung dazu?

  • Überstehen die Exosomen der Milch die Homogenisierung?

  • Wieder mal hoch Interessant und aufschlussreich.
    Ich Esse jeden Tag zum Frühstück 250g Quark, mit Heidelbeeren und 4g Omega3 aus Fischöl und vertrage es hervorragend im Gegensatz zu Haferflocken, bei denen mein Darm rebelliert.
    Trotzdem suche ich noch eine Alternative zum Quark, ist aber schwierig, da ich zum Beispiel am Morgen noch keine Eier runterbekomme.
    Hab schon an Dinkelflocken gedacht, ist aber auch wieder Getreide.
    Andererseits ist die Steigerung von IGF1 bei mir sogar von Vorteil, da ich durch meinen seit der Kindheit bestehenden Wachstumshormonmangel (HGH), so auf ein höheres Level komme.
    Anmerkung: HGH wird täglich in kleinen Mengen 0,25 IE, vor dem Schlafen gehen injiziert.

    • Hirseflocken werde ich demnächst mal ausprobieren als Haferalternative.

    • Nimm gekochte Eier und püriere sie mit der Banane, den Beeren oder anderem Obst. Vielleicht bekommst Du sie dann eher runter. Schmeckt lecker ;-)

    • Hast du schon mal süßes Rührei probiert? Z.B. mit Ahornsirup, in Anlehnung an „french toast“ oder auch Pfannkuchen.

    • Ich fahre derzeit sehr gut mit einer Frühstücksschale mit 50 Gramm gekochten Kastanien (leicht zerbröselt), 1/2 Kokosjoghurt, 5 Pekannüssen gehackt (damit es ein wenig crunchy wird) und ein paar aufgetauten Kirschen zum Süßen. Es schmeckt nicht suuupergut, aber es ist ok und sättigt erstaunlich lange. Als trainierter Mann kannst du die Menge natürlich auch verdoppeln ;-)

  • Es gibt im erweiterten deutschen Sprachraum Unterschiede in der genetischen Ausstattung Jäger versus Bauer. Kann es durch die schlechte Ernährung im Mittelalter zu einer Auswahl und Änderung des Erbguts gekommen sein. Und damit zu einer besseren Verträglichkeit. In unsere Bauernfamilie wurde Milch in aller möglichen Gerichten verwendet. Milchsuppe, Haferschleim, Pudding ohne Ende, Milchreis 😄etc.

    • Du, die meisten Europäer vertragen Milch und Käse, das heißt aber nicht, dass es für jeden und jeden Kontext gesund ist. Die meisten sterben nun mal auch an den Krankheiten an denen die meisten in Deutschland eben sterben … ;)

  • ja krass…Milch ist so ein unfassbar ausgeklügeltes Gebräu. X Wirkstoffe zum Optimieren zahlreicher körperliche Funktionen, maßgeschneidert auf die Bedürfnisse…
    …einer Kuh. Eines Grasfressers.

    Es ist paradox. Böte man einem Menschen ein Glas Muttermilch seiner stillenden…sagen wir mal… Nachbarin an, er würde sehr wahrscheinlich angeekelt das Gesicht verziehen (spannend die Frage weshalb…weil wir als Erwachsene vielleicht Muttermilch eigentlich instinktiv ablehnen? Wäre nicht unplausibel wie ich finde) Aber aus den Brustdrüsen einer Kuh…joa, nee, das ist total lecker. Gewohnheit, Marketing etc sei Dank. Da kann Instinkt nicht mehr gegen ankommen.

    • Also das kommt doch drauf an ob die Nachbarin für einen anziehend ist oder nicht ;-)

    • Ja, absolut. Keine schlechten Gedanken!
      Allerdings ist das bei genauerem Blick ein schwaches Argument, weil wir als Menschen auch nicht unbedingt auf Menschenfleisch stehen obwohl die meisten ein gutes Stück Rind nicht ablehnen würden ;) So Vergleiche hinken einfach oft, weil der Mensch in der Not in der Wildbahn alles mögliche isst, um seinem Proteinbedarf zu decken – und so haben sich manche Verhaltensweisen bzw. Ernährungsgewohnheiten über Jahrhunderte etabliert.

  • Ein aufschlussreicher und toll geschriebener Artikel, danke dafür!

    Wenn hier von Milchexosomen die Rede ist – lässt sich dieser Aspekt womöglich auch auf (exzessiven) Whey-Konsum übertragen? Oder werden diese dort herausfiltriert?

  • Mal gut, mal böse, oder: für den einen gut, für den anderen böse – vielleicht macht ja auch hier generell wieder die Dosis das Gift?

    • Das nennt sich halt Differenzierung. Und ja, „die Dosis macht das Gift“ ist zwar richtig, damit wird man individuellen Empfehlungen aber nicht gerecht. Dieses Mantra dient wohl eher denjenigen, die gerne Käsebrot essen ;) nichts für ungut

  • Extrem interessanter Einblick ins Thema Milch, das gibt einem zu Denken. Großen Dank an euch!!

  • Wieder einmal hoch interessant. Danke Phil & Chris.

    Und jeder der schon mal Skyrim V gezockt hat weiß, dass „Milchtrinker“ kein Kompliment ist.

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