Manchmal fragt man sich, warum man eigentlich einen Blog mit mittlerweile über 800 Artikeln schreibt und einen Instagramkanal betreibt, der theoretisch mittlerweile nicht nur Zehntausende erreicht, sondern auch unzählige, leicht zu verdauende Infoposts in die Welt trägt.
Ich weiß nicht, was mit der Gesellschaft los ist. Ob vielleicht die Aufmerksamkeitsspanne wirklich so rapide abnimmt. Oder ob das Leseverständnis vielleicht wirklich immer schlechter wird. Man weiß es einfach nicht.
Jedenfalls kann ich mir z. B. nicht erklären, dass immer wieder die gleichen Fragen gestellt werden, die man zwei Klicks weiter und einfach zu verstehen schon zig mal hochwertig aufgearbeitet hat.
Die Egozentrik des Westens
Wie groß unsere Egozentrik im Westen ist, zeigt sich nicht nur am mangelnden Verständnis und am mangelnden Respekt gegenüber anderen Kulturen und ihren ureigenen Funktionsweisen – natürlich ist die, ist unsere Demokratie, sind unsere „westlichen Werte“ … immer besser.
Sie zeigt sich nicht nur daran, dass wir ernsthaft davon überzeugt sind, die in Ostasien würden schon aufhören Tiere zu essen, um das Klima zu retten, wenn wir es – natürlich netterweise als gutes „Vorbild“ – vormachen.
Sie zeigt sich auch daran, dass viele Menschen hier ernsthaft davon überzeugt sind, dass es den – in unseren Augen – primitiv lebenden Menschen irgendwo im Kongo und so weiter gesundheitlich einfach nicht besser gehen kann als uns. Geht nicht. Gibt’s nicht.
Dabei ist es ja eine wissenschaftliche Binsenweisheit, dass es in Zentralafrika beispielsweise um den Faktor 4-5 seltener Darmkrebs gibt. Über die Gesundheit der Tsimané haben wir bereits ausführlich berichtet (z. B. hier). Gleiches gilt für Kitava-Indigene und andere „einfach“ lebende Menschen.
Umgekehrt gilt leider auch für Afrika, dass traditionelle Kost zunehmend durch moderne, westliche Küche ersetzt wird. Mit den klassischen Folgen, allen voran Übergewicht und Diabetes – ein mittlerweile ernstes Problem in Afrika. Sicher auch Krebs, Herzinfarkte und Co. Die Schlinge wird sich also auch dort immer stärker zuziehen.
Der Wohlstand macht krank
Das ist kein Zufall. Das ist keine Raketenwissenschaft. Wer das Wort Wohlstandserkrankung – Zivilisationserkrankung klingt ein bisschen despektierlich –, ernst nimmt, aber mehr noch: versteht, der muss irgendwann begreifen, dass wir im Westen oft umsonst sterben.
Und das liegt – wie die Wissenschaft, auch wieder in ihrer westlichen Egomanie gefangen, lange glaubte – nicht daran, dass die Alteingesessenen wesentlich früher ableben als wir und dass es bei uns viele Erkrankungen des höheren durchschnittlichen Lebensalters wegen gibt.
Das liegt schlicht daran … dass es vermeidbare (Stoffwechsel-)Erkrankungen sind, die kommen, wenn man wie ein Europäer lebt. Punkt.
Die Proof-of-principle-Studien und -Beobachtungen gibt es ja schon lange. Von uns immer wieder angeführt: Sobald ein Aborigine aus dem Busch in die Stadt zieht, wird er so krank wie wir. Lässt sich umkehren, wenn er wieder zurück in den Busch geht.
Gilt auch für uns Moderne. Lebt man ein paar Tage als Jäger und Sammler mit den Hadza oder emuliert man diesen Lebensstil, wird man gesund. Diese Zusammenhänge sind eigentlich einfach zu begreifen. Die Biochemie dahinter ist ja hier im Blog extrem vielfältig aufgearbeitet.
Deutsche sterben (zu) früh
Und genau das ist der Kontext, in dem man die neue Studie des Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden verstehen sollten. Die haben nämlich einfach mal gezeigt, dass Deutschland „bei der Lebenserwartung seiner Bürger im Vergleich mit 15 westlichen Nachbarländern auf den hinteren Rängen rangiert“.
Eigentlich müsste das wehtun und ernsthaft das Ehrgefühl verletzen, oder? Jetzt sind Europäer nachweislich schon nicht gesund und erhalten sich das Leben oft genug mit modernen (Medizinal- und Pflege-)Standards.
Und trotzdem belegen wir in Deutschland die hinteren Ränge der Lebenserwartung in Europa. Bei uns in Deutschland kommt ja noch hinzu, dass eine „große wirtschaftliche Stärke und ein für den Großteil der Bevölkerung gut zugängliches und leistungsfähiges Gesundheitssystem“ verfügbar sind.
Neu ist diese Erkenntnis jedoch nicht wirklich. Schon 2019 gab es bei Eurostat eine Veröffentlichung, die eindrücklich zeigte, dass Deutschland – trotz seines immensen Gesundheitssystems – mit Blick auf die Sterblichkeit direkt nach den (Süd-)Ost-EU-Ländern kommt:
Man könnte es auch anders ausdrücken: Wir schmeißen Abermillionen Euro die Fenster raus. Vielleicht sind wir Deutschen die Wohlstandsverwahrlosesten der Wohlstandsverwahrlosten. Würde jedenfalls einiges erklären, auch mit Blick auf hier besonders prävalente Gesellschaftsphänomene.
Weitestgehend vermeidbare Ursache: Herzinfarkte und Co.
Jedenfalls stellt das BiB fest:
Wesentliche Ursache für den Rückstand ist eine erhöhte Zahl von Todesfällen aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Dass Deutschland bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich zurückliegt, sei Anlass zur Sorge, so die Wissenschaftler, denn: „diese gelten heutzutage als weitgehend vermeidbar“. Man vermutet, dass es „Defizite bei der Vorbeugung“ gebe.
Wird jetzt plötzlich Prävention wichtig? Denkt man jetzt vielleicht ernsthaft mal über Vitamin D, Sport und so nach? Die Autoren jedenfalls glauben, dass „durch eine bessere Vorbeugung von Krankheiten nicht nur Gesundheitskosten gespart, sondern auch das Wohlbefinden der Bevölkerung gesteigert werden“ könne.
Sie malen zeitgleich ein düsteres Zukunftsbild:
Der Widerspruch zwischen den hohen Investitionen in die Gesundheitsversorgung und den Ergebnissen bei der Lebenserwartung ist auch als Warnsignal für die Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems zu bewerten – schließlich werden die gesundheitlichen Herausforderungen aufgrund der Alterung der Babyboomer in den nächsten Jahren noch mehr ansteigen.
Es wird sich nix ändern im Land der Deutschen
Wer das vielleicht mal 1-2 Jahrzehnte mitverfolgt, der weiß, dass diese Debatten schon seit Jahren geführt werden. Dass es diese Aussagen bestimmt auch vor zwei Jahrzehnten schon gegeben hat.
Wir Deutschen leiden aber an einer besonderen Form der Egomanie. Bei uns paart sich dazu nämlich sture Rechthaberei mit der Prise German Angst. Daher handelt ein Deutscher, wenn er Angst bekommt – dann aber so, dass er es notfalls auch mit großen Kollateralschäden durchzieht.
Einfach mal kurz nachdenken: Zeitungen und Medien im Allgemeinen geizen nicht mit „Negativschlagzeilen“ zu Vitamin D. Regel-Tenor, vor allem im ÖRR (z. B. hier): Vitamin D schützt nicht nur nicht und ist unnötig – es vergiftet einen unter Umständen sogar.
Egal, ob gewollt oder nicht: Die Menschen werden dahingehend systematisch emotionalisiert, und zwar so, dass sie Angst haben. Resultat: Wir handeln. Aber eben leider zu unseren Ungunsten. Die resultierenden Kollateralschäden sind uns völlig egal.
Beispiel gefällig? Die neue Studie von der vielleicht renommiertesten Krebs-Einrichtung in Deutschland, dem DKFZ – die „Auswertung von 14 Studien der höchsten Qualitätsstufe“ habe ergeben, dass Vitamin D die Krebssterblichkeit um 12 % reduziert.
Deutschland braucht solche Erkenntnisse offenbar nicht. Wir stehen drüber.
Und weil wir für uns heute die Vorreiterrolle als Moralapostel gefunden haben, wird es in erster Linie heißen, „iss weniger Fleisch“. Mit Blick auf Mikronährstoffe, Eiweiß und Co. – Faktoren, die bei Menschen mit wirklich niedrigem Risiko für Herzkreislauferkrankungen wohl eine tragende Rolle spielen – wird sich so gar nix ändern.
Es ist einfach eine Schande in diesem Land. Wir verstehen Prävention nicht. … Was ich übrigens auch immer und immer wieder an den Kommentaren merke: Während wir Deutsche Spitzenreiter darin sind, schnell den Zeigefinger zu erheben, fällt es zunehmend schwerer, einfachste wissenschaftliche Zusammenhänge und Inhalte zu verstehen und ordentlich aufzuarbeiten.
16 comments On Neue BiB-Studie: „Lebenserwartung der Deutschen niedrig“
Meiner Meinung nach muss jeder für sich einen Mittelweg finden aus „sich wohlfühlen“ mit seiner (ungesunden) Ernährung und Lebensweise, und andererseits einer sinnvollen Prävention, die je nachdem welchen Weg man wählt auch Selbstkasteiung bedeuten kann, z.B. als Fleischliebhaber, ein oder mehrere Tage pro Woche darauf zu verzichten oder gar Fastentage einzulegen wo es dann nur Suppe und Tees gibt.
ich bin davon überzeugt das Gesundheit oder Krankheit primär aus den eigenen Genen resultiert und nur sekundär ggf noch optimiert werden kann, also Gesundheit und die Lebenserwartung zu einem gewissen Teil unbeeinflussbar ist. Persönliche Beispiele, die mich in der Haltung bestärken: Ein Brüderpaar (Bauern), dass zeitlebens stark dem Alkohol zugewand war (täglich jeder 5-10 Flaschen Bier a 0,5L, mehrere Kurze über den Tag verteilt, mit Rotwein in den Schlaf geschlummert), täglich Schnitzel, Bratwürste und Koteletts in der Pfanne mit mehreren Eßlöffeln Schmalz gebraten). Ab dem Rentenalter fast nur noch auf der Couch und Fernseh schauen von vormittags bis abends. Der eine wurde 78, der andere 89 Jahre alt. Der 78jährige starb an Prostatakrebes, der 89jährige hat bis zu seinem Tod keinen Arzt gesehen.
ü30-ü40 jährige Frauen, sportlich in Vereinen, gesund und vegetarisch lebend, die an Brustkrebs starben.
Das sind Beispiele, wo ich mich frage, bringt mir das Streben nach Gesundheit mit NEMs und Sport überhaupt was…, oder ist die Prävention nur ein Tropfen auf dem heisen Stein?
Zur Ehrlichkeit gehört auch, dass man zur Prävention (NEM) das nötige Kleingeld haben muss. Das kann sich nicht jede(r) leisten und schnell auf ein paar hundert Euro und mehr jährlich summieren.
Ich habe mir im Laufe der Jahre einen 25m² großen Fitnesraum eingerichtet mit Rudergerät, Ergometer, Hantelbank und Boxsack. Das kostet zwar auch erst mal nicht wenig, aber bringt mir nachweislich was. Seit ich regelmäßig Rudergerät-Training mache habe ich keine „Hexenschüsse“ und Bandscheibenbeschwerden mehr. Die waren nach 2 Monaten wie weggeblasen.
Ohne Interesse an der eigenen Gesundheit und Prävention vor Krankheiten ist es meiner Erfahrung nach sehr schwer Leute zur Einsicht zu bewegen. Die Freizeit wird dann doch lieber für Netflix und anderes geopfert, als mal im Internet zu recherchieren und sich zu belesen.
Zum Vitamin D3:
Ich kümmere mich um eine ü80-jährige Angehörige, die ich zu regelmäßigen (Fach)Arzt-Terminen fahre. Sie hat alterstypische Beschwerden (Herzinsuffizenz, chronische Niereninsuffizenz Grad 4) und ist nach einem Schlaganfall linksseitig nicht mehr beweglich. Beim ersten Nephrologen-Termin vor 6 Jahren wurde ein niedriger Vit D3 Spiegel festgestellt (15 ng/ml). Sie nimmt seitdem ohne Verordnung wöchentlich 5000ie D3 und hat stabil durchschnittlich ca 50ng/ml. Alle 4 Monate nach jeder Blutentnahme beim Nephrologen, ruft die Praxis an und warnt vor der D3 Einnahme. Der Spiegel sei viel zu hoch. Seit 6 Jahren mokiert man das….
Selbst habe ich zu Corona Beginn meinen Spiegel aufgefüllt mit mehreren 50000ie Dosen und seitdem regelmäßig 5000ie wöchentlich.
Ich kann nun nicht behaupten das es daran liegt, aber so bin ich als ungeimpfter gut durch die Corona-Zeit gekommen ohne mich anzustecken, ebenso wie die ü80-Angehörige um die ich mich kümmere.
Sehr gut finde ich deine sonntäglichen Erleuchtungen, die mir dabei helfen die für mich richtigen Maßnahmen zu finden. Danke dafür ;)
Haben Sie den Artikel überhaupt gelesen?
Hi Udo,
die Neigung, eine Krankheit zu bekommen, ist genetisch. Manchmal ist die Neigung so stark, dass sie sich mehr oder weniger unabhängig vom Lebensstil durchsetzt. Die stärkste Form davon sind die klassischen Erbkrankheiten. Die allermeisten Krankheiten, die wir hier im Lande haben (inkl. derjenigen, die im Artikel thematisiert ist), sind aber lebensstilabhängig. Fernbeobachtungen bringen dabei aber nur wenig, weil manchmal Details entscheiden, die wir als Außenstehende nicht sehen. Du könntest jetzt z. B. Zwillinge nennen, die genau die gleichen Lebensmittel im Kühlschrank haben – nur der eine isst halt zeitlebens 300 Kalorien täglich mehr … oder hat die seltsame Gewohnheit, sein Essen ständig zu frittieren … oder trinkt halt statt 100-200 ml ne ganze Flasche Rotwein täglich … oder überspringt täglich das Frühstück (= „fastet“ dadurch täglich) … und und und.
Anhand deiner Zeilen meine ich auch rauslesen zu können, dass du glaubst, dass vegetarisch gut ist und fleischlastig nicht gut. Aber auch das ist eine unzulässige Vereinfachung. Ich kenne viele vegetarisch lebende Frauen, die trotz einer guten Ernährung ungesund sind. Wer z. B. zeitlebens mit einem zu niedrigen Ferritinspiegel (dank des Vegetarismus) durch die Gegend läuft, wird nie und nimmer so robust sein können wie eine Frau, die 2x wöchentlich Rind isst und dadurch normale Eisengehalte im Körper hat.
Prävention gilt. Leider lassen sich zu viele Menschen dadurch verunsichern, dass sie immer nur Ausschnitte der Wirklichkeit sehen und daraus (falsche) Schlussfolgerungen ziehen. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass jemand, der hier liest, die Bedeutung des Lebensstils nicht kennt. Und selbst wenn: Willst du die Segel streichen und wie ne Ameise durchs Leben gehen oder wenigstens dein bestes gegeben haben, um nicht nur Krankheit zu vermeiden sondern überhaupt die gesündeste, leistungsfähigste, tollste Variante von dir zu erschaffen? Prävention und optimierter Lebensstil hat m. E. so gut wie nix mit „sich wohlfühlen“ zu tun, jedenfalls steht sich das kein bisschen entgegen. In meinen Augen kann man sich überhaupt nur wirklich wohlfühlen, wenn man essentielle Bausteine der Prävention beherzigt, und das ist alles andere als Kasteiiung. Die Betrachtung erscheint mir daher ziemlich theoretisch…
Beste Grüße
CM
Hallo Chris
Nein ich will nicht die Segel streichen, damit wollte ich nur sagen das sich immer mal nachdenkliche Momente ergeben aus den genannten Beispielen. Ich weiss aus persönlicher Erfahrung, dass nicht wenige Leute sich mit Gesundheit und Prävention nicht befassen wollen. Für die eine auch nur eine kleine Umstellung ihrer Ernahrungsgewohnheiten, z.B. ständiges Fastfood, fast nie Gemüse und Salat, kaum Bewegung auf eine gemischte halbwegs gesunde Ernährung und ein klein wenig Bewegung ein nogo ist, es eben als darben und Kasteiung auffassen. Nur mal darüber nachzudenken wird systematisch abgelehnt.
Selbst bin ich Flexitarier. Ca 50% vegan, der Rest Geflügelfleich und viel Weiskohl. Zu meinem Bedauern muss ich mir eingestehen schon immer süchtig nach Kohlenhydraten in Form von Hartweizengries-Nudeln und Weizenbrötchen zu sein ;)
Das versuche ich ein wenig zu kompensieren, indem ich an 2 Tagen pro Woche nur Mittags eine Kleinigkeit esse.
Was für mich aber keine Entbehrung ist. Ich vermisse nichts und halte seitdem mein Gewicht punktgenau.
Ich esse seit ca 30 Jahren kein rotes Fleisch mehr. Anfänglich wegen abnehmen, da ich damals adipös war. Als ich nach kurzer Zeit bemerkte das langjährige Pickelchen am Körper und Kopfhaut wie von Zauberhand verschwanden, regelmäßige Zahnfleischentzündungen, die mich bis dahin 3 Backenzähne kosteten verschwanden und bis heute passe sind, bin ich dabei geblieben und bereue es nicht.
Vom Kardiologen (Präventions-Checkup) wurde mir vor kurzem eine gute Endothel-Funktion bescheinigt, von daher werde ich „meine“ Prävention beibehalten.
Ansonsten volle Zustimmung.
Hi Udo,
Gratulation, dass du einen Ansatz für dich gefunden hast.
Zum Thema rotem Fleisch/Eisen/Entzündung/IR findest du hier bekanntermaßen auch viele Infos. Vermutlich war dein Ferritin zu hoch bzw. dein Körper mit Eisen überladen, je nachdem, wie du vorher gegessen hast. Ich würde trotzdem vorsichtig differenzieren zwischen, „ich esse 1-2 x die Woche ein Hüftsteak“ und „ich habe aufgehört, Salami-Pizza zu essen…“ Letzteres wird, stellvertretetend für „prozessierte Fleischwaren“, nämlich oft unter „Fleisch“ verbucht.
Beste Grüße
CM
Was nützen die beste Aufklärung und Boni der Krankenkassen bei großer Bequemlichkeit? Erreicht man so die Masse? Ich bin schlank, fit und (vermeintlich) gesund, 65 Jahre. Das braucht Disziplin! Wenn ich sehe, was da so in den Einkaufswagen gelegt und später verzehrt wird, wundert mich wenig. Verzicht ist out. Traurig stimmt mich die Ernährung der Kinder. Ich mag mir nicht ausmalen, welche Behandlungskosten auf die Krankenkassen (und somit für alle) aufgrund von Fehlernährung auf uns zukommen. Ich begrüße jegliches Ernährungs-Engagement in Kindergärten, das macht erwas Hoffnung.
Hallo Bärbel, dem kann ich nur zustimmen. Für mich gilt selbiges mit 45 Jahren, in der Mensaaufsicht bei einer Grund-und Realschule. Erschreckend, was da „aufgetischt“ wird von einem Bio-Caterer, Bionudeln sollen gesund sein? Und was die Kinder tatsächlich essen, ist noch schlechter. Muffins und co gehören zum Alltag, dazu die ganzen „gesunden“ Säfte mit „vielen“ Vitaminen, wie es ihnen sogar die Eltern sagen! Ich sehe schwarz am Horizont, sehr viele sind nicht nur übergewichtig, einige sogar schon fettleibig, ….und das in der Grundschule!
Jap, die jungen Generationen von heute wachsen in ein ganz ganz schlechtes Essverhalten hinein. Dazu wird die Tage noch ein neuer Artikel kommen.
Absolut richtig. Aber woher soll eine Diszplin kommen, wenn das neue Motto ist, dass es auch ohne Disziplin und „Anstrengung“ im Leben geht? Wie soll jemand den Ehrgeiz entwickeln, wenn er von staatlicher Seite konstant eingeredet bekommt, dass z. B. Prävention in Form von Vitamin D gar nichts bringt und völlig überflüssig ist? Das ist ein tief verankertes strukturelles Problem das die neuen Generationen mehr noch als meine und die noch älteren treffen wird.
Ich hab es aufgegeben, gegen die Medien kommt man nicht an. Solange ich belächelt werde, wenn ich versuche, gesund zu leben, wird sich nichts ändern. „Sport brauche ich nicht, damit macht man sich viel kaputt“
„Vitamin D, ich geh doch jeden Tag raus.“
„Ohne Brötchen mit Nutella könnte ich nicht leben.“
Ich bin 61, seitdem ich Sport mache, renne ich wieder Treppen hoch, seitdem mein VitaminD-Spiegel wieder passt, ist die depressive Stimmung weg, seitdem ich keine Kohlenhydratexzesse veranstalte hab ich mehr Energie und schlafe wieder gut.
Die Leute kümmern sich mehr um ihr Auto als um ihren Körper.
Ich höre immer nur ein „ja, ja“ von den Leuten.
Danke für die vielen guten Artikel
Auf der Arbeit werde ich regelmäßig wegen meinem halbwegs gesunden Lebensstil veräppelt. Man haut sich die Leberkässemmeln rein, Sport ist Mord und die meisten sind übergewichtig. Neuerdings lässt man sich Ozempic verschreiben. 2 haben damit jetzt merklich abgenommen, Kommentar am n mich: siehst Du, geht sich ohne Deinen Ernährungs Fimmel.
Das Befassen mit der eventuellen Drogenlegalisierung auf legislativer Ebene rührt ja nur vom Neid her, da die herrschende Kaste den Schmuggler- und Dealerbanden die Milliarden nicht gönnt – man würde gerne mit der Narkotisierung der ohnehin schon eingelullten Bevölkerung noch ein bisschen mehr selber dazuverdienen. Außerdem kann es nicht schaden, die allgemein grassierende Verblödung noch weiter zu fördern, dann gehen die Schilddrüsenhormone noch tiefer in den Keller und die ‚Verbraucher‘ stopfen sich den Ranzen mit noch mehr billigen Drecksfrass voll, Win-Win-Win-Situation für unsere Besitzer/Besatzer.
Das Vitamin D wird uns gewiss vergiften, genauso wie Vitamin K2 die Hirnverkalkung befördert; und wehe ihr schmiert euch im Hochsommer nicht den Lichtschutzfaktor auf die Haut, dann setzt es Krebs, ja, dagegen sollten sie eine Impfung entwickeln!
Soweit so gut aber mit der Legalisierung längst etablierter, leider sehr verschmutzer Substanzen macht es nur Sinn, reine Produkte bzw. Selbst gezüchtete Rauschmittel zu erwerben/konsumieren. In Staaten wie Spanien und Portugal wo Gras schon lange eine Liberalisierung erlebt sind die damit einhergehenden Probleme eher zurückgegangen als angestiegen. Auf Jamaika wo Grasrauchen an der Tagesordnung liegt kann man keine Zusammenhänge irgendwelcher Erkrankungen feststellen eher im Gegenteil. Die deutlich schlimmeren Drogen, Tabak und Alkohol, werden dadurch uninteressanter und im Vergleich weniger konsumiert. Das Problem liegt nicht in der längst überfälligen Legalisierung von Cannabis. Was erlaubt ist, ist nur halb so intressant.
Bei uns gibt es ja auch kein „Gesundheitssystem“, sondern ein „Krankheitssystem“. Nur ein Kranker wird regelmäßig Medikamente konsumieren und sonstige Behandlungen werden durchgeführt. Prävention gibt es abgesehen von den halbgar umgesetzten Bonusprogrammen kaum.
Wenn ich hypothetisch davon ausgehe das ich einmal jährlich, oder alle zwei Jahre, oder in welchem Rhythmus auch auch immer beispielsweise je nach Alter eine gewisse Wattzahl auf dem Ergometer erreichen müsste, ansonsten müsste ich mehr Beiträge zahlen. Wenn dem so wäre, wären sicherlich viele Probleme gerade im Herzkreislauf Bereich geringer, da kaum jemand Lust hat mehr zu zahlen.
Das ist richtig. Aber wenn du trotz eines so ausgebauten Gesundheitssystems im wesentlichen schlechter abschneidest als halb Europa und nur besser da stehst als Länder, die strukturell diesbezüglich wesentlich schlechter aufgestellt sind, dann darf man sich schon mal fragen, wie schlecht es um die Gesundheit in D eigentlich bestellt ist, denn irgendwo sollte sich das große Gesundheitssystem bezüglich Sterblichkeit niederschlagen, selbst dann, wenn wir ein „Krankheitssystem“ haben.
Ein Gesundheitssystem, das sich z. B. bei den Krankenkassen, eher am Vorgehen der PKV orientieren würde (Bonus für Eigenleistungen, Risikozuschläge bei gegebenen Risikofaktoren) würde sicher schon viel zur Motivation beitragen. Auf der anderen Seite geht es m. E. nicht so sehr um den Wissenszugang oder die Motivation, sondern eher um das Mindset und die Gesamtstruktur der gesundheitlichen Aufklärung in Deutschland. Ein Land, das sich z. B. mehr mit der Legalisierung von Drogen (ja, tut mir leid, dass ich das Beispiel bemühen muss) befasst als mit den Nutzen von Vitamin D, hat einfach ganz ganz große, tiefgreifende Probleme. Dass die meisten Menschen sich darüber aber nicht mal aufregen oder das so gar nicht sehen, zeigt einfach, dass wir eigentlich schon brainwashed sind in der Hinsicht.
Sicherlich ist das auch ein medial gesteuertes Problem. Ebenso hast du recht wenn du sagst das es auch in der Bildung deutlich Defizite gibt.
Um bei meinem recht einfachen Beispiel zu bleiben, also die Motivation würde dadurch sicherlich von ganz alleine kommen. Ich hätte ja auch die Möglichkeit individuell die Wattzahl zu erhöhen. Ich wäre nicht auf bestimmte Maßnahmen begrenzt, was ja meist der Fall ist, Stichwort Bonusprogramme.
Meiner Ansicht nach ist dieses Problem nur lösbar durch eigene Motivation eines jeden einzelnen, welches auch jeder individuell angeht und angehen kann. Was du ja hier regelmäßig machst. Das Mindset ändert sich durch die Motivation, zumindest würde ich das so behaupten bzw in den Raum stellen.