… weißt du, dass was Großes gezeigt wurde. Schließlich gehört Science aktuell zu den Top-3-Fachmagazinen der Welt!
Und dort landet eine Arbeit zu Taurin? Wait… what? Das Stierhodenzeug im Energydrink?
Das ist Taurin
Taurin ist die Aminosulfonsäure – also eine Aminosäuren-ähnliche, schwefelhaltige Substanz –, die sehr reichlich im Körper … und genauso reichlich in Energydrinks vorkommt. Warum? Weil Taurin die stressinduzierten Effekte von hohen Dosen Koffein hemmen kann.
edubily-Leser kennen Taurin bestens:
- Es schützt die Gefäße
- Es schützt die Leber, die Muskeln und das Gehirn
- Es ist essentiell für die Fettverbrennung
- … und damit für die Ausdauerleistung des Muskels
- Es verbessert die Insulinwirkung
- Es ist essentiell für die Fruchtbarkeit
Vergessen wollen wir auch nicht die Arbeiten von Yukio Yamori, ein japanischer Langlebigkeitsforscher. Der konnte zeigen: Je mehr Taurin Menschen auspinkeln, umso seltener sterben sie an ischämischen Herzkreislauferkrankungen (Schlaganfall & Herzinfarkt).
Der Urin-Taurin-Gehalt spiegelt direkt die Versorgung dieses Zauberstoffs wider. Eine Verdreifachung der Taurinausscheidung war mit einer Reduktion der Sterblichkeit um rund 85 % verbunden – das alleine könnte die enorme Diskrepanz zwischen Europäern und Japanern in dieser Hinsicht erklären.
Und so weiter – kurz: Taurin ist eine „sehr essentielle Amino(sulfon)säure des Körpers“ (Ripps & Shen 2012). Aufgearbeitet haben wir all das in den vier folgenden Artikeln hier im Blog, lesenswert!
- Taurinmangel macht Männer unfruchtbar (klick)
- Superstar Taurin: Die wichtigste Aminosulfonsäure? (klick)
- Der Carnivor-Mensch: So wichtig ist Taurin (klick)
- Taurin – Viel mehr als Stierhoden (klick)
Wichtige Randnotiz auch: Der Körper ist aus genetischen Gründen limitiert darin, Taurin selbst zu bilden. Nötig dafür sind auch die Nährstoffe Methionin bzw. Cystein, Vitamin B6 und Zink – Taurin kommt nur in Tierprodukten, speziell in Meeresfrüchten, vor, weshalb Veganer eine durchweg schlechtere Versorgung zeigen.
Taurin ist eine der am häufigsten vorkommenden Aminosäuren im Gehirn und Rückenmark, in Leukozyten, Herz- und Muskelzellen, in der Netzhaut und in fast allen Geweben des Körpers.
Die CSD-Aktivität, das ratenlimitierende Enzym bei der Biosynthese von Taurin ist bei Katzen, aber auch bei Menschen und anderen Primaten sehr niedrig, aber die Zufuhr von Fleisch und Meeresfrüchten – oder Taurinpräparaten – trägt zur Aufrechterhaltung normaler Taurinkonzentrationen im Gewebe bei.
(vgl. Ripps & Shen 2012)
Die neue Studie
… der Marke: Besonders wertvoll. Unter Federführung der Columbia University (New York) haben mehr als 50 Forscher(-Teams) an dieser großen Studie mitgearbeitet, darunter auch Forscher der TU München, Deutschland.
Sie zeigt: Ein Mangel an Taurin ist eine Triebfeder des Alterns bei Tieren, also auch bei Menschen. Und genauso titelt sie auch: Taurine deficiency as a driver of aging. Die Erkenntnisse sind so faszinierend, dass man sie unbedingt kennen sollte.
Hintergrund ist, dass in den vergangenen zwei Jahrzehnten sehr intensiv nach Maßnahmen gesucht wird, die unsere Gesundheit nicht nur verbessern, sondern sowohl die Lebens- als auch Gesundheitsspanne verlängern. Denn Menschen wollen nicht nur länger leben, sie wollen dabei auch gesünder altern.
Thema dieses Blogs. Die Forscher erklären, dass mittlerweile viele Moleküle entdeckt wurden, die im Blut zirkulieren und mit dem Altern in Verbindung stehen. Auch hier sind edubily-Leser bestens informiert. Die Frage ist immer nur: Haben die Faktoren korrelativen oder kausalen Charakter?
Der Studienleiter Vijay K. Yadav, Assistenzprofessor an der Columbia University, wurde auf Taurin aufmerksam, als er entdeckte, dass die Aminosulfonsäure eine Rolle beim Knochenerhalt spielt – zeitgleich fanden andere Forscher heraus, dass der Taurinspiegel das Immunsystem, den Energiestoffwechsel und die Funktion des Nervensystems beeinflusst.
Wir erkannten, dass, wenn Taurin all diese Prozesse reguliert, die mit dem Alter abnehmen, der Taurinspiegel im Blut vielleicht die allgemeine Gesundheit und die Lebenserwartung beeinflusst.
Die Idee zu dieser bahnbrechenden Studie war geboren! (vgl. „Taurine may be a key to longer and healthier life“, Sciencedaily)
Die Ergebnisse
Zunächst fanden die Forscher heraus, dass der Tauringehalt bei Mäusen, Rhesusaffen und Menschen im Alter abnimmt. Im Vergleich zu jüngeren Menschen, weisen ältere Menschen einen rund 80 % geringeren Taurinspiegel im Blut auf. Diese Beobachtung veranlasste die Forscher dazu, zu analysieren, ob Taurin direkt bei Alterungsprozessen involviert ist.
Gestartet wurde mit 250 14 Monate alten, männlichen und weiblichen Mäusen (entspricht etwa 45 Jahre bei Menschen), denen bis zu ihrem Lebensende Taurin verabreicht wurde. Dadurch wurden die gleichen Taurinwerte erreicht, die man auch bei Jungtieren sieht.
Resultat: Die durchschnittliche Lebenserwartung bei weiblichen Mäusen stieg um 12 % und bei männlichen Mäusen um 10 %. Das entspreche sieben bis acht Menschenjahren, so die Autoren. Auch der Fadenwurm reagiert auf die Tauringabe dosisabhängig mit einer Erhöhung der mittleren und maximalen Lebensspanne.
Als Folge wurden weitere Forscher hinzugezogen, um die Taurineffekte genauer zu untersuchen. Dabei wurden Mäuse in der zweiten Lebenshälfte mit Taurin supplementiert und im Alter von zwei Jahren (= 60 Menschenjahre) untersucht. Fazit: Die Tiere waren in fast jeder Hinsicht gesünder als die nicht-supplementierte Kontrollgruppe.
Taurin verbesserte sämtliche Parameter:
- Taurin unterdrückte die altersbedingte Fettzunahme bei weiblichen Mäusen
- In „postmenopausalen“ Mäusen heilte Taurin sogar Osteoporose
- Taurin verringerte die Fettmasse auch bei männlichen älteren Mäusen
- Die Aminosulfonsäure erhöhte den Energieverbrauch deutlich
- Sie steigerte die Knochenmasse, die Muskelausdauer und -kraft
- Sie verringerte depressive und ängstliche Verhaltensweisen
- Sie verbesserte die Insulinwirkung
- In der Hochdosisgruppe verjüngte sich auch das Immunsystem deutlich
Neben weiteren Effekten. Die Autoren stellen fest:
Die Tiere lebten nicht nur länger. Sie waren auch gesünder.
In unserer Sprache: Sowohl die Lebens- als auch die Gesundheitsspanne erhöhten sich. Der Traum eines jeden Menschen, der sich mit Prävention befasst.
Um zu verstehen, warum Taurin einen so großen Einfluss auf diverse Gesundheitsparamter hat, untersuchten die Forscher auch die zellulären Effekte. Dort ließen sich die verjüngenden Effekte durch Taurin gleichermaßen nachvollziehen:
- Die Zahl an alten „Zombiezellen“, die nicht mehr ordentlich funktionieren und damit krankmachender „Abfall“ sind, sank deutlich
- Tiere mit genetischem Taurinmangel hatten u. a. aufgrund der starken Anreicherung von diesen kaputten Zellen eine drastisch verkürzte Lebensspanne
- Taurin steigerte die Überlebensrate bei Telomerase-Mangel – die Telomerase ist ein Enzym, das die Schutzkappen der DNA erneuert und Zellen somit vor dem zu frühen Tod schützt
- Die Zahl der Stammzellen erhöhte sich in einigen Geweben
- Die Leistung der Mitochondrien verbesserte sich
- DNA-Schäden wurden durch Taurin minimiert und DNA-geschädigte Mäuse überlebten besser
- Entzündungsbotenstoffe minimierten sich durch Taurin
- Das Nutrientsensing der Zellen der verbesserte sich
In weiteren Forschungen konnten eine Vielzahl dieser Effekte an Rhesusaffen mittleren Alters bestätigt werden: Dort verbesserte die sechsmonatige Tauringabe u. a. das Körpergewicht, den Nüchternblutzucker, Marker für Leberschäden, die Knochendichte, die Gesundheit des Immunsystems und Marker für die Mitochondriengesundheit.
Weiterführende Forschungen an Menschen
Doch das war nicht alles. In einer weiterführenden Studien untersuchten die Wissenschaftler etwa 50 Gesundheitsparameter bei 12.000 europäischen Erwachsenen im Alter von 60 Jahren und darüber. Auch hier gab es spannende Korrelationen.
Menschen mit höherem Taurinspiegel schienen gesünder zu sein – sie litten seltener an Typ-2-Diabetes, waren weniger fettleibig, hatten weniger Bluthochdruck und geringere Entzündungswerte. Die Autoren folgern: „Die Ergebnisse stimmen mit der Möglichkeit überein, dass Taurinmangel zur Alterung des Menschen beiträgt.“
Darüber hinaus spekulierten die Forscher, dass Sport Einfluss auf den Taurinhaushalt haben könnte. Drum ließen sie in einer weiteren Studie Nichtsportler, Sprinter, Ausdauer- und Kraftsportler eine Sporteinheit auf dem Ergometer absolvieren und analysierten danach den Taurinspiegel der Probanden.
Das Resultat war spannend: Bei allen Probanden stieg der Taurinwert im Blut um rund 16 % an. Das heißt, Sport erhöht offenbar den Taurinspiegel, weshalb die Autoren folgern, „dass ein Teil der gesundheitlichen Wirkung des Trainings auf eine Erhöhung des Taurinspiegels zurückzuführen sein könnte“.
Freilich braucht es an der Stelle weitere RCT-Studien, die die Effekte von Taurin in Menschen genauer charakterisieren. Wie immer gilt hier leider auch: Wir sprechen nicht von Medikamenten, sondern von Nährstoffen mit großem Einfluss auf die (langfristige) Gesundheit. Hier sind RCTs aufgrund ihrer sehr selektiven Charakters eher nicht die beste Studienstruktur.
Schlussworte und Ausblick
Taurin hat es auf den Olymp der vielversprechenden Ansätze zum Ausbremsen der Alterung geschafft, steht nun offenbar auf einer Stufe mit Metformin (AMPK-Aktivator), Rapamycin (mTOR-Hemmer) und NAD-Analoga – alles vielversprechende „Anti-Aging-Substanzen“, die schon in klinischen Studien getestet werden.
Taurin habe jedoch einige Vorteile, so Yadav: Taurin wird auf natürliche Weise in unserem Körper produziert, es kann auf natürliche Weise mit der Nahrung aufgenommen werden, es hat keine bekannten toxischen Wirkungen und es kann durch Sport erhöht werden.
Tatsächlich geht es hier ja um etwas anderes: Offenbar ist Taurin eine Art Nadelöhr, wenn es darum geht, die Funktion diverser Gewebe aufrechtzuerhalten. Durch eine rechtzeitige Taurinzufuhr und das Korrigieren dieses Abfalls würde man die Funktion diverser Gewebe einfach … wiederherstellen.
Der Tauringehalt nimmt mit dem Alter ab, so dass die Wiederherstellung eines jugendlichen Taurinspiegels im Alter eine vielversprechende Anti-Aging-Strategie sein könnte.
Auf Basis dieses Gedankens sollte man sich fragen, ob wir überhaupt ein richtiges Bild des Alterns haben? Denn Alterung, wie wir den Prozess heute verstehen, heißt „ab 30 geht’s bergab“ – vielleicht heißt normale Alterung jedoch, dass die Gesundheit eigentlich ganz natürlich bis ins hohe Alter erhalten bleibt.
Auch das ist natürlich kein neuer Gedanke ;-) Eher eine Art rhetorische Frage. Die übrigens und lobenswerter Weise schon auf einem Seminar bei einem Arzt aus Roth vor vielen, vielen Jahren genauso frech gestellt und beantwortet wurde.
PS: Die armen Veganer wissen einfach (noch) nicht, was sie sich antun. Denn dooferweise ist der Mensch ziemlich schlecht darin, Taurin selbst zu bilden. Gute Spiegel wird es nur über’s Essen geben und da sind Tier- aber speziell Fischesser im klaren Vorteil, denn Taurin kommt im Wiederkäuerfleisch, aber vor allem in Meeresfrüchten sehr reichlich vor. Wie unfassbar triefend ideologische Verblendungen sind, erkennt man leider daran, dass ein an der Studie teilnehmender Wissenschaftler der TU München per Twitter direkt klarstellen musste:
Heißt: Wir haben zwar bewiesen, dass niedrige Taurinspiegel schlecht sind und mehr Taurin gut ist. Wir wissen auch, dass Veganer die Taurinspiegel eines alten Menschen haben. Aber natürlich heißt das nicht, dass Veganismus nicht auch gesund sein kann … ;-) Genau so läuft das heutzutage mit der Argumentation.
PSII: Hier gibt’s ein nettes Kurzfilmchen zur Studie ;-)
25 comments On Wenn eine Arbeit zu *Taurin* in Science erscheint…
Gilt das alles auch für Taurin in Red Bull Sugarfree? Warum wird vor Taurin in der Schwangerschaft gewarnt? Vielen Dank!
Taurin ist Taurin… Und wo wird vor Taurin in der SS gewarnt?
Ganz toller Artikel, vielen Dank! Was mich etwas stutzig macht, ist das Angebot von „veganem“ Taurin als NEG (sowohl bei Euch, als auch bei der Konkurrenz). Wenn Taurin an sich nur in tierischen Lebensmitteln vorkommt, warum wird es dann künstlich/synthetisch aus nicht-tierischen Stoffen hergestellt? Wäre es nicht effizienter (und damit auch „natürlicher“/“gesünder“), es aus dem tierischen „Material“ zu extrahieren? Oder macht man die künstliche Herstellung extra für die Veggies?
Hi Thomas,
danke für deinen Kommentar und dein Lob!
Ich denke, dass es wesentlich günstiger ist, Taurin zu synthetisieren als Tierprodukte einzukaufen, um Taurin daraus zu extrahieren. Erstens kommt Taurin eher in Meeresfrüchten vor. Und zweitens wären pro 200-400 mg ca. 100 g Tierprodukt nötig. Beim Fleisch wären das eher die hochwertigen Partien des Tieres, z. B. Muskelfleisch. Du kannst dir ausrechnen, was es kosten würde, z. B. 100 g Taurin zu extrahieren (unter der Annahme, dass 100 g Tierprodukt 200-400 mg Taurin enthalten…)…
Beste Grüße
Ein sehr interessanter Beitrag. Ich beschäftige mich zur Zeit sehr mit dem Thema Verjüngung bzw. Anti Aging und verfolge besonders das Blueprint Programm von Bryan Johnson. Er ernährt sich aus ethischen Gründen vegan und nimmt etwa 100 NEMs zusätzlich. Taurin ist auch auf seiner stack dabei. Da er alles messen lässt gehe ich davon aus, dass es den Alterungsprozess verlangsamt. Ab sofort nehme ich auch Taurin, bin über 70. Mich würde sehr interessieren, was ihr von dem Blueprint Programm und Bryan Johnson haltet
Ich persönlich gar nix.
Schau dir mal Siim Land an, ein Este, auf instagram @siimland.
Der ist weder Veganer und noch so muskelloser Longevity-Dude wie die meisten aus der „Szene“, hat jetzt aber bei dem Test den Bryan Johnson immer macht nen neuen Rekord gesetzt weil er das Biologische Alter von 12 hat (er ist 28), in einem Jahr nur 0,62 Jahre altert und seine Telomerlänger im 99.8-Pernecentil für seine Altersgruppe liegt.
Seine Libelingssupps gegen das Altern sind Glycin, Kreatin, Kollagen und NAD+, denk da wird Taurin auch bald mit aufgenommen bei den Ergebnissen.
Ja, die Beiträge von Siim Land verfolge ich auch. Vieles überschneidet sich mit dem Protokoll von Bryan Johnson. Auch das Younger You Programm von Kara Fitzgerald ist vielversprechend. Da Siim Land so jung ist weiß ich nicht, wie aussagekräftig seine reduzierten Alterungswerte sind. Ist schon ein Unterschied, ob man das Antiaging Programm in den 20igern oder 40igern beginnt.
Dieser Bryan Johnson ist geistesgestört und sieht auch genauso aus.
Wer über 70 ist, sollte auf keinen Fall vegan essen, weil das katabol wirkt, was im mittleren Lebensalter sicher Vorteile haben kann, aber auch nur zyklisch. Im Alter, wo Anabolismus nachlässt und man sich mit Muskelschwund, Osteoporose, und dem Verlust der IGF1-Wirkung (Wachstumshormon: Gesunde Bäner, Sehnen, Arterien, Hirn uva.) auseinandersetzen muss, braucht man unbedingt eine ausgleichende Komponente, heißt: mehr Anabolismus!
Unabhängig davon: Alles, was man zu Langlebigkeit Stand heute wissen kann/muss/sollte, findet man hier auf dem Blog z. B. hier: https://genetisches-maximum.de/praevention/einige-wege-fuehren-nach-rom/
Wer 100 NEM einnehmen muss und glaubt, sich davon zu verjüngen, von dem würde ich Abstand nehmen. Viel hilft viel scheitert in der Regel.
Danke noch Mal für den Hinweis auf den Artikel bezüglich Altern und Prävention. Auch der Hinweis auf vegane Ernährung im Alter ist interessant. Ich selber ernähre mich im Prinzip nach Valter Longo, beziehe aber Eier, Fisch und Parmesan mit ein. Würde mich interessieren, was Nico Rittenau zum Veganismus über 70 sagen würde, der ja auch wissenschaftsbasiert denkt. Zu Bryan Johnson: Er hat ein Team von 30 Ärzten und Wissenschaftlern eingestellt und hat ein ultramodernes Labor. Er lässt sich ständig durchchecken und alles überprüfen, auch den Einfluss seiner Ernährung und NEMs. Seine Verjüngung ist definitiv bestätigt und bezieht sich auf alle Organe, Haut usw. Wenn irgendein Punkt seines Protokolls keinen Effekt hätte, würde es sofort gestrichen.
Liebe Katarina,
wie du neuen Storys und Reels von Nikto Rittnau entnehmen kannst, empfiehlt er den Veganismus ja nicht mal mehr ungeingeschränkt für junge Menschen. Eben weil in Tierprodukten wichtige Stoffe vorkommen – die man dann insbesondere im Alter vermehrt braucht. Das sagt übrigens auch Longo indirekt, denn auch er sagt, dass man im Alter z. B. mehr Proteine braucht.
Bryan Johnson ist Mitte 40. All, das was in diesem Alter zur „Verjüngung“ geschrieben wird, ist Humbug. „Fünf Jahre jünger“ wird jeder Mit-40iger, der sich bewusst ernährt, Sport treibt und ein paar NEM nimmt. Dafür braucht man keine 100 NEM, kein Labor und erst recht kein Forschungsteam.
Beste Grüße
Hi Chris, danke für deine Antwort. Mich würde interessieren, ob es von Edubily eine Empfehlung von NEMs bezüglich der Umkehrung oder Verlangsamung des Alterungsprozesses gibt. Dr.Brad Stanfield z.B. gibt altersbezogene Empfehlungen. Ich nehme zur Zeit Kollagen, Taurin, Hyaluronsäure in Kapseln, das Multi, Ubiquinol, Vit.D3K2 und Glycin und NAC. Bin fast 72 und sehe aber deutlich jünger aus.
Wie alt ist der? Erst Mitte 40? Also wenn in dem Alter schon mit sowas anfängst, solltest du dir ganz schnell nen guten Psychiater suchen…
Und wegem Aussehen: ach du scheiße, also der Schauspieler Frank Grillo wirft keine 100 Supps am Tag ein und sieht mit 56 jünger und um Welten besser aus…
Was der macht? Gut essen und täglich seinen Arsch bewegen, bevorzugt in Form von Boxtraining.
Nachdem ich viele Gespräche bzw. Interviews verfolgt habe mit Bryan Johnson habe ich mir ein sehr differenziertes, positives Bild von seiner Person und seinen Ideen gemacht. Ich gebe zu, ihn am Anfang für einen Nerd gehalten zu haben . Völlig daneben! Er ist ein unglaublich intelligenter und liebevoller Mensch, ein Visionär und Beispiel für einen Menschen zukünftiger Generationen. Einfach Mal vorurteilsfrei sich mit seinen Ideen befassen und abwarten, was draus wird.
Danke Chris & Phil für diesen Artikel.
Eine weitere Erklärung warum Sport verjüngend und Bewegungsmangel gegenteilig wirkt.
Yes, aber nur vermutlich! Siehe anderen Kommentar hier.
Moin Chris, diese Nachricht erscheint aktuell sogar im Focus online!
https://m.focus.de/gesundheit/news/steckt-in-energydrinks-taurin-als-pille-fuer-ein-langes-leben-das-steckt-dahinter_id_196224768.html
…natürlich mit der typischen Warnung am Ende des Textes.
Die Studie arbeitete aber mit richtig hohen Tauringaben, völlig untypisch für Studien. Demnach müsste ein 70kg Mensch 70g Taurin/d.zu sich nehmen, mir anderen Worten, das 10fache dessen, was ich nehme.
Nee, das haben anscheinend ein bisschen unwissend umgerechnet ;-) Die äquivalente Dosis rechnet man über die Stoffwechselrate bzw. das Körpervolumen um und die beträgt hier 3-6 g. Das ist vergleichsweise viel, ja, aber die Autoren wollen ja auch klare Effekte sehen und gehen deshalb etwas in höhere Bereiche. Bis 6 g gilt Taurin nach der EFSA als sicher. PS: Nicht alles glauben, was in den Mainstreammedien steht ;-) Der Spruch ist funny cause its true.
Edit: Ach so, das hast du vermutlich selbst so umgerechnet. Na ja, dann weißt du jetzt Bescheid.
Stimmt Chris, ich habe das selbst umgerechnet;-)
Toller Artikel!
Eine Schande, wenn man bedenkt was wir mit unseren Weltmeeren anstellen.
Wie siehst du die Taurinversorgung aus Meeresfrüchten in 10-20 Jahren?
Beste Grüße
Hi, danke für das Feedback!
Ja, die Weltmeere leiden schon sehr. Aber ich denke, dass auch in 10-20 Jahren noch genug Fische da sind ;-) Unabhängig davon stellt sich natürlich die Frage, ob es nicht auch andere Möglichkeiten gibt, und klar, man kann Taurin ja einfach ergänzen. Dann fehlen halt ggf. synergistisch wirkenden Kofaktoren wie O3, Iod, Selen usw. Aber besser als nichts.
Beste Grüße
Wirklich sehr interessant. Könnte Taurin Typ 2 Diabetiker unterstützen und eventuell Metformin ersetzten? Welche Menge sollte man bei Fettleibigkeit und Diabetes zu sich nehmen (Als NEM)
Ja, Taurin kann Diabetiker unterstützen. Jedenfalls gibt es dazu eine ganze Datenfülle aus Tierstudien. Taurin kann vergleichbar mit Metformin wirken, insgesamt aber etwas schwächer. Am besten man kombiniert Met und Tau.
Die Menge ist nicht einfach herauszufinden, weil wir bei diesem Bereich wohl über therapeutische Bereiche sprechen, die dann nicht bei z. B. 500 mg sondern bei 3 g aufwärts liegen. Die EFSA hat 6 g abgesegnet. Also in diesen Bereichen bewegt man sich dann. Wichtig: Das ist keine Behandlungsempfehlung! Die Verantwortung liegt am Ende natürlich bei euch bzw. den behandelten Ärzten.
Beste Grüße
Ausgezeichneter Artikel. Danke
Auch interessant, dass Sport die Taurinproduktion? erhöht. Gibts da einen Grund?
Danke dir Trix!
Dass Taurin im Blut z. B. bei Sport etwas ansteigt war mir neu, in der Literatur ist hat man das aber schon vor Jahrzehnten besprochen, z. B.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10078335/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11310927/
Es gibt dafür nur zwei Erklärungen: Entweder der Körper produziert akut mehr, z. B. über eine sportspezifische Erhöhung der Syntheseleistung. Oder Zellen verteilen ihren Tauringehalt bei sportlichen Belastungen um. Natürlich könnte auch in diesem Szenario eine Wirkung von Taurin auf z. B. den Muskel nicht ausgeschlossen werden. Aber irgendwie glaube ich, dass es dann nur eine Art Abfallprodukt ohne nennenswerte Bedeutung mit Blick auf sportliche Adaptationen hätte. In folgender Studie wurde zwar keine Erhöhung der Taurinspiegel bei Sport beobachtet, aber eine Entleerung der Muskeltaurinspeicher: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11984297/
Jedenfalls ist das ganz spannend und sollte weiter erforscht werden :-)